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Dual 1008A
#1
Moin,

zweiter Versuch, nachdem der erste bei "fast fertig" von einem Datenbankfehler des Servers ins Nirvana geschossen wurde... KopfWand

Nach längerer Abstinenz wegen einer anderen, für dieses Forum fast zu modernen Baustelle (Dualverstärker CV1700) kommt nun mal wieder ein kurzer Bericht von mir.

Vor einigen Wochen habe ich meine Sammlung um einen Dual 1008A erweitert.
Der Spieler stammt wohl aus einer Grundig-Musiktruhe, da er mit Grundig-Emblem versehen ist, keinen Dual-Schriftzug hat und in einer Edelholz furnierten Schublade sitzt.

   

Leider erlitt der Spieler trotz sehr guter Verpackung (ich wüsste zumindest nicht, wie der besser hätte verpackt werden können...) einen heftigen Transportschaden. Der muss extrem durchgeschüttelt worden sein.
Dabei wurde der Starthebel am Ende um 45° verbogen und auch die Start/Stoptasten wurden verbogen. Die gesamte Startmechanik war also völlig verklemmt, da ging nix mehr.

       

Die Chassisfedern sind verbogen und auch die Geschwindigkeitseinstellung war außer Gefecht gesetzt, da sich eine Verbindung gelöst hatte.

       

Gestern Abend bzw. heute Nacht nahm ich mich der Sache an und zerlegte komplett die Startmechanik. Mit Hammer, Zange und Schraubstock konnte ich alle Bleche wieder soweit richten, dass es jetzt wieder funktioniert.

Dabei viel mir auf, wie präzise die Bleche eingestellt sein müssen, damit es nicht zu Fehlfunktionen kommt.
Anfänglich konnte ich nämlich auch mit der Stoptaste den Dreher starten und die Starttaste war überflüssig.
Nach eingehender Betrachtung ist das sogar nur logisch.

Hier mal Bilder zu dem Phänomen...

In der Ruheposition, liegt ein Dorn des Starthebels auf einem Blechsteg des Stopschiebers (grüner Kreis).

   

Betätigt man die Starttaste wird der Startschieber nach unten bewegt, der Starthebel um einen kleinen Winkel nach unten geschwenkt und der Dorn des Starthebels fällt von dem Steg in eine quadratische Aussparung im Stopschieber. Nach dem Startvorgang springt die Taste dann wieder in die Ruhestellung zurück.

   

Betätigt man nun die Stoptaste, sollte eigentlich der Dorn vom Starthebel auf dem Steg liegen bleiben und so der Starthebel ganz nach unten bewegt werden ('großer' Winkel), wo er dann in eine große Aussparung im Stopschieber fällt.

   

Ist die Reibung/der Druck auf dem Steg aber nicht groß genug, kann es passieren, dass der Starthebel sozusagen stehen bleibt und nur der Stopschieber nach unten bewegt wird. Dann aber fällt der Starthebel über dem Steg in die Position, wie bei Betätigung der Starttaste und ein Startvorgang wird ausgelöst.

   

Eine genaue Justierung der Bleche ist also notwendig. Man erkennt auch, dass die Tasten noch nicht exakt zum Chassis fluchten. Da muss ich also noch etwas optimieren, wenn auch die korrekte Funktion mitlerweile wieder gegeben ist.

Noch ist der rechte Kanal etwas leiser als der Linke, aber ich muss auch noch den Kurzschließer reinigen, der ist noch voll Schmiere und angelaufen. Danach sieht man mehr.
Auch den Wechselbetrieb habe ich noch nicht getestet, wurde dann doch etwas spät, äh früh... Wink
Äußerlich muss ich auch noch etwas aufbessern. Z.B. lösen sich die Beschriftungen vom Chassis und die eigentlich schwarzen Zahlen bei der Geschwindigkeitseinstellung sind nicht mehr vorhanden. Da muss ich irgendwie noch Farbe in die geprägten Vertiefungen bekommen.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#2
Ei, ei, ei, da ist der Hermes Bote wohl über einen Ameisenknochen gestolpert und hat das Paket im hohen Bogen durch die Luft geschleudert. Lag das Paket im Garten in der Auffahrt? Big Grin Scherz beiseite, das ist wirklich ärgerlich, aber passiert eben immer mal wieder. Derartige Schäden können nur bei massiver Gewalteinwirkung passieren. Gut, dass das Gerät in Deinen geübten Händen ist und so seine ursprünglichen Funktionen wiedererlangt hat. Bei mir lag das Chassis jahrelang im Regal.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#3
Hallo Anton,

ja wirklich sonderbar, zumal das Paket äußerlich keinerlei Spuren von "Gewaltanwendung" erkennen ließ.
Das muss aus großer Höhe mehr oder weniger Plan auf den Boden gescheppert sein und dabei hat es dann wohl das Chassis im Ramen verrissen.
Ich bin ja froh, dass der Tonarm das so schadlos überstanden hat. Das Metall kann man recht einfach richten, geschrottetes Plastik wäre da weniger gnädig.
Jetzt muss ich mal sehen, dass ich die Federn noch irgendwie wieder "geradebiegen" kann.

Morgen nehme ich mal die Nadeln mit unters Mikroskop, die kommen mir komisch vor. Stellt man auf 78 kommt eine rot/grün markierte Nadel zum Einsatz, auf 33/45 eine grüne...
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#4
Welches System war bei dem Gerät nochmal montiert? Ich weiß es nicht mehr.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#5
Hallo Anton,

da hängt das CDS620 drunter.

Mitlerweile habe ich auf beiden Kanälen gleiche Lautstärke und die Drehzahl passt auch wieder recht gut.

Der Test mit der Abwurfachse ist allerings nicht gut verlaufen.
Erstmal musste ich einem anderen Dreher die Wechselachse mopsen, da ich nur zwei davon habe, aber mehrere Dreher, die eine brauchen. Aber man hört ja auch nicht immer mit Achse...

Ich wollte dann gemischt Singles und Maxisingles spielen, aber das klappt vorne und hinten nicht.

Fällt nach einer Maxi eine Single, setzt die Nadel trotzdem bei 30 auf und spielt wieder die Maxi. Das geht natürlich nicht lange gut...
Fällt eine Maxi, verkantet die auf dem Fühlhebel, liegt 30 Grad schräg und der Tonarm rauscht gegen die Plattenkante. Manchmal setzt der Tonarm auch bei 25cm auf...
Da muss ich wohl nochmal die BA studieren und mir den Mechanismuss genauer ansehen. Cool So geht das jedenfalls nicht...
Der Patient wehrt sich noch, aber ich kriege ihn schon noch tot. Big Grin

Edit...
In den Serviceunterlagen ist die Funktion der Größenerkennung beschrieben. Demnach sollte der Tastarm (ich nannte es Fühlhebel) von der Platte nach außen bewegt werden. Mein Tastarm zeigt sich von einer fallenden Platte allerdings völlig unbeeindruckt und bleibt, wo er war. Also muss ich mir die Tastarmmechanik mal genauer ansehen.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#6
Allllsooo,

Etwas verwirrend die Funktionsbeschreibung der Tasten, aber das läuft ja nun wieder.

Wenn die Maxi auf dem Fühlhebel verkantet, dann ist der erstens viel zu schwergängig im Drehen um die eigene Achse.
Zweitens muss sich der Fühlhebel hoch und runter bewegen können. Auch in der Richtung scheint er zu schwergängig.

Das ganze Ding funktioniert so: Im Wechselbetrieb bleibt der Fühlhebel unten, die kleine Gummirolle fährt dann, wenn der Fühlhebel ausschwenkt, unter der ersten Platte durch. Je nachdem, wie weit der Hebel beim Fallen der Platte zurückgeworfen wird, wird der Durchmesser eingestellt. (3 Stufen gibt es)

Benutzt man das Einzelspiel fährt der Fühlhebel hoch, schwenkt aus, die Rolle fährt gegen den Plattenrand und stellt auf 25 oder 30cm ein, fühlt sie keinen Anschlag eben auf 17cm.

Thommi
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#7
Hi Thommi,

du warst schneller als mein Edit, trotzdem danke...

Das Rauf und Runter im Einzelbetrieb funktioniert ohne Probleme und ist sehr leichtgängig. Auch die Größenerkennung funktioniert gut im Einzelbetrieb.

Scheinbar hakelt es nur bei der durch die fallende Platte hervorzurufende Einschwenkbewegung des Tastarms.
Da muss noch ein Knoten in der Mechanik sein. Evtl. ist da noch was verbogen, was nur im Wechselmodus greift.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#8
Hier ein Katalogauschnitt von Dual mit Abbildung der passenden Nadeln zum CDS620:

   

Tatsächlich ist beim CDS620 verkehrte Welt! Die DN45 für Schellack ist grün/rot markiert. Die DN4 für Microrille ist grün! Auf der nachfolgenden Übersicht kannst Du die Zuordnung sehen:

   

Ist also Alles richtig bei Deinem 1008 Smile
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#9
Moin...

(11.09.2017, 22:17)Thommi schrieb: Im Wechselbetrieb bleibt der Fühlhebel unten

Das ist bei mir (noch) nicht der Fall. Der fährt immer hoch, auch im Wechslerbetrieb.
Dabei wird vom Kurvenrad gesteuert ein Schieber ausgerückt, der dann den Tastarm hochdrückt.
Warum das immer passiert, werde ich mir nochmal genau ansehen.

Der Tastarm wird aber mittlerweile von der fallenden Platte wieder eingeschwenkt.
Da war tatsächlich noch was verklemmt, was mich bei der "postalischen Behandlung", die der Dreher erlitt, nicht weiter wundert.

Auch schafft es der Motor kaum den Wechselmechanismus anzutreiben. Der Teller bleibt beinahe stehen.
Tellerrand, Reibrad und Zwischenräder sind bereits gereinigt und angeraut und die Lagerungen neu geölt.
Der Motor ist auch frisch geölt. Ist ja nicht der erste Motor, den ich zerlegt habe, aber der ist wirklich sehr empfindlich, was die Verschraubung der Lagerbrücke betrifft.

Nur der Wechselmechanismus macht also noch Probleme. Er wird deshalb noch weiter zerlegt  Smiley47 und bestimmt finde ich noch irgendwas verborgenes Verbogenes...  Wink

Danke für die Unterlagen Anton...

Nachtrag:
Die Schelllacknadel ist noch gut (wie fast immer) und die Mikro-Nadel ist stark verschmutzt und deutlich abgenutzt.
Mal sehen, ob ich noch eine DN4 habe...
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#10
Hatte Dir doch ne DN43 und DN45 mitgeschickt....? Die 43 ist doch für Microrille.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
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#11
Moin,

dann guck dir mal das Treibrad an, das bewegt sich wie ein menschliches Bein (2 Lager die beide oft verharzt sind), wenn das Gerät eingeschaltet wird ist das ok, könntest du kontrollieren, ob die Feder die das Treibrad zum Teller zieht noch stark genug ist. Das kann nämlich Grund dafür sein, dass der Grip für den Teller ausreicht aber nicht, wenn der noch die Wechselomatik antreiben soll.

Auch anrauhen könnte helfen.

Thommi
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#12
(12.09.2017, 19:37)Anton schrieb: Hatte Dir doch ne DN43 und DN45 mitgeschickt....? Die 43 ist doch für Microrille.

Oh man, wo hab ich nur mein Hirn...natürlich.

@Thommi
Danke, aber "Knie" geht leicht und Treibrad ist schon aufgeraut. Die Feder könnte ich noch prüfen. Ich tippe aber auf noch schwergängige Wechselmechanik. Die hatte ich noch nicht auseinander.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#13
Hallo zusammen...

(12.09.2017, 12:54)MaxB schrieb: ...und bestimmt finde ich noch irgendwas verborgenes Verbogenes...

Ist gar nicht so verborgen, das Verbogene, sondern deutlich sichtbar. Cool

   

Die Wechselwippe ist völlig verzogen. Der Lagersteg ist verdreht und deshalb hat da früher wohl schon jemand dran rumgebogen und versucht, das wieder hin zu pfuschen.
Einen Transportschaden kann man hier wohl ausschließen.
Da der Tastarm wegen mechanischer Fehler immer angehoben wird (die Schaltwippe wird auch im Wechselbetrieb betätigt) , erfolgt auch immer eine Plattengrößenabtastung wie bei Einzelspiel.
Der Wechselmechanismus funktioniert so ja auch halbwegs, aber nur mit Platten gleicher Größe.

Die Erklärung für die Wechslerfehlfunktion ist damit gefunden, bleibt 'nur noch' die Beseitigung.
Da habe ich auf jeden Fall noch eine ordentliche Fummelei vor mir, bis das wieder richtig einjustiert ist...
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#14
Hallo zusammen,

hat etwas gedauert, aber zwischendurch musste ich einfach mal etwas Pause und was Anderes machen, sonst war die Gefahr des in die "Tischkante beißen" oder diverser lauter Ausbrüche einfach zu groß... Der 1008 hat ganz schön Nerven gekostet.

Nun aber hier die Rückmeldung, dass der Patient geheilt werden konnte und wieder seinen vollen Funktionsumfang erreicht hat.

Das Richten der Wechselwippe hat schon einige Zeit in Anspruch genommen. Dazu habe ich aus meinen 1007 die Wippe als Vergleich herangezogen. So ungefähr passt es jetzt wieder.
Dann musste ich klären warum auch im Wechselbetrieb der Tastarm immer angehoben wurde. Wie das genau vor sich gehen soll ist leider nirgends beschrieben, also blieb nur genaues Beobachten.
So stellte sich heraus, dass auch der Umstellhebel noch gerichtet werden musste. Dieser Hebel lenkt im Normalbetrieb die Schaltwippe am Kurvenrad nach außen und dadurch kommt ein Zapfen an der Schaltwippe zum Eingriff an den Schieber, der dann wiederum den Tastarm anhebt.
Im Wechselbetrieb darf der Umstellhebel die Schaltwippe aber nicht auslenken. Die Einstellung des Umschalthebels im Zusammenspiel mit der Wechselwippe erwies sich als äußert "empfindlich" und ich musste da in mehreren Durchgängen justieren. Ein halber Millimeter zu weit in die eine oder andere Richtung und schon ging irgendwas nicht mehr. Entweder wurde der Tastarm richtigerweise nicht mehr angehoben, dafür wurde dann keine Platte mehr abgeworfen - oder der Plattenabwurf ging, dafür wurde wieder der Tastarm angehoben...

Außerdem war der Anpressdruck einer Blechfeder zu groß, sodass der Tastarm zu schwer eingeklappt werden konnte und deshalb die abgeworfene Platte oft "auf halb 8" hängen blieb.

Ein Problem bleit noch, wo ich im Moment noch keine Idee habe, wie ich das hinbekomme. Das ist aber "nur" kosmetischer Natur.
Die nur sehr gering eingeprägte Beschrifttung am Geschwindigkeitswahlschalter hat sämtliche Farbe verloren. Die Zahlen und der Kringel für die Nullstellung müssten ursprüglich mal schwarz gewesen sein.
Jemand ne Idee?


.jpg   Schrift.jpg (Größe: 45,62 KB / Downloads: 126)
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#15
Moin,

bei meinem 1008A fehlte das ganze Schild. Dennis Rollinger, der Admin vom Dual-Forum hatte mir den überarbeitet und von seinem 1008A das Schild eingescannt, ausgedruckt und einfach aufgeklebt. Ist zwar nicht 100% original tut aber!

Thommi
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