Kleiner Uhr wider auf die Beine helfen

  • Ich habe hier einen kleinen schönen runden Wecker, goldfarbenes Messinggehäuse mit durchbrochenem Rand, goldfarbenes Zifferblatt mit römischen Zahlen in schwarzen sogenannten Kartuschen. Das Zifferblatt ist gemarkt mit Europa, 2 Jewels, mechanisches Uhrwerk und Schlagwerk, Schlagwerk funktioniert - Uhrwerk läuft nur kurz.
    Vermutlich hergestellt in der Uhrenfabrik Senden in Bayern, Gehäuse mit Kratzern und diversen Anlaufstellen, insgesamt normale Alters- und Gebrauchsspuren.

    Maße: 6 cm * 2,6 cm * 7 cm (Durchmesser x Dicke x Gesamthöhe)

    Diese Anlaufstellen sind es, die mich beschäftigen, wie kann man die im Messing beseitigen, damit die Uhr wieder schick aussieht. Und wie kann man sie überreden, wieder ordentlich zu laufen. Von Uhrwerken habe ich keine Ahnung!

    Werner

    Ehrlichkeit verschafft dir vielleicht nicht viele Freunde, dafür aber die Richtigen.

  • Hallo Werner,

    für Messing gibt es auch „Poliboy Messing Kupfer“. Funktioniert für mich sehr gut. Die Rückseite der Uhr sieht für mich so aus, als wäre sie mal schwarz lackiert gewesen.

    Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
    —-
    Viele Grüße!
    :shy: Steffen

  • Hallo und guten Morgen

    Vermutlich ist das Öl in den Lagern verharzt - darum ist die Reibung zu hoch.

    Zum Reinigen taucht man ein Wattestäbchen in Alkohol und legt das Ganze dann auf die Lagerstelle (30-60 Sekunden) dann wieder Ölen: mit einem Uhren-Öler und Uhrenöl ( für kleine / mittlere/ große Uhren) EIN KLEINES TRÖPFCHEN.

    Ich habe früher mechanische Kameras repariert: da sind oft die mechanischen Verschlüsse verharzt ( funktionieren wie ein sehr kleines Uhrwerk). Da hilft es oft schon die Kameras über Nacht ins Warme zu stellen - z.B. auf einen Heizkörper. Früher auch auf die Luftschlitze des Computer-Monitors - aber die werden ja heute nicht mehr warm. Anschließend dann „Trainieren“ - heißt bei der Kamera Aufziehen und Auslösen - 100 mal


    Viel Erfolg

    Und beste Grüße aus den Bergen


    Josef

  • So wie die Uhr aussieht, ist die damals mit einem Klarlack überzogen worden. Deshalb sind einige Stellen auch noch schön blank. Heute überzieht man auch poliertes Messing mit Zapponlack. Ist ähnlich wie Nitrolack und stinkt auch so. ( eigentlich rieche ich den gerne :blush: )

    Vor dem polieren also erst einmal den Lack entfernen. Das müsste mit Aceton gut gehen.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Wenn das Gehäuse wirklich aus Vollmessing ist und nicht nur vermessingt, kann man es mit feiner Stahlwolle wieder blank machen und danach, wie schon von Frank beschrieben, mit Zaponlack konservieren. Aber das Gehäuse muss dafür zerlegt werden, damit der Schleifstaub nicht ins Uhrwerk gelangt. Ansonsten müssen solche Uhrwerke immer komplett gereinigt, also zerlegt und gereinigt werden und nach dem Zusammenbau die Zahnradlager sehr sparsam mit Großuhrenöl geschmiert werden. Nur ölen allein führt unweigerlich zu schnellem Auslaufen der Lager, weil der dort vorhandene Schmutz mit alten Verharzungen zusammen wie eine Schleifpaste wirkt, die Zapfen der Zahnräder und die Lager werden regelrecht ausgeschmirgelt (falls die Uhr dauerhaft in Betrieb gehen soll).

    Das Zifferblatt hat übrigens keine Kartuschen, nur aufgedruckte Bilder, die Kartuschen imitieren. Echte Kartuschen sind aus Emaille und auf das Blatt aufgesetzt.

    Einen durchbrochenen Rand hat der Wecker auch nicht, nur geprägt! Ich schätze, der stammt so aus den 1950er-1960er Jahren.

    ~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
    Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
    Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht :D

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