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Körting Netzanode ANW1 2208
#1
Gesehen und "haben wollen" - eine Körting Netzanode. Und das, obwohl ich (noch?) gar kein Radio hab, das diese bräuchte.
Das Baujahr ist Mitte der 20er - das ORG kennt X Modelle, aber leider nicht meins. Demzufolge sind auch die Angaben und Unterlagen die ich finde entsprechend dürftig.
Das Gerät sah ziemlich mitgenommen aus als ich es bekommen habe - verrostet, eine Ecke eingedellt, Gleichrichter natürlich fehlend, Abdeckung des Netzschalter mit diversen Ausbrüchen usw. Leider hab ich Hornochse mal wieder keine "vorher" Bilder gemacht. Depp!
Also hab ich erstmal zerlegt, entrostet, ausgebeult, gestrichen, den Blockkondensator neu befüllt und alles wieder zusammen gebaut. Für den Deckel des Schalters muss ich mir noch etwas ausdenken - zuerst gleich eine Anfrage hier im Forum stellen.
Ein paar Besonderheiten, die ich so noch nicht kannte, gab es auch noch zu entdecken. So hat das Gerät zum Beispiel eine Ferritantenne eingebaut - mit mehreren Abgriffen für die verschiedenen Wellenbereiche. Außerdem sind einige der Anschlußdrähte mit Ferritperlen überzogen, das soll die Schwingneigung reduzieren.

   

Die beiden letzten Sätze vor dem Bild sind natürlich kompletter Blödsinn. Das ist ein langer Kohlestab, der als Widerstand - bzw  Widerstände - dient, deswegen die Abgriffe. Ich habs nicht überprüft, das ganze sieht aber aus, als könne es einiges an Leistung ab. Und die "Ferritperlen" sind einfach nur "Perlen", ohne Ferrit. Warum diese Art der Isolierung gewählt wurde, erschließt sich mir allerdings nicht. Kann mich da jemand aufklären? Beide Phänomene - die Art des Widerstandbaus sowie die Perlenisolierung kannte ich so allerdings wirklich noch nicht.
Zwecks ausprobieren des Gerätes habe die Heizspannung des Gleichrichters gemessen, weil da gab es ja eine nette Vielfalt. LEIDER auch bei meinem Gerät - da hat wohl original ein Exot drin gesteckt: Die Heizspannung liegt bei 2,9V. Meine schon vorher voller Überschwang herausgesuchte 1064 hat da gar keine Lust drauf und verweigert die Arbeit - merde.
Jetzt suche ich eine RGN1201 oder RGN1503 (bzw baugleiche) - andere Zweiwege mit Europasockel und 2,5V Heizung sind mir nicht bekannt.

Jetzt sieht das Gerät so aus und hängt schonmal dekorativ an der Wand:

   
Gruß,
Uli
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#2
(16.01.2018, 06:51)Uli schrieb:  habe die Heizspannung des Gleichrichters gemessen, weil da gab es ja eine nette Vielfalt. LEIDER auch bei meinem Gerät - da hat wohl original ein Exot drin gesteckt: Die Heizspannung liegt bei 2,9V. Meine schon vorher voller Überschwang herausgesuchte 1064 hat da gar keine Lust drauf und verweigert die Arbeit - merde.
Jetzt suche ich eine RGN1201 oder RGN1503 (bzw baugleiche) - andere Zweiwege mit Europasockel und 2,5V Heizung sind mir nicht bekannt.

Hallo Uli,

schönes Teil, das Du da an Land gezogen hast. Eine erfgänzende Info zu den Gleichrichterröhren:

Es gab auch Typen von RECTRON, die einen Europasockel hatten und deren Heizspannung bei rund 2 Volt lag.
Das Problem hatte ich bei meinem Blaupunkt NR 2W von 1929.

Übrigens, und das ist natürlich nicht originoooool: Es gibt auch die Möglichkeit, eine AZ41 auf 2 Volt Heizung zu beschalten, da deren Heizfaden einen Mittelabgriff hat und man beide Heizfadenstecken dann parallel schalten kann. Aber das wirklich nur am Rande, denn ich kann verstehen, dass Du eine Originalröhre suchst.

k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#3
[quote pid='115051' dateline='1516084487']
klausw


Übrigens, und das ist natürlich nicht originoooool: Es gibt auch die Möglichkeit, eine AZ41 auf 2 Volt Heizung zu beschalten, da deren Heizfaden einen Mittelabgriff hat und man beide Heizfadenstecken dann parallel schalten kann. Aber das wirklich nur am Rande, denn ich kann verstehen, dass Du eine Originalröhre suchst.

[/quote]

Die AZ21 kann das auch, die würde nicht ganz so unoriginal aussehen.
Allerdings hätte sie dann einen Heizstrom von 2,6 A  Smiley37  bei 2V Heizspannung.

Grüße,
Jacob
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#4
Der Uli hat die Netzanode wirklich toll wieder hin bekommen. Wenn ich noch dran denke, wie die aussah, als der Dirk (Hilti) die letztes Jahr mit brachte.

Man lernt ja nicht aus. Gleichrichterröhren mit 2 Volt Heizspannung, das hatte ich auch noch nicht. Und es ist, wie Klaus schon schrieb, von Rectron kann man tatsächlich solche Röhren bekommen. Der Stromverbrauch der Heizung ist natürlich recht hoch. da gibt es einen Verkäufer bei eBay, der hat gleich einen ganzen Karton von den Dingern. Ob das was für Uli wäre? Schaut mal hier: https://www.ebay.de/itm/WW2-WEHRMACHT-RO...SwrklVfcIn
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Diese Perlen bewahren die Leitungen vermutlich vor Schlüssen mit anderen Teilen weil die Umgebung im Betrieb heiss werden dürfte.
Diese Art der Isolierung trifft man bei alten Heissgeräten häufig an.
Grß Franz
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#6
Ja, Franz, jetzt fällt es mir auch wieder ein.

Als Anfänger hatte man ja damals alles auseinander genommen. Diese Perlen fanden sich in alten Waffeleisen und auch in den alten Bügeleisen waren die drinnen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#7
Guckt ihr hier:
Telefunken 1000 von Radiojub #42
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#8
Ich habe mittlerweile von einem äußerst netten Forumuskollegen hier eine "tote" RGN1503 zum Versandkostenpreis bekommen. Es ist mir gelungen, sie auf dem W20 so weit zu regenerieren, daß sie wenigstens ein bisschen Strom bringt, was mir für Demonstrationszwecke völlig reicht - richtig "arbeiten" muß das Gerät ja wahrscheinlich zeitlebens nicht mehr - wobei, wer weiß - irgendwann läuft mir mal ein Batteriegerät zu und dann.... Zukunftsmusik.
Gruß,
Uli
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#9
Hallo Uli,

ich bin in letzter Zeit etwas schweigsam - wegen Unpässlichkeit.
Neulich hatte ich schon einmal Deinen Beitrag angesehen und mich gewundert, wo denn nun eigentlich der Netzschalter ist, über dessen fehlende Abdeckung Du schreibst.

Ich habe in meinen Röhren gewühlt und auch noch eine 1503 gefunden, die aber nur noch minimale Emission hat. Schade, sonst hätte ich sie Dir gegönnt.

Hat die "Erde" - Buchse eigentlich wirklich so ausgesehen, oder ist die Bananenbuchse Ersatz?

   

Die Keramikperlen oder auch Keramikhütchenketten  werden/wurden überall dort verwendet, wo nicht nur das angeschlossene Bauelement selbst, sondern auch die Zuleitungen heiß wurden. Das war insbesondere dann der Fall, wenn man einen Widerstand oder, wie im Bügeleisen, ein Heizelement hatte, bei dem die Zuleitungen einen Teil des Widerstandselementes darstellten und damit eben auch heiß wurden. Wenn diese Zuleitungen heiss wurden dehnten sie sich aus und bewegten sich, und damit bestand das Risiko, dass sie andere Leitungen berührten. Auch garantieren die Perlen/Hütchen einen gewissen Mindestabstand zu anderen, möglicherweise wäremempfindlichen Bauteilen.

Wie Alex schon schrieb: In meinem Tfk T1000 Arcofar trifft man ebenfalls auf solche Keramikperlen. Da geht es im Netzspannungsumschalter des Plattenspielers sehr eng zu. Die Verbindungsdrähte zwischen den Vorschaltwiderständen und den Schalterkontakten sind "Ausstülpungen" der Widerstände. Sie liegen teuflich dicht beieinander  und werden recht warm.

   
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#10
Ja Harald, die Buchse war so - ich habe nichts verändert außer dem Inhalt des Blockkondensators.
Und der Schalter sitzt unten am Gerät - auf meinem Bild fast nicht zu erkennen. Wieso hab ich eigentlch nur zwei Bilder drin???
HIER IM ORG erkennt man den Schalter etwas besser
Gruß,
Uli
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#11
Hallo Freunde,

ja, man muss beim Radiomuseum.org schauen, und den Netzschalter dieses Gerätes zu erkennen. Der Uli hatte davon nur die zerbrochene Abdeckung. Ein nachgießen dieser Verkleidung schied aus. Man hätte den Körper von außen zwar etwas rekonstruieren können. Aber innen drinnen ist die Verkleidung hohl. Also das wäre alles schwierig, eher undurchführbar gewesen.

Was tun? Ich wollte dem uli ja gerne weiter helfen. Mir fiel der Norbert_W ein. Ich schrieb ihn an, kannst Du die Bruchstellen von der Bakelitverkleidung glatt abschneiden? Als Ersatz bat ich Norbert, einen Alu-Ring nach zu fertigen. Das tat er. Wieder bei mir verklebte ich die beiden Körper mit 2 K- Metallkleber. dieser ist aus dem Autobereich. Diese Verbindung bekommt auch der Uli nie wieder kaputt.

Natürlich sind am Beaklit noch einige kleine Ausbrüche gewesen. Diese habe ich verspachtelt. Mit feiner Stahlwolle wurde nun alles schön geglättet. Nun wurde Haftvermittler aufgesprüht. Ich weiß nicht, ob der Aluring die Farbe halten würde.

Schaut mal hier auf die Vorabeiten:

Hier die gebrochene Verkleidung von innen und außen.

   

   

Hier im Bild links die Verkleidung

   

Hier rechts der Aluring, der genau mit dem Durchmesser der Verkleidung identisch ist.

   

Nachher gibt es die Auflösung, wie die Verkleidung jetzt aussieht. Die Reparatur ist nach der Lackierung nicht mehr erkennbar.

An dieser Stelle dem Norbert vielen Dank für seine tolle Hilfe. Der Uli wird sich freuen. Na, ein Bild von dem komplettierten Netzschalter reicht der Uli dann bestimmt nach.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
Beim lieben Norbert hat der Uli sich schon artig bedankt und auch schon beim weltbesten Andreas gefreut über die neue Abdeckung - das hätte ich so nie hinbekommen Smile
Gruß,
Uli
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