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Blaupunkt 3W6
#21
Hallo Radiofreunde

Manchmal bedarf es einer Erinnerung, um wie hier, an dem Bericht weiter zu schreiben. Danke Dietmar

Ungachtet dessen, das der Krepel immer noch nicht funktioniert, möchte ich den weiteren Werdegang des 3W6 fortführen. Wie ich ja schon beschrieb, versagt das Radio beim Empfang. Und die Überprüfung der Baugruppen ab Antenneneingang hat ergeben, das die Vorkreise funktionieren, sowie der Oszilator auch schwingt. Nur die ZF Kreise sind mausetot, zumindest der 2. Bandfilter. Auf Dietmars Schaltplan ist das der Kreis, der über der RENS 1284 eingezeichnet ist. Dieser Schwingkreis ist eine Ausführung in zwei übereinander gebauten Bechern, wobei im unteren Becher die Rückkopplungsspule eingebaut ist. Diese ist über eine Wippe drehbar angeordnet. Das zerlegen ist sehr Aufwendig und wird also demnächst auch beschrieben. Vermutlich muß die ganze Einheit ausgebaut werden und dann die Nietverbindung zwischen den Bechern aufgebohrt werden. Na, ich werde berichten, auch wenn diese Arbeit ohne Erfolg ausgeht.

Also, demnächst mehr
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#22
Hallo Radiofreunde
Das der Blaupunkt nicht funktioniert, wie ich es erwartet habe, habe ich ja schon erwähnt. Bevor ich zu dieser Erkenntnis kam hatte ich allerdings noch andere Arbeiten an dem Radio gemacht. Und um diese geht es in diesem Teil .
Es sind nun auch noch einige weitere Schaltbilder hinzu gekommen, dafür herzlichen Dank.

   
Vielleicht geht es euch ja auch so. Man sitzt vor so einer Konstruktion und vergleicht Spulensätze und Bauteile mit dem Schaltplan. Man findet dann solche Teile, ein 600pF Röhrchen Kondensator und einen Tellerkondensator mit 46cm. Beide sitzen hier über der Kw Oszillatorspule. Im Lageplan findet man sie auch nicht. Im Schaltplan findet man nichts zu den beiden Teilen. Vermutlich sind sie bei einer früheren Reparatur eingebaut worden. Womöglich gab es Probleme mit dem Trimmer des Mw Oszillatorkreis. Das werde ich beim Betrieb des Radios sehen, wie das funktioniert. Die beiden Bosch Kondensatoren sind jeweils 10000cm im Plan sind auch nur 10000 angegeben, so wie sie angebracht sind, haben sie aber 20000cm. Das hatte ich ja schon einmal im 4W65. Wie Anfangs schon erwähnte, dieses Radio gleicht dem 4W65 sehr stark. Auch der 4W6 ist durch diese Wellenschalterkonstruktion ein guter Vergleich.


   
Der Blockkondensator ist aufgefrischt und wird eingebaut. Die inneren Lötpins habe ich wieder verwendet für die Wima Klötzchen.


   
Es folgt der 10µF Elko an der Kathode der RENS1284 und der 800Ohm Kordelwiderstand. Beides wird ersetzt mit Neuteilen.


   
Der Elko im Historischen Kleid sowie ein 800Ohm Widerstand erfüllen die Aufgabe. Gleichzeitig ist am Entbrummer der 10µF Elko und der 500 Ohm Widerstand erneuert worden. Auch hier so gut es geht an Historisches Aussehen angepaßt. Der Entbrummer selbst scheint auch beschädigt, da kümmere ich mich später um Ersatz. Der 500 Ohm Widerstand muß natürlich noch entsprechend der Blaupunkt Werksangaben auf die Röhre eingestellt werden.


   
Im Antenneneingang sind zwei Bosch Kondensatoren je 150cm diese werden durch 150pF ersetzt. Die Originalen sind gerissen und dürften nur für Störungen sorgen. In den Schaltplänen findet man keine Angaben zu den Werten.
Verfolgt man die Anschlüsse in Verbindung mit den Nummerierten Kontakten des Wellenschalters weiter, so stößt man auf Ungereimtheiten. Nicht nur der Lange Nowitsch Plan weicht hier vom tatsächlichen Zustand ab, auch bei den anderen Plänen findet man Unterschiede. Des Rätsels Lösung ist einfach nur die Darstellung des Schalters.  Man wird schnell durcheinander gebracht, bei verschiedenen Plänen, so das ich nun nur noch mit dem Plan von der NVHR arbeite, der inetwa dem jetzigen Neu eingestellten , entspricht.
Trotzdem sind die Leitungen schwer zu verfolgen. Zum einen durch die z.T. langen Kabelwege unterhalb des Chassis, aber auch durch die Eigenwillige Konstruktion von dem Bandfilter 2 mit seinen zwei Etagen. Noch schlimmer ist, das in dem unteren Teil ein 50cm Kondensator sitzt, ist der defekt, wird es Richtig Lustig ! Und das es genau hier zu den Problemen kommt, war ja einer der Gründe, das ich bei diesem Radio in Etappen weiter arbeite.
Aber der Reihe nach, wie ich die Bauteile fotografiert habe.


   
Hier sind die beiden 1Kohm Widerstände im Antenneneingangskreis, auch hier findet meine keine Werte im Schaltplan. Schon ab hier kann man die Leitungen nicht verfolgen, da sie unten verdeckt im Wellenschalter angeschlossen sind. Wären sie farbig, könnte man sich dort besser zurecht finden. So muß man mühevoll messen und sie dazu einseitig ablöten.


   
Da ich gerade beim Wellenschalter bin, hier ist ein 5,5pF Kordelkondensator. Das ist hier schön zu vergleichen. Er sitzt an Kontakt 9, dieser ist gebrückt mit Nr.11  Im Lange Nowitsch Plan ist das völlig anders gezeichnet. Selbst wenn man sich große Mühe gibt und sich die Wellenschalterkontaktstellungen Seitenverkehrt vorstellt, so stimmt es doch nicht überein, wenn man die Wellen und deren geschaltete Kontakte vergleicht. Also den Lange Nowitsch Plan schnell weglegen.


   
Nächster Rätselhafter Fund. An Bandfilter 2 im oberen Teil ist der Trimmer 4 mit einem 222pF Röhrchen Kondensator gebrückt. So wie das aussieht dürfte die ZF so nicht am Trimmer einzustellen sein, oder aber sie ist festgelegt. Auch das wird sich dann zeigen, wenn das Radio eingeschaltet wird. Und das vermutlich dieser gebrückte von außen unzugängliche Trimmer das Projekt 3W6 behindert, dürfte die Ursache sein, das hier nichts mehr geht. Schaut man sich hier z.B. die Nietverbindung an, so kommen bei der späteren Störungssuche, auch Zweifel auf, ob mit angelaufenen Nietverbindungen und beschädigten Glimmer, eine Funktion überhaupt möglich ist.


   
Und noch schlimmer würde es werden , wenn der 50cm Kondensator im unteren Bandfilter 2 defekt ist. Denn um diesen zu ersetzen müßte alles zerlegt werden. Man kann es nur ahnen, wo er sitzt, er ist schwer zu fotografieren. Wie schon gesagt, ist in dem unteren Teil auch die Bandbreitenregelung untergebracht. Vom 50cm Kondensator geht es dann , leider nicht nachvollziehbar, zum g1 der RENS1284. Die anderen Bauteile, die dort ebenfalls mit an der Gitterleitung sitzen sind unterhalb der Fassung der 1284 zu finden.


   
Oben im Bandfilter 2 finde ich den 10nF „ a RENS1284“ und den 50cm Kondensator von der a der AB1 Beide werden erneuert. Auch hier sind die Leitungen schwer nach zu verfolgen, da sie in den Bandfilter 2 in die Tiefe gehen. Da sämtliche Kabel Original aussehen, gehe ich davon aus, das dort mit der Leitungsführung alles in Ordnung ist.


   
Der Ersatz weiterer Bauteile lenkt zunächst etwas ab. Der Entbrummer wird  ersetzt. Hier sind auch der Elko und der 500 Ohm Widerstand zu sehen. Beide Teile gehören mit zu der Schaltung der Endröhre.


   
Ein weiterer Einstellbarer Widerstand ist im Bereich der ACH1 angebracht. Auch dieser ist defekt und wird erneuert.


   
Man sieht schon, das die Wicklung des Widerstand zerrissen ist. Aber da gibt es noch etwas zu tun!


   
In der Zuleitung von Kathode der ACH1 zum Laustärkeregler ist ein Kordelwiderstand versteckt. Dieser ist auch defekt und wird erneuert.
Für einen ersten Test habe ich soweit alles durchgearbeitet. Der Tarfotest verläuft Positiv. Heizspannung 4,5 V Die Anodenspannung ist allerdings zu gering, was an der nicht mehr so perfekten Gleichrichter Röhre liegt. Da muß also Ersatz beschafft werden. Ich habe da momentan nichts da.
Ein Test bei berühren des Gitter der Endröhre verläuft auch so wie erwünscht, es brummt stark, was also signalisiert, hier ist das auch in Ordnung. Aber ein Signal kommt leider nicht aus dem Lautsprecher, er bleibt stumm, wenn man den Messender an den Antenneneingang schließt. Die Vorkreise messe ich so gut es geht durch. Auch im Oszillatorkreis kann ich diese Spulen kontrollieren. Ein Test mit dem Transistorradio zeigt aber, das der Oszillator schwingt. Auch die gemessenen Spannungen sind alle im Rahmen, sofern man die geringere Spannung des Anodenstrom berücksichtigt. Schließlich bleibt als Hauptursache des Versagens nur die ZF Kreise übrig.


   
ZF Filter 1 ist gut zugänglich. Hier sieht es zwar aus, als ob die Trimmer stark angelaufen sind, aber nachdem ich dort die Kabel einseitig abgelötet habe und auch unter die verstellbarer Platte gesehen habe, konnte ich keinerlei Schäden entdecken. Die Trimmer lassen sich verstellen, die Werte sind plausibel – max etwa 285pF min ca 48pFDas dürfte funktionieren, aber ich werde die komplette Trimmerplatte vorsichtshalber ersetzen mit einer sehr guten aus einem 4W65 Schrottchassis.


   
Das ist in dem oberen Teil des ZF Filter Nr.2 Ein Trimmer, der auch stark angelaufen ist. Die Spule mit dem Trimmer, das ist die rechte dünne Spule, ist mit einem 20nF Kondensator an das Gitter der RES 964 gekoppelt.  Die linke Spule ist über den 50pF Kondensator an die Diode der AB1 angeschlossen. Die andere Spule in dem nicht zugänglichen Unterteil ist nur für die Rückkopplung zuständig. Und ich vermute dort einen der Fehler, da der Trimmer der Rückkopplungsspule auch mit Festwert-Kondensatoren gebrückt ist.


   
Hier auf dem Foto sieht man den Röhrchenkondensator, der den Trimmer überbrückt. Was der Tellerkondensator dort allerdings für eine Aufgabe übernehmen soll, ist mir nicht klar. Schaut man auf den Schaltplan, so führt von dem Anodenanschluß der 1284 eine Verbindung zu der ZF Spule mit dem Trimmer. Dort ist über einen 10nF Kondensator diese Anodenleitung an die andere ZF Spule gekoppelt.


   
Bevor ich nun dieses Bandfilter völlig zerlege, möchte ich zunächst den Trimmer entweder reparieren, oder durch einen anderen Trimmer ersetzen. Wenn dieser funktioniert, kann ich die zusätzlichen Kondensatoren entfernen. Dann müßte zumindest dort die ursprüngliche Schaltung wieder hergestellt sein. Wenn nicht, dann stur nach Schaltplan dieses Bandfilter verdrahten. Irgendwo hier muß der Fehler zu finden sein. Die Rückkopplung mit ihrem Trimmer wäre dann die nächste Aufgabe. Ich vermute, das hier irgendwo ein Denkfehler vom letzten Bastler zu diesem Totalausfall geführt hat.
 
Ja, bis hierher bin ich nun gekommen. Aufgeben werde ich dieses Radio nicht.


Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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