RFT G-1001.500 im Doppelpack

  • Hallo ihr Lieben!

    Zum laufenden Projekt des anderen Multimeters ohne Schaltplan, brauche ich auch etwas Abwechslung. So hatte ich gleich zwei G-1001.500 ergattern können mit unterschiedlichen Fehlern. Ein erster Blick hinein und kurze Beschau: Sicherungskontakte sind korrodiert in beiden Geräten. Im G-1001.500 mit grauen Gehäuse wurde wohl auch etwas zu viel "Energie" in der Vergangenheit zugeführt. Gleich zwei abefackelte Elemente. Eins davon ggf nicht direkt offensichtlich.

    Heißt ich darf mich erstmalig damit beschäftigen, Draht auszumessen und selbst einen Widerstand zu wickeln (0R9). Ebenso wird der Shunt (0R1) neu gemacht. Querschnitt nehmen etc pp.

    Davon ab galt ein Blick in den "Ofen" samt Quecksilberröhrchen. Hier sieht man auch die unterschiedliche Bauweise für ein sonst gleiches Gerät. Zum Glück ist kein Quecksilber im Transport ausgetreten bzw Röhrchen gebrochen. Hier der Ofen ohne Abdeckung im grauen G-1001.500.

    Im blauen G-1001.500 sieht es nochmal anders aus. Hier fehlt bspw die Seitenwandpolsterung.

    Idealerweise gibt es am Ende der Reise zwei funktionstüchtige G1001.500 um das Meratronik V560 zu ersetzen oder dessen Platz einzunehmen. Das andere kann dann weiterwandern.

    Damit wäre Teil 1 und die Einführung nach kurzer Beschau auch fertig. Rest kommt die Tage. Muss auch passenden Kupferdraht bestellen zum wickeln.


    Liebe Grüße!

    Tu as vraiment traduit le texte ? Mais le temps ne te sera pas rendu, car il m'appartient désormais. Désolé. :cocktail:

  • Ah, dann schaue ich mal nach. Ansonsten hätte ich vermutlich auch das passende Rohmaterial bekommen abseits von Kupfer.

    Shunt 210 (0R1) ist nicht dabei und den würde ich definitiv auch tauschen. Immerhin ist auch dessen Hülle angekokelt.

    Vielleicht moderner Ersatz? Zuvor aber müsste ich durch "hin und hertauschen" (oder andere Lösungen) prüfen, ob es sich "lohnt". Wenn bspw. das G-1001.500 mit verbrannten Shunts noch mehr ein Ding weg hat, ggf lohnt es sich dann nicht. Was bei mir immer dann der Fall wäre, wenn es Bauteile sind, die quasi nicht ersetzt werden können.


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    Edited once, last by KevkaBluebird (September 4, 2024 at 11:18 PM).

  • ...Zuvor aber müsste ich durch "hin und hertauschen" (oder andere Lösungen) prüfen, ob es sich "lohnt"...

    Man kann auch vorher messen ob was defekt ist ohne "hin und hertauschen" so wie es jeder Elektroniker macht.

    Weiter:

    ...Shunt 210 (0R1) ist nicht dabei und den würde ich definitiv auch tauschen. Immerhin ist auch dessen Hülle angekokelt....

    Das sagt garnichts, der Widerstand ist so massiv das da max. etwas Wärme umgesetzt wurde. Im inneren ist ein fetter Flachdraht

    der mit Kapton isoliert wurde, und dem passiert eigentlich nichts.

    Weiter:

    ...Was bei mir immer dann der Fall wäre, wenn es Bauteile sind, die quasi nicht ersetzt werden können...

    In dem Gerät gibt es keine Bauteile die nicht ersetzt werden können, alle Teile sind auch heute noch neu zu bekommen, z.B. bei mir.

    Aber ich sehe schon, Du beginnst eine Reparatur am falschen Ende ohne Kenntnis der Materie.

    Funktioniert das Netzteil? Sind denn alle Betriebsspannungen an den reichlich vorhandenen Messpunkten da? Funktionieren alle Tasten/Umschalter? Was zeigen die Anzeigen? Ist der Systemtakt cp vorhanden? Stimmen Referenzspannung und Referenzstrom?

    Ist bei allen prismatischen gelben Elkos der ESR noch gut? Die müssen eigentlich alle raus.

    Erst wenn diese grundlegenden Fragen systematisch erledigt wurden kann man sich damit beschäftigen defekte Teile die auch als solche erkannt wurden zu ersetzen.

    Grüße

  • Du verstehst auch bis heute nicht, dass das noch nichts begonnen wurde ABSEITS sich schon mal Gedanken zu machen, Ersatzteile ggf notwendigerweise zu beschaffen und welche Kosten entstehen könnten. Das gehört für einen Rundumblick dazu, wie es auch dazu gehört, sich die Spannungen anzuschauen.

    Du gehst auch schon wieder davon aus, abseits der rein optischen Bilder zum sichtbaren Schaden (Sichtprüfung VOR Spannungsprüfung), wäre schon sehr viel mehr umgesetzt oder passiert, kann das sein? Ich hangel mich gerade an der Rep-Anleitung durch, genau wegen der Spannungen. Ich habe die Dokumente JETZT GERADE vor mir. Sowie auch alle weiteren Seiten, die es dazu gibt.

    Zur Kenntnis der Materie gehört eben auch genannte Sichtprüfung die immer, grundsätzlich, jederzeit VOR irgendwelcher anderen Dinge passiert (und ich mache mir als Bonus noch eine kleine Kostenkalkulation, weil offensichtlich Bauteile verschmort sind). Wenn du in Geld schwimmst, freut mich.


    Deine Art einfach "irgendetwas anzunehmen" ist schon sonderbar. Ich weiß nicht welche Berufsausbildung du genossen hast, aber wenn ein Leitungsschutzschalter in einem Schaltschrank schon schwarz ist, Teile dessen irgendwo herumliegen etc pp. gehe ich nicht gleich mit Messgerät ran und messe Spannungen um festzustellen: "Joar, ist nicht so pralle." Das ist offensichtlich. Ich muss mir Gedanken machen, es zu ersetzen. Weil es abgefackelt ist und Ersatz so oder so zwingend sein wird. Messen kann ich dann noch immer.

    Erst gucken, dann messen und vorallem nicht annehmen, irgendwer würde schon mehr tun, als kundgetan. Weil ich protokolliere es. Setz dich gemütlich hin, gönn dir einen Tee, entspanne beim guten Wetter und warte doch einfach mal ab, wie es mit Bilder weitergeht. Deine Hilfe in allen Ehren, aber diese Art ist wie gesagt "maximal sonderbar".

    Liebe Grüße!

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  • Na gut, mach dann mal weiter den Kasper der hier Hilfe sucht und wild um sich schlägt
    sobald ihm eine Antwort nicht ins Kalkül passt. War mir aber schon klar das ein Typ der
    sich mit Grobtechnik wie "Sicherungsschutzschalter in einem Schaltschrank" beschäftigt
    keine Peilung hat wenn es um filigrane Elektronik und dem Wissen darum geht.

    Over and out

    Grüße

  • Du hast es noch immer nicht verstanden, wo der Kern des Austausches bzw Sicht liegt. Vielleicht hilft dir ein (nicht ganz ernst gemeintes) Video.

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    /Nachtrag: Vielleicht wird dadurch auch klarer, warum es sinnvoll sein kann, sich um Einkäufe aller Art bzgl. Bauteile und Komponenten insgesamt Gedanken zu machen. Wenn ich sehe etwas ist offensichtlich nicht ganz koscher, dann brauche ich nicht messen. Das kommt dann, wenn die Basis der Versorgung steht.


    Allerliebste Grüße!

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  • Hallo Ihr beiden,

    es ist doch unnütz, sich über die Herangehensweise bei einer Reparatur so zu streiten. Ihr habt ja beide Recht.
    Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, vor konkreten Arbeiten am Objekt erst einmal zu schauen, ob und welche Teile offensichtlich beschädigt sind, ob man diese noch beschaffen kann und welche Kosten entstehen könnten. Danach kann man entscheiden - Reparatur oder Schlachten.

    Diese Herangehensweise von Kevka ist aus meiner Sicht völlig richtig. Der von eg-pr vorgeschlagene Weg ist nach der Entscheidung für eine Reparatur die sinnvolle Fortsetzung.

    Warum streitet Ihr also? Räumt die Missverständnisse in einer privaten Konversation aus und vertragt Euch wieder. Es gibt im täglichen Leben genügend andere Probleme, da muss man sich nicht über solch banale Dinge streiten.

    So, meine Meinung dazu. Insgesamt bin ich gespannt, ob und wie die Geräte wieder zum Leben erweckt werden können.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Der Ton, der hier in den Beiträgen herrscht, ist nicht der Ton, der hier im Forum gepflegt wird.

    Im unserem Radiobastlerforum wird freundschaftlich und konstruktiv miteinander umgegangen.

    Falls ihr euch polemisch streiten wollt, macht das bitte über Konversation und schlaft vorher eine Nacht über dass, was ihr schreiben wollt!

    Ich schlage den Admins vor, beide zu verwarnen und diesen Thred zu schließen!

    Viele Grüße

    Franz Bernhard


    ... und die Radios laufen nicht weg.....

  • Im Zweifel wird aus zwei Geräte dann vorläufig eins gemacht. Immerhin habe ich auch nicht damit gerechnet gleich zwei zu bekommen.

    Erst einmal gilt es als nächstes sich die Sicherung und deren Halterungen anzuschauen bzw wurde das nun gemacht. Bei der starken Oxidation der Oberfläche, da mag nichts wirklich fließen. Ungünstigerweise ist die Platine für die Halterungen etwas mistig angebracht. Die kleine Mutter bzw beide lassen sich nicht lösen bzw dreht es mit. Ich vermute, muss noch schauen, hinter der rückseitigen Aluminiumplatte samt Beschriftung könnte sich ein Schraubenkopf befinden. Es scheint aber, als wäre die Platte verklebt und Aluminium lösen ohne dass das eine olle Kurve bekommt ... Naja! Ich weiß ja nicht! :D

    Notgedrungen wurden die Halterungen nun etwas geschliffen, damit überhaupt Kontakt herrscht. Ist aber a) keine schöne Lösung, b) sieht blöd aus, c) ich bin nicht an jede korrodierte Ecke gekommen und d) mit der nun angerauten Oberfläche könnte es vermutlich im Verlauf der Zeit wieder etwas "hochohmig" werden. Vielleicht auch nicht, wenn alles in absolut trockene Räume verbleibt. Punkt ist: Am liebsten würde ich die Halterungen austauschen, aber wenn es wirklich heißt die hintere Alu-Abdeckung dafür irgendwie vom Gehäuse trennen zu müssen, dann lieber regelmäßig schleifen.

    Bilder sagen bekanntlich mehr:

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    Noch ein Hinweis: Aktuell wird am "blauen" G-1001.500 gearbeitet, ohne Schmorrbraten mit Soße wie im "grauen" G-1001.500 mit verbrannten Shunts. Das blaue G-1001.500 war ursprünglich "nur dunkel" und wie sich zeigte, gab es keinen Kontakt über die Sicherungen weil augenscheinlich selbige wundervoll zum Korallenriff geworden sind. Es zeigt, ungeachtet der gewählten Funktion dauerhaft nur "- 1 ." an, wobei sich die Dezimalstelle je nach Bereich (2, 20, 200 etc) noch verändert. Die Bereichswahlschalter und CoKG wurden auch bereits mehrfach geschaltet und bewegt.


    /Nachtrag: Nach der Schleiferarbeiten fließt es wieder. Seite 9 vom Buch beginnt mit der +/- 13 V Versorgung und dort sieht es aktuell wie folgt aus:

    /Nachtrag 2: Während der Arbeiten fiel auch nebenbei auf, dass das zwei schöne Hitzequellen gibt, namentlich R463 und R464 (200 Ohm / 2 Watt) über welche rund 20,2 V gehen und bei 200 Ohm wären es rechnerisch über 2 Watt. Auf Dauer sicherlich nicht so schön und eher Krustebildend.


    Was einen, aus meiner Sicht "angeblichen Streit" betrifft, befinde ich mich in keinerlei Streit und habe auch keinerlei Groll gegenüber eg-pr. Warum auch? Das ist doch unsinnig. Ich stimme wie erwähnt zu (Beiträge zuvor), Spannungen messen etc pp ist richtig. Aber die Bedingungen, wann ich mit irgendeinem Messgerät welcher Art auch immer an etwas herangehe, die sind verschieden. Dass das hätte, wenn überhaupt, schneller in PNs ausgelagert werden sollen, klar. Auch mein Fehler, definitiv.

    Von meiner Seite aus aber gerne Tee und Kekse für alle. Kalt gestellter Tee versteht sich bei den Temperaturen gerade.

    Liebe Grüße !

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    Edited 8 times, last by KevkaBluebird (September 5, 2024 at 3:17 PM).

  • Ich GrobVogel habe mal 'weitergemacht' und letztlich war die Reparatur nicht wirklich aufregend oder tiefgreifend. Es gab eine kalte Lötstelle bei 404 oder zumindest schien dem so (Gewackel mit einem Holzstäbchen spielte bei der Spannung verrückt). Normalerweise schaue ich mir solche Sachen unter dem Mikroskop mit großen Bildschirm an, aber ich wollte die Platine nun nicht auslöten um Platz zu haben. Zuvor haben sich auch noch ein paar ElKos gefunden (was hier schon vermutet wurde), die ESR Werte jenseits von Gut und Böse zeigten. Zwei waren komplett "offen", ein anderer hatte je nach Beinchenbewegung mal einen Kurzen, mal meldete er sich "normal". Überlege schon einfach aus Interesse diesen Kondensator "zu öffnen" :D

    Jetzt läuft alles soweit wunderbar, alle Bereiche, alle Funktionen und sogar recht genau. Alles über 300 Volt DC konnte ich nicht testen, ich habe nur 300 VDC zur Verfügung, aber mehr als genug Ampere (10+). Als Vergleich diente erst ein großes Fluke mit 7,5 Digits und Kalibrierung. Damit alles ins Bild passt, hatte ich für ein Beispielbild dann nur ein kleines Fluke genommen. Das Display vom G-1001.500 wirkt auf dem Bild matschig, es ist aber sehr gestochen scharf und ordentlich hell.

    Die zwei Widerstände, die vorher als Grill genutzt werden konnten, sind es nun auch nicht mehr.

    Gerät 1 von 2 wieder nutzbar. Alle Bereiche (V, Ohm, A jeweils wenn möglich auch AC) sehr übereinstimmend mit einem wesentlich größeren Fluke.

    /Nachtrag: Überlege noch ggf alle Bauteile, die etwas Wärme oder "Hitze" entwickelt, generell nachzulöten.

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    Edited 2 times, last by KevkaBluebird (September 8, 2024 at 1:44 AM).

  • Irgendwer meinte der Widerstand/Shunt 210 ist massiv und was soll da schon passiert sein in der Vergangenheit.

    Naja, er könnte offenbar zu "einer Einheit" zusammengeschmolzen sein und bereits "Stücke" verlieren. So wie es sich hier zeigt. Was im Bild nicht direkt zu sehen ist, wie er sich schon an einer Stelle auftrennt Richtung Lötstelle. Da hängt der nur noch minimal verkokelt dran. So viel zu was soll dem passieren, bei seinem massiven Volumen. :smiley26:

    Doktor? Dem Patienten ist einiges in der Vergangenheit passiert! Weitergearbeitet wird dann aber erst nach meinem Urlaub.


    /Nachtrag: Vielleicht habe ich Glück und es ist nur massenweise anderes Material aus der Hülle was sich nun überall fusioniert hat. Falls er sich noch mit 100 mOhm melden sollte ... weiterverwenden? Gedanken dazu?

    /Nachtrag 2: Der gewickelte Kollege dahinter mit massiven Hitze- und Schmelzspuren meldet sich unter 4W-Messung mit 234 mOhm statt 900 :D Selbstverständlich bereits aus der Schaltung entfernt und gemessen.

    /Nachtrag 3: Was brauchen wir auch in einem DDR Multimeter? 7-Segment-Anzeigen mit offenbar HP Teilenummer? Na schau mal einer an. +/-1 ist sogar "grün". Was ein durcheinander. Ich vermute mal, irgendwer war also schon "drin" oder wäre es so tatsächlich auch auf dem "Markt" gekommen mit irgendwo importierten HP-Teilen?

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  • Ich mach mal nach all den "Nachträgen" einen ganz neuen Beitrag. Irgendwie kann ich es doch nicht einfach "ruhen" lassen vor Abfahrt in Richtung Urlaub. Schlimm, ich weiß! Aber ... aber! Fortschritt!

    Beim grauen (2 von 2) haben wir wieder Spannungen zurück, die etwas über den gewünschten Werte liegt. Hauptsächlich durften auch hier absolut sichtbar zu Korallenriffe mutierte Sicherungshalter neu "geschliffen" werden. Auch hier beim zweiten Gerät existiert dieses Problem, mit der Platine. Die lässt sich nicht so einfach herausnehmen, weil die Schraube auf der Rückseite sich mitdreht und ich sicherlich nicht diese Aluminiumbeschriftung/Platte abnehmen werde. Die wird nie wieder gerade. Habe der Halterung daher nach dem Schliff, wie beim ersten Gerät ein wenig andere, schützende Mittel aufgetragen. Elektrisch leitfähig bleiben die Halterungen weiterhin. Hier ein Beispiel nur der Sicherung.

    Bevor die Frage kommt: Natürlich wurden bei den sehr feinen Schleifarbeiten Maßnahmen ergriffen, damit es einerseits gleich abgesaugt und andererseits aufgefangen wird, was an Material abfällt.



    Insgesamt wirkt die "graue Kiste" gegenüber der blauen, die mittlerweile auch schon im Einsatz ist und zur Überprüfung diente, etwas moderner? Die Chips sind nicht diese kruden, russisch-grauen Dinger, sondern schwarz wie gewohnt. Auch sind die ElKos nicht die blauen, sondern die moderner wirkenden, schwarzen ElKos von Nippon-Chemicon. Ein weiteres Indiz, dass das schon mal wer bearbeitet hat, die Kiste? Oder wurden zu später Produktion wirklich HP Teile (wie die Anzeige) und Nippon-Chemicon ElKos "importiert" über dunkle Pfade? Jedenfalls meldet es sich nun wieder ...

    Fehlen nur zwei Shunts nach bisherigen Kenntnisstand. 0,9 Ohm und 100 mOhm. Ich hatte im Beitrag zuvor noch erwähnt, der 100 mOhm Shunt sei förmlich zusammengeschmolzen. Nach Auslöten und behutsamer Inspektion, konnte ich unter dem Mikroskop das ganze klebrige Zeug an Reste von Gummi, irgendwelcher anderer Materialien und mehr herauslösen. Tatsächlich meldet sich der komplett schwarze, völlig verbrannte Shunt noch mit 93 mOhm (4W-Messung). Ich hadere aber damit, das Ding in dem Zustand wirklich noch zu verwenden, weil es sieht einfach übel aus. Sicherlich schaut niemand ins Gerät hinein, aber ... weiß nicht. So ein "modernen" 100 mOhm Shunt bekomme ich da sicherlich irgendwie hinein an der Stelle vom "verbrannten" Shunt. Immerhin steckt in der Kiste eh schon das ein oder andere Element, was vermutlich nicht aus DDR-Zeiten stammte.

    Die originalen Anzeigeelemente VQB 71&73 (VQB 84/85?) mit ihren dünnen Strichen finde ich persönlich irgendwie schöner.

    /Nachtrag: Habe auch Dokumente zu den hier verbauten HP/Agilent-Elementen gefunden: *Klick mich (alldatasheet.com)* . Gemeinsame Anode.

    Liebe Grüße!

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  • ... Leute, ich kann gerade einfach nicht aufhören und in den sehr frühen Morgenstunden am Montag muss ich losfahren. Vielleicht sollte ich häufiger "kurz vor Urlaub" einfach mit meinen wahnsinnigen, unbeholfenen Reparaturarbeiten loslegen. Weiterer Fortschritt nun auch beim zweiten Gerät erzielt. Es fand sich bei genauer Inspektion auch noch ein "leicht verbrannter" Widerstand der nicht mehr seine 100 Ohm hatte wie vorgeschrieben. Ich werde noch schauen, ob es andere abgefackelte Elemente gibt die rein von der Sichtprüfung her schon nicht gesund wirken. Mich würde brennend interessieren, was der Vorbesitzer damit gemacht hatte.

    Da ich gerade also im Reparaturwahn bin und nicht aufhören kann, die Sache nun getauscht, neu gemessen und auch die Hitzentwicklung mit einer Wärmebildkamera (beidseitig) beobachtet. Es fand sich nichts, was sich zum Testzeitpunkt noch für meinen Geschmack "übermäßig" stark erhitzen würde. Solche Werkzeuge, wie Wärmebildkameras mit hoher Auflösung als Sichtgerät, sind auch unglaublich nützlich in solchen Belangen, kann ich nur empfehlen.

    Ein paar Testmessungen (außer Ampere, weil es fehlen die Shunts) haben plausible Werte ergeben. Hier nur als Beispiel 100 mV DC und 1 Volt DC.

    Es ist nicht ganz so genau wie das RFT G-1001.500 mit roten Originaldisplay im Hintergrund. Aber die graue Kiste (2von2) hatte nun auch keine Warmlaufzeit bekommen.

    Jetzt fehlt noch die Entscheidung: 100 mOhm Shunt wieder einsetzen, trotz Zustand fast Kohle zu sein oder ersetzen? Der 0,9 Ohm Nachbar muss so oder so ersetzt werden. Der ist nur noch zusammengeschmolzene Masse.

    Beste Grüße!

    p.s. Da ich diese Anzeige vom RFT (im Hintergrund) bevorzuge, wird es vermutlich bald das auch wunderbar funktionierende, mit Lüfter modifizierte (leiser Lüfter!) Meratronik V560 einen neuen Besitzer suchen. Das einzige was mich noch etwas Irre macht ... für Widerstandsmessungen die Leitungen umstecken zu müssen beim G-1001.500. Eventuell bastel ich mir dafür eine Box mit passenden Wechselschalter.

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  • Hallo ihr Alle!

    Zurück aus meinem Urlaub und 30min nachdem ich durch die Tür bin (14.00 Uhr losgefahren, 00.30 Uhr am nächsten Tag angekommen), gleich an die Werkbank gesetzt und weitergearbeitet. Weil in der Zwischenzeit sind die Ersatzshunts angekommen und wurden direkt eingelötet. Soweit ich nun alle Bereiche testen konnte, funktioniert auch unser liebes RFT G-1001.500 mit den HP-Bauteilen wunderbar.

    Zwei Geräte mehr, die ihrer Bestimmung erneut nachgehen können. Nun habe ich auch noch das Meratronik herumliegen und müsste nun sicherlich wieder Geräte abgeben. Auch wenn es im EEVBLOG-Forum heißt: Der Messgerätepark kann niemals groß genug sein.

    Jetzt heißt es die nächsten, defekten Geräte suchen. Was ich mir vorgenommen habe wäre zumindest eine Art "Sammlung" aller RFT-Messgeräte. Immerhin habe ich bereits das Glück gehabt, ein G-1006.500 in meinem Besitz zu finden. Nun heißt es noch alle Serviceklasse-Erzeugnisse einzusammeln und alle Generationen VOR G-1006.500.


    Liebe Grüße wünscht
    Kevka.

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  • Ich wollte jetzt noch herausfinden, ob es ggf genug Hitzentwicklung gab um die Wicklung tatsächlich stellenweise zu fusionieren. Immerhin sieht der Urzustand vom 0R9 wie folgt aus:

    Via 4W-Messung ergibt dieser Zustand folgenden Widerstand:

    So ist aus einem 0R9 eher ein 0R2 geworden. Augenscheinlich hat sich großflächig die ganze Schicht gelöst und ist verbrannt. Nun wollte ich wissen, ob es irgendwo "fusioniert" ist an manchen Stellen und habe mich durch die Kruste gekämpft und unseren tollen Widerstand händisch in seinen Ursprungszustand zerlegt.

    Die Wicklung selbst, nun wo sie nicht mehr "gewickelt" ist, liefert einen Widerstand von:


    Oha, oha! Da sind wir ja wieder bei 0R9 angekommen! Blöd nur, dass das eben nicht mehr im gewickelten Zustand ist. Theoretisch wäre es also zum "wegwerfen", gell? Wobei ich den Keramikkörper durchaus einfach mal behalten werde. Vielleicht für irgendwelche DIY-Lösungen. Ich überlege auch, ob ich mir die "Mühen" mache und den guten "Draht" reinige und eine neue Beschichtung verpasse um wieder gegeneinander isoliert zu sein. Wäre das wirtschaftlich? Um Lindner zu zitieren: "Hahahaha. Nein."

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  • Hier nur ein kurzer Check mit dem DMMCP-R8 (Kalibrierung von Februar 2024). Im AC Bereich ist beim unteren RFT G-1001.500 wohl noch einer der Schalter etwas dreckig und misst nicht immer richtig. Daher fehlt Volts AC und Ampere AC für heute. Muss ich nochmal öffnen und reinigen.

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  • Ha! Ich hatte erst vermutet, die Störung im AC Bereich sei durch noch nicht ganz saubere Schaltkontakte entstanden, doch gefehlt. Die waren sauber, wie ich es auch als Ziel hatte. Die Störung aber, sprich völlig falsche Werte bei bspw. AC-Spannungsmessung blieben erhalten. Also nochmal nur als Sanity-Check alle Betriebsspannungen geprüft und in Hinblick auf 240 Volt hier bei mir im Haus, ist alles etwas höher als im Schaltplan vorgegeben, aber soweit in Ordnung.

    Somit dann einfach ein 0,5VAC 1kHz Signal verfolgt (Gedrückt: 2, V, AC) im Eingang und beim OPV A109D zeigte sich ein etwas wirres Bild. So lag an Pin 4 und 5 bspw. auch ohne Signal eine Spannung von über 5 Volt an, ebenso Pin 10 (Ausgang). Das sollte so nicht sein - also alle benachbarten Bauteile überprüft und beschaut: Wie erwartet, alles in Ordnung. Der nächste Schritt war dann A109D zu sockeln.

    Ausgebaut und auf ein Breadboard geklemmt, konnte ich mir diesen OPV gesondert anschauen. Wurden beide Eingänge (Nicht-Invertierend und Invertierend) auf GND gelegt, hat sich der Ausgang nicht verändert. Im Grunde hatte sich, egal wie Nicht-Invertierend und Invertierend geklemmt wurden, am Ausgang wenig getan. Dort ist, bis auf minimale Abweichung, dauerhaft etwas weniger als die Betriebsspannung messbar gewesen. Was mit den Eingängen passiert ist, spielte keine Rolle.

    Da ich nun keinen A109D als Ersatz zur Verfügung hatte, musste ein anderer OPV herhalten um zumindest zu testen, wie es nun läuft. Tada ... AC Bereich wieder in Ordnung, kein massiver Offset, keine grundlosen Spannungen an Pin 4, 5 und 10. Ich habe aber schon 'NOS' A109D bestellt, gleich 20 Stück. Ein paar erste Testmessungen im AC-Bereich waren nun soweit stimmig, aber noch nicht 'perfekt'. Was 5,00 VAC sein sollten, sind nun 5,10 VAC. Vorher war es quasi in allen Bereichen OL.

    Davon ab, ich hatte noch geschrieben, irgendwer war wohl schon vorher hier im Gerät unterwegs wegen der Nippon-Chemicon Kondensatoren. Die sind aber exakt auf gleicher Art und Weise festgebunden und gesichert, wie alle anderen Bauteile! Das zählt dann wohl wieder in die Kategorie, zu DDR-Zeiten wurde auch mitunter auf ganz tolle, moderne, westliche Nippon-Chemicon-Kondensatoren zugegriffen nach Möglichkeit? Interessant, oder? Ist wie beim Handmultimeter damals die wohl französischen Trimpots. Wo noch die tolle Diskussion hier im Forum losbrach, ob die DDR und Halbleiterwerke etc "nötig hätten" Importware zu nutzen.

    Hachja, das war lustig. Ein bisschen unnötig, aber lustig.

    Nun frage ich mich aber auch, ob die original HP-Segmentanzeigen auch "über Umwege" einfach importiert und eingebaut wurden. Dann wäre dieses G-1001.500 eine sehr witzige Kombination aus Ost- und Westprodukte. Je nachdem was greifbar war.


    Liebe Grüße!

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  • Die Umstellung der Produktion auf die LED-Anzeigen von HP erfolgte im März 1980 ab Gerätenummer 5906.
    Die zu diesem Zeitpunkt abgekündigten Anzeigen VQB71 hatten die negative Eigenschaft das bei wenigen die roten Kunststoffgehäuse an den Pins undicht wurden und so einzelne Segmente ausfielen. Die bereits zu diesem Zeitpunkt produzierten Lichtschachtanzeigen hatten für die Weiterführung der Produktion aber nicht die idealen Maße und Anordnung der Segmente. Es hätten somit umfangreiche Änderungen auch am Gehäuse und dem mechan. Konzept vorgenommen werden müssen.

    Die Wahl viel daher auf Importe aus Ungarn. Somit musste nur die Anzeigeplatine neu gestaltet werden und die Segmentwiderstände entsprechend angepasst werden.

    Das in den Geräten auch Kondensatoren aus fremder Produktion eingesetzt wurden war eigentlich nur in der Reparaturpraxis üblich, serienmäßig wurde mit eigenen Bauteilen bestückt. Die Servicevorgaben aus Erfurt waren aber recht streng. Alle Maßnahmen wie z.B. der Einbau von Bauteilen mit zusätzlicher mechan. Sicherung mussten wieder original hergestellt werden. Das Gerät ist also mit Sicherheit schon mal im Service gewesen oder wurde repariert.

    Eine Anmerkung zum getauschten OPV A109. Dieser hat einen rote Markierung die auf eine spezielle Selektierung hinweist. Im Gerät sind davon mindesten 7 verbaut, auch die B109 die schon bessere Daten als der A109 haben wurden vorher ausgemessen um die Anforderungen der Serientauglichkeit der Parameter zu garantieren. Ein Fassung an dieser Stelle ist eher suboptimal, 14 zusätzliche Wackelkontakte will man nicht haben. HAMEG Geräte aus diesem Zeitraum die mit Fassungen so gebaut wurden beweisen genau diesen Effekt.

    Grüße

  • Hallo da!

    Danke für die Einblicke in die Geschichte und Geschicke der damaligen Praxis! Solches Wissen ist immer großartig. Was den Sockel betrifft, der kann letztlich auch wieder raus. Nur zum Testen wollte ich nun nicht gleich alles festlöten und flexibel bleiben. Zumal der OPV der zur Leihe gerade drin ist, aus einem anderen Gerät entfernt wurde und wieder zurück muss.


    Ich hab eine Armee an Logikschaltkreise aus DDR Zeiten, aber DDR OPVs förmlich null vorhanden. Nun aber kommt eine ganze Ladung aus Polen. Ich bin mir auch nicht sicher wie gut es bspw auf moderne OPVs reagiert und wollte es möglichst original belassen.


    Liebe Grüße !

    Tu as vraiment traduit le texte ? Mais le temps ne te sera pas rendu, car il m'appartient désormais. Désolé. :cocktail:

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