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Braun Cockpit 260
#1
Nachdem ich gestern die Anlage vorgestellt habe, stelle ich jetzt einen ersten Reparaturbericht ins Forum.

Braun hat einen Verwirrplan zum Gerät geliefert.

Einige bisher lokalisierte Werte entsprechen nicht dem Schaltplan.
Beispiele:

Laut Schaltplan sind als Endstufentransistoren die Typen AL 103 eingebaut, ( T 706 und T 707 für den linken Kanal und T 606 und  T 607 für den rechten Kanal ). Im Gerät finden sich nach Ausbau der Endstufe dahinter, auf dem Kühlblech, welches gleichzeitig die Rückwand des Gerätes bildet, die Typen AL 102.

Bei dreien gab es einen direkten Emitter/Basis Kurzschluß, der vierte hatte die Emitter/Kollektorstrecke unterbrochen.
Daher lösten hier auch ständig die Sicherungen aus.

Apropos Sicherungen:
Laut Schaltplan sollten die in den Endstufen befindlichen Sicherungen, Si 701 ud Si 601, 1,6A flink sein, auf dem Platinenaufdruck steht jedoch 1,25A.
Auch heißen die Sicherungen auf dem Platinenaufdruck Si 702 und Si 602.

Kondensatoren:
Auch hier fleißiges Verwirrspiel.


Laut Schaltplan sollen die Kondensatoren C 609, C 612, C 709 und C 712, 2500 µF/40V Typen sein, auf der Platine sind aber 2200 µF/40V verbaut.
Die Elkos sind ALLE, was den ESR und die Kapazität betrifft, TOP und werden daher auch nicht getauscht.
Lediglich an einem ist ein Anschlussbeinchen direkt am Körper abgebrochen, der wird gewechselt.

Hier der Schaltplan auszugsweise:

   

und hier der gesamte Schaltplan aufgebröselt:

   

   

   

   

   

Die Transistoren AL 102, GE-NPN sind leider nirgends verfügbar, auch nicht bei den hier verlinkten Bezugsquellen.
Einzig jemand aus Hongkong bietet sie in der Bucht an. Sie werden mich dann mitte März - Anfang April erreichen.

Soweit der erste Teil meines Reparaturberichtes.

P.S. Hier noch Fotos der Platinen:

   

   

   

   

Weitere folgen.
Leider kann ich pro Beitrag nur max. 10 Bilder hochladen.
Auf meinen Beitrag antworten, um weitere Bilder einzustellen, geht leider auch nicht, also funktioniert das wohl erst nachdem jemand geantwortet hat.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#2
Hallo Peter,

ein tolles Ding haste da  Smiley14

Das mit den Sicherungen erscheint mir suspekt. Würde aber das einsetzen, was original drin war bzw., was im Schaltplan steht. 
Aber vielleicht weiß jemand anderes mehr darüber.

Das Elko-Thema sehe ich nicht kritisch. Die alten Kondensatorwerte wurden ja durch die E-Reihen ersetzt. Da ist bei 2500µF das nächste 2200µF, das ist vollkommen in Ordnung. Smile

Sei froh, dass du die Endstufentransis gefunden hast. Meist scheitert eine Reparatur an so etwas an nicht beschaffbaren(oder viel zu teuren) Bauteilen.
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#3
Hallo Peter,

ich habe eben mal in der Transistordatenbank (ECD5 Elektor-Verlag) nachgeschaut, als Vergleichstypen wären lt. Datenbank diese möglich: AL100,AUY38,2N2528,2N5437,2N5696.

Möglicherweise hilft dies Dir ja weiter.


Grüße

Martin
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#4
Hallo Ihr beide,

besten Dank für Eure Hilfestellungen.


@Kuli,
auf der Platine befanden sich 2x 1,6A, ganz so, wie im Schaltplan angegeben.
Irritierend ist halt, dass auf der Platine an den Sicherungshalter 1,25A aufgedruckt ist.
Aber ich werde Deinen Rat annehmen und ebenfalls 1,6A einsetzen.
Und vielen Dank auch für Dein Kompliment.
Braun scheint eben doch etrwas ganz besonderes zu sein und das Design stammt, so glaube ich, von Dieter Rams.

@Radiobastler Martin,
als Ersatztypen habe ich den AL100, AL102 und den 2N2528 ausgemacht.
Deine weiteren angeführten Typen werde ich googlen und versuchen, von einem Typ vier Stück zu bekommen.

Viele Grüße

Peter

P.S. Aktuell schreibe ich vom Daheimlappie.
Morgen werde ich versuchen, Bilder der Endstufenplatine einzustellen.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#5
Hier nun weitere Bilder zu der Endstufenplatine.
Leider hat in der Vergangenheit bereits jemand so richtig daran herum gebraten.

   


.jpg   DSCN2387.JPG (Größe: 268,86 KB / Downloads: 219)

   

   

Schaut Euch bitte den grünen Draht an. Hier wurde richtig gebraten, so dass sich die Isolierung noch oben verabschiedet hat.
Sämtliche Anschlußdrähte zu den Endstufentransistoren habe ich daher mit Schrumpfschlauch überzogen und ein kleines Ende freigelassen.
Der Widerstand, direkt neben dem fetten Elko, wurde von jemandem an einem Beinchen abgetrennt. Es ist der R 618.
Das Gegenstück , der R 718 war gar nicht bestückt. Beide Widerstände sind 20 Ohm Teile.
R 719 und R 619, auch 20 Ohm, hat man jedoch in der Schaltung belassen, sehr irritierend.




   

und hier die Netzteilplatine

   
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#6
Peter, was willst du uns mit den vielen Fragezeichen mitteilen. Smiley39

Aha, schöne Bilder zeigen !
Wie verhält sich die Endstufe bzw. die Sicherungen nach Abarbeitung meines Tipps ?
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#7
Peter, was willst du uns mit den vielen Fragezeichen mitteilen. Smiley39
M.f.G.
harry


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#8
Das war nur ein Test Harry, ich wollte schauen, ob ich einen weiteren Beitrag auf meine Antwort hin einstellen kann.
Habe ich dann sofort abgeändert und Bilder eingestellt.

Deine Tipps werde ich gleich abarbeiten und hier berichten.
Besten Dank zunächst.

Hier nun nochmal ein Ausschnitt mit den gekennzeichneten Widerständen.
Den abgeknipsten R 618 und den R 718 habe ich neu bestückt.

   
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#9
So, an MP 13 sollten -23V anliegen, es liegen aber, gemessen gegen Masse + 40V an.
Gemessen gegen + liegen hier + 0,6V an.

Habe eine Box an den rechten Kanal angeschlossen und siehe da, R 619 ist abgeraucht.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#10
Peter somit wird es die Treiberstufe T604/605 und evtl. auch T704/705 auch gehimmelt" haben, denke ich
Bedenke bitte die End und Treiber Transistoren sollten jeweils einer bestimmten Stromverstärkungsgruppe gehören.
M.f.G.
harry


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#11
Danke Harry.

Die Transis BC 327 und BC 337 habe ich ausreichend vorrätig.
Ich werde nun folgendermaßen vorgehen.
Die Endstufenplatine wieder ausbauen und ALLE Bauteile auf ihre Werte überprüfen.
Die Netzteilplatine ausbauen und hier ebenfalls alle Bauteile überprüfen, denn hier stimmt ja bereits die -23V nicht.

Zum einen mit dem Komponententester meines Hameg 203-7, zum anderen natürlich mit meinem Messgerät Abb M2032 und natürlich mit dem Transistorentester Atlas DCA 55.

Den abgerauchten Widerstand (20 Ohm) erneuern.

Ist es ratsam, die von mir neu eingesetzten Widerstände, wie oben beschrieben, wieder zu entfernen?
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

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#12
Peter, ich finde auf die schnelle, den Messpunkt MP23 nicht.
Wenn die widerstände unterbrochen sind, dann arbeitet die Stufe nicht.
Schön das du die Treibertransistoren zahlreich hast, dann n man ran ans ausmessen, finde als o pro Kanal zwei dieser NPN/PNP Transen mit annährend gleichen Stromverstärkungsgruppe. Der China Tester sollte das meistern.
M.f.G.
harry


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#13
Danke Harry für Deine Bemühungen.

Du meintest bestimmt den MP 13.

Hab ihn eingekreist.

   

Du schreibst, dass die Endstufen ohne die Widerstände nicht arbeiten.
Da stellt sich mir die Frage, warum der R 618 abgeschnitten und der R 718 gar nicht bestückt war?
Die Leiterbahnen hin zum R 718 waren absolut jungfräulich, da war noch nie nicht niemals ein Widerstand eingelötet.

Warum habe immer ich solche Pflegefälle?
Wo ich doch jeder Oma über die Strasse helfe, ob sie will oder nicht.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

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#14
@Peter.......Wo ich doch jeder Oma über die Straße helfe, OB SIE WILL ODER NICHT.
Der Spruch ist gut Smiley14

Richtig den Messpunkt meine ich.
Was bei der viel zu hoch gemessenen Spannung wiederum zu befürchten ist, sind weitere Defekte in den zuvor liegenden Baugruppen, hier zeigt sich mal wieder der Nachteil von Transistoren gegenüber unseren geliebten Röhren, diese sind da viel Toleranter.

Zu den schon in der Produktion nicht eingelöteten Widerständen, kann ich nichts genaues schreiben, da mir als Hobbyist, die Theorie dazu fehlt, aus der Praxis aber denke ich mir, das bei fehlender Verbindung zum Emitter bzw. zum Kollektor, die Stufe nicht arbeiten kann, möglich aber auch, das über der Basis Emitter bzw. Basis Kollektor Strecke des nachfolgenden Endtransistor eine Widerstandsanpassung erfolgt. Das aber sollten uns unsere Spezis erklären, wünsche bestimmt nicht nur ich.
Für unseren Versuch ohne Endtransistoren aber sollten diese Widerstände angelötet sein weil sonst diese Stufe garantiert nicht arbeiten kann.
M.f.G.
harry


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#15
So,

ich bin nun wieder etwas weiter.

Auf der Endstufenplatine waren der Transistor T 603, BC 307 und der Transistor T 705, BC 337 defekt.
Die Transistoren T 702 und T 602 habe ich ebenfalls ausgetauscht und zwar gegen je BC 548.

   

Die beiden Wima Kondensatoren C 610 und C 710, auf dem Plan rechts neben dem T 603 und darüber,  weisen einen ESR von mehr als 1,9 Ohm auf, mein ELV Tester ESR1 kann den Wert nicht mehr anzeigen, werden ebenfalls noch getauscht.

Netzteilplatine:
Nach Ablöten aller Steckverbindungen zum Gerät hin habe ich ja gegen Masse -40V gemessen, dort sollten am MP13 aber -23V messbar sein.

Also habe ich versucht, die Netzteilplatine zu lösen, um darunter die Leiterbahnen zu kontrollieren.
Die Drähte von und zur Netzteilplatine sind extrem kurz gehalten, so mussten auch der Netzschalter und der Trafe mit ausgebaut werden.
Nun konnte ich die Platine von unten betrachten.
Dabei fiel mir auf, dass unter der Netzteilplatine der Transistor AD 162 auf einem Kühlblech montiert ist.
Hier hatte bereits jemand gearbeitet. Die beiden Anschlußbeinchen werden mit wieder extrem kurzen Drähten mit der Netzteilplatine verbunden.
Dabei muss mein Vorgänger die beiden Anschlußbeinchen des Transistor Emitter und Basis, mechanisch miteinander verbunden haben.
Daher waren auch immer -40V an MP13 zu messen.
Der Transistor war aber noch in Ordnung.
Also habe ich die Beinchen gerichtet, alles wieder zusammengesetzt und siehe da, an MP13 sind nun -29V Leerlaufspannung zu messen.
Ich denke, das ist so in Ordnung und die Spannung wird sich unter Belastung auf -23V einpendeln.

Denkst Du da anders Harry?
Hat jemand eine andere Meinung, dann immer her damit.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#16
Die Spannung ist doch stabilisiert .... da sollte sich unter Belastung nichts Wesentliches ändern. Jetzt ist sie ca. 26% zu hoch. Kann man die Spannung an MP13 nicht mit dem Poti (803??) einstellen?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#17
Werner du meinst sicherlich Poti 801
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#18
Danke Euch beiden.
Hatte falsch gemessen sorry.

An MP13 gegen Masse (Si 802) lässt sich die Spannung mit dem Poti R 801, von -11,2V bis -7,6V einstellen.
War also nix mit -29V.

Habt Ihr noch ne Idee hierzu?
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

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#19
Richard: Du hast recht, aber auf meinem schlechten Plan konnte ich die letzte Ziffer nicht lesen .... daher auch meine Fragezeichen.

Ist die Z-Diode ok? Welche Spannung liegt an der Sicherung 802 ??? gegen Masse?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#20
Die Netzteilplatine habe ich gerade ausgebaut und prüfe die einzelnen Komponenten.

Die Zenerdiode zeigt auf meinem Hameg Komponententester ein Bild wie eine normale Diode, nämlich einen rechten Winkel.
Es müsste aber eine angedeutete Treppe sein richtig?
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

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