Hallo Freunde und Freundinnen von Selbstbau ,-Reparatur und -Restaurierung!
Hier will ich meine nun fast fertige Rahmenantenne vorstellen. Sie wurde für die folgenden Empfangsbedingungen und Gegebenheiten entwickelt:
Wie so vielen steht mir für die Antenne kein Balkon und kein Garten für eine Drahtantenne zur Verfügung, Der Dachboden ist weit weg und mit Blech überdeckt. Den Aufwand für eine Antenne auf dem Dach kann ich auch nicht treiben. Also folgte daraus die Entscheidung für eine Rahmenantenne in der Wohnung.
Die ersten Versuche haben gezeigt, dass massive Störungen vorliegen, wie bei vielen anderen auch. Das heisst die Antenne sollte möglichst störfest sein, aber auch Fernempfang auf Mittelwelle ermöglichen. Und ich wollte für meine Versuche ein von mir gebautes Transistor Audion verwenden. Auch das hatte Einfluss auf die realisierbaren Möglichkeiten.
Auf dieser Basis schieden leider vielen hübschen klassischen Vorbilder mit Holzkreuz und Drahtspule aus. Ich habe eben nicht die störungsarmen Empfangsbedingungen die zu deren Zeit gegeben waren. Zu dem will ich nicht nur einen Ortssender oder meinen Heimsender empfangen, sondern vor Allem DX.
Die Störungen liegen überwiegend in Form von elektrischen Feldern vor und die gewünschten Signale Form von elektromagnetischen Feldern. Die Rahmenantenne nimmt bevorzugt deren magnetische Komponente auf. Das ist schon einmal gut. Was war also zu tun, um die elektrische Felder möglichst nicht in den Empfänger zu lassen. Ein paar Massnahmen gibt es.
Abschirmung gegen kapazitive Einkopplung gehört dazu. Die funktioniert aber nur, wenn die abgeschirmten Störsignale so abgeleitet werden, dass sie nicht induktiv doch noch Ströme verursachen, die in den Empfänger geraten.
Eine andere Variante ist ein symmetrischer Aufbau der Antenne und eine rein magnetische Kopplung an den Empfänger Eingang, so dass Gleichtakt Signale unterdrückt werden. Die kapazitiv eingestreuten Störsignale liegen als Gleichtaktsignale vor und mit einem geeigneten Balun kann man diese wirkungsvoll unterdrücken. Aber dann funktioniert mein Audion nicht mehr. Durch den Balun hindurch kann ich meine Rahmenantenne nicht mehr mit der Rückkopplung entdämpfen.
Im Amateurfunk wird die letzte Variante viel verwendet. Dort funktioniert sie aber auch nur dann gut in einer störungsbehafteten Umgebung, wenn die Koppelschleife ebenfalls symmetrisch ist und auch symmetrisch abgeschirmt ist, und ein guter Balun die Gleichtaktsignale von der Leitung fern hält. Man sieht aber viele ungünstig gebaute magnetische Antennen im Amateurfunkbereich. Die Übliche Amateurfunk Bauweise würde für die Mittelwelle aber auch einen zu grossen Ring erfordern.
Meine Recherche war umfangreich und zu guter Letzt blieb nur die bereits angesprochene Abschirmung. Wenn die Abschirmung symmetrisch aufgebaut ist, können sich die Ableitströme auf der Abschirmung aufheben, so dass sie nicht auf die abgeschirmten Antennenwindungen induzieren.
So habe ich meine Rahmenantenne aus Koaxialkabel gebaut. Ich war sehr skeptisch, aber schon die ersten Versuche mit billigem Satkabel aus dem Baumarkt zeigten gute Ergebnisse. Das MW Rundfunk Band teilte ich, im unteren Teilband verwende ich fünf Windungen auf dem Rahmen und im oberen Teil drei. Mit einem kleinen Schalter wähle ich das Teilband aus. Der Rahmen hat einen guten halben Quadratmeter, ist sechseckig, auf der Spitze stehend, schlank und hoch (ca 50 cm breit, ca 1 m hoch).
Die Skizzen zeigen das Prinzip, die Abschirmung und die Nutzung der Windungen.
Zur Zeit funktioniert die Antenne bereits. Tagsüber empfange ich 6 Sender. Zwei slovenische und vier ungarische. In der Nacht ist viel los. Radio Algerienne International konnte ich gut hören und eindeutig identifizieren. Allerdings ist der mechanische Aufbau noch ewas improvisiert, das Radio ist noch nicht im Blechgehäuse abgeschirmt und die Verdrahtung ist etwas weitläufig. Fotos mache ich erst dann, wenn die Antenne mechanisch fertig und transportierbar ist.
Die Entdämpfung habe ich verändern müssen, da die Antenne mehr Energie aufnimmt, als eine Ferritspule.
LG, 73, Jo