Braun RS12 mit RC9C- Chassis

  • Hallo zusammen,

    beim Bild des Tages hatte ich neulich meinen Neuzugang gezeigt, den Braun RS12 Musikschrank.

    Nun habe ich das Radiochassis (RC 9 C) mal ausgebaut, die Lade- und Siebelkos geprüft und dann langsam am Trennstelltrafo hochgefahren. Ergebnis: Funktioniert bis auf eine Sache soweit tadellos. :)

    Die eine Sache betrifft die EM84, die komplett dunkel blieb. Die habe ich also ausgebaut und dann festgestellt, dass die Heizung durch ist - Widerstand unendlich. Dann muss sie natürlich dunkel bleiben. Also eine EM84 aus meinem Fundus genommen und eingebaut. Die leuchtet jetzt sehr hell, geht aber auch bei bestem Sender nicht annähernd zu. Das Radio hing noch am Kabel, mit dem einzig verblieben analogen 'Sender', der Ansage, dass analog im Kabel jetzt abgeschaltet wird. :smiley19:
    Da ich radiotechnisch noch immer ziemlich unwissend bin, hier die Frage was mir da wo die Steuerspannung für die EM liefert. Eventuell auch ein Tip zum Drosseln der Helligkeit.

    Den R59 500K habe ich bereits geprüft, er hat 530K.
    Die anderen Bauteile, die da an der EM eingezeichnet sind, muss ich erst noch finden, die sind nicht an oder in der Nähe der Fassung.

    Hier noch Bilder vom Chassis. Den Stempel lese ich als 7. Sep. 1962.

    Wenn ich mich nicht täusche, hat 'Navi' ja auch so ein Radio...

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

    Edited once, last by MaxB (February 1, 2024 at 9:46 AM).

  • Hallo Martin,
    bei UKW wird die Ratio Spannung, die von der empfangenen Senderstärke abhängig ist, als Bezugsgröße genommen.
    Da diese Spannung aber hochohmige widerstände, wie den R 88 und R33 durchläuft, ist hier evtl. der Fehler zu suchen, dass einer der Widerstände unterbrochen ist. Möglich aber auch, dass der evtl. defekter C20, der zwischen den beiden R sitzt, die Ratio Spannung nach Masse kurzschließt.

    Die Helligkeit des MA kann durch einfügen eines Widerstandes (47-150 K) vor Pin 6 eingestellt werden.

    M.f.G.
    harry


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    Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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    Edited once, last by radioharry (February 1, 2024 at 10:00 AM).

  • Hallo Harry,

    unterbrochen ist da eher nichts, da das Auge auf die Empfangsstärke durchaus reagiert, nur halt etwas wenig.
    Die Rs und den C werde ich noch kontrollieren und den Ratioelko wohl besser auch (falls ich ihn finde, solltd doch mit + an Masse liegen). Der könnte ja auch etwas 'schlapp' sein.
    Das mit Pin 6 und dem Vorwiderstand werde ich testen.

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

    Edited once, last by MaxB (February 1, 2024 at 12:23 PM).

  • Die Ratio Spannung kann bei einem starken Ortssender Empfang bis über - 40 V klettern.

    M.f.G.
    harry


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    Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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  • R88 hat 870K, R33 1,78M. Die sollten also so passen. C20 ist ein 5n Röhrenkondensator, der vermutlich OK ist. Müsste ich zum Messen ausbauen.
    Sonst finde ich nur einen einzelnen 2uF Elkos, der aber nicht auf Masse hängt. Die restlichen Elkos hängen an den ECC und ELL, haben also mit der EM-Anzeige nichts zu tun.

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

  • Wie hoch ist denn die Ratio Spannung vor und hinter den beiden Widerständen ? bzw. über den 2µF Ratio Elko C61, der hier keinen Masse Bezug hat.

    M.f.G.
    harry


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    Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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  • So, jetzt gibt das Kabel kein analoges Signal mehr her, also habe ich einen kleinen Sender auf das Handy gesteckt. Wenn der in der Nähe liegt, geht das MA fast zu. Demnach war wohl tatsächlich das Kabelsignal etwas schwach.
    Ich habe das Chassis jetzt wieder in die Anlage gestellt und mit der eingebauten Antenne ist der Empfang gut und das MA auch fast geschlossen. Das lasse ich jetzt so.

    Vor R33 waren es gut 7V, an der EM dann noch 4V.

    Den Klang würde ich mit 'satt' beschreiben. An Bass mangelt es nicht im geringsten, den muss man eher runterdrehen...

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

    Edited once, last by MaxB (February 2, 2024 at 10:09 AM).

  • Tja, nach einiger Benutzung muss ich wohl doch noch mal ran.
    Teils zischelt es bei UKW-Empfang deutlich, die Abstimmung klappt da wohl nicht richtig. Vermutlich wäre da ein Abgleich notwendig, was aber außerhalb meiner Möglichkeiten liegt.
    Die UKW-Taste scheint auch noch etwas Kontaktprobleme zu haben und der Empfang ist dann kaum vorhanden. Die Lautstärke rechts/links ist ok, allerdings muss man die Bässe mehr oder weniger komplett runterregeln und die Höhen rauf, sonst klingt es einfach zu dumpf.
    Weiterhin ist beim Plattenspieler im Stereobetrieb der linke LS deutlich leiser. Das gilt auch für den Kombibetrieb rechts Radio und links Plattenspieler. Da kommen dann links auch fast keine Bässe. Das muss aber irgendwo am Dreher liegen, mit dem Bluetoothempfänger am Tape- oder Phonoeingang ist es ok. Vermutlich ist das System vom Dreher nicht mehr OK. Monobetrieb vom Dreher wiederum geht. Ich werde den Dreher nochmal an einem anderen Verstärker testen. Vielleicht baue ich auch einen anderen Dreher (natürlich reversibel) da ein. Plattenschonende ist der Telefunken jedenfalls nicht. Mich wundert es eh, dass da so eine Telefunken-Rappelkiste drin steckt. Die Truhe hat besseres verdient, was es damals auch schon gab.

    Also muss das Chassis nochmal raus und auf den Werktisch. Vielleicht hat ja noch jemand Hinweise.

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

    Edited once, last by MaxB (February 19, 2024 at 4:38 PM).

  • Hallo zusammen...

    Ist ja schon länger her hier, aber nachdem ich jetzt oft und viel mit der Anlage gehört habe (Radio und separaten Plattenspieler Dual 704 mit VV) möchte ich jetzt doch mal das Problem mit der Klangregelung anpacken.

    Wie ich oben schon schrieb muss ich für angenehmen Klang den Bassregler fast komplett runterregeln und den Höhenregler rauf. Hier ein Bild von der Regelerstellung damit es vernünftig klingt.

    Nun meine Frage an die Radioexperten: Was kann die Ursache sein? Welche Bauteile der Schaltung sollte ich unter die Lupe nehmen? Die Regelung selbst - also das Poti - funktioniert ohne Knistern und Knacken. Es ist quasi die 'Neutralposition' kräftig in den Bassbereich verschoben und das scheinbar auf beiden Kanälen gleich - zumindest nach meinem Höreindruck. Das auf beiden Janälen zufällig der gleiche Fehler in gleicher Weise Auftritt, kommt mir komisch vor.

    Noch zur Info: an dem Gerät dürfte noch alles (bis auf eine Röhre) original sein. Ich selbst habe noch keinerlei Bauteile getauscht und bis auf die Klangregelung (und den defekten Tonabnehmer s.o.) funktioniert alles ziemlich einwandfrei.

    Hier noch ein Ausschnitt des Schaltplan es mit der Klangregelung. Edit: Die Widerstände R45/47/50 sind alle ok.


    Schönen Feiertag...
    Martin

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

  • Hallo Martin,

    wenn die eingekreisten Widerstände und Kondensatoren bezüglich ihrer Bauart Bestandteil der Klangsteller sind, sollten sie untersucht werden. Alle braunen Röderstein Kondensatoren sollten unbesehen ersetzt werden. Die Widerstände (eingekreiste Bauform) sollten auf Werthaltigkeit 'abgeleuchtet' werden. Sie neigen dazu hochohmig zu werden.

    Freundliche Grüße, Peter R.

  • Hallo,

    die Widerstände habe ich schon geprüft und die waren alle soweit in Ordnung (Abweichung unter 10%).

    Die Kondensatoren habe ich allerdings noch nicht geprüft. Das werde ich dann mal als nächstes tun. Danke soweit.

    Gruß Martin

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

  • Hallo,

    gerade sitze ich mit dem Lötkolben in der Hand am Gerät. Die braunen ROE haben statt 0,02μF 0,03μF, die 2000pF glänzen mit gut 3000pF bzw. über 4000pF.

    Als Tauschkandidaten gibt mein Fundus nur 0,015μF bzw 2200pF Styroflex her. Sollte eigentlich gehen, die Spannungsfestigkeit ist jeweils hoch genug. Die 2200er sind halt reichlich groß.

    Einwände?

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

  • Holzweg.;) Da steht (wie oben schon geschrieben) 0,015μF.

    Ich habe jetzt die Kondis getauscht und die oben gezeigten eingebaut. Ergebnis: minimal besser, aber prinzipiell eher wirkungslos.

    Die Werte der Bauteile im Bereich der Regelung passen jetzt - nur der Klang noch nicht. Weitere Ansatzpunkte?

    Noch so am Rande...
    Das System des eingebauten Telefunkendrehers ist defekt, da habe ich mal eine Suche eingestellt. Original ist ja schon schön, wobei ich aber tatsächlich überlege, da einen besseren Dreher (Dual 1019 mit VV z.B.) einzubauen.

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

  • Der im obigen Foto eingekreiste RÖHRE hat 0,020 uF = 20 nF = 20.000 pF

    Der im nächsten Foto abgebildete Styro hat 2.200pF also nur 1/10 der Vorgabe

    Da wäre der 0,015uF näher dran, also 15.000pF

    Könntest den anderen parallel dazu schalten und kämst auf 17.200pF, den unterschied wirst du nicht hören

    Was ist denn mit dem Koppelkondensator zur Endröhre

    Aber bevor man im Detail rumbastelt, was sagen die Spannungen an den Röhren?

    Gruß Jürgen

  • Der im nächsten Foto abgebildete Styro hat 2.200pF also nur 1/10 der Vorgabe

    Nein. Das ist doch der Ersatz für den zweiten braunen ROE. Der hatte 2000pF und jetzt halt 2200pF, also 11/10 der Vorgabe. Immernoch besser als die abgedrifteten 3000 bzw. 4000pF die der originale tatsächlich hatte. Aber das schrieb ich doch weiter oben schon alles.

    Werde bei nächster Gelegenheit nochmal messen.

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

  • So, nun ist ein neues T20 Tonabnehmersystem am Plattenspieler eingebaut und jetzt läuft erstmal ein Stapel Schellack-Schätzchen. Mit dem neuen System klingt das jetzt auch wieder vernünftig.:)

    Aber das Chassis habe noch immer nicht wieder ausgebaut. Funktioniert bis auf die notwendige merkwürdige Klangreglerstellung einwandfrei.

    Schönen Gruß
    Martin

    ~ Plattenspieler-Schrauber ~

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