Zeigt her Eure Aufsteck-Detektoren

  • An den Kommentaren zum Beitrag

    Klangschatulle
    August 13, 2024 at 6:48 PM

    von Klangschatulle, sehe ich dass die Aufsteckdetektoren und deren Aufbau und Eigenschaften von großem Intersse sind. Deshalb sollten wir das losgelöst vom interessanten E170-Beitrag behandeln.

    Ich fange mal an mit der Vorstellung eines umschaltbaren 3-fach Kristalldetektor von der Firma SEIBT aus der "Vorrundfunk-Zeit" von etwa 1916. Dieser Detektor war mit großer Präzison und Redundanz für einen sicheren Langzeitbetrieb ausgelegt. Die Kristalle sind in den Zahnrädchen mit Wood-Metall eingelötet. Öffnungen in der Schutzkappe ermöglichen die Feineinstellung mit einem Schraubendreher und können danach durch leichtes Verdrehen als Staubschutz geschlossen werden.


    Ganz im Gegensatz zu dieser Präzision gab es dann für den Rundfunkhörer extrem einfach und billig aufgebaute Kristalldetektoren, wie diesen fest montierten auf einem DAIMON-Schiebespulendetektor von 1924/25.

    Gruß Gerald

    Edited once, last by Gerald-G (August 20, 2024 at 3:44 PM).

  • Ja da werde ich gleich mal weitermachen.

    ich habe ja von Gerald-G mal eine Schachtel voll Einzelteile von Fummlern bekommen.

    Da gab es ja bestimmt tausende Varianten. Von eingelötet bis geklemmt oder gar geschraubt.

    Hier mal ein paar davon, die ich wieder belebt habe.

    Viele wurden auch von Bastler nachgefertigt bzw selbst gebaut.




    Oft ist der Glaskörper beschädigt, da viel mir ein ,ich habe doch Reagenzgläser und eine Glasschleifmaschine.

    Also ran ans Werk. Anzeichnen, anschleifen, abbrechen, sauber schleifen und fertig.



    Zufällig hatte ich die Größe gerade da.

    Und dann habe ich mir einen Spaßfummler gebaut, innen eine alte Germaniumdiode. An der Seite eine Fahrradventilkappe. Und auch das geht ganz gut. Die mit Pyrit sind aber besser.

    Im übrigen kann man Detektoren ohne Probleme auch noch nutzen. Jeder der ein MW Modulator hat.

    Eine kleine Drahtschlaufe als Antenne zum Modulator gelegt gibt besten Empfang.

    Wie damals eben.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

    Edited once, last by Morningstar (August 20, 2024 at 8:48 PM).

  • Zumindest habe ich das so festgestellt.

    Ich habe alle möglichen GE Dioden z.B. GA100 und folgende ausprobiert.

    Zumindest war es nach meinem Höreindruck der Pyrit besser, wenn er richtig kontaktiert wird ( Fummeln ).

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Tolle Detektoren habt Ihr da! Mir ist es noch nie gelungen, eine zu ersteigern.

    Zum Thema Pyrit: Ich hatte vor einiger Zeit einmal einen Pyrit am Komponententester des Hameg 307 dran, und die Gleichrichterwirkung war gar nicht so übel, Sättigunsspannung so bei 0,4V, ähnlich wie bei einer Ge-Diode.

  • Mein Pyritblock kam heute an - mal sehen, was ich damit anstelle.

    Grüße

    Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Im Vergleich zu dem Polykristall eines natürlichen Minerals, wie z.B. Pyrit und Bleiglanz besteht die Germaniumdiode einem hochreinen, synthetischen Kristall mit definierter Dotierung. Die Diode wird erst bei 0,2V allmählich leitend und ab 0,3V wird die Durchlasskurve steiler. Ich benötige somit eine Antennenspannung von wenigstens 250mV, um ein brauchbares NF-Signal zu bekommen.
    Bei einem natürlichen Detektorkristall wird die Funktion anders beschrieben, so dass abhängig von der Materialpaarung schon bedeutend geringere HF-Spannungen demoduliert werden.

    Hier der Kenntnisstand aus dem Jahr 1924 (Quelle: Der Radioamateur, Heft 9, Seite 227)

    Gruß Gerald

  • Aber sowas von Interessant, da kannte ich noch gar nicht.

    Habe es mir gleich mal abgespeichert. Danke.

    Deshalb gab es wohl die Umschalteinheit mit gleich drei Pyriten in einem Gehäuse um schnell umschalten zu können ?

    Sonst wüste ich nicht, warum man das so macht.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Habe nur einen offenen Halter, der fest montiert ist. Aber schon mal versucht, die Gleichrichterstrecke mit einstellbarer Vorspannung zu betreiben, um das ganze empfindlicher zu machen.

    Die Krönung war aber mal ein angeglühter, verzinkter Dachpappenagel, der EIN mal eine negative Kennlinie hatte, und sich mit Verstellung der Vorspannung so verhielt wie ein rückgekoppeltes Audion. Ein mal... ich muss den Versuch nach 15 Jahren unbedingt noch mal probieren.


    Gruß

    RFO

    :smiley47: Gruß

    RFO

  • Hallo Gerald-G,

    nimmst du das Ernst, oder machst du dich lustig darüber?

    Walter Schottky rotiert im Grab.

    Ich habe das eher so verstanden, dass in der damaligen Werbung jeder Hersteller versprach, er verkaufe die besten Kristalle. So wie es überall in der Werbewelt war und auch heute noch ist.

    ~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
    Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
    Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht :D

    Mitglied im Rundfunkmuseum e. V. (Cham), Radiomuseum.org, GFGF (Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e. V.)

  • Hallo,

    natürlich gab und gibt es Unterschiede zwischen den Materialien.

    In alter Literatur wurde passende Materialpaarungen genannt. Da hat mit Sicherheit jemand probiert ohne Ende.

    Ich habe Pyrit mit Golddraht getastet. Geht sehr gut, aber eben nicht jeder Pyritkristall (hier eigentlich nur die

    Grenzoberfläche) funktioniert. Und so werde die Vorfahren auch ran gegangen sein. Mit Erfolg...

    Gruß Klaus

  • Hallo Anton,

    Quote

    Ich habe das eher so verstanden, dass in der damaligen Werbung jeder Hersteller versprach

    Von Werbung finde ich nichts bei Gerald-G.

    Völlig daneben ist der Inhalt der beiden Seiten, die er

    gepostet hat. Das ist eine der vielen "Erklärungen"

    des Gleichrichtereffeks der Kristalle von Leuten, die

    noch nie was von Quantenmechanik gehört hatten.

    Die war halt noch unbekannt bzw zu neu für viele

    "Fachleute" bis in die 20er.

  • Aber Protos, es steht doch da, Kenntnisstand von 1924.

    Die Quantenmechanik wurde erst so ab 1925 ins Gespräch gebracht.

    Da konnte es man wohl nicht anders erklären.

    Es ist eben ein Auszug auch der Zeitgeschichte der Radios.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Hallo Anton, Von Werbung finde ich nichts bei Gerald-G. Völlig daneben ist der Inhalt der beiden Seiten, die er gepostet hat. Das ist eine der vielen "Erklärungen" des Gleichrichtereffeks der Kristalle von Leuten, die noch nie was von Quantenmechanik gehört hatten. Die war halt noch unbekannt bzw zu neu für viele "Fachleute" bis in die 20er.

    Aber was genau ist denn Dein Problem? Thema Werbung ist einfach zwischen den Zeilen zu lesen. Humor ist manchmal nicht sofort zu verstehen.

    Und wieso ist der Inhalt von historischen Dokumenten "völlig daneben"? Entweder drückst Du Dich missverständlich aus, oder Du bist grad einfach auf Krawall gebürstet.

    ~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
    Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
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    Mitglied im Rundfunkmuseum e. V. (Cham), Radiomuseum.org, GFGF (Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e. V.)

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