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Russischer Weltempfänger Ozean (Okean) 214
#1
Guten Abend,

ich wollte hier mein neustes Radio, einen Ozean 214 zeigen. Das Gerät stammt aus Russland und wurde dort wohl ab Anfang/Mitte der 80iger Jahre produziert. Nach dem Tausch vieler roter Keramikkondensatoren (Arbeiterfahnen), ein paar Rörchenkondensatoren und ein paar Elkos spielt er wieder auf allen Wellen. FM beginnt ab 66 MHZ, deshalb sitzt noch ein Konverter vor der Antenne damit es überhaut etwas zu empfangen gibt. Richtig empfindlich ist der Russe aber auf den AM Bändern, da macht er sogar grossen Satelitten etwas vor. Wahrscheinlich war der AM Empfang damals für ein so grosses Flächenland überlebenswichtig.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung. Frequenzskala ist in Meter also der Wellenlänge, die niedrigsten Frequenzen stehen rechts, ein gedrückter Knopf bedeutes die entsprechende Funktion ist ausgeschaltet.

EIn paar Bilder habe ich auch noch.

   
   
   
   
   
   
   
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#2
Sehr schönes Radio und mit Holzgehäuse. Der Trommelkanalwähler gefällt mir. Die Russen konnten schon was gescheites bauen, wenn sie wollten. Und Qualität ist dieses Radio auch, so wie das aussieht nach all den Jahren. So ein Radio war bestimmt für den normalen Werktätigen damals nicht so ohne weiteres erreichbar. [Bild: smiley20.gif]
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#3
Hallo Bernhard,

Fein, ein weiterer "Russe" hier bei uns. Wink
Ich habe den SELENA B-217.
Das ist wohl die Exportvariante von deinem Grät.
UKW geht bei mir von 88 -108 also wie in Europa üblich.

Den sehr guten AM-Empfang kann ich vorbehaltlos bestätigen, aber auch auf UKW geht er gut.
Was mir bei meinem Gerät immer wieder freudig auffällt, ist die sehr gute Verarbeitungsqualität.
Das Radio macht nach ca. 30 Jahren einfach das was es soll, keine Regler knarzen, Senderwahl ist sehr präzise und leichtgängig.

Mein Radio spielt komplett unrestauriert, alle Arbeiterfahnenn sind noch drin, auch die originalen Elkos.
Die werde ich aber im Winter mal durchmessen und ggf. erneuern.
Hier werde ich auf jeden Fall die Becher neu befüllen, die Optik bei diesem Gerät ist mir wirklich heilig...


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
Guten Abend Axel und Peter,

von den roten Kondensatoren (Arbeiterfahnen) hatte 3 Stück einen Schluss ( 0 Ohm ), die restlichen waren dafür sehr genau am Nennwert. Da ich das Radio wieder in einen Alltagszustand bringen wollte und man sagt das diese Arbeiterfahnen sehr fehleranfällig sein können, habe ich einfach alle gewechselt. Auch eine niedrige Löttemperatur ist von Vorteil da sich sonst schnell die Leiterbahnen ablösen.

Die Bechernetzelkos sind noch in einem Top-Zustand, die können wahrscheinlich nochmal 30 Jahre im Gerät bleiben.

Leider fehlt bei meinem Gerät die ungewöhnliche 3-polige Netzbuchse. Es sieht so aus, das diese bei meinem Okean schon nicht mehr vorgesehen war. Ich bin darüber nicht traurig, denn ein passendes Netzkabel findet man noch seltener als das Radio.

Es ist ja jetzt schon wieder früher dunkel und die MW und LW sind jetzt randvoll. Parallel dazu habe ich noch einen Grundig Satelliten laufen, der bringt die Sender nicht so stabil und sauber rein wie der Ozean. Die Empfang ist wirklich verblüffend. Mich würde der damalige Preis des Gerätes interessieren.

Gruß Bernhard.
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#5
eine schöne Präsentation eines interessanten Radios, vielen Dank-

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#6
Beide Geräten sind baugleich. Selena war für Innen- Ocean für Export. Der UKW Empfang im Sozlager war noch relativ unterentwickelt als die Wende kam. Von daher der schlechtere Empfang - man hat nicht so viel Wert gelegt. Der AM Empfang - die Sowjetischen Transistor- Radios waren generell selektiver als die Westlichen, selbst die ganz kleineren. Nur die Hörqualität war nicht OK - die Unterhaltungsuindustrie bekamm zum Nutztzen nur die schlechteren Transistoren, die guten waren für die Militärgeräte bestimmt. Ein weiterer Grund für schlechten UKW Empfang sind die HF Transistoren - Rauschstark und kleine Verstärkung.
Der Selena\Ocean war der Flaggschiff der Kofferadios in die 80ern (der VEF in die 70ern). Generell gab es nichts unbezahlbares - die Preise für die Technik waren absolut moderat. Die Geräte könnten sich auch die Studenten und Schüller leisten, Problem war die Erreichbarkeit - bekannter weiße war die Produktion sehr knapp. Man hatte halt zu viel Panzer produziert und zu wenig für Unterhaltung und Werbung investiert.
Zum Schluss - ein schönes Gerät hast du dir zugelegt.
Gruß,
Ivan
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#7
(03.09.2016, 15:33)navi schrieb: Beide Geräten sind baugleich. Selena war für Innen- Ocean für Export

So richtig baugleich sind sie nicht, auch war es anders rum. Selena war Export und Ozean die Inlandsmarke. Der Selena hat neben der englische Funktionsbezeichnung auch komplett andere Aufteilung der Wellenbereiche bei KW und UKW. Auch die ZF Platine unterschied sich etwas in der Aufteilung wie ich mit eigenen Augen heute sehen durfte. Kurz vor der Wende gab es den Okean auch mit 88-108 MHz und russischer Bedruckung.

Mich würde Interessieren wer das Abnehmerland für die Selenageräte war. Die pollnische Marke UNITRA hat uns im Westen beliefert, einen Selena hingegen habe ich hier vor dem Mauerfall nie gesehen. RFT soll ja sogar nach Kanada geliefert haben.

MfG
Bernhard.
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#8
Ich habe die beiden. In der tat in Bulgarien wurde Selena verkauft. Aber tauchten ab und zu auch Ocean.Wegen import-export habe mich verschrieben - hier der Originalbeiträge, sorry.
http://radio-bastler.de/forum/attachment.php?aid=27111
Gruß,
Ivan
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#9
Guten Abend,

ich suche zu dem Gerät noch die Bedienungsanleitung. Es kann das russische Original sein oder falls es gab, eine Übersetzung für die Selena Geräte.

Vielen Dank für Ihre Hilfe,

Mit freundlichem Gruß
Bernhard.
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#10
Hallo Bernhard

Hier habe ich die BDA vom Selena.
https://www.zeta-uploader.com/44015120

Vieleich ist sie dir vom Nutzen.

MfG. Dietmar
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#11
Guten Tag Dietmar,

vielen Dank für die Anleitung zum 215. Mit dieser als Vorlage kann ich jetzt gut eine für den 214 ersrstellen und dem Gerät beilegen. Ich versuche meine Geräte immer mit Unterlagen (Schaltplan und einer Bedienungsanleitung) zu versehen. Das rundet die Sache ab, ist so eine kleine Macke von mir.

Nochmals danke und einen schönen Abend.

Bernhard.
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#12
Hallo

Ich kann das Geschriebene über die Qualität und guten Empfangseigenschaften nur bestätigen.
In der Hand hatte ich diverse sowjetische Kofferradios zur Reparatur. Den Selena, wenn es hoch gegriffen ist , kann ich diesbezüglich an einer Hand abzählen. Wenn etwas war, waren meist die Kontakte an den Trommelwahlschalter verschmutzt und mußten gereinigt werden.

MfG. Dietmar
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#13
Hallo,
Auch ich habe einen Ozean 214, aber in Schwarz. Dann den Selena B 216 und  B 217. Der B 216 scheint nicht ganz so gut zu sein, etwas tauber als die anderen beiden. Hat aber auch einen sehr guten Klang. Der Ozean 214 hat gegenüber dem B 217 eine straffere Regelung in der ZF, was sich dadurch bemerkbar macht, das auch kleinste Signale immer klar und deutlich zu verstehen sind. Die Dynamik der NF ist auch etwas flacher als beim B 217. Der B 217 klingt sehr gut, hat einen großen Regelumfang und von der Empfindlichkeit ebenbürtig dem Ozean 214. Also, das ist mein Höreindruck, wenn ich zwei nebeneinander zu stehen habe und genau hinhöre. Auch die Transistorbestückung ist bei jedem unterschiedlich. Ich höre fast jeden Abend auf der Mittelwelle und Langwelle und konnte damit sogar Radio Caroline auf 648 KHz gut empfangen. Trennschärfe und Richtcharakteristik der Ferritantenne sind ordentlich. Was mich dazu wog, genau diese zu Kaufen, die Schaltpläne waren sehr interessant. Die haben da wirklich sehr viel gutes verbaut. Ich habe, beim durchblättern alter Bücher, müsste das Elektronische Jahrbuch gewesen sein, noch eine Schaltplanbeschreibung gefunden und eingescannt. Die würde ich hier noch gerne hochladen, weiss nur noch nicht wie. Der Empfang auf Kurzwelle ist auch hervorragend mit der Teleskopantenne. Er hört zwar mit einer Dachantenne ( Dipol ) bedeutend besser, das Grundrauschen ist aber dafür auch etwas höher. Mit meinen Aktivantennen hört er auch sehr ordentlich. Laut Schaltplanfahrplan hat er 7 Kreise für AM in der ZF bei 465 KHz und 2 mitlaufende im Eingang. Das ist also ein 9 Kreiser. Gewechselt hatte ich bei meinen Geräten noch nie etwas. Ich hab die einfach mal ein gesamtes Wochenende durchlaufen lassen und danach war alles wieder gut. Pfeifstellen auf MW gingen damit auch wieder weg. Ein tolles Radio für den täglich Gebrauch. Ich habe hier noch die Umrechnung der Eingangsempfindlichkeiten von 1936 gefunden.

Empfängereingangsempfindlichkeit :
mV/m
m = Höhe der Antenne, aber effektive Höhe.
Frei hängender Dipol = 2/3 der gemessenen Höhe.
Bei Innenantennen 1/2 m der realen Höhe.
Der Feldstärkewert ist mit der Höhe über Grund zu multiplizieren.

Demnach gelten bei 10 Meter über Grund 5 Meter.

LW = 0,5 mV/m = 100 µV
MW = 0,3 mV/m = 60 µV
KW 5 = 0,3 mV/m = 60 µV
KW 4 - 1 = 0,085 mV/m = 17 µV
FM OIRT = 0,02 mV/m = 4 µV
FM CCIR = 0,02 mV/m = 4 µV

Das sieht doch garnicht so schlecht aus.
Gut, das soll es erstmal gewesen sein von meiner Seite. Die eingescannten Unterlagen werde ich noch nachfügen.

Bis dann

Grüße Dirk
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