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Philips 525A modifiziert - kann das funktionieren ?
#1
Liebe Sammlergemeinde,

ich habe seit über 30 Jahren einen Philips 525A in meiner Sammlung. Ich bekam ihn seinerzeit aus dem Nachlass einer älteren Dame, die die Erstbesitzerin war. 

   

Von aussen sieht das Gerät noch ganz passabel aus, der ärgerliche Riss in der Lautsprecherbespannung (mit den goldenen Philipssternen, ich liebe das !) kam bei einem Umzug vor 25 Jahren hinein.

   

Bei der Rückansicht fällt auf, dass das Typenschild fehlt und die Röhrenbestückung teilw. abgelöst ist - Zufall ? 

   
   

Ein flüchtiger Blick ins Innere: das Gerät sieht komplett aus, es sind auf dem Chassis (und darunter) keine Änderungen zu sehen.

Dann ein Blick auf die Röhrenbestückung:

AK1, AF2, E446, AB1, so weit so gut, doch dann: statt der E443H steckt eine LK4110 drin und die Gleichrichterröhre ist eine RGN564 statt einer 506. An den Röhrensockeln dieser Röhren wurde nichts verändert, der Gleichrichterröhrensockel ist immer noch als 2-Weg-Gleichrichter verdrahtet, die RGN564 nutzt davon natürlich nur eine Hälfte. Und die Triode LK4110 "ignoriert" einfach den 2. Gitteranschluß der E443H, der Rest ist pinkompatibel.

Jetzt fiel mir auch auf, daß am Lautsprecher ein neuer Ausgangstrafo installiert wurde 

   

und dabei wohl auch der früher vorhandene Regler an der Rückwand weggelassen wurde, da hat sich jemand etwas bei gedacht.

Frage: kann das Gerät mit der Modifikation so jemals funktioniert haben ??

Ausprobieren kann ich es selbstverständlich nicht: einer der Siebelkos ist leckgeschlagen, auch die anderen Kondensatoren müssten erst alle geprüft werden. Ich muß halt jetzt überlegen, ob ich diesen Zustand wiederherstelle oder ob ich auf den Originalzustand zurückbauen soll.

Roland
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#2
das hast du wahrscheinlich schon selbst rausgefunden: Eine TV4110 wäre der richtige Ersatz für die Pentode E443H gewesen. Die hat wohl jemand mit der Triode LK4110 verwechselt. Diese wiederum ist ein direkter Vergleichstyp der RE614, und diese gab es fast nur im DAF1011 Arbeitsfrontempfänger. Ich schätze diese Röhre als äusserst selten ein. Ich bin auf ähnlichem Weg zu einer RE614 gekommen, die steckte nämlich in einem VE.
Im Prinzip kann das Radio so funktioniert haben. Ob die Arbeitspunkte passen müsste man noch nachschauen.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#3
Hallo Roland,
einen 525A habe ich auch noch in der Ecke stehen, da steht eine Restauration noch an.
Statt der E443H eine LK4110 zu verwenden, könnte funktionieren, die LK4110 hat aber etwas weniger Sprechleistung.
Aber eine Zweiweggleichrichtung durch eine Einweggleichrichtung zu ersetzen, ist schon ziemlich grenzwertig...
Viele Grüße,
Rolf
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#4
(21.02.2018, 18:18)Bastelbube schrieb: Aber eine Zweiweggleichrichtung durch eine Einweggleichrichtung zu ersetzen, ist schon ziemlich grenzwertig...
Viele Grüße,
Rolf

...vor allem, weil 1054/1064 wirklich noch auf Bäumen wachsen...
Gruß,
Uli
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#5
Hallo Jupp & Rolf

die Verwechslung mit der TV4110 ist mir garnicht aufgefallen. Ich werde jetzt erstmal alle Röhren prüfen und lasse die LK4110 vorläufig drin. Auf jeden Fall werde ich die RGN564 wieder gegen eine Doppeldiode austauschen, die Verdrahtung ist ja noch korrekt. Und langfristig werde ich Ersatz für die fehlende E443H besorgen.

Jetzt gehe ich in aller Ruhe die passiven Bauteile an,

vielen Dank
Roland
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#6
Hallo Roland,

ja, das ist ein schöner Hexodensuper. Dieses Gerät hatte ich auch öfter mal. Das kannst Du ruhig für Dich überarbeiten. Philips-Geräte sind zwar immer sehr komplex konstruiert. Aber sie sind gut zum Laufen zu bringen. Sehr empfindlich und klangstark ist das Gerät allemal.

Ich gebe da dem Uli völlig Recht. Als Erstes würde ich mir die RES964 und eine RGN1054/1064 besorgen. Dann muss man natürlich die sämtlichen schwarzen Kondensatoren unter dem Chassis erneuern.

Das muss man sehr sorgfältig machen. Sonst wird man schnell Fehlverbindungen einbauen. Der Tontrafo ist das Problem. Da im Moment eine Triode in dem Radio als Endröhre arbeitet wurde der Lautsprecher entsprechend dieser Röhre angepaßt. Das müßte man wieder ändern. Auch die Bestückung um die Endröhre muss man prüfen. Insbesondere die Kathodenstrecke und die Gewinnung der Gittervorspannung. Ich vermute, wenn man den Lautsprecher angepaßt hat, dann wurde auch fachmännisch auf die Triode umgebaut. Das kann man aber mit dem Original-Schaltbild vergleichen. Und natürlich muß das Netzteil wieder in den Originalzustand zurück versetzt werden.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#7
Hi,

hier eine Innenansicht von meinem 525a
   

So sah das wohl mal aus. Neben Stoffsack fehlen auch die Halteklammern für den Lautsprecher.  In meinem Gerät habe ich übrigens eine RES 164 als Endstufe gefunden. Hier war allerdings die Kathodenkombination angepasst.
Zu den Kondensatoren:

Falls du dich entschließt die Kondensatoren zu tauschen und die alten Bauteile entsorgst - wäre ich an den alten Philips Knollen interessiert. In diesem Fall bitte PN an mich.

Falls nicht - man kann mit viel Geduld die Dinger 'reparieren' so dass man fast nix mehr davon sieht.

Gruß
Oliver
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#8
Hallo Oliver,

hast Du da wieder was Neues, wovon wir nichts wissen? Ob Du uns das mal vorstellen könntest? Ähnliche "Knollen" sind ja auch in den Blaupunkt Geräten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#9
Man müsste ja nur einen Abdruck der Knollen machen und dann neue C mit Teer oder schwarzem Heißkleber in der Form herstellen.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#10
Hallo Radiofreunde
Vor den Originalgetreuen Abgüssen von Kondensatoren hat wohl schon jeder einmal im R.M.O. gelesen. Dort wird das bei einem Blaupunkt sehr ausführlich beschrieben.

Nur mal im Ernst! Lohnt sich dieser Aufwand bei einem einfachen Philips Radio, oder einem Blaupunkt? Ich meine das ist es nicht wert.

Anderer Vorschlag: Wie hätte wohl ein Radiotechniker in den 30 und 40er Jahren sowas repariert? Er hätte das genommen, was in seinem Lager an Kondensatoren greifbar gewesen wäre. Das wären dann runde Papierkondensatoren, z.B. Jahre, Hydra, Wego, Siemens u.a. und es schadet der Originalität mit Sicherheit nicht, auf solche Zeitgenössischen Kondensatoren zurück zu greifen, die ja wesentlich komfortabler Neu zu befüllen sind.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#11
Hallo Detlef,

ja so vermute ich das mit der Reproduktion auch. Im radiomuseum.org wurde beschrieben, wie das mit Nachgüssen funktioniert.
Also da würde ich dann auch nicht mehr mit machen. Aber trotzdem könnte ich ja dann die alten Kondensatoren für Oliver sammeln. dann hat er genug Vorlagen.

Ich verwende hier als Ersatz die guten Kondensatoren vom Volker. Neulich sagte mir sogar Dietmar (DiRu) bei einem Telefonat, was das für schöne Kondensatoren sind.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
(21.02.2018, 21:53)olli0371 schrieb: Hi,

hier eine Innenansicht von meinem 525a


So sah das wohl mal aus. Neben Stoffsack fehlen auch die Halteklammern für den Lautsprecher.  In meinem Gerät habe ich übrigens eine RES 164 als Endstufe gefunden. 
...
Zu den Kondensatoren:

Falls du dich entschließt die Kondensatoren zu tauschen und die alten Bauteile entsorgst - wäre ich an den alten Philips Knollen interessiert. In diesem Fall bitte PN an mich.

Falls nicht - man kann mit viel Geduld die Dinger 'reparieren' so dass man fast nix mehr davon sieht.

Gruß
Oliver
Hallo Oliver,

Die Halteklammern für den Originaltrafo sind noch vorhanden, der jetzt verwendete Ausgangsübertrager nutzt primär 15 kOhm, kann aber auf 7 kOhm zurückgebaut werden. Ich würde den also erstmal drinlassen.
Um den Ersatz der beiden fehlenden Originalröhren kümmere ich mich gerade, ich werde beim Rückbau die Schaltung sehr genau prüfen.
Die Kondensatoren kannst du gerne haben (dauert halt noch etwas), brauchst du sie mit Anschlußdrähten oder kann ich sie auch knapp abknippsen ?

Gruß
Roland
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#13
Hallo Roland,

Am Besten wäre es ordentlich ausgelötet und nicht abgeknipst. Ich weiß allerdingd dass es bei diesem Gerät nicht so einfach ist. Jede Lötstelle ist mit einer Drahtspirsle zusammen gehalten und verlötet. Auslöten geht am Besten mit einem Entklötkolben.
Aber es muß ja nicht schnell gehen - Der Weg ist das Ziel (-;
Viele Grüße
Oliver
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