Hallöchen ihr Lieben!
Nun ging es doch schneller und mit zu wenig Bilder. Ein Fluke 8600A hatte seinen Weg zu mir gefunden und es war jene Variante mit "Battery-Option". Wie zu erwarten, hatten die NiCd-Akkus ausgedünstet, doch nicht so wild wie ich erst vermutet hatte. Klar waren einige Bahnen betroffen, aber das ließ sich bereinigen. Die Bereiche vom Fluke, in welchem die Messungen stattfinden inklusive aller Module, blieben verschont. Es beschränkte sich hauptsächlich auf den Stromversorgungsbereich.
Die Probleme, die das Gerät anfänglich zeigte, waren insbesondere eine unruhige Messung mit mal korrekten, mal weniger korrekten Werten. Insbesondere die Instabilität waren sehr lästig und meine Suche hatte bei der Spannungsversorgung angefangen. Dort ließ sich auf der +/- 15 VDC Versorgung etwas finden.
Meine Variante vom 8600A hat eine andere Platine für die Versorgung durch die Batterie als in den offiziellen Dokumenten von Fluke angegeben. Dort kommen dedizierte Spannungsregler zum Einsatz +15 und -15 Volt DC. Bei meiner "Rev C" Variante der Platine war es eine Kombi-Einheit in Form eines IC RC4195N, welcher +15 und -15 bereitgestellt hatte. Warum "hatte"? Der flog raus, auf der -15 Volt DC Versorgung war extrem viel Restwelligkeit zu finden und mit erwärmen vom IC ging es runter und das 8600A wurde stabiler. Wurde der IC abgekühlt, stieg die Restwelligkeit wieder hinauf. Im übrigen arbeitet das Gerät mit 5V, die auf der Platine (Battery-Option PCB) erst von DC zu AC umgewandelt werden, dann durch einen Gleichrichter gehen und dort wieder zu +15 und -15 VDC werden (inklusive +5VDC seitens der Quelle).
Ich habe den IC nun durch einen L7815CV (für +15 VDC) und LM7915CT (-15 VDC) ersetzt. Das machte ein paar Modifikationen und Brücken auf der Akku-Platine notwendig, weil die Pinbelegung sonst nicht passen würde. An und für sich aber, läuft es damit wunderbar und die Restwelligkeit ist in einem sehr kleinen Bereich der nicht länger stört. Nun funktionieren alle Funktionen einwandfrei und stabil ohne rumzucken. Seitens Abgleich und Kalibrierung wäre nocht Luft nach oben. Testweise 190 mVDC und 1,9 VDC.
Weil es hauptsächlich alles mit 5 Volt am Eingang läuft, die nur auf einer extra Platine in AC und anschließend wieder in DC umgewandelt werden, habe ich ein altes SMPS-Modul in Form eines alten Smartphone-Aufladegerätes mir geschnappt, den MicroUSB-Stecker entfernt und das ganze Ding mit dem 8600A verbunden. Das kleine Netzteil bietet offensichtlich genug Reserve.
Am Ende habe ich auch noch weitestgehend alle Kohleschichtwiderstände rausgeworfen, weil ich den Dingern grundsätzlich a) nicht vertraue und b) diese Art Widerstand auch oft sehr mit der Temperatur sich verändert. Als Ersatz durften präzise, moderne Metalfilm-Widerstände herhalten. Einen Wert (2,7M) hatte ich nicht griffbereit in meinem Sortiment von 3000 Werten, daher durften dann ein 2M und ein 700k Widerstand herhalten, welche ich auch extra in einen klaren Schrumpfschlauch gesteckt hatte, damit sie ggf. in Hinblick auf Wärme/Kälte immer gleich gut/schlecht beeinflusst sind.
So blieb viel "Müll" zurück. Insbesondere aber viele der "schlimmen Kohleschichtwiderstände", die normalerweise maximal eine 5% Abweichung zeigen sollen, jedoch schon stellenweise 10, 15 oder mehr % drübergelegen hatten. Wie ich in einem anderen Thema hier im Forum schon sagte, dort bin ich ein wenig wie ein britischer Bastler geneigt und werfe die Dingergrundsätzlich raus.
Nun ziert ein weiteres Stück Technik meine Werkbank und ein Ende ist noch lang nicht in sicht. In den nächsten Wochen habe ich dann sehr wahrscheinlich meinen ersten Multikalibrator (bis zu 1000 VDC + VAC, 10 ADC + AAC, 10 MOhm) und kann mich dann Abgleich und Kalibrierung von Multimeter und Co besser widmen als Hobby.
Allerbeste Grüße wünscht
Kevka.