AEG Magnetophon KL 25 (9,5 cm/s)

  • Wollte ich schon zu Beginn machen, aber jetzt ist der passende Zeitpunkt. Ich möchte hier meine Restaurierung des Magnetophon KL 25 vorstellen. Grundsätzlich ist das ja immer dasselbe, Kondensatoren prüfen, Teerdinger müssen in der Regel eh raus, formieren von Elkos oder Ersatz... reinigen, fetten, ölen. Ja, und dann komme ich mal zu dem Probkempunkt, der vermutlich schon im Laden bestand: die Genauigkeit der Bandgeschwindigkeit. Kann man - theoretisch - bequem von der Rückseite aus ( hinter der Kabeklappe ist auch das hintere Motorlagerschild) erreichen. Nur... das ist ein langer Ankermotor, mit konischer Welle, welche ein glockenförmiges Schwungrad antreibt (Capstan). Dreht man das zu weit rein oder raus, rutscht entweder der Konus, oder es wird so stark gegen das Hohlgummi auf der Schwungradglocke gedrückt, dass es eher bremst als schneller wird. Lässt sich innen natürlich von der Höhe her nachstellen, aber dafür muss die Maschine wieder auseinander. Und hat man das nachgestellt, stimmt die Drehzahl wieder nicht weil es ja leichter läuft als zuvor. Das Hohlgummi war/ist noch funktionsfähig weich (und wurde durch Weichmacher noch etwas weicher), da hab ich Glück. Man liest zum Teil, dass es bei anderen Maschinen so bröselig ist, dass es auseinander fällt.

    Aber alles in allem bin ich damit - für das Baujahr - zufrieden (und die niedrige Bandgeschwindigkeit). Aufnahmen anderer Maschinen kann man indes auf der KL 25 nur rückwärts anhören. Es gibt deutsche und internationale Schichtlage, und deutsche und internationale Spurlage. Im Gegensatz zum Modell BG 19 aus DDR Produktion (welche internationale Spurlage hat, aber deutsche Schichtlage, hat die KL 25 internationale Schichtlage, aber deutsche Spurlage...) Eine RFT BG 19 mit 19 cm/s ist da klanglich und Wiedergabe möglichkeitsmäßig der bespielten Bänder vorteilhafter, vom Frequenzgang her und auch von der Bandgeschwindigkeit her. Es muss wohl auch KL 25 Maschinen mit 19 cm/s gegeben haben, aber ich habe leider keine erwischt (habe zwei :smiley32:Stück mit 9,5).

    Lasst Bilder sprechen. Von innen habe ich leider gerade keine Fotos vorliegen. Falls ich welche finde von der Restaurierung damals, reiche ich diese hier nach.


    Nachtrag: wenn die Maschine eine Weile gestanden hat, passiert genau dasselbe wie mit den Reibrädern beim Plattenspieler. Die dicke Konuswelle hat in dem Hohlgummi auf dem Schwungrad eine Druckstelle hinterlassen, die die ersten 10 Minuten zu einem Geräusch führt welches fast einem Presslufthammer gleicht. Nachts anwerfen dürfte Nachbarn stören...

    :smiley47: Gruß

    RFO

  • Hallo Tonbandfreunde,

    ich habe ein KL25 mit 19 cm/s, internationale Spurlage. Es ist eigentlich mit dem besprochenen 9,5 cm/s Gerät identisch, nur die Tonwelle ist dicker. Beim Kauf musste man sich für das eine oder andere entscheiden. Die AEG Ringkern- Tonköpfe des KL25 werden auch beim Rimavox- Gerät von Radio- RIM, München verwendet.

    Der eigenwillige Kegelreibrad- Antrieb auf das glockenförmige Schwungrad wird geschont (unter dem Gummischlauch befindet sich eine dicke Kordel), wenn man das Gerät bei längeren Beriebspausen auf der Rückseite hochkant stehend aufbewahrt. Der Motor rutscht dann durch sein Eigengewicht nach unten, und die Reibverbindung ist entlastet. Dies gilt auch für den Vorgänger KL15 und den Nachfolger KL35 (Reibradantrieb ist hier optimiert, Geschwindigkeitsumschaltung 9,5/ 19 cm/s durch Polumschaltung des Motors).

    Viel Spaß beim Basteln !

    Ronald

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