• So, ich schließe das Thema für mich hier mal vorerst ab, denn in einem anderen Forum habe ich gelesen, dass die Abweichung von der Sollgeschwindigkeit in einer Norm (Din 45524?) von +- 2 % "normal" sei. Da wäre die KL 65 mit knapp 980 Hz zu 1000 Hz ja sogar noch "drin". Ein Stroboskoptonband wäre hilfreich, dann wäre ein Gegenprüfen aller Maschinen bequem möglich.


    Gruß

    RFO

    :smiley47: Gruß

    RFO

  • Hallo zusammen,

    wie ich schon weiter oben schrieb,

    besitze ich ebenfalls ein Tonbandgerät aus dieser Serie, ein

    AEG KL65 / KS

    das ich in den vergangenen Wochen wieder zum Spielen gebracht habe.

    Ich erweitere mal diesen Thread um meinen Reparaturbericht,

    da auf dieser Seite schon reichlich Geräte-Unterlagen eingestellt worden sind.


    An mein Tonbandgerät bin ich quasi “wie die Jungfrau zum Kind“ gekommen:

    Als ich im vergangenen März Kleidung in einen Altkleidercontainer werfen wollte,

    fiel mir ein Koffer auf, den jemand fein säuberlich neben den Container gestellt hatte.

    Dieser entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als ein AEG-Tonbandgerät

    und da es gerade zu regnen anfangen wollte, erbarmte ich mich und legte das Fundstück

    in den Kofferraum.

    Der Vorbesitzer hatte tatsächlich alle Zubehörteile dem Gerät beigelegt:

    Zwei 13er Bänder, eine Leerspule, das originale Mikrofon, ein Überspielkabel

    und sogar den kleinen Kunststoff-Schlüssel, der zum Umstellen der Bandgeschwindigkeit dienen soll.

     

     


    Kurze Zeit später konnte ich im Netz noch ein Konvolut passender Unterlagen / Prospekte erwerben, siehe oben.


    Das Tonbandgerät sollte natürlich wieder funktionieren

    und so ging ich frisch ans Werk.


    Also mal den oberen Deckel abgeschraubt und ein Blick auf die Mechanik riskiert;


    Ah ja, die Riemen hatten sich gelängt und total an Elastizität verloren,

    ferner musste die Bandführung von jeder Menge Bandabrieb befreit werden

    und hier und da war etwas Öl von Nöten.

    Aber im Großen und Ganzen machte die Mechanik noch einen sehr guten Eindruck.

    Einen passenden Riemensatz konnte ich in der “Bucht“ erwerben.


    Während der Zeit, in der ich auf die Lieferung des Riemensatzes warten musste,

    beschäftigte ich mich schon mal mit der Elektronik.

    Also mal den unteren Deckel abgeschraubt.

    Im Prinzip ein aufgeräumter Aufbau

    und viele Bauteile unterm Abschirmblech:


    …und nicht zu übersehen, WIMAs über WIMAs,

    da steht wohl eine “WIMA-Kur“ an!

     


    Die WIMAs waren schnell ausgebaut und durch China-Ware ersetzt,

    die mit ihrer Bauform auch recht gut ins Bild passen.

     


    Anschließend wurde noch der Netz-Elko neu formiert, was reibungslos funktionierte,

    >>> kein Leckstrom

    Danach wurden die Röhren überprüft.

    …super, alle Röhren befanden sich im neuwertigen Zustand,

    sogar die EM71a leuchtete noch.


    Mittlerweile waren auch die Ersatzriemen eingetroffen und konnten eingebaut werden.

    Dank der Werkstattanleitung war auch das kein Hexenwerk.

    Die neuen Riemen sind eingebaut:

     


    Die anschließende elektrische Überprüfung verlief sehr zufriedenstellend.

    Nur die beiden Tellerbremsen mussten etwas nachgestellt werden.


    Eines der beiden (mitgelieferten) Tonbänder bespielte ich dann stilgerecht mit Schlagern aus den 50er- und 60er-Jahren.


    Die Aufnahme erwies sich erstaunlich gut, zwar fehlte es bei der Wiedergabe etwas an Bässen,

    aber das ist wohl dem kleinen Einbaulautsprecher geschuldet…

    Damit funktioniert das Magnetophon wieder

    und verschwindet leider wieder im Regal...


    Viele Grüße,

    Rolf

  • Vielen Dank! Das motiviert mich, mein vor Jahren günstig als Beifang erstandenes KL 65 hervorzukramen und mich mit ihm zu beschäftigen.

    Ja, diese WIMA Tropydur sind, wie nahezu alle Papierkondensatoren, nach all den Jahrzehnten zur Pest geworden. Damals wurde sogar damit geworben, dass sie das Auskochen in heißem Wasser überstehen würden ;-). Ihre Nachfolger Durolit sind auch nicht besser, trotz des wertigeren Eindrucks, den der Kunststoffverguss erweckt.

    Beste Grüße, Uwe

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