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RIAA-Entzerrer von Heise/c't
#1
Hallo Freunde,

leider kann ich zur Zeit nicht viel basteln, meine Projekte beschränken sich auf kleine Projekte wie den Windungsschlussprüfer oder ein neues Projekt, welches ich hier vorstellen möchte.
Vorweg, es handelt sich nicht um ein HighEnd-Gerät, sondern um ein eher funktionelles Gerät im Selbstaufbau und Experimentieren. Der Preis wird sich wahrscheinlich auch kaum rechtfertigen, aber ich möchte das einfach zum Ausgleich machen.

Durch die Neugier unseres Sohnes kann ich kaum ein Röhrenradio ausbreiten, daher muss ich momentan auf Plattenspieler betreiben und Schallplatten-Hören ausweichen. Ich habe ja genug. Auch an RIAA-Entzerrer-Vorverstärker mangelt es mir nicht, ich habe einige Dual TVVs hier stehen, die oft auch einer kleinen Überholung bedürfen.

Nun wollte ich aber einen Schritt weitergehen und mich mit der Materie mal auseinander setzen. Entzerrung beim Plattenspieler hat sicher der eine oder andere schon gehört. Für die, die es noch nicht wissen. Die Rillen mit der Toninformation auf der Schallplatte besitzen eine gewisse Auslenkung, je nach Frequenz und Lautstärke mal mehr, mal weniger. Ist die Auslenkung sehr groß, braucht die Rille viel Platz auf der Platte, da wird dann einiges an Laufzeit "verschenkt". Um das zu vermeiden "drückt" man die Rillen zusammen, Lautstärke und Auslenkung nehmen ab, aber der Ton wird definiert "verzerrt", sprich, beim Schneiden der Rillen werden sie DEFINIERT zusammen gedrückt. Durch einen Entzerrer-Vorverstärker kann man das wieder rückgängig machen, da auch dieser nach dem gleichen Standard definiert arbeitet. Jeder Verstärker, der einen Phono-Eingang hat, hat so einen Vorverstärker drin. Die einfachste Möglichkeit hier, ist der Vorverstärker für Moving Magnet.

Heise hat in der c't 2002 so einen Bausatz vorgestellt, den es natürlich nicht mehr gibt.
https://www.heise.de/select/make/2017/3/...2994026653

Als ersten Schritt habe ich mir nun mal so eine Platine bestellt, so als Prototyp. Mit viel Glück bekommt man allerdings für den Preis schon einen fertigen Dual TVV und braucht nicht basteln. Mir geht es aber um den Selbstbau. Vielleicht kann ich dabei noch was lernen.

Wenn es interessiert, dann folgt hier mehr, wenn ich Platine vor mir habe und die Teile bestelle.
Viele Grüße 
Philipp
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#2
Hallo Philipp,

bist du sicher, dass man einen Entzerrer-Vorverstärker zum Kompensieren zusammengerückter Rillen braucht?

Entzerrer-Vorverstärker werden bei magnetischen Tonabnehmer-Systemen eingesetzt, um den Frequenzgang von Magnetsystemen zu korrigieren. Plattenspieler mit Kristall-Systemen benötigen so etwas nicht.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Hallo Philipp,
also das mit den gedrückten Rillen ist schon recht abenteuerlich habe ich noch nie gehört.
Ansonsten ist es so wie Werner es schreibt.
Entzerrer-Vorverstärker werden bei magnetischen Tonabnehmer-Systemen eingesetzt, um den Frequenzgang von Magnetsystemen zu korrigieren.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#4
Hallo Phil,
das wäre so zusagen eine analoge Kompression. Von der Idee her habe ich das auch noch nicht gehört da ja immer eine gleichbleibende Qualität über das ganze Musikstück da sein sollte / muss. Dann kann ich auch gleich leise aufnehmen und laut wiedergeben. Bin jetzt nicht so der Schallplattenexperte, Tonband da eher so mein Spezialgebiet. Schallplatten haben ja auch verschiedene Schneidschriften.

Ja mit den Kleinen das wird a Freud, habe ich zum Glück hinter mir. Da wurde alles an und mit Paketband ab geklebt wo die Finger rein können. Ich kann da ein Lied von singen. In den Magnatboxen befindet sich heute noch Spielzeug das durch die Bassreflexöffnungen rein versteckt wurde Big Grin Die Cantons wurden zum Glück verschont.

Immerhin es wurde mir von Freunden auch Membranverlust durch Kinderoptimierung bekannt. Alles muss mir ja auch nicht passieren Wink Mit den Röhrenradios kam mein Kleiner (heute 5) sofort zurecht. Die Allströmer sind mit dem Stecker vom Netz getrennt. Die W´s darf er sich anschauen und hat auch Respekt davor. Angst soll er allerdings keine davor haben müssen. Bisschen Geduld Phil und dein Kleiner möchte nicht mehr aus der Werkstatt Smile
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#5
Schau mal hier, hatte semir auf die schnelle hier eingestellt.
http://radio-bastler.de/forum/showthread...+Entzerrer

Das Teil geht super und hat auf anhieb funktioniert wie es soll.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
Hallo, Zusammen,

bei der Vorverzerrung und Entzerrung von Schallplattenaufnahmen geht es um eine definierte Änderung des Frequenzganges unabhängig von der Signalstärke ( Lautstärke ).

Es ist lediglich so, das tiefe Töne, die eine relativ hohe Auslenkung ( und damit viel Platz ) auf der Platte benötigen, mit verringertem Pegel aufgezeichnet, und bei der Wiedergabe entsprechend höher verstärkt werden. Dieses wäre so, als würden bei der Aufzeichnung der Bassregler ganz zugedreht werden, und bei der Wiedergabe ganz aufgedreht.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der irgendwann als Idee der Plattenmacher auftauchte. Um möglichst viel Musik unterzubringen, wurde der Schneidsichelvortrieb in Abhängigkeit der Lautstärke gesteuert. Das führt dazu, das bei lauten Musikpassagen alles wie immer ist, bei leisen Passagen jedoch der verschwendete Platz zur Nachbarwindung verkleinert wird. 

Dieses bedarf jedoch bei der Wiedergabe keinerlei spezieller Maßnahmen.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#7
Entschuldigt die späte Reaktion, aber Zeit und vor allem Freizeit ist etwas Mangelware.
Vielen Dank für die Zahlreichen Korrekturen und Ergänzungen, ich werde das nochmals nachlesen, da muss ich dann wohl etwas falsch verstanden haben.
Danke auch für den Link zu Semir's Schaltung, das werde ich mir auch nochmal genau ansehen. Sehr interessant!
Viele Grüße 
Philipp
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#8
Die Platine ist eingetroffen, teuer, aber qualitativ meiner Meinung nach sehr hochwertig.
Der Lieferant ist der gleiche, wie beim Windungsschlussprüfer, danke MatthiasD für die Empfehlung.

   
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Hallo Henning,
danke für die Erklärung. Das wusste ich bis dato noch nicht.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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