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Biennophone Telefonrundspruchempfänger 5263
#21
Ich würde so vorgehen: für den Empfang des Heimsenders 261KHz würde ich Kanal 4 = 274 kHz einstellen, den Doppeldrehko anschließen und diesen auf maximales Signal des Heimsenders einstellen, mit den zugehörigen Abgleichtrimmern ggf. nachstimmen.

Dann den Drehko wieder ablöten, aber ohne zu verstellen, dessen C-Werte messen und durch Festkondensatoren ersetzen, die parasitäre Kapazität der Messstrippen dabei berücksichtigen. Dazu mit den Abgleichtrimmern wieder optimieren.

Für Europe 1 = 183 kHz würde ich Kanal 2: 208 kHz einstellen, dann gleiche Vorgehensweise wie zuvor.

Für eventuell noch RTL 234 kHz würde ich von Kanal 3: 241 kHz ausgehen, da müssten ja nur einige pF zusätzlich reichen.

Von der Empfangsleistung dieses Gerätchens kann man keine Wunder erwarten, Fernempfangsfähigkeiten brauchte es ja keine zu haben. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung erhielt es minimal 25mV Eingangsspannung, das entspricht natürlich sehr gutem Ortsempfang. Für den Heimsender müsste es in jedem Fall reichen, aber für Europe 1 an einer brauchbaren Antenne müsste zumindest auch noch gehen.

Grüße, Jacob
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#22
Jacob, das würde voraussetzen das sich die Kreiskapazitäten der einzelnen Stationstasten aufaddieren. Ich bin mir noch nicht sicher wie sie verschaltet sind. Ich ging davon aus das immer nur eine Kombination aktiv ist. Ich verstehe auch nicht die Funktion der (unterschiedlichen) Widerstände im 2. Kreis. Dieser Kreis wirkt sich ungleich stärker in der Amplitude aus als der 1. Kreis.
Ich kann aber auch Kapazitäten nicht so genau ausmessen. Es geht da um ein paar wenige pF. Deshalb hab ich die Methode mit Frequenzgenerator und Frequenzzähler gewählt und hab mich mit Festkondensatoren an den optimalen Wert rangetastet.
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#23
Hallo Jupp,

zu jeder Spule sind 100 pF fest verdrahtet und zu jedem Kanal wird noch eine zusätzliche Kapazität dazu geschaltet.

Dank der Excel- Schwingkreisformeln war es mit ein wenig hin- und her-rechnen kein Problem, herauszufinden, dass die beiden Spulen je 1,5 mH haben müssen. Dann war es ganz einfach, für alle Frequenzen die entsprechenden Kondensatoren zu berechnen.

Für Kanal 1 = 175 kHz sind es 551 pF, in der Schaltung haben wir 100 + 440 pF = 540 pF + Streukapazität = OK,
die anderen Kanäle haben die Kapazitäten:
Kanal 2: 208 kHz = 390 pF
Kanal 3: 241 kHz = 291 pF
Kanal 4: 274 kHz = 225 pF
Kanal 5: 307 kHz = 179 pF
Kanal 6: 340 kHz = 146 pF.

Dann kann man auch die Kapazitäten für beliebige andere Frequenzen berechnen, z. B.
für 183 kHz = 504 pF ; man müsste also bei Kanal 2 = 390 pF noch 114 pF hinzu schalten,
für 234 kHz = 308 pF ; man müsste also bei Kanal 3 = 291 pF noch 17 pF hinzu schalten,
für 261 kHz = 248 pF ; man müsste also bei Kanal 4 = 225 pF noch 23 pF hinzu schalten.

Grüße,
Jacob
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#24
(12.02.2017, 13:37)Hilti schrieb: Hier steht auch noch so ein Biennophon (Crans 47HL ?) herum...was lässt sich damit anfangen?

ein ähnliches Gerät, aber in Transistortechnik, wird mein nächstes Projekt. Es wird die nächsten Tage hier ankommen.

Biennophon Minitel 43-NB
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#25
Ich bin gespannt Thumbs_up  mein Biennophon habe ich auch noch auf dem Radar, um ihn zu Dir zu senden. Ich muss jedoch noch die Revision des Freiburg 125 abwarten sowie den Check zweier weiterer Schätzchen. Das Biennophon ist bei der Priorität etwas weiter hinten. Dennoch freue ich mich auf den Bericht  Smiley14
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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#26
Meine Grossmutter in Baden (AG) hatte einen Telefonrundspruch-Anschluss, als ich Kind war. Das war 1960, ich war fünf. Man konnte an der Anschluss-Steckdose umschalten, Langwellenempfang oder Telefonrundspruch. Wenn der Schalter auf Langwelle stand, gab es keine Spur von Telefonrundspruch und umgekehrt. Das war sehr spannend damals.

Ohne Abonnement ging nichts, vermute ich.
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#27
(19.09.2017, 20:37)rojosuiza schrieb: Meine Grossmutter in Baden (AG) hatte einen Telefonrundspruch-Anschluss, als ich Kind war. Das war 1960, ich war fünf. Man konnte an der Anschluss-Steckdose umschalten, Langwellenempfang oder Telefonrundspruch. Wenn der Schalter auf Langwelle stand, gab es keine Spur von Telefonrundspruch und umgekehrt. Das war sehr spannend damals.

Ohne Abonnement ging nichts, vermute ich.

Ja, der Empfang des Telefonrundspruchs in der Schweiz war nur im Abonnement zu haben, kostete am Schluss 3.-CHF / Monat.
Hier ein interessanter Beitrag dazu: Telefonrundspruch 1996
Mehr zur Technik wie weiter oben schon erwähnt auf meiner Webseite Biennophone
oder als Direktlink zu Telefonrundspruch

Markus
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#28
Gerade gefunden, auf Italienisch, auch ein paar interessante Geräte zu sehen:

http://filo-diffusione.blogspot.nl/2013/12/
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#29
Danke für den Filodiffusione-Link. Dazu ein paar Bemerkungen:

Das italienische Hochfrequenz-Telephonrundspruc-System ist identisch mit dem seinerzeitigen schweizerischen mit der Ausnahme, dass die Trägerfrequenzen in Italien 3 kHz höher sind. Für Kleinanlagen bietet Fa. PASO einen 6-Kanal-Sender zum Selbermodulieren an:
http://www.paso.it/prodotto/sdm200-modul...ali-audio/
http://www.pasohelp.com/dati/man/SDM200_man.pdf

Um einen Einzelkanal mit NF zu modulieren, kann man einen Funktionsgenerator mit Amplitudenmodulationsfähigkeit nehmen, ich verwende zum Beispiel den TG1006 des Herstellers AimTTI:
https://www.aimtti.com/product-category/...aim-tg1006

Was die Schweiz betrifft, wird meist nur das NF-TR- und HF-TR-System der schweizerischen Post (damalige PTT) erwähnt. Es gab aber parallel dazu Systeme von privaten Gesellschaften, Fa. Radibus und Fa. Rediffusion (die 1946 Radibus aufkaufte). Die NF-Übertragung geschah nicht über Telephonleitungen sondern über privat verlegte 3- oder 6-paarige Kabel, die ab Leistungsverstärkern in den Quartieren gespeist wurden. Via einer wandmontierten Kanalschalter-/ Lautstärke-Einsteller-Kombination an der Wand konnte der Teilnehmer einen mietweise zur Verfügung gestellten passiven Lautsprecher betreiben. Er musste also  - im Gegensatz zum Niederfrequenz-Telephonrundspruch der PTT - keinen röhrenbetriebenen Verstärker kaufen.

Später wurden auf Aderpaar 1 zusätzlich 6 Hochfrequenz-Programme gesendet. Die Technik und die verwendeten Modulatoren waren gleich wie beim HF-TR der PTT, und es konnten natürlich auch die gleichen Empfänger verwendet werden. Nur die Programme waren etwas anders und zum Teil eigenproduziert.

Auf den gleichen 3 bis 6 Aderpaaren wurde im Kurzwellenbereich auch je ein Fernsehprogramm übertragen. Vor dem TV-Gerät wurde ein Umsetzer montiert, der das mit dem Wand-Kanalschalter gewählte Programm auf das VHF-Band-III umsetzte, so dass es von normalen TV-Apparaten empfangen werden konnten.

Es gab Kombinationsschaltungen, dass bei ausgeschaltetem TV-Gerät die NF-Modulation auf den im TV-Apparat eingebauten Lautsprecher gelangen konnte, so dass er als passiver Lautsprecher diente.

Ähnliche Technik wurde von Rediffusion in England und Übersee (Singapur, Malta etc.) verwendet, allerdings hatten die schweizerische und die englische Gesellschaft ausser dem Namen und gewissem technischem Austausch keine nähere Bindung aneinander. Einen technischen Austausch gab es auch mit dem holländischen NF-Drahtfunk-System, erkennbar z.B. daran, dass in frühen Jahren die Programmwähler von dort bezogen wurden.

Der schweizerische Hochfrequenz-Telephonrundspruch wurde 1998 mit fadenscheiniger Begründung (Unverträglichkeit mit dem damals eingeführten und mittlerweile ebenfalls abgeschalteten ISDN) eingestellt und das entsprechende Volksvermögen vernichtet, obwohl er mit mehreren Hunderttausend Abonnenten, vor allem als Background-Musikquelle, damals noch sehr beliebt und die Installationen keineswegs vergammelt waren. 

Das grosse Verdienst des italienischen Hochfrequenz-Telephonrundspruch-Systems ist, dass es trotz Einführung von ISDN weiterbetrieben wurde, indem HF-TR und ISDN auf getrennten Aderpaaren übertragen wurden.
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