Grundig EMDEN 8 Autoradio - Frage

  • Hallo.

    Ich besitze ein Autoradio Grundig EMDEN 8, das mal in Pkws meines Vaters seine Dienste verrichtete, und von mir mit Gehäuse / Lsp. und Stromversorgung versehen seit vielen Jahren vielfältige Dienste leistet.
    Eine Frage beschäftigt mich allerdings, und das ist das Herstellungsjahr dieses Radiotyps.

    Zunächst einmal der link zu radiomuseum.org:
    Emden 8 VW Teile-Nr. 171 035 159D Autoradio Grundig Radio- |Radiomuseum.org

    '1979' ist dort mit zwei Fragezeichen angegeben, und in der Tat wundere auch mich, daß ein Gerät aus dieser Periode noch einen UKW-Bereich von (nur) bis 104 MHz aufweist.
    Das Gerät hat zwar eine Verkehrsfunk-Taste (gelbes U), allerdings konnte man dort m.W. nur einen Sender programmieren, der Verkehrsmeldungen per se ausstrahlt(e), ohne daß diese aber automatisch bei leisegestelltem Radio eingeblendet wurden (ARI gab es in DEU ab 1974).

    Ich vermag nicht mehr nachzuvollziehen, wann mein Vater dieses Gerät erwarb, es war vmtl. in verschiedenen aufeinanderfolgenden Pkw eingerüstet, die er als Neuwagen erwarb. Damals nahm man das Autoradio oft beim Neukauf mit, d. h. es wanderte vom bisherigen Fahrzeug in den Neuwagen. Allerdings fuhr er nie VW/Audi, dies nur am Rande.


    Mein Anliegen ist nun, ob jemand das Baujahr dieses Autoradiotyps benennen kann, und ob sich der vermeintliche Widerspruch in Bezug auf die 104 MHz auflösen läßt.

    _____________

    Gruß
    klaus


    Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
    Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.

  • Hallo Klaus,

    die Erweiterung des UKW-Bereiches bis 108 MHz wurde abschließend wohl erst auf der Genfer Wellenkonferenz 1979 beschlossen, wenngleich es auch vorher schon Geräte und Rundfunknutzung in verschiedenen Ländern bis 108 MHz gab (Flickenteppich an Regelungen).

    In der Bundesrepublik hatten die Besatzungsmächte wohl bis in die 1980er-Jahr in dem Bereich über 104MHz "Vorrang" weshalb dort vor allem Stationen wie z.B. AFN sendeten, und deutsche Privatsender erst nach und nach Frequenzen zugewiesen bekamen. Auf dem Gebiet der DDR gab es soweit ich weiß erst nach 1989 Frequenzzuteilungen für den Rundfunk über 104 MHz.

    Baujahr 1979 oder Folgejahre für das Emden 8 sollten hinkommen.

    Gruß
    Arne

  • Moin!

    Auf vielen Bauteilen ist das Herstellungsdatum codiert aufgedruckt.

    Das Radio kann nicht vor dem jüngsten Originalbauteil gebaut worden sein, und meistens haben die Teile nicht länger als ein halbes Jahr auf den Einbau gewartet.

    Mach doch mal ein Foto von einem großen Elko oder so aus dem Inneren des Gerätes.

    Gruß Gerrit

  • ich vermute rm zeigt hier einen falschen Hersteller, und dass es sich um ein Blaupunkt-Radio handelt. Siehe auch das Emden 7:

    Blaupunkt Emden 7.636.623.060 VW/Audi 171 035 159B

    Autoradios der "Emden"-Reihe scheint es von beiden Herstellern gegeben zu haben.

    Später in den 1980ern gab es wohl auch eine gescheiterte Kooperation beider Unternehmen in diesem Segment:

    Blaupunkt kauft Grundig-Werk
    Ein jahrelanger Streit zwischen Grundig und Blaupunkt über angeblich gebrochene Kooperationsvereinbarungen ist beigelegt. Die beiden…
    www.spiegel.de

    Auf vielen Bauteilen ist das Herstellungsdatum codiert aufgedruckt.

    Insbesondere auf den deutschen ICs aus der Zeit ist eigentlich immer ein lesbarer Datecode nach nach DIN EN 60062 aufgedruckt.

    Gruß
    Arne

  • Guten Morgen.

    Ich freue mich über die bisherigen Antworten und möchte das Gerät etwas näher vorstellen.

    Quote

    Autoradios der "Emden"-Reihe scheint es von beiden Herstellern gegeben zu haben.

    Das hier ist ein echter GRUNDIG:



    Und wie ich oben schrieb, das Radio liegt nicht nur still im Regal, sondern leistet seit rund 24 Jahren ausgezeichnete Dienste, früher als mobiles Autoradio in radiolosen Firmenfahrzeugen (GEZ Gebühr sollte gespart werden), heute als mobiles Urlaubsradio, Baustellenradio etc.:


    Im Jahr 2000 entstanden, Originalknöpfe haben sich längst pulverisiert.

    Eigenschaften:

    Gehäuse aus stabiler Spanplatte.

    Eingebaute UKW-Antenne.

    Eingebauter Lautsprecher, ehemals für Audi 100 vorgesehen.

    Wahlweise Betrieb über Zigarettenanzünderbuchse/Autobatterie, oder eingebautes Netzteil auf 230 Volt. Netzkabel abziehbar, sobald Radio auf Autobatterie läuft:


    Zum Tragegriff (ehemals Schublade) führt die Antenne und von dort weiter als Wurfantenne (rotes Kabel). Das reicht im Autoinneren problemlos zum Empfang stärkerer regionaler Sender:


    Der Würfel wurde seinerzeit auf dem Beifahrersitz festgeschnallt, in die Zigarettenanzünderbuchse gestöpselt und konnte problemlos 'blind' während der Fahrt bedient werden. Man hatte nun auf Langstreckenfahrten Verkehrs-/Staufunk, denn damals waren Smartphones noch nicht erfunden.

    _____________

    Gruß
    klaus


    Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
    Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.

    Edited once, last by klausw: Erneuter Versuch, die Fotos so einzufügen, daß auch der nichteingeloggte Nutzer diese sieht. (June 26, 2024 at 1:51 PM).

  • Anderes Beispiel für VW und Audi: Blaupunkt lieferte u. a. das Radio Braunschweig. Braunschweig 2 in den 80ern wurde von HEA aus Österreich hergestellt.

    Herzliche Grüße

    Pitter

  • Ich bin noch einige Fotos schuldig:

    ...Insbesondere auf den deutschen ICs aus der Zeit ist eigentlich immer ein lesbarer Datecode nach nach DIN EN 60062 aufgedruckt.


    Die Elkos führen nicht weiter. Auf dem Roten habe ich nichts entdecken können, außer des Buchstabencodes auf der Oberseite. Die vier goldfarbigen Frakos sind so eingebaut, daß man auf der Längsseite fast nichts erkennen kann. Habe trotzdem gesucht, bin allerdings nicht fündig geworden:


    Elkos.jpg


    Abschließend hier noch ein Foto eines weiteren auf dem Außengehäuse aufgeklebten Schildchens:



    Ist es nun möglich, anhand der ICs das Baujahr zu bestimmen?

    _____________

    Gruß
    klaus


    Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
    Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.

  • Servus Klaus,

    der TBA120S ist in der 18. Woche 1980 hergestellt worden. Sofern Frako bei seinen Elkos denselben Datecode wie Frolyt verwendet hat, könnte "M6" auf ein Herstellungsdatum Juni 1980 hindeuten: https://www.frolyt.de/wp-content/upl…en_Datecode.pdf. "JO" wäre demnach ein Datecode Oktober 1977. Sofern sich Roederstein mit seinem roten EK-Elko an die DIN-Kennzeichnung gehalten hat, wäre "LN" ein Herstellungsdatum von November 1979.

    Lesestoff zum Datecode-Thema: http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/din-en-60062.html

    Grüße

    Günter

    100[MHz]? Für Mikrowellenleute leicht welliger Gleichstrom.... :D

  • Hallo Klaus,

    spannend ist auch der Code auf dem TDA1001A (Valvo, Philips?).

    23W2 ? Ob das für die 23 Woche 1982 steht?

    Aber die von Günter erwähnten Indizien sprechen eher für Mitte/Ende 1980, die damals gängigen Bauteile wie den TBA120S und die Elkos wird man nicht lange gelagert haben, bevor sie verbaut wurden.

    Gruß
    Arne

  • Na, das hört sich doch schon ganz gut an, danke. Gehen wir mal von 1980 aus. Tatsächlich ist das Radio somit etwas jünger, als ich es vermutet hatte. Ich hatte seine Anschaffung auf etwa 1976 hin verortet.

    Umso erstaunlicher, daß es noch diesen auf 104 MHz begrenzten UKW-Bereich hat. Andererseits: Damals gab es meines Wissens noch keine Privatradiostationen in DEU, das 'Gedränge' auf dem UKW-Band war also noch überschaubar. Gehört wurde in unserer Gegend damals im Auto ohnehin hauptsächlich Mittelwelle (SR und SWF), da der UKW-Empfang auf Grund der Topografie im fahrenden Auto stark schwankte.

    _____________

    Gruß
    klaus


    Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
    Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.

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