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REMA Toccata 940 HiFi
#1
Hallo,

neulich habe ich Sperrmüll zum Recyclinghof geschafft. Wenn ich dort bin, sehe ich meist im Container für Elektroschrott nach Radios u.ä. Und da stand doch ein leicht ramponierter "Toccata 940 HiFi", der landete in meinem Kofferraum.

Die erste Sichtprüfung ergab, Gehäuse an einer Kante aufgeplatzt, im Inneren relativ wenig Staub,  dafür viele "Schneemänner" und auch andere, eventuell auszutauschende Elkos.

   

Ein erster Kurztest am Regeltrafo ergab, es spielt, aber der UKW-Bereich ist nicht sehr trennscharf, unterhalb von 96 MHz ist kein Sender mehr zu hören, Potis kratzen, Stereodekoder schaltet nicht um usw. Es bedarf also umfangreicherer Restaurierungsarbeiten

Zuerst das Gehäuse geklebt und gereinigt. Nach der Reinigung von Frontplatte und Knöpfe sowie der Schieberegler/deren Führungsschienen  folgte eine Kondensatortauschorgie.  Die getauschten Elkos wurden alle gemessen und sind jenseits von Gut und Böse. Auch die rehbraunen Papierwickel-Cs auf dem Stereo-Dekoder wurde geprüft, zeigen keinerlei Isolationsfehler und konnten im Gerät verbleiben.

   

Danach spielt das Radio wieder zu meiner vollsten Zufriedenheit. Der schlechte Empfang auf UKW wurde sicher nur durch die defekten Elkos auf dem Stereodekoder und der FM-ZF-Platine verursacht. Ein Nachgleich war nicht erforderlich.

Auch auf der Endverstärkerplatine, sprich den Klang beider Kanäle, hat sich der Elkotausch positiv ausgewirkt.

Nach dem "Schneemänner"-Tausch des Stereodekoders schaltete dieser auch wieder um, aber die Anzeigelampe blieb dunkel - durchgebrannt. Wurde durch eine LED mit Vorwiderstand ersetzt. Ja, ich weiss, ist nicht original, aber die LED sitzt hinter einer roten Abdeckblende in der Frontpatte - ist also nicht sichtbar.

   

Im Netzteil war der 6,8 Ohm Schutz-Widerstand von der Mittelanzapfung der Trafowicklung V zur gemeinsamen Gerätemasse durchgebrannt.
Der gemessene Strom über diesen Widerstand lag im Normalbetrieb unter 20 mA. Vermutlich haben die defekten Elkos in der Endstufe diesen R sterben lassen. Diese Ursache ist jetzt beseitigt. Im Nachfolgemodell 940/2 ist dieser R entfallen. Deshalb habe ich ihn durch eine Drahtbrücke ersetzt.

Nach der Restaurierung ist das Radio nicht mehr 100%-ig original. Auf der TA-Taste fehlt die vordere Kappe und die Beschriftung am Lautstärkeregler ist kaum noch erkennbar. Damit kann iich aber leben.

Wichtig ist mir, ein schönes Radio von REMA gerettet zu haben. Es passt gut in meine REMA-Sparte (Romanze, 2001, 2005, 2072, Andante, Toccata, Tonica RX 80, Tonica SK 80-Kleinserie-Produktstudie Kassettengerät analog SK 3000)

Beste Grüße
Jürgen
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#2
Habe auf dem Wertstoffhof auch mal ein Röhrenradio gerettet.
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#3
Hallo Radiofans. 
Das finde ich ja voll,voll toll.
Hast Du auch noch die richtigen Boxen dazu?
Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#4
Hallo da!

Eine super Sache, die Rettung. Ich höre und sehe oft (YouTube) wie Bastler und Co auf einem Recyclinghof o.ä. Elektronik finden und mitnehmen. Wie genau funktioniert das? Ist so etwas generell machbar nach Rücksprache oder eher ein Vertrauensding?

Was das REMA im Speziellen betrifft: Ich bin auch großer Freund der REMA Geräte und wollte noch ein Toccata 940/2 in Betrieb nehmen, welches als "Sonderanfertigung" bis 108 MHz seitens Skala und Tuner arbeitet. Hat schon mal wer probiert, über die Eingänge moderneres Equipment/Wiedergabegeräte anzuschließen? Ich spiele mit dem Gedanken, übern TB Anschluss noch weitere Quellen zuzuführen.

Liebe Grüße wünscht
Kevka.
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#5
Hallo Jürgen,
gerne kann ich dir eine Kappe für den Toccata zuschicken. So sieht er ja wirklich nicht schön aus.
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#6
Hallo Heiko,

ich weiss zwar nicht, ob Deine Frage bezüglich der Lautsprecherboxen an mich gerichtet war. Trotzdem antworte ich.
Die Originalboxen waren nicht beim Radio. In meiner Werkstatt habe ich einige Stereo-Radios stehen.

Logischer Weise fehlt da der Platz, jedes Radio mit eigenen Boxen auszustatten. Deshalb habe ich mir einen Lautsprecherumschalter gebaut. An diesen sind ausgangsseitig 2 Boxen B 9261 angeschlossen. Mittels Tastenschalter werden 6 Radio-Ausgänge auf die Boxen umgeschaltet. Für den Antenneneingang ist ein Drehschalter vorhanden, mit dem auch das jeweilige Radio zugeschaltet werden kann.

   
   

Der Lsp.-Umschalter ist der kleine weisse Kasten in der Mitte des Bildes.

Hallo Kevka, als externe Quelle habe ich mal einen Plattenspieler oder Kassettenspieler angeschlossen. Da stimmt die Anpassung und es geht problemlos. Andere Quellen habe ich noch nicht getestet. Das sollte aber funktionieren, entsprechende Beiträge sind hier im Forum zu finden.

Beste Grüße
Jürgen
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#7
Hallo Kevka,
ich sage neuzeitliche Geräte geben richtig gut Pegel ab, ein Adapter von Chinch auf Diodenbuchse ist schnell gebaut.
Wem das Gerät gefällt sollte es auch benutzen, keine Frage.
Ich persönlich habe meinen Toccata (Gehäuse Schleiflack weiß) 1981 gekauft, da war der 100 Mhz Tuner drin, den habe ich später durch den modernsten Tuner den es gab so um 1988 (RFT) ersetzt, der ging dann bis 108 Mhz.Die Abstimmung der großen Skala hatte ich bis 100 Mhz gelassen, nur die Speicherplätze dann bis 108 Mhz. Passte ganz gut.
Allerdings habe ich von Anfang an die gehörrichtige Klangkorrektur (welche abschaltbar ist) modifiziert, etwas mehr Höhen waren mir lieber als im Original. Ist aber Geschmackssache. Ich bin (gedanklich) schon seit 2 Jahren dabei den Toccata zu den Geräten Tonica RX81 in schwarz / Tonica RX80 in hellbraun in meinem Bastelraum aufzubauen. Allerdings habe ich 1983 oder so das Gehäuse in mattschwarz umgestaltet (nicht besonders optimal, damals fand ich es gut).
Also in weiß wollte ich das Gehäuse nun wieder aufleben lassen, wenn ich das hier gerade schreibe erwacht neuer Tatendrang.
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#8
Hallo Jürgen
Muss mal fragen, was ist denn das für ein Radio was da seitlich im Regal steht?
   
Hat ein interessantes Design
Gruß Jürgen
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#9
... könnte ein Schwarzburg sein:

https://www.radiomuseum.org/r/stern_sonn...53gwu.html
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#10
(23.10.2023, 19:31)KevkaBluebird schrieb: ... wie Bastler und Co auf einem Recyclinghof o.ä. Elektronik finden und mitnehmen. Wie genau funktioniert das? Ist so etwas generell machbar nach Rücksprache oder eher ein Vertrauensding?

Moin
Generell ist das Verboten.
Eigentum des Betreiber, da der "Schrott" in der anfallenden Menge einen hohen Wert darstellt. 
Bei uns in Berlin ist das auch strengstens Verboten. Da passen die auf wie Wachhunde. Drohen sogar mit Anzeige und Hausverbot. 
Gelegentlich verschwindet schonmal ein Stück Elektronikschrott, aber nur mit viel Glück und Zufall. 
Was anders ist es, wenn man vielleicht Beziehung hat oder es den Mitarbeitern nicht interessiert. 
Also Vorsicht

Und Nein, ich arbeite nicht bei der BSR  Wink
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#11
Bei unserem Wertstoffhof der BSR konnte ich bisher immer mich interessierenden Elektro(nik)-Schrott mitnehmen, wenn ich nett gefragt habe und etwas für die „Kaffee-Kasse“ gegeben habe. Letzte Errungenschaft war das:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=22117

Ist aber auch schon wieder fast ein Jahr her.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#12
Schöne " Schrankwand " mit Radios. Ich habe auch nicht alle Radios mit den dazugehörigen Lautsprechern ausgestattet. Deine Idee ist aber gut gemacht.

Das Radio müsste ein Schwarzburg sein, so wie meiner hier, sogar mit UKW.
Allerdings muss man schon in Sendernähe wohnen, da es ein Pendler ist.


   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
Der Schwarzburg ist ein „vollwertiger“ UKW-Superhet, nur eben noch mit FM-Flankendetektor statt Ratio-Detektor o.ä.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#14
Gerade beim E-Schrott im Recyclinghof bei uns, achten die "Wachtmeister" wie die Schiesshunde darauf, dass man da ja nichts mitnimmt. Mag sein, dass der Ein- oder Andere Beziehungen hat und sich was zurücklegen lassen kann. Das aber meist nur, wenn den Beschäftigten im R-Hof ein Kasten Bier wichtiger ist, als die Einhaltung der Regeln  Wink
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#15
Hallo Anton,

das ist bei uns leider (bzw. zum Glück für meine Frau und die Platzverhältnisse in unserer Wohnung) genauso. Man darf sich das Zeug nicht mal genauer anschauen, ohne ermahnt zu werden.

VG Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#16
Eine ganze Zeit lang standen in der Straße am Recyclinghof jede Menge polnische Transporter und PKW mit Anhänger, dahinter Schilder mit Aufschrift: Nehme alle TV Geräte in schwarzem Kunststoffgehäuse, Videorecorder, DVD Player, Musikanlagen, etc. kostenlos an Smile

Das war der Berliner Stadtreinigung ein Graus, denn mit dem E-Schrott lässt sich echtes Geld verdienen. Sie haben versucht das zu unterbinden, ob das geklappt hat, weiß ich nicht. Aber viele Leute nahmen das dankbar an, brauchten sie doch nicht erst auf den R-Hof fahren und wohl möglich lange in der Schlange warten.
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#17
Ein Pole steht mit seinem Transporter auch heute noch kurz vor dem Wertstoffhof, nimmt aber schon lange keine „Braune Ware“ (Unterhaltungs-Elektronik im weitesten Sinn) sondern nur noch „Weiße Ware“ (Haushaltsgeräte von Mirkrowelle bis Waschmaschine usw.).

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#18
Seitdem auch normales Metall wie Eisen und Eisenblech wieder stark im Preis gestiegen sind, lohnt auch das Geschäft mit den Haushaltsgroßgeräten wieder. Am liebsten wird Edelstahl und Kupfer genommen.

In meinem Keller stand eine alte Küchenspüle mit Unterschrank. Als dort wieder einmal eingebrochen wurde, nahmen sie nur die Edelstahlspüle mit, der Schrank blieb stehen  Wink

Nach mehreren Einbrüchen, habe ich den Keller gar nicht mehr verschlossen, um nicht ständig neue Schlösser kaufen zu müssen. Dann aber wurde mein Keller von anderen Nachbarn als "Entsorgungsmöglichkeit" für ihren Sperrmüll genutzt. Seitdem ist wieder ein Schloss drauf KopfWand
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#19
Hallo,

ich glaube, da ist es auf den Recycling-Höfen überall gleich. Es darf nichts mehr mitgenommen werden-ausser man hat Glück, es regnet, kein Betrieb und die Mitarbeiter möchten trocken bleiben. Ich war jedenfalls dankbar, dass sie auf ihre Gesundheit geachtet haben.

Von der Leitung unseres Recycling-Hofs wurde das Mitnahme-Verbot damit begründet, dass einige Leute die Geräte mitgenommen hätten, diese draussen auf der Strasse auseinander gepflückt und nur Brauchbares (oder zu Geld Machbares) mitgenommen haben. Die Reste blieben dann vorm Tor liegen und das Unternehmen hätte die Bereinigung vornehmen müssen. Klingt plausibel, scheint mir aber "weit hergeholt". Da spielen sicher bereits genannte Aspekte eine wichtigere Rolle.

Jedenfalls ist es schade, dass alte und evtl. sammelwürdige Geräte so der Zerstörung preisgegeben werden.

Andernfalls ist es ja so, wenn es uns nicht mehr gibt, wandern viele Geräte doch wieder zum Recycling-Hof. Denn wer von unseren Nachfahren setzt unsere Sammelleidenschaft fort? Die jüngere Generation hat meist andere Interessen. Die stöhnen dann nur, wenn sie unsere Werkstatt entrümpeln und alles aus den "Bastelkisten" entsorgen müssen.

Deshalb erfreuen wir uns jetzt noch an solchen Geräten, haben als Rentner mit der Restaurierung/ Reparatur eine sinnvolle und ausfüllende Freizeitbeschäftigung und die bessere Hälfte freut sich auch, dass wir ihnen nicht ständig im Wege stehen.

Beste Grüße
Jürgen
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#20
ja, stimmt
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