• Hier eine besondere Diode. Hergestellt im Werk für Bauelemente der Nachrichtentechnik (WBN)

    Ich finde diese Ausführung nur bis 1962 Im Halbleiterbuch von RFT. Ab 1963 taucht sie nicht mehr auf.

    Eine Diode im Keramikgehäuse. Es handelt sich hier allerdings um ein Pärchen, also zwei Germaniumdioden.

    Eine davon war defekt, deshalb habe ich die mal geöffnet.

    Verbaut waren die im Prüfgenerator PG1 im Oszillator.

    Laut Datenblatt von 1962 gibt es diese nicht, nur eine OAA646. Als Verwendungszweck ist Radiodetektor angegeben.

    Eine OA647 dagegen ist als Schaltdiode angegeben.

    Wie werden diese Dioden nun im oberen Oszillator eingesetzt.

    Bei dem Aufwand der bei der Herstellung betrieben wurde, müsste es sich doch um recht Hochwertige Dioden handeln, oder?

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Schönes Foto, Frank.

    Ich nehme an, die Ansteuerung kommt über R6 und damit von außerhalb des Schaltbilds. Also kann ich nur vermuten, dass der Oszillator frequenzmodulierbar ist und die OAA647 (vermutlich 2 x OA647 gepaart) als duale Kapazitätsdiode verwendet wird. Deren Kapazität ändert sich mit der anliegenden Sperrspannung.

    Bernhard

    Ergänzung: 1960 wurde der Typenschlüssel in Europa geändert. Zuvor wurden Dioden mit OA... bezeichnet, danach mit AA bzw. BA. Die Hersteller nutzten die Umstellung auch zur "Typenbereinigung", d. h. es gab keine einfache Umbenennung.

  • Ja, jetzt ist mir das relativ klar.

    Rö1/1 mit Rö1/2 mit den angeschalteten passiven Bauteilen arbeiten als HF-Ozillator.
    C5 wird ein Drehkondensator zur Frequenz-Feineinstellung sein.

    D1/1 mit D1/2 liegen parallel zu C5. Sie werden als Kapazitätsdioden betrieben und dienen hier zur Frequenzmodulation.
    Wobei die Kapazitätsänderung in Abhängigkeit von der anliegenden Spannung nur bei wenigen Dioden spezifiziert wird.
    Angesteuert werden sie von Rö2.

    Rö1/1 ist der HF-Verstärker, seine Verstärkung wird durch Rö1/2 gesteuert, das ist also der Amplituden-Modulator.

    Ziemlich aufwändige Schaltung. Das sieht nach einem guten Gerät aus, in dem viel Erfahrung "eingebaut" wurde.

    Bernhard

  • Sehr interessant zu lesen. Danke für deine kurze Beschreibung der Arbeitsweise. Das Gerät hatte ich mal mit Juan, hatte mich mal besucht, stundenlang versucht zu reparieren.

    Das der nicht funktionierte, lag an einem kleinen Widerstand.

    Das Gerät selbst ist schön klein und funktioniert wieder tadellos und sehr genau.

    So sieht es aus.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Schöner kleiner Prüfsender - hat alles an Bord, was man in einer Rundfunk- / Fernsehwerkstatt bei einem Prüfsender so braucht(e). Sehr praxistauglich inklusive Video-Modulation (das können nicht viele Meß- und Prüfsender).

    Grüße

    Günter

    100[MHz]? Für Mikrowellenleute leicht welliger Gleichstrom.... :D

  • Stimmt, Holger,

    Danke für den Hinweis und den Link zu dem guten Artikel.

    An die Variante mit steuerbarem Durchlasswiderstand als Vorwiderstand hatte ich gar nicht mehr gedacht. Die Dioden werden hier im Durchlassbereich betrieben und verändern ihren Durchlasswiderstand abhängig vom Strom. Dadurch wird die Kapazität des vorgeschalteten Kondensators C6 bzw. C7 mehr oder weniger wirksam.

    Grenzen:
    sehr hoher Strom -> sehr geringer Widerstand -> Kapazität voll wirksam
    sehr kleiner Strom -> hoher Widerstand -> Kapazität praktisch abgetrennt, also unwirksam.

    Die Güte des resultierenden Kondensators wird dabei ziemlich klein. Sobald Dioden mit hoher Sperrschichtkapazität verfügbar waren, hat man deren variable Kapazität verwendet (und ich habe diese Schaltung vergessen).

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    hab ich wirklich den Link und Hinweis zu dem Bauelement gegeben? Es ist in der Tat ein sehr interessantes Bauteil, aber von mir kommt der Hinweis nicht. Will mich nicht mit fremden Lorbeeren schmücken.

    LG aus Schwerin, Holger

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