Servus zusammen,
ich habe den nachfolgend beschriebenen Meßverstärker in Töging von Steffen paulierwitte für einen wirklich äußerst, äußerst fairen Preis gekauft. Damit das Thema den zeitlichen Bezug zu Töging nicht verliert, fange ich bereits jetzt an, darüber zu berichten - auch wenn ich mit dem Gerät noch lange nicht "durch" bin (das wird sich dann alles in der Fortführung dieses Threads (vermutlich über mehrere Monate) finden).
Mein Physikunterricht ist viele, viele Jahrzehnte her - aber die seinerzeitigen Physik-Unterrrichts-Gerätschaften lassen mich scheinbar nicht los, wie auch hier aufgeführt: Ein "Monster"-Multimeter
PHYWE wie auch LEYBOLD waren in Westdeutschland seinerzeit die führenden Ausstatter deutscher Physik-Seminarräume, mit denen der hoffnungsvolle naturwissenschaftliche Nachwuchs an die vielen Eigentümlichkeiten, welche sich in der (in akademischen Aufsätzen gern verbreitete, "glamourösen" (und allerschwerst mathelastigen)) Theorie und der schnöden "down-to-earth"-Praxis der Physik doch zuweilen recht signifikant unterschieden, herangeführt werden sollte.
Der nachfolgend beschriebene "PHYWE Meßverstärker 07550.93" war (von meinem Physiklehrer / meiner Physiklehrerin seinerzeit völlig unerklärt - haben die damals eigentlich selbst verstanden, was das ist?) sowohl in der Physiksammlung einer meiner höheren Lehranstalten vorhanden - wie auch (für mich weit wichtiger) in der Physikabteilung des Deutschen Museums in München - und zwar in einem Versuch Anfang der 1970er-Jahre, bei dem es darum ging, Mikrowellen im > 10[GHz]-Gebiet mittels zweier Hornantennen zu übertragen und die (demodulierte) Empfängerseite dann recht anständig hochzuverstärken (damit man überhaupt was hört und auch (auf einem Meßinstrument) sieht) - dafür diente dieser Meßverstärker meiner Erinnerung nach.
Alles andere in diesem seinerzeitigen Experiment war natürlich (es war und ist ja schließlich ein höchst amtliches Museum der Obrigkeit, wo kämen wir denn da hin? - hinter dickem "nicht berühren"-Glas) für einen pickeligen "Teenager-Technologie-Bastler-"Nerd" der beginnenden 70er-Jahre" überhaupt nicht begreifbar zugänglich und (mangels hinreichend ausführlicher und einfühlsamer Erläuterung auch für < 16 jährige) auch nicht verständlich.
Natürlich kann ich mich nicht mehr an die seinerzeitige genaue Typenbezeichnung dieses Meßverstärkers erinnern - das ist aber auch gar nicht notwendig: Das Bild der (blauen) Frontplatte dieses Meßverstärkers mit all ihren Details (u.a. zwei Drucktastengalerien mit je vier Tasten und zwei HFS4/13 Buchsen) hat bis jetzt in meinem "Hirnkast'l" all die Jahrzehnte wunderbar überlebt.
Mein eigener technischer Detail-Erkenntnishorizont bezüglich dieses Meßwerstärkes aus jener Zeit war bis jetzt (man ahnt es wegen des amtlich-musealen "bitte nicht berühren"-Dogmas bereits) also praktisch gleich null.....also wirklich nullkommanull.
Tja, und jetzt taucht GENAU dieser Meßverstärkertyp hier im Forum zu Verkauf auf: Da konnte ich nicht anders - da mußte ich einfach zuschlagen (nochmals: Danke, Steffen, für dieses Kaufangebot - das ich einfach nicht ausschlagen konnte).
Das Schaltbild MEINES Geräts werde ich noch rauszeichnen - da gab es wohl durchaus Versionsunterschiede: Laut "radiomuseum.org" ist das Gerät mit EC90 / EF804 / EL84 bestückt:
In meinen Gerät ist die Röhrenbestückung allerdings: ECC83 / EF804 / EL84.
Ob ich ein "früheres" oder "späteres" Gerät habe, weiß ich nicht. Bei einer Schaltung, die eine (auch nur halbwegs) definierte Verstärkung von 10^4 aufweisen soll, halte ich eine (nicht gegengekoppelte) Leerlaufverstärkung von mindestens 10^5 (also 100[dB]) für unbedingt notwendig - und da dürfte die Doppeltriode ECC83 (anstelle einer Einfachtriode EC90) im Verstärkereingang viel hilfreicher sein.
Laßt Bilder sprechen:
Der Ausgangsübertrager gibt etwas Rätsel auf: Anders als Netztrafo und Anodendrossel ist das kein Teil mit einer Phywe-Bauvorschrift - so, wie es aussieht, ist das ein hundsgewöhnlicher 100[V]-Anpaßübertrager für Audio-Übertragungssysteme als Katalogware. Wie dieser Übertrager (mutmaßlich ohne Luftspalt) mit der Gleichstromvormagnetisierung durch den Ruhestrom der im Eintakt-A-Betrieb laufenden EL84 umgeht, ist wahrlich ein interessanter Punkt (der noch der meßtechnischen Klärung bedarf).
Die Farben der Einzeladern des Netzkabels sind ein eindeutiges Indiz dafür, daß dieses Gerät vor 1965 entstanden sein muß - also inzwischen mindestens rund 60 Jahre alt ist:
Ich hab' inzwischen acht Seiten Detailmitschrieb zur Ist-Zustandswerfassung (das ist noch lange, lange nicht das Ende - ich werde das komplette Schaltbild MEINES Gerätes mit allen Details erfassen - und dann als fertige Dokumentation hier einstellen) - ob ich diese handschriftlichen und völlig unbearbeiteten Roh-Dinger (zur Verkürzung der Zeit zwischen heute und dem (möglicherweise erst in Monaten hier auftauchenden) Feinschrift dieser Mitschriebe) einscanne und hier einstelle, weiß ich noch nicht.
To be continued.
Grüße
Günter