Also wenn sowieso alle Trimmer verbastelt sind - was spricht gegen "Versuch macht kluch"?
Ansonsten toller Bericht, tolles Radio, tolle Arbeit - vielen Dank!
Also wenn sowieso alle Trimmer verbastelt sind - was spricht gegen "Versuch macht kluch"?
Ansonsten toller Bericht, tolles Radio, tolle Arbeit - vielen Dank!
dass jeweils ein Trimmer für das obere und der andere für das untere Ende des Frequenzbereichs zuständig ist
Das untere Ende des Bereiches wird normalerweise mit einer Spule eingestellt und das obere mit einem Trimmkondensator. Und die beiden beeinflussen sich auch noch.
Röhrenradio-Restaurierung Hochfrequenz- und Oszillatorabstimmung (Mittelwelle) Teil9
Ja, Ihr Lieben und so ist das mit den österreichischen Geräten. Die verhalten sich etwas anders, als die uns bekannten deutschen Radios.
Wenn die Trimmer von den ZF-Bandfiltern so stark angezogen sind, ist da etwas faul. Nun kommt der erste Pferdefuß: Es gibt absolut keine Wertangaben bei den Parallelkondensatoren. Die ZF liegt ja hier recht niedrig. 128 Khz. Also sollten die Trimmer ca. im angezogenen Zustand 160-170 pf haben. Hier hilft nur, einseitig ablöten und die pf messen. Wenn die Trimmer nicht mehr werthaltig sind, was die Messung ergibt, muß man ermitteln, wieviel pf noch da sind (angezogen!) Dann muß man eine entsprechende Parallelkapazität als Festkondensator verwenden.
Also, Fabian, gib uns mal die Werte an. Der Oszillator-Abgleich erfolgt in Mittelstellung des Zeigers nur über den Trimmer. Aber halt, lass uns erst mal das Thema ZF-Verstärker angehen. Dann kommen wir zum Oszillator.
Wenn sich jetzt der Oszillator verlagert hat, dann stimmt meist der Abgleich des Vorkreises nicht mehr. So entsteht der schwache Empfang.
Zur Orientierung hier noch mal das Schaltbild vom Radiomuseum.org.
Aber Andreas,
Fabian schreibt, die ZF läuft recht gut - mit Oszi geprüft. Wahrscheinlich habe ich was falsch verstanden, wenn so ist, bitte um entschuldigen. Ohne zu behaupten, etwas mehr als eigene Erfahrung zu bringen, tippe ich auf die Kondensatoren, die die kalten Spulenenden des Oszillators erden. Mich wundert dass er Oszillation hat, aber die bei bestimmten Frequenz weg ist - das kann nur ein Frequenzbestimmendes Bauteil sein - Kondensator oder Spule. Da die Spulen nicht direkt so einfach kurzschliekurzschließen denke ich an Kondensatoren. Oder Arbeitspunkt der Röhre sich ändert, aber das ist eher unwahrscheinlicher. Nur die Meinung.
Richtig, mein lieber Ivan,
aaaber wenn die Parallelkondensatoren schon angeknallt sind, ist es nicht amtlich, dass man schon auf Maximum ist. Ich kenne diese Sachen. Manchmal sind die Trimmer so angeknallt, dass man Probleme hat, die Schrauben zu lösen. Übrigens sind das eher Quetscher. Ja, die Verkürzungs-kondensatoren sollte man auch nicht aus den Augen lassen.
Hallo Ivan und Andreas,
Vielen Dank für eure Hinweise.
Die Oszillatorprobleme wurden schon vor dem ZF-Abgleich behoben. Der Oszillator schwingt zuverlässig, ist aber wie es aussieht noch zum Aufdruck auf der Skala verstellt. Sie entstanden durch Übergangswiderstand an der Anode und einem fehlerhaften Wellenschalter. Den Überhangswiderstand habe ich schon beseitigt und der Wellenschalter wurde auch schon repariert.
Das Thema ZF ist schon abgeschlossen. Diese ist schon fertig abgeglichen, nachkontrolliert und funktioniert einwandfrei. Ich dachte anfangs auch schon an Kapazitätsverlust der Trimmer, hatte nämlich schonmal so ein Gerät wo das der Fall war, aber die im Minerva waren alle im grünen Bereich beim Messen, also ließ ich sie im Gerät. Keine Ahnung wieso sie vorher so voll angeschraubt waren. Vor dem Abgleich habe ich aber die ZF-Trimmer alle ungefähr auf Mitteleinstellung gestellt und von da an langsam mit gegenseitiger Bedämpfung von Hinten nach Vorne auf Maximum abgeglichen. Dabei wurde zuerst an das G1 der ersten RENS1294 das 128 KHz Signal aus dem Generator angelegt. Bei der RENS1284 angekommen, Schaltete ich den Generator bei ca. 900KHz an die Antennenbuchse, stellte das Radio im MW-Bereich ein und hab dann noch die ersten zwei Bandfilter auf maximum eingestellt.
Was aber noch Orginal sind, sind die beiden 700cm und 1300cm Kondensatoren in der Nähe von Schalter 1. Diese sind auch in einem teervergossenen Röhrchen. Zuerst wollte ich diese tauschen, aber der Aufdruck "Glimmer" auf den Kondensatoren hat mich stutzig gemacht. Als ich den 700cm Kondensator gemessen hatte, war dieser noch vollkommen in Ordnung. Deshalb ging ich davon aus, dass der 1300 auch noch gut ist. Ich weiß leider nur nicht genau, was die 4 Trimmer in der Nähe der beiden Kondensatoren bewirken. Könnten das die Trimmer für die genaue Bereichseinstellung sein?
Hier noch ein Foto vom 700cm Kondensator:
Grüße
Fabian
Was ich noch vergessen habe zu Sagen: Vorhin habe ich bemerkt, dass nur die ZF- Trimmer und die Trimmer bei den Kondensatoren mal bearbeitet wurden. Das sieht man an den Kerben in den Schrauben. Die anderen am drehkondensator habe ich gerade noch einmal angeschaut. Diese waren einfach nur fest und haben auch keine Kerben. Deshalb würde ich die am drehkondensator vorerst mal so lassen wie sie sind.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Arbeitspunkte der ZF-Röhren durch irgendwelche Leckströme von Kondensatoren verschoben haben und deshalb sich die Resonanz des Filters verschlechtert hat.
Donnerwetter, Fabian, Du bist aber in Bezug auf Deine jungen Jahre sehr fortgeschritten von den Kenntnissen. Ich wünschte, das wäre immer so. Aber dann hätten wir ja gar nichts mehr zu tun. Auch Deine Erkenntnis mit den Glimmerkondensatoren kann man so bestätigen. Trotzdem prüfe ich die auch immer.
Keine Sorge, an dem Radio gibt es noch genug zu tun , besonders am Gehäuse. Jetzt will ich erst einmal den Oszillator wieder so einstellen, dass er einigermaßen wieder mit der Skala übereinstimmt. Die unteren zwei Drittel der Skala scheinen noch zu stimmen, aber im oberen oberen Bereich driftet der Oszillator mit der Skala auseinander. Ich bin mir leider nur nicht so sicher welche Trimmer für den Oszillator zuständig sind. Sind es die Trimmer an den Glimmerkondensatoren?
Gruß
Fabian
Hallo Fabian,
schau mal bitte auf die Grafik rund um den Kathodenmischer (RENS 1284) Die von dir gesuchten Trimmer habe ich in grün markiert (Oszillator) die für den Eingangskreis wurden rot hinterlegt. Ich würde so vorgehen: Der obere Trimmer in grün sollte für die mW zuständig sein. Der grüne unterhalb für die LW. Stelle den Drehko in etwa auf Skalenmitte. Wie das mit dem Meßsender funktioniert, weißt du ja eh. Also beide Geräte auf ca. 900 Khz stellen Dann vorsichtig am oberen Trimmer drehen. Passen dann die Frequenzen Eingangskreis überprüfen jeweils die beiden oberen Trimmer in rot. Abgleich auf Maximum. Ebenso den grünen Trimmer unterhalb. Genauso verfahren. Mittlere Frequenz auf LW wählen. Also versuche mal dein Glück und berichte bitte.
Hallo,
heute hatte ich endlich wieder Zeit, am Radio weiterzumachen – diesmal mit dem Abgleich, wie Andreas es empfohlen hat. Zunächst wollte ich aber noch einmal den Oszillator überprüfen, um sicherzugehen, dass er korrekt arbeitet. Dabei stellte sich heraus, dass die Frequenzen durchweg zu niedrig waren. Also versuchte ich, mit dem Paralleltrimmer am Drehkondensator die Frequenzen auf die Skala zu ziehen. Das hat leider überhaupt nicht funktioniert. Also blieb mir nichts anderes übrig, als erneut auf Fehlersuche zu gehen. Bei den drei Glimmerkondensatoren in der Oszillatorschaltung bin ich schließlich fündig geworden. Zwei davon waren in Ordnung und entsprachen ihrer aufgedruckten Kapazität, doch der größere Kondensator, der aus zwei parallel geschalteten besteht, hatte ein Problem. Einer der beiden zeigte eine deutlich erhöhte Kapazität – 300pF mehr als vorgesehen! Ich habe diesen fehlerhaften Kondensator gegen einen neuen getauscht, und siehe da: Die Oszillatorfrequenzen passten plötzlich besser. Mit dem Paralleltrimmer am Drehkondensator konnte ich die Skala sauber auf die richtige Frequenz einstellen. Nun kann man die Bereiche noch mit den entsprechenden Trimmern etwas verbessern.
Jetzt überlege ich, ob ich die beiden anderen Kondensatoren vorsichtshalber ebenfalls austauschen sollte, um zukünftige Probleme zu vermeiden. Was meint ihr?
leider bin ich mit dem Abgleich des Radios noch nicht weitergekommen, da plötzlich ein neues Problem aufgetaucht ist: Der Oszillator hat immer mal wieder aufgehört zu schwingen und es traten verstärkt krachgeräusche auf, die nicht "natürlich" waren. Nach einiger Beobachtung habe ich herausgefunden, dass dies besonders dann passiert, wenn ich das Chassis kippe und wieder hinstelle. Sobald ich dann leicht an der RENS1284 Oszillator Röhre gerüttelt habe, fing der Oszillator plötzlich wieder an zu arbeiten. Das hat mich auf ein Kontaktproblem hingewiesen, und tatsächlich hat sich das auch bestätigt: Die Anodenkappe der Röhre war der Übeltäter! Der Schraubanschluss, der normalerweise fest auf der Röhre verklebt sein sollte, ließ sich drehen und war locker. Offenbar hat der Anodenanschluss keinen guten Kontakt mehr hergestellt. Jetzt bleibt mir gerade nichts anderes übrig, als die Röhre zu reparieren. jetzt wundert es mich auch nicht, wieso da des Messinggewinde so angelaufen war. Wurde da schonmal vielleicht versucht was zu reparieren?
Der Draht der Anodenkappe ist leider direkt am Glaskolben abgebrochen und hat wohl nur noch in einer bestimmten Stellung kontaktiert. Also habe ich mit einer kleinen Feile ganz vorsichtig ein wenig Glas vom Rand des Stutzens weggefeilt, um einen winzigen Rest des Drahtes freizulegen. Anschließend habe ich einen dünnen Fädeldraht angelötet, der nun wieder mit der Schraubkappe verbunden wird. Wenn alles wie geplant funktioniert, sollte die Röhre danach wieder einsatzbereit sein. Es wäre echt schade um sie. Die hatte noch volle Kraft! Hoffentlich klappt es, drückt mir die Daumen! 😊
Grüße Fabian
Hallo Fabian,
alles gut gemacht! Ja, das sind halt diese alten Röhren. Gefeit ist man da nicht gegen Probleme. Nur vorsicht mit dem Pumpstutzen. Mir ist vor Jahren mal solch eine Röhre in der Hand zerknallt. Nach Wochen wuchsen noch winzige Glaspartikel aus meinen Fingern. Heute umwickle ich die Kolben vorher mit einem festen Tuch. Was sollte man mit den Kondensatoren machen? Also wenn ich solche Probleme mit einem Kondensator gehabt hätte, dann hätte ich wohl die anderen auch noch ersetzt. Aber Du weißt ja, keramische oder noch besser Glimmerkondensatoren.
Hallo Miteinander,
heute habe ich die Reparatur der Röhre abgeschlossen! Der neue Draht wurde sicher in die Anodenkappe eingelötet, und die Kappe anschließend mit Ponal Express wieder fest auf die Röhre geklebt. Bisher habe ich mit Holzleim die besten Erfahrungen gemacht, da er durchsichtig aushärtet und sich im Fall der Fälle mit warmem Wasser wieder anlösen lässt, falls doch etwas nicht passt.
Besonders spannend fand ich den inneren Aufbau der Anodenkappe: Der gesamte Innenraum ist mit einer kleinen Messingkuppe ausgekleidet. Das Schraubgewinde ist wiederum mit dieser Messingkuppe vernietet. Dabei wird der Draht des Anodenanschlusses zwischen die Kuppe und die Niete geklemmt, bevor alles miteinander verbunden wird. Da kann ich mir gut vorstellen, dass es im Laufe der Zeit Probleme gibt, wenn die Niete sich lockert.
Um diesem Fehler zu reparieren, habe ich die Niete direkt an die Messingkuppe gelötet und den neuen Draht ebenfalls dort fixiert. Sicher ist sicher! Beim genaueren Hinsehen fiel mir außerdem eine Schrift auf der alten Prüfbanderole auf der Röhre auf. Zunächst dachte ich, sie stamme von einer routinemäßigen Prüfung, aber bei genauerem Hinsehen entdeckte ich die verblasste Aufschrift "kracht". 😮 Das Problem war also wohl schon länger bekannt.
Ob die Reparatur erfolgreich war, werde ich morgen herausfinden. Drückt mir die Daumen, dass die Mühe nicht umsonst war!
Grüße
Fabian
Hallo Zusammen,
dieses Wochenende konnte ich wieder ein Stück mit dem Radio vorankommen! Die Reparatur der Röhre war erfolgreich, und sie verrichtet jetzt wieder zuverlässig ihren Dienst. Damit ist auch das Problem mit dem aussetzenden Oszillator endgültig behoben.
Nachdem das gelöst war, konnte ich den Oszillator endlich vernünftig abgleichen. Dieses Mal klappte es reibungslos! Beim Abgleich kamen jedoch ein paar neue Fragen auf. Ich habe die Trimmer auf der Skizze nummeriert, um die Zuordnung besser nachvollziehen zu können.
Aus dem Fehler der Oszillatorröhre hatte ich zunächst geschlossen, dass die Trimmer 7 und 8 für die Feineinstellung zuständig sind – das stellte sich aber als falsch heraus. Ihre genaue Funktion habe ich bisher leider noch nicht herausgefunden. 🤔 Was ich jedoch sicher herausfinden konnte:
Mit diesen drei Trimmern konnte ich die Oszillatorfrequenzen in allen Bereichen exakt an die Skala anpassen. Besonders beim Mittelwellenbereich hat Trimmer 3 geholfen, den Empfang auf Maximum zu bringen.
Was die Trimmer 5 und 6 bewirken, bleibt allerdings ein Rätsel – weder im MW- noch im LW-Bereich konnte ich bisher eine Veränderung durch sie feststellen. Vielleicht hat jemand von euch eine Idee, wofür diese Trimmer gut sein könnten?
In den Abendstunden bietet das Radio auf Kurzwelle eine beeindruckende Auswahl an Sendern. Auch auf Mittelwelle gibt es einige Stationen zu hören, und selbst im Langwellenbereich empfängt das Radio noch drei Sender – ein seltenes Highlight, denn das können nicht all meine Röhrenradios, die ich daheim habe so gut wie der Minerva. Heute konnte ich Radio DARC (aus Wien ausgestrahlt) empfangen und war sehr zufrieden mit der Stabilität und Qualität des Empfangs. Der Oszillator arbeitet erstaunlich stabil und driftet nicht weg.
Die Skalenlampen stehen noch aus. Zwei von ihnen sind durchgebrannt und müssen ersetzt werden. Die neuen Lampen sowie passender Lack zum Einfärben sind bereits bestellt. Da diese noch nicht angekommen sind, habe ich mich dem Gehäuse gewidmet. Das Furnier hat ein paar Macken am unteren Sockel, aber da ich mit Holzrestaurierung nicht sehr erfahren bin, lasse ich es lieber so. Ursprünglich war das Gehäuse wohl nicht lackiert, sondern nur gewachst – ein Eindruck, der sich durch den fehlenden Lack bestätigt hat. Daher habe ich es mit zwei Schichten Hartwachsöl behandelt. Das Ergebnis sieht richtig gut aus und verleiht dem Gehäuse eine schöne, natürliche Ausstrahlung.
Ich bin mit dem Fortschritt sehr zufrieden und freue mich auf die baldige Fertigstellung des Gerätes
Grüße
Fabian
Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!