Reparaturversuch Multimeter ELAVI 5 - verkohlte Widerstände - wie reinigen und Frage: warum Spulen im Widerstands-Neztwerk

  • Guten Morgen zusammen

    Ich hoffe ich bin hier in der richtigen Kategorie (falls nicht bitte löschen/verschieben)

    Ich versuche ein ELAVI 5 Multimeter vom Flohmarkt zu reparieren.

    Der Volt- und Ohm-Bereich funktioniert, im Ampere-Bereich sind mehrere Widerstände verkohlt - und die Leiterplatine entsprechend mit schwarzer Kruste überzogen (siehe Foto)

    Wie kann ich das reinigen?

    Und noch eine weitere Frage: In dem Gerät sind sehr viele Spulen verbaut -Bauform ähnlich einem Trafo mit sehr vielen Anzapfungen - so geht z.B. im Strom-Messteil der zu messende Strom vom Drehschalter erst einmal durch eine "Trafo-Wicklung" bevor er zum Widerstandsmesswerk kommt. Was ist der Zweck dieser Spulen? - habe ich in meinen anderen (wenigen) Multimetern noch nicht gesehen.


    Ich würde mich über Antworten zu meinen Anfängerfragen freuen.

    Wenn ich es schaffe das Gerät zu reparieren werde ich auch einen ausführlichen Bericht verfassen


    Beste Grüsse aus den Bergen


    Josef


  • Moin!

    Ich bin vermutlich gerade blind, doch "so schwarz" sieht mir die Platine nicht aus. Für mich wirkt es, als klebt dort "nur" viel Lötpaste nahe aller Bauteilbeinchen. Die aber durchaus sichtbar verbrannten Widerstände, dort wäre meine Empfehlung nach Möglichkeit den Körper der Widerstände schon vorher abzuschneiden/zu trennen, so dass das nur noch ein Beinchen ist, was ausgelötet werden müsste.

    Hintergrund ist: Wenn es dort schon sehr heiß wurde durch Überlastung, hält es mitunter nicht mehr gut und wenn ein Lötkolben dann dort in die Nähe kommt, passiert es mitunter, dass das ganz aufgibt und du die aufgetragene Leitung vom Platinenkörper löst. Wenn aber nur noch ein "Beinchen" übrig ist, braucht es nicht so viel Hitze und der Lötkolben muss nicht lange an Ort und Stelle verweilen.

    Ich greife mir die Beinchen immer mit einer Pinzette, dann Lötkolben ran und rausziehen sobald es weich wurde.

    Bei der Eigenschaft "Wechselstrommessung bis 60 A" vermute ich, die Trafowicklung bringt es auf ein brauchbares Niveau herunter, geht dann durch den Gleichrichter-Teil und CoKG um dir dann ein lesbares Ergebnis zu liefern. Seite 12 vom Handbuch nutzt dafür die auch dort gekennzeichneten Anschlüsse "Strommessung bei Wechselstrom bis 60 A".

    Auf einen Bericht freue ich mich schon sehr!


    Liebe Grüße wünscht
    Kevka.

    Tu as vraiment traduit le texte ? Mais le temps ne te sera pas rendu, car il m'appartient désormais. Désolé. :cocktail:

  • Das ist Kolophonium. da hat man zu viel aufgetragen. Das lässt sich mit Spiritus wieder abwaschen.

    Anschließend mit einer Spiritus-Kolophonium Lösung wieder eicht einpinseln, um die Leiterbahnen zu schützen.

    Diese Platine wurde wohl händisch gelötet, da kann das schon mal vorkommen, das man zu viel des Guten nimmt.

    Für die Funktion ist es aber unbedeutend.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Bei Isoprop würde ich empfehlen, ggf erst an einer kleineren Stelle "ausprobieren" und warten/trocknen/verflüchtigen lassen. Bei älterer Technik habe ich zu häufig die Erfahrung gemacht (auch hier im Forum gezeigt), dass das manchmal mit anderen Resten auf der Platine reagiert und eine schöne (ließ: hässliche) weiße "Schicht" hinterlässt, überall wo Isoprop verschmiert wurde. Die lässt sich mit mehr Isopro auch nicht freiwillig entfernen.

    "Richtiger" Platinenreiniger (KontaktChemie LR) haben erst geholfen, die sich ausbildende, neue Kruste zu entfernen. WD40 hat stellenweise auch geholfen, es wieder runterzubekommen.

    @Untermir: Gut zu wissen! Mittlerweile habe ich WD40 auch kaum mehr im Einsatz, da KontaktChemie LR wesentlich besser diese unglaublich hartnäckige Kruste runterbekommt.

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  • Deshalb nach der Behandlung mit dünnflüssigen Kolophonium einstreichen.

    WD40 würde ich niemals auf Leiterplatten drauf machen. Da ist Öl enthalten, der in die Fasern der Leiterplatten kriechen kann.

    Diese Leiterplatte ist aus Glasfaserverstärkte Kunstharz !

    Das wäre meine Empfehlung.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Und noch eine weitere Frage: In dem Gerät sind sehr viele Spulen verbaut -Bauform ähnlich einem Trafo mit sehr vielen Anzapfungen - so geht z.B. im Strom-Messteil der zu messende Strom vom Drehschalter erst einmal durch eine "Trafo-Wicklung" bevor er zum Widerstandsmesswerk kommt. Was ist der Zweck dieser Spulen? - habe ich in meinen anderen (wenigen) Multimetern noch nicht gesehen.


    Diese gewickelten Drähte sind keine Spulen (= Induktivitäten),

    sondern niederohmige Widerstandsdrähte (Managnin, Kionstantan -- Zeranin kam erst später in Präzisionsgeräte).


    Womit wir dann beim Reinigee sind: Natürlich nimmt man bei Messtechnik KEIN Spritus, weil die darin zugesetzten Vergällungsmittel alles anderes als sinnstiftend bei Messtechnik sind.

    Isopropanol nehmen die Profis, ist nebenbei spottbillig. Eben weil es 99,99% rein ist, und so die Gefahr irgendwelche Dreckseffekte zu machen dicht bie Null ist.


    Und reinigen heisst NICHT die gesamte Technik damit zu überschwemmen bis ins Platik, sondern da wo die Platine ist mit Bürste und lappen zu arbeitne.

    Die Platien (seiht nahc FR4 Epoxy aus) ist definitiv beständig.

    Nachträgliches einpinseln mit Kolophonium-Alkohol-Gemisch lässt man HIER auch tunlichst sein,

    ömedenn Kolo ist hygroskopishc -- je nach Feuchtigkeit gibt das wieder Dreckseffekte durhc Kriechsträ.


    Soviel zum Thema: "Wie restauriere ich ein Messgerät".

    Gruss Andreas

  • Falls es in der Eile des verfassen unterging, ich vermute diese Wicklung ist gemeint und das ist eindeutig ein metallener Kern (=Induktivität gewollt). Keine Keramik wie bei Shunt-Wicklungen (bspw G 1004.500). Das Ding liegt in Verbindung mit den Gleichrichter und ist am 15/60A Anschluss verknüpft für Wechselstrommessung bis 60A.

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