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UHER ROYAL deLUXE in weiß
#1
Hallo,

Land: Deutschland
Hersteller / Marke: UHER   München
Modell: Tonbandgerät ROYAL de LUXE
Jahr: 1968–1977
Halbleiter (Zählung nur für Transistoren): 40
Betriebsart / Volt: Wechselstromspeisung / 110; 130; 150; 220; 240; 250 Volt
Lautsprecher: 2 Lautsprechecher
Form: Tischgerät-gross, - Querformat (breiter als hoch oder quadratisch)
Abmessungen: 465 x 188 x 350 mm / 18.3 x 7.4 x 13.8 inch
Bemerkung: HiFi-Stereo, Zweispur oder Vierspur durch auswechselbaren Kopfträger; Bandgeschwindigkeiten: 2,4/4,75/9,5/19 cm/s; Spulen-Ø: 18 cm; Übertragungsbereich: 20-20000 Hz bei 19 cm/s, 20-4500 Hz bei 2,4 cm/s; Stereo-NF-Verstärker mit 2 Endstufen je 10 W (Sinus), Antriebsmotor abschaltbar zur Verwendung als HiFi-Stereo-Verstärker. Gehäuse in Weiß oder Nussbaum-Dekor.
Nettogewicht: 13.7 kg


.jpg   Bild2_1.jpg (Größe: 48,68 KB / Downloads: 734)

Das Royal deluxe in weiß (aber ohne Blumenstrauss)


Am gestrigen Abend kam dann endlich das Uher Royal deluxe in weiß hier an. Der Zustand war wie beschrieben, allerdings mit noch ein paar zusätzlichen Macken. Der Zeiger des Aussteuerinstrumentes für den linken Kanal scheint vom Drehspulinstrument abgebrochen zu sein; er liegt nur noch funktionslos im Instrumentengehäuse herum. Der Vor- und Rückspulbetrieb funktioniert, aber der Bandlauf für Wiedergabe funktioniert in keiner der 4 möglichen Schalterstellungen.
Ursache dafür ist zum einen ein ausgeleierter Hauptantriebsriemen vom Motor zur Schwungmasse und andererseits zusätzlich dazu ein Friktionsrad, welches sich nicht bis zum Schwungrad bewegen kann,- warum auch immer.
Daß das Gehäuse nebst Rauchglasdeckel verschmutzt, verschmiert und stellenweise auch zum Teil erheblich verkratzt ist, stellt eigentlich keine Seltenheit dar,- das war zu erwarten.


.jpg   Bild1_1.jpg (Größe: 49,99 KB / Downloads: 700)

Der abgebrochen Skalenzeiger(ist das falsche Bild; der abgebrochene Skalenzeiger kommt aber noch [Bild: smiley53.gif]

Nun läßt sich dieses Gerät nicht ganz so einfach demontieren und aus dem Gehäuse herausschälen wie das zuvor beschriebene Royal SG 560. Auch hat dieses Royal deluxe keine Silizium Transistoren, sondern ist noch mit Germaniumtypen bestückt. Aber sonst ist es so ziemlich baugleich, auch DC gekoppelt, allerdings die Ausgangselkos außerhalb der Verstärkerplatine auf einem Zusatzprint.
Es hat wohl auch schon ein "Reparaturversuch" an dem Gerät stattgefunden, denn die Schubstangen von der Laufwerkssteuerung waren erheblich verbogen und es waren Zugfedern an Stellen eingebaut worden, wo original garkeine hingehören. Ob dieser Reparaturversuch erfolgreich war, weiß ich nicht. Jedenfalls läuft das Gerät in Stellung Wiedergabe bei keiner der vier möglichen Geschwindigkeiten und der Gummiabrieb auf den Laufflächen der für die Wiedergabe erforderlichen Friktionsräder einschließlich der Schwungmasse war auch nicht entfernt worden. Man kommt da ja auch nur sehr schwer ran..  [Bild: biggrin.gif]

Mein derzeit größtes Problem ist die von der Zinkpest bereits sehr stark befallene Motorhaltebrücke, auf der u,a. auch das Gegenlager der Schwungmasse verbaut ist. Eine Reinigung dieser Brücke ist nur durch kompletten Ausbau derselben zu bewerkstelligen, was bedeutet, daß das halbe Gerät zerlegt werden muß. Siehe hiezu auch die Bilder. Mal sehen, ob's mir gelingt, zu den einzelnen Bildern einen Kommentar zu verfassen.




.jpg   Bild2_1.jpg (Größe: 48,68 KB / Downloads: 734)



.jpg   Bild1_1.jpg (Größe: 49,99 KB / Downloads: 700)



.jpg   SAM_2636_Motorbrücke_Zinkpest_1.jpg (Größe: 181,53 KB / Downloads: 712)



.jpg   SAM_2639_Zinkpest_1.jpg (Größe: 161,72 KB / Downloads: 723)



.jpg   SAM_2640_Brücke_leer_1.jpg (Größe: 201,25 KB / Downloads: 707)



.jpg   SAM_2643_Zinkpest_Brücke_Unterseite_1.jpg (Größe: 181,18 KB / Downloads: 716)



.jpg   SAM_2644_Brücke_Poliert_1.jpg (Größe: 198,53 KB / Downloads: 695)



.jpg   SAM_2645_Polierte_Unterseite_1.jpg (Größe: 166 KB / Downloads: 699)



.jpg   SAM_2646_Schwungmasse_Aufgearbeitet_1.jpg (Größe: 189,51 KB / Downloads: 691)



.jpg   SAM_2647_Gereinigte_Lauffläche_Schwungmasse_1.jpg (Größe: 171,87 KB / Downloads: 709)



.jpg   SAM_2648_Chassisansicht_Verschmutzter_Motorpulley_rechts_1.jpg (Größe: 177,82 KB / Downloads: 738)


Dieser Motorpulley kommt morgen an die Reihe; für heute habe ich genug. Die Finger der linken Hand verkrampfen sich wieder,- kommt immer, wenn ich mit der Hand etwas über längere Zeit festgehalten habe. Vor ein paar Jahrzehnten war ich auch mal 25, da hätte ich über sowas gelacht. So ändern sich die Zeiten.

Ich schreibe hier morgen weiter.

Grüße aus BL

Peter
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#2
Nun ja, habe am Anfang natürlich wieder die falschen Bilder da drin.

Grüße aus BL

Peter
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#3
Mein lieber Scholly, da haste dir was angefangen. Wie bekommst du diese Zinkteile so blitzeblank??

Ach ja Peter, die Bilder kannst du bis 499KB groß hochladen, dann ein Bild in den Beitrag einfügen, zwei Reihen darunter (zwei mal Enter)wieder den Courser geparkt und dort weiter geschrieben, so bekommst du die Kommentare zwischen die Bilder. Dann sieht das so aus

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Beschriften



2541356
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Danke Dietmar. Ich werd's versuchen. Bei dem Ding ist so schnell kein Ende in Sicht. [Bild: smiley64.gif][Bild: smiley47.gif]
Diese Brücke habe ich komplett ausgebaut und dann mit der Messingbürste in der Säulenbohrmaschine ordentlich geschrubbt. Ansonsten geht dieses Zeugs nicht runter. Das ist eben das Ergebnis von Feuchtigkeit im Keller oder auf dem Dachboden. Gegen diese Oxidation (Zinkpest) hat offenbar auch kein eloxieren geholfen; man sieht/sah stellenweise noch ein bißchen von dieser Oberflächenvergütung.

Morgen kommt der Motorpulley dran. Den sieht man auf dem letzten Bild rechts neben dem Chassis; das ist das kleine Messingding, das da liegt. Die schwarzen Striemen sind Abrieb von den Zwischen-und Friktionsrädern. Dieser Gummi ist stellenweise so fesrgebacken, das der nur mit so einem Topfkratzer runter geht. Ich nehme für sowas immer die ausgelutschten Dinger von meiner Chefin, die sind dafür genau richtig, weil die nicht mehr so scharf sind. [Bild: wink.gif]

Grüße aus BL

Peter


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#5
Donnerwetter, was für eine Arbeit Smiley26 

Ich bin froh das meins noch läuft, jedenfalls war das vor 2 Jahren noch so ....
Bin gespannt wie es bei dir weiter geht.

Viel Erfolg Smiley53
Alles ist gut
Andrea

Röhren(Radios,Verstärker) - ich brauch sie nicht, so sprach der Rabe,
es ist nur schön wenn ich sie habe.
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#6
@ Andrea

Diese Geräte sollten aber regelmäßig laufen, weil sonst die beiden Antriebsriemen einmal der für die Schwungmasse und auch der Zählwerksriemen die Form von rund nach oval oder schlimmer annehmen. Die Reibräder sind da weniger gefährdet, weil diese Tonbandmaschinen das Friktionskupplungsrad (das verbindet via dem Hauptantriebsriemen den Motor mit der Kupplung) nur dann gegen die entsprechende Stufe des Motorpulleys schalten, wenn eine Bandgeschwindigkeit gewählt wurde und somit das Gerät eingeschaltet ist.
Wäre dieses der Fall ohne daß das Gerät Strom hätte, so würde sich auf dem Reibradgummi der Friktionskupplung eine Druckstelle in Form einer Einkerbung bilden, die dann im Betrieb zu unschönen Geschwindigkeitsschwankungen führen würde. Daher muß auch der Schalter für die Bandgeschwindigkeit bei Nichtbetrieb immer auf 0 (aus) stehen.

Diese Uher sind doch einfach ein schönes Spielzeug, die muß man  immer wieder laufen lassen. Man kann sie sogar als Hifi-Verstärker mißbrauchen; dann sind sowohl der Motor als auch das Laufwerk abgeschaltet. Und das über den Laufwerksdrehschalter.

Grüße aus BL

Peter
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#7
Ja Peter, stimmt, danke für den Hinweis und die Erklärung.
Das trifft ja nicht nur für die Baumaschinen zu, auch unserer Radios sollten immer mal laufen.

Leider habe ich zu wenig Zeit dafür oder zu viele Oldis ...... und meine Rente ist auch noch sehr weit.
Ich werde es leider auf absehbare Zeit nicht schaffen regelmäßig mit den Oldis zu spielen Smiley57

Ich erfreue mich wenigstens daran, das Uher jeden Tag im Regal sehen zu können. Aber, versprochen, bei nächster Gelegenheit schalte ich es mal wieder an. Smiley53
Alles ist gut
Andrea

Röhren(Radios,Verstärker) - ich brauch sie nicht, so sprach der Rabe,
es ist nur schön wenn ich sie habe.
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#8
Leider habe ich zu wenig Zeit dafür oder zu viele Oldis ...... und meine Rente ist auch noch sehr weit.
Ich werde es leider auf absehbare Zeit nicht schaffen regelmäßig mit den Oldis zu spielen Smiley57

ja liebe Andrea, du machst eindeutig zu viel Urlaub Smiley34

]
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#9
So, weiter geht's.
Ich habe das Maschinchen mal probeweise zusammen gesteckt, aber noch nicht verschraubt und die Schwungmasse sowie auch der Motorpulley sind noch nicht eingebaut. Grund dafür ist der Hauptantriebsriemen, der wegen ausgetrockneter verdunsteter Weichmacher in der verwendeten Gummimischung jetzt steif wie ein Besenstiel ist. Zudem hat der die Form des vielleicht jahrelangen Stillstandes angenommen; selbst wenn der noch laufen wollte, eine Kraftübertragung für das Laufwerk hätte der nicht mehr. Der Gleichlauf wäre auch deutlich schlechter (vielleicht sogar hörbar in Form von Jaulen und Leiern) und es bestünde die Gefahr des Abreißens dieser Antriebspese.

Jetzt im zerlegten Zustand läßt sich das Ding natürlich leichter wieder einsetzen bzw austauschen als wenn das Laufwerk schon komplett wieder zusammen gebaut ist. Heißt also abwarten, bis die neuen Riemen da sind.
Ich habe den Zählwerksriemen auch gleich mit bestellt, der ist schließlich auch so alt wie der Hauptriemen. Nur ließe sich der Zählwerksriemen auch bei zusammen gebautem Laufwerk viel leichter einsetzen als der Hauptriemen. Ohne entsprechendes Werkzeug geht's aber in beiden Fällen nicht.
In Ermangelung eines Werkzeuges (spez. Haken) kann auch ein Stück Skalenschnur dienen, mit deren Hilfe man den Riemen leicht stramm halten kann, damit man den dann mit der Pinzette sehr vorsichtig auf das Kupplungsrad auflegen kann. Der Riemen darf dabei aber nicht gespannt/gedehnt werden, weil sonst die Friktion u.U. leidet. Es ist nun mal kein Gummizug.


.jpg   SAM_2653_1.jpg (Größe: 182,64 KB / Downloads: 560)

Die "provisorisch" zusammengesetzte Maschine ohne Motorpulley und Schwungmasse



.jpg   SAM_2662_1.jpg (Größe: 168,05 KB / Downloads: 550)

Der Hauptriemen steif wie ein Besenstiel



.jpg   SAM_2663_1.jpg (Größe: 166,06 KB / Downloads: 548)

Dieser Antriebsriemen ist alles andere als rund wie ursprünglich mit den Weichmachern in der Gummimischung


Sowie die beiden bestellten Antriebsriemen für Hauptantrieb und Zählwerk angekommen sind, geht es hier weiter. Dann erfolgt der Zusammenbau und sodann die Überprüfung der Mechanik. Dabei kommt es auf die Einstellung der Bremsen und der damit zusammen hängenden Bandfühlhebel an. Je nach Wickeldurchmesser und Bandlänge ist die Zugkraft auf das Band unterschiedlich groß. Da spielen dann Abstände von 0,3-0,5 mm an den Bandtellerbremsen eine entscheidende Rolle. Diese Einstellungen sind aber im SM genauestens beschrieben.

Dann wäre da noch das Aussteuerinstrument, dessen Zeiger auf einer Seite abgebrochen ist. Mal sehen, ob ich das Instrument ohne Beschädigung aufmachen kann, damit man Näheres bezüglich des abgebrochenen Zeigers sieht. Da gehe ich dann mal morgen bei.

Grüße aus BL

Peter





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#10
Sehr schöne und saubere Arbeit Peter

Leider können wir die noch nicht richtig begutachten da du die Bilder zu klein machst. 182,64 KB (187.023 Byte) 640px × 480px, hier kannst du doch bis 499KB gehen und die Auflösung 1000px in der breite nehmen, IrfanView macht das doch alles Automatisch, wenn du es einmal eingestellt hast vor dem Speichern.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#11
Hallo,

In Ermangelung des noch immer fehlenden Antriebsriemens habe ich mir vorgestern das Anzeigeinstrument vorgenommen. Bei diesem Instrument handelt es sich um ein Doppelmesswerk (2 Drehspulen die auf eine Doppelskala anzeigen) für die Aussteuerung für den linken und den rechten Kanal. Die beiden Messwerke sind nur in Stellung "Aufnahme" wirksam eingeschaltet. Am rechten und linken Rand dieses "Kombi-Instrumentes" befinden sich insgesamt 4 Glühlämpchen für die Funktion "Wiedergabe" Spur 1 (oberes blaues Lämpchen), "Wiedergabe" Spur 2 (unteres blaues Lämpchen) und logischerweise "Wiedergabe" stereo [Spur 1+2] beide blauen Lämpchen an. Für die sich auf der rechten Seite dieses Instrumentes befindlichen roten Lämpchen gilt das zuvor geschriebene sinngemäß in Schalterstellung "Aufnahme", wobei jetzt auch die beiden Anzeigen den Aufnahmepegel gemäß der Stellung des jeweiligen Aussteuer-Pegelstellers anzeigen. Man kann sich unschwer vorstellen, welcher Verdrahtungsaufwand hinter so einer vergleichsweise einfachen Anzeige steckt.

Das Öffnen dieses Instrumentes zum Zweck des Anklebens des abgefallenen Zeigers gestaltete sich schwieriger als ich zunächst angenommen hatte. Als diese Geräte noch (relativ) neu waren und in den dieversen verarbeiteten Kunststoffen und Plastikmaterialien die Weichmacher noch nicht ausdedunstet waren, ließen sich solche Instrumentengehäuse mit sehr geringer sanfter Gewalt öffnen.

Nicht so jetzt nach 40 Jahren. Jetzt sind diese Kunststoffe und Plastikteile spröde geworden und brechen sofort schon bei der kleinsten mechanischen Beanspruchung. Wie also aufkriegen dieses Ding ohne daß etwas abbricht?
Da fiel mir ein, daß auch Kunststoffe und Plastik auf Kälte und Wärme reagieren, zum Teil sogar recht empfindlich. Bei Kälte ziehen sich diese Kunststoffe zusammen, werden hart und spröde, was die mechanische Beschädigung begünstigen würde.  Bei Erwärmung dehnen sich diese Kunststoffe aus, werden weicher und damit evtl auch etwas biegsamer, sodaß man so ein Instrumentenabdeckglas aus Plexiglas vielleicht leichter entfernen kann, natürlich ohne etwas zu beschädigen. 

Ich habe also den Heißluftfön auf so ziemlich die niedrigste Wärmestufe gestellt, in den Schraubstock eingespannt und den Wärmestrahl so positioniert, daß der stets über das zu bearbeitende Anzeigeinstrument streicht. Nach einer kurzen Weile (die Umgebungstemparaturen sind glücklicherweise im Sommer hier bei 28°C) und Fingern, die schon langsam wehtaten von dem dauernden Wärmestrom, ließ sich das Plexiglasgehäuse von dem Instrument abheben und es ist erfreulicherweise nix abgebrochen. 
Den sich abgelösten Zeiger mit einem Tröpfchen Sekundenkleber wieder an seiner ursprünglichen Position zu befestigen wäre ja in früheren Zeiten (da war ich ja auch etwas jünger) kein Problem gewesen, aber heute mit leicht getrübter Optik und dem Tatterich in den Fingern ist sowas schon ein kleines Lotteriespielchen. Damit ich nicht zuviel von diesem Kleber aufbringe, habe ich dafür die Spitze einer Stecknadel benützt. So hat es geradeso gereicht und funktioniert.  Doch den ganzen Tag solch eine Friemelei wäre nichts mehr für mich. Ich weiß aber jetzt, wie es geht. [Bild: biggrin.gif]

Der Zusammenbau des Instrumentes ging dann wie folgt vonstatten:
In meinem Keller steht die Tiefkühltruhe von meiner Holden; da hinein habe ich das Instrument ohne das Plexiglas gelegt und einige Zeit gekühlt. Ich hatte dabei die Hoffnung, daß sich dieses schwarze Plastikgehäuse ein klein wenig zusammen ziehen möge und ich könnte sodann das wieder (wie zuvor auch schon) erwärmte Plexiglas über das Instrument stülpen ohne etwas zu beschädigen. Gedacht-getan und hat funktioniert.

Nur zu Fotos zu den einzelnen Arbeitsschritten bin ich nicht gekommen; jedesmal die Kamera auspacken, einschalten, Bildchen machen und weiter hätte nicht funktioniert, weil dann das Werkstück zu schnell wieder zu weit abgekühlt wäre, was meinem Vorhaben nicht allzu zweckdienlich gewesen wäre.  So gibt es - bedauerlicherweise - nur ein Bild vom fertigen Instrument.

Ich hätte liebend gern ein Neuteil eingebaut; es gibt aber keines oder zumindest habe ich keines auftreiben können. Man könnte natürlich auch ein weiteres Gerät kaufen und daraus dann die benötigten Teile ausbauen und den Rest bei E..y wieder verhökern. Das würde mir allerdings widerstreben, weil ich dann immer dächte, ich hätte jetzt ein funktionierendes Gerät zerstört, nur weil ich ein Teil gebraucht habe. [Bild: smiley64.gif] Sowas käme schon von daher für mich nicht in Betracht.

Das Anzeigeinstrument im augenblicklichen Zustand:

   

Sieht doch schon wieder ganz brauchbar aus.

Der Antriebsriemen soll diese Woche noch eintreffen. Wenn der dann endlich da ist, geht es hier weiter.

Grüße aus BL

Peter


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#12
Hallo Peter,
hier wird gerade ein Royal de luxe
angeboten:
http://www.ebay.de/itm/tonbandgerat-/112...SwTZ1XnbLf

Gruß
Rolf
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#13
Hallo Rolf,

Vielen Dank für den Hinweis; Ich habe schon 2 Uher Royal, ein SG 560 mit dem 2-Spur Tonkopfträger und ein weißes Royal deluxe mit dem 4-Spur Tonkopfträger; beide Geräte natürlich jeweils stereo.
Noch eines wird mir meine Holde wohl kaum mehr genehmigen. Sie läßt jetzt immerhin meine Truhe aus dem Bastelkeller in ein Eck des Wohnzimmers einziehen. Da möchte ich ihre Großzügigkeit nicht auf eine unnötige Probe stellen.  
Da muß dann auch noch der Saba Meersburg hin, die beiden Uher natürlich und evtl auch noch ein Telefunken Magnetophon 302 TS, das ich mir letzte Woche gegönnt habe. (Darüber mache ich aber einen neuen Thread). Außerdem kommt da noch ein Videorecorder Grundig VS 660 VPT; den findet man nicht im RM org. Dessen Beschreibung sowie die Besonderheiten von diesem Gerät stelle ich auch noch hier ein.
Zum Thema Video kommt dann noch eine Beschreibung der Panasonic Vollformat VHS Videokamera NV M7. Auch diese habe ich mittlerweile hier. Bis ich das alles abgearbeitet habe, ist bestimmt Winter.
Mir geht es so wie wahrscheinlich vielen anderen Kollegen auch, es gibt so viele schöne und interessante Geräte, nur halt nicht soviel Platz, um die dann auch alle würdig hinstellen und gegebenenfalls betreiben zu können. Sowas nur im Keller stehen zu haben halte ich für nicht angemessen. Dann doch lieber kein weiteres Gerät bevor so ein gutes Stück im Keller vor sich hingammelt.

Grüße aus BL

Peter
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#14
Hallo Peter,

die Überholung des Anzeigeinstrumentes habe ich aufmerksam gelesen. Ich kann dazu nur sagen Hut ab. Das man solch ein defektes Anzeigeinstrument retten kann, hätte ich nicht gedacht. Ganz Toll!

Ja und zu den nicht erfolgten Bildern. Das geht mir leider immer genau so. Man ist dann so in die Friemelei vertieft. Irgendwie unterbleibt das dann immer. Aber Deine Arbeitsbeschreibung sagt schon viel aus.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Hallo Peter,
wie Du schreibst ist der Antriebsriemen szark gealtert,deshalb nur der kurze Hinweis:Ich betreibe selbst Uher Geräte und habe mit Antriebsriemen von Dipl Ing.Eberhardt Hewicker(www.elektro-ersatzteile.eu)gute Erfahrungem gemacht,ist hier im Forum sicher schon bekannt.Auch gibt es noch Uher Vertretungen(z.B.Bruno Mohr,Mannheim (Inh.Manfred Cyrus)und Hilmar Krüger,Neustadt am Rübenberge,sind aber teurer),die Riemen haben.Falls Dir schon bekannt betrachte das Schreien als gegenstandslos.
Uher royal sind ja nicht so selten,aber alle die ich kenne sind nußbaumfurniert,Dein weißes sieht richtig elegant aus,weiß ist wohl selten.Viele Grüße
Ralf
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#16
Hallo Ralf,

Danke für deine Hinweise bezüglich der Ersatzteile. Mohr und Hewicker kannte ich schon; die hatten allerdings das Anzeigeinstrument für das Royal deluxe auch nicht. Und die Möglichkeit ein weiteres Gerät zu kaufen, nur um es dann zwecks Ersatzteilgewinnung zu zerlegen, kam für mich nicht in Betracht. Ich weiß aber, daß andere Leute sowas machen, weil die Geräte als Ersatzteillieferant ungleich mehr Profit einbringen, als wenn man so ein Gerät als Ganzes verkauft.

Das Royal deluxe in weiß ist in der Tat ein seltenes Gerät. Die meisten Royal deluxe sind in Nussbaum furniertem Gehäuse eingebaut. Allerdings gab es mal in den 1970-igern eine (kurze) Zeit, als Möbel und Geräte in Schleiflack weiß der Hingucker waren. Damals waren auch Möbel in Schleiflack weiß, TV's und auch Lautsprecherboxen. Irgendwann war dann Schleiflack weiß nicht mehr gefragt und die "Modekarawane" zog weiter in eine andere Richtung.

Ich hatte 2 Gründe für den Erwerb dieses weißen Royal deluxe: erstens wegen dem weißen Gehäuse und zweitens wegen dem 4-Spur Tonkopfträger darauf. Mein SG 560 ist zwar auch schön (steht ja schon im Wohnzimmer), hat aber nur den 2-Spur Tonkopfträger darauf verbaut. Die meisten Royals in E..y haben lediglich den 2-Spur Tonkopfträger darauf stecken; der 4-Spur Tonkopfträger bringt in E..y allein schon zwischen 1-2 hundert Euronen. Wird aber dennoch nicht so sehr oft angeboten. Außerdem hat das SG 560 ein Kunststoffgehäuse wie alle Uher dieser Bauart. Die Holzgehäuse waren ab da wohl schon nicht mehr so der Modetrend. Selbst Revox hat sich von seinen schönen Holzgehäusen verabschiedet.

Die Antriebsriemen sind da, es geht also weiter mit dem weißen Royal deluxe. Diese Riemen habe ich übrigens von einer Firma Erwin Bosch Trading, Kelter Str. 7,  71404 Korb erworben. Der läßt diese Riemen wohl hier in old Germany extra fertigen; außerdem ist der nicht so weit von mir entfernt. [Bild: biggrin.gif]

Grüße aus BL

Peter

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#17
Hallo Peter,
falls es dich nicht stört, müsste auch das VU Meter vom Royal de Luxe passen. Da ist die eine Seite Grün statt Blau und die Skala Schwarz. Smiley47
Gibt`s hier!

Gruß,
Lukas
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#18
Guten Morgen Lukas,
Danke für diesen Hinweis. Ich habe mir sogleich mal so ein Instrument gekauft,-Sicher ist sicher und man weiß ja nie. [Bild: wink.gif]
Nach Murphy funktioniert ein Teil solange wie das adäquate Ersatzteil in der Schublade liegt und auf seinen Einsatz wartet. Ist das Ersatzteil dann nicht mehr da, so geht auch das Originalteil zu 90% über den Jordan. Ist mir schon mehrfach so ergangen. Die Farbe der Skala und auch die Farbe der Beleuchtung sind nicht das Problem; das kann ich mir entsprechend umbauen.  Grün/Rot mit schwarzer Skala war das SG 560 Royal; Blau/Rot mit heller Skala war das Royal deluxe im Holzgehäuse, vorwiegend Nußbaum Furnier, aber auch einige in Schleiflack weiß.

Elektrisch waren die Anzeigen gleich; eklatante Unterschiede gab es bei den Endstufentransistoren. Die ersten Royal hatten durchweg Germaniumtransistoren in den Endstufen, später wurde dann auf Siliziumtransistoren umgestellt, wobei aber immer noch ein paar Germaniumtransistoren im Gerät eingebaut wurden (Telefunkentypen AC 117 und AC 122). Da die Stufen DC-gekoppelt sind, bereitet der Austausch eines dieser speziellen Transistoren schon Kopfschmerzen, weil diese AC 122 von Telefunken mit Farbpunkten gekennzeichnet sind, was bedeutet, daß diese Dinger für ganz bestimmte Anwendungsbereiche vorgesehen waren. Typisch Telefunken eben.  [Bild: biggrin.gif] Vielleicht steht darüber noch was im Telefunken Bauteile und Röhrenbuch von 1967/1968 drin.

Grüße aus BL

Peter
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#19
Guten Morgen Peter,

hier werden die Farbkennzeichnungen aufgeführt:

http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_ac122.html

Bitte schau mal nach.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#20
Guten morgen Norbert,

danke für den Hinweis. RM org ist immer wieder eine sehr nützliche Informationsquelle speziell für solche kniffligen Fragen.
Herstellerspezifische Bauteile seitens der Firmen waren stets ein Mittel, um sich von den Mitbewerbern abgrenzen zu können.

Ein Beispiel von bestimmt vielen dazu aus der Praxis:

Den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen hatte seinerzeit Panasonic mit einem ZF-IC von Valvo (Philips). Dieses IC lieferte Panasonic zu einem exorbitant hohen Preis (damals über 80 DM), während es diesen IC von Valvo direkt für weniger als 20 DM gab (das war der Standard IC).
Wir also diesen preiswerteren IC eingebaut und das Gerät lief nicht,- nur ganz flaues Bild. Nach Anruf bei Panasonic in Hamburg hat sich der Techniker am anderen Ende der Leitung halb totgelacht. Wir waren nämlich nicht die Einzigen, die in diese "Falle" getappt sind; er hat uns dann verraten, daß dieser IC zwar von Valvo hergestellt wird, aber mit besonderen Spezifikationen extra nur für Panasonic. Der passte also  auch nur bei Panasonic; in den Geräten aller anderen Hersteller würde der nicht funktionieren. (Bei Loewe ging der auch noch, weil die damals ziemlich baugleich mit Panasonic waren).

Grüße aus BL

Peter
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