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Röhren-Stereoverstärker – Finanzieller Aufwand
#1
Hallo Wolfgang,
 
ich mache wegen deines Themas „Stereoverstärker mit 6N1P und 4P1L“ mal ein neues, abweichendes Thema auf, weil es sich sehr wohl darauf bezieht, aber halt grundsätzlich andere Fragen beinhaltet. Außerdem ist das ursprüngliche Thema schon recht umfangreich.

Obwohl ich wirklich wenig mit Röhren am Hut habe, könnte ich mir zutrauen, Deinen recht klar und einfach gestalteten Verstärker nachzubauen. Mich interessieren einige Fragen dazu:

Welche Kosten muss man für das Material Deines Verstärkers ausgeben?

Warum sind im Netz angebotene Röhrenverstärker so teilweise sauteuer (zweieinhalbtausend Euro) ?

z.B. hier: https://www.amazon.de/FEZZ-Audio-R%C3%B6hren-Vollverst%C3%A4rker-burgundy/dp/B076DDC45W

Ich habe auch eine Preisliste für ähnliche Geräte dieses Herstellers, da sind einige etwas günstiger, aber alle im vierstelligen Bereich. Sind es die Polyprob – und WIMA-Kondensatoren oder die Röhren wie EL 34 (Endstufe) und 6N2P Treiberstufe, die den hohen Preis erzeugen ? Andere Röhren für die Endstufen heißen KT88, ebenfalls wieder mit 6N2P Treiberstufe. Weitere Endstufen enthalten 300B-Röhren, ebenfalls mit einer kleineren Röhre angesteuert. Sind es diese Bauelemente, die den Preis wesentlich hochtreiben?

Die Verstärker sind natürlich exzellent verarbeitet, trotzdem finde ich den Preis extrem hoch.

Auch preiswertere Modelle im Bereich bis 500,-€ finde ich recht teuer, obwohl nach meinem Dafürhalten "nix großes dran ist".




Chris



 
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#2
Hallo Chris,

Die teuersten Teile sind die Eisenteile ,sprich Netztrafo und vor allem die Ausgangsübertrager. Auch bei den Röhren wird kräftig zugelangt. Aber Du hast natürlich recht auch in meinen Augen sind die Preise nicht gerechtfertigt. Der große Röhrenhype spielt den Herstellern natürlich auch in die Hände. Und Nachfrage und Angebot tut sein Übriges.
 Übrigens, selber bauen macht auch viel Spaß und was aus einer einzelnen EL84 rauszuholen ist weiß,glaube ich,jeder hier Smiley58 .

Gruß Gerd
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#3
Chris,
bei Röhrenverstärkern fallen jedem natürlich zuerst die Röhren auf. Die Aufwendungen dafür sind in Abhängigkeit von der gewünschten NF- Leistung recht unterschiedlich. Für einen Stereoverstärker mit je 50W Ausgangsleistung und z.B. 4 Stück EL34, 2 Stück ECC82 und 2 Stück ECC83 kosten die Röhren, wenn man sie günstig bekommt, schon mal so um die 120€. Dann ist ein Röhrenverstärker sehr "eisenlastig". also ist ein fetter Netztrafo, Kernschnitt M102b mit ca. 250W nötig. Der kostet z.B. bei Reinhöfer Röhrentechnik schon mal schlappe 100€. Dann noch zwei Ausgangsübertrager für je 50W. Das sind in der Regel M102a- Kerne. Die kosten bei der schon angeführten Firma je 115€.
Das sind für die aufgeführten dicken Dinger schon mal 450€. Die vielen weiteren Bauelemente wie Widerstände, Kondensatoren, Elkos, Schalter, Potis, Röhrenfassungen, Lötleisten, Schaltdraht, Buchsen usw. sind da noch nicht mal dabei. Dafür kannst Du auch noch mindestens 70€ rechnen.
Worüber wir noch gar nicht gesprochen haben, ist der mechanische Aufbau, also das Chassis. Da bei einem Röhrenverstärker gewichtsmäßig ganz schöne Brummer unterzubringen sind, sollte das Chassis schon sehr stabil aufgebaut werden. Wenn Du die Entwicklung und den Bau dieses wichtigen Teils inklusive weiterer Abdeckungen und Gehäuseteile nicht selber stemmen kannst, dann wird wahrscheinlich auch noch ein Hunderter Fällig.
Nun sind wir schon bei 620€ und haben noch keine Minute Arbeit hinein gesteckt. Da kannst du Dir nun selbst einen Reim darauf machen, warum die fertigen Röhrenverstärker so teuer sind. Wobei bei verlangten Preisen über 1500€ bei den Verkäufern dann meist schon ein "Woodoo"- Multiplikator zur Anwendung kommt.
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#4
Hallo Wolfram,


Zitat:Wenn Du die Entwicklung und den Bau dieses wichtigen Teils inklusive weiterer Abdeckungen und Gehäuseteile nicht selber stemmen kannst, dann wird wahrscheinlich auch noch ein Hunderter Fällig.

Wenn man die von Dir genannten Teile nach eigenen Angaben fertigen läßt reicht die von Dir genannte Summe bei weitem nicht.

Gruß Gerd
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#5
Gerd,
das sollte nur eine grobe Schätzung sein. Manchmal können ja Freunde oder Verwandte bei entsprechenden Arbeiten kostengünstig helfen.
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#6
Ja,das ist natürlich richtig Wolfram,

So etwas mit 2xEL34 steht bei mir auch noch im Plan wobei mir die Auswahl der AÜ noch gewaltiges Kopfzerbrechen bereitet.
 Aber dazu werde ich hier später noch viele Fragen haben.

Gruß Gerd

@ Chris google mal etwas nach  "Elrog " und den Preisen.Der Hersteller residiert 37Km von mir entfernt.
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#7
Hallo Chris,

... den Ausführungen von Wolfram sind nichts hinzu zufügen.
Leider vermisse ich einen Faktor von deinen Vorhaben.
Für was willst du das Teil verwenden. Eine EL 34 ist z.B. etwas für Amp`s und Saalbeschallung.
Da haste zu Hause wenig Freude. Da reichen EL 84 oder Verbundröhren völlig aus. (E(P)CL 86, 82 o.ä.).
Ist auch viel Kostengünstiger.
Nur mal so meine Meinung.

Grüße von Andreas
lass mich, ich kann das,
... oh kaputt.
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#8
Genau, je Tonkanal zwei PCL86, mehr braucht man für Zimmerlautstärke garantiert nicht. Die notwendigen Vorstufen Trioden sind in der Verbundröhre gleich mit drin. Mit etwas geschickter Schaltungstechnik bekommt man dann einen 2.1 dreikanaligen Verstärker, ohne auch nur eine Röhre mehr verwenden zu müssen und trotzdem für den Bass mehr Leistung zur Verfügung zu haben!!!

Kalle
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#9
Also Chris,

die obigen Antworten sind schon sehr treffend, darum ist mir das auch zu aufwendig und daher auch zu teuer!
Billige Verstärker bestehen ja meistens aus einer Röhrenvorstufe und danach kommt dann eine Sandendendstufe.
So etwas möchte ich nicht haben, da bastele ich mir solch ein Teil komplett aus Röhren lieber selber, macht auch mehr Spaß!
Auch brauche ich auch keine 50Watt/Sinus, was jetzt aus meinem kleinen 4P1L in dieser Konstellation herauskommt, das bleibt abzuwarten.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#10
Hallo Chris,

ich bin gerade dabei mir für einen Röhrenverstärker Material zusammenzukaufen nur das Eisen fast 500€ Röhren nochmal ca 100€ Bauteile ca. 80€ habe mal mit dem Frontplattendesigner überschlägig die Deckplatte ausgerechnet auch ca.120€ mit allen Bohrungen und Gravuren.
Gehäuse ist da aber auch noch nicht dabei, ein evtl. ausgelagertes Netzteil bräuchte auch noch ein Gehäuse......
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#11
Hallo Andy,
Zitat:nur das Eisen fast 500€
Darf ich fragen an was für ein Projekt ,in etwa, Du gedacht hast?

Gruß Gerd
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#12
Hallo Gerd,

einen 6C33C SE Verstärker mit Gleichrichterröhre 5Z8S. Das "Eisen" Netztrafo 385VA, 2x Übertrager 600/16-8-4 Ohm 2x Siebdrossel 20H.
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#13
Danke Andy,

Ich habe so einen Boliden mal als Monoblock gehört. Es war schon beeindruckend. Aber auch die abgegebene Abwärme ist enorm. Allein die Heizleistung der benutzten Röhren ist nicht von schlechten Eltern.
 Ich würde mich freuen demnächst mehr davon hier zu lesen.

Danke und Gruß Gerd
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#14
(20.02.2018, 22:40)petzi schrieb: Danke Andy,

Ich habe so einen Boliden mal als Monoblock gehört. Es war schon beeindruckend. Aber auch die abgegebene Abwärme ist enorm. Allein die Heizleistung der benutzten Röhren ist nicht von schlechten Eltern.
 Ich würde mich freuen demnächst mehr davon hier zu lesen.

Danke und Gruß Gerd

Sobald es soweit ist mache ich eine Vorstellung des Aufbaus.
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#15
Hi, bei Jogi werden solche 6C33C Klopper vorgestellt, die sind mir aber mehrere Nummern zu groß!
Ich selber habe noch zwei Stück der kleineren 6C19N, aber ich werde damit wohl nichts mehr bauen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#16
Moin Moin,
man kann da ganz schön Geld reinstecken. Ich habe, für meine 6C33C Monoblöcke Vollholz verwendet, Dieses selber bearbeitet usw.. Ferner habe ich den Deckel und den Boden aus Alu CNC fräsen lassen. Den elektrischen Aufbau hat mein Freund Michael seinerzeit für mich gemacht. Ich hatte dafür einfach zu wenig Ahnung!! Die Füße (Spikes) sind auf V4A Stahl gefertigt und das Material dafür hat seinerzeit schon über 300 € gekostet. Die Mono´s sind gezähmt, d.h., sie liefern 14W. Es würde natürlich mehr gehen, aber warum??
   
   

Entschuldigung, das untere Bild ist in meinem Rechner richtig rum, warum es hier um 90° nach links gedreht ist, weiß ich wirklich nicht?? Evtl. kann da ja der Forenbetreiber ändern?
Die Monos sind sauschwer. habe sie nie gewogen, denke aber so um die 30kg werden sie schon haben.
Ich erfreue mich seit Jahren an den Monoblöcken und kann für mich sagen "sie sind jeden Cent wert den ich da reingesteckt habe".

Mit analogem Gruß
Heinz-Werner
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#17
(20.02.2018, 18:48)Andreas schrieb: Eine EL 34 ist z.B.  etwas für Amp`s und Saalbeschallung.
Da haste zu Hause wenig Freude.
Nur mal so meine Meinung.

Grüße von Andreas

Hallo Andreas, wieso sind die EL34 nichts fürs Wohnzimmer?? Kann man das an irgendwas handfestem Festmachen. Ich besitze noch einen Verstärker mit 4 mal EL34, den wollte ich irgenwann mal benutzen, vielleicht in Stereo umbauen.....Da drann möchte ich meinen Fernseher, einen Dreher, und Internetradio laufen lassen

@Heinz-Werner, ich bin zwar nicht der Forenbetreiber, habe aber mal versucht dein Bild zu drehen, leider dreht es sich jetzt beim vergrößern. Das scheinen Handybilder oder Bilder wo bei der Aufnahme die Kamera quer gedreht wurde, da kann ich nichts drann ändern. Wenn ich Bilder des Handy im Querformat aufnehme sind die bei mir auch so....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#18
Danke
dem der es geschafft hat das Bild zu drehen Smiley53 
Die Bilder sind mit einer Kamera aufgenommen.....

Heinz-Werner
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#19
Hier ist mein Eigenbau-Röhrenamp, den ich schon seit 'zig Jahren im Wohnzimmer nutze (altes Foto).


.jpg   Amp_04.jpg (Größe: 284,89 KB / Downloads: 186)

Es handelt sich strenggenommen um zwei Monoblöcke in einem Gehäuse. EF86 - ECC83 - 2x EL84 - EZ81 pro Block - die bekannte Elektorschaltung, jedoch mit z.T. geänderten Bauelementewerten.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#20
Hallo Dietmar,

natürlich kannst`e EL34 im Wohnzimmer betreiben.
Ist halt mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich sehe das vom finanziellen Aspekt.
Wenn ich an meine Verstärker denke (EL34), 700V an der Anode 80 Watt Sinus. Da betreibe ich
meine Hörner damit. Ist mit 6 weitern Verstärkern halt eine PA für Bands. Wenn du schon
solche Komponenten zu Hause hast, würde ich einen Stereo Verstärker mit 2mal EL34 bauen.
Denke aber ans Eisen. Da kannst`e richtig Asche versenken.

Grüße von Andreas
lass mich, ich kann das,
... oh kaputt.
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