Erfolgreicher Reparaturversuch Voltcraft (Metex) M-3650D

Da melde ich mich auch wieder!

Die Ersatzteile sind heute von reichelt eingetroffen, neben knapp 700 Gramm an Kondensatoren um paar Fächer aufzufüllen. Leider muss ich gleich in Richtung Nachtschicht aufbrechen, hatte jetzt aber noch die 15 Minuten genutzt unter dem Mikroskop das Ersatzteil NICHT via Heißluft einzulöten, sondern händisch mit extra feiner Lötspitze. Auch war mir wichtig, dass das alles auf einer FLUCHTlinie mit dem benachbarten 4011er liegt, sprich, dass das nicht sofort ins Auge fällt, ersetzt worden zu sein weil bspw. "sehr leicht schräg" eingelötet oder nicht mittig zu den Pins.

Dem Nachbar-IC nebenan hatte ich NACH dem Bild hier auch nochmal eine Lötung verpasst, das sah <ab Werk> etwas zu kantig aus. Achja und der PTC wurde auch ersetzt, hatte ich noch auf Vorrat liegen.

Tests gibt es dann erst morgen, wenn ich Nachmittags ausgeschlafen habe. Bin selbst gespannt, ob dieses doch recht tolle Gerät sich wieder meldet und Einsatz findet. Insgesamt scheint es einen guten Eindruck zu hinterlassen, auch wenn der Name nicht bei allen große Freudenglocken läuten lässt.

Liebe Grüße!

Guten Morgen!

Seit 7 Uhr zurück von der Nachtschicht, gleich wieder ans Projekt gesetzt und einen ersten Test mit meiner 5 VDC Präzisionsreferenz durchgeführt. Vorher waren alles völlig chaotisch bzw im Spannungsmessbereich "OL" oder Unsinn, jetzt sieht es (die Platine ist noch nicht im Ultraschall gereinigt) wie folgt aus:

Fortschritt! Das Multimeter lebt und meldet sich langsam wieder. Ein Test mit 5 VAC (Rechtecksignal bei 100 Hz) brachte ebenso 4,99 V zum Vorschein, wunderbar! Ein kurzer Test mit 5 VAC im höheren Frequenzbereich (Rechtecksignal bei 10 kHz) förderte 11 Volt zu Tage Da war die Frequenz dann wohl zu hoch (glaube TRMS ist das Ding nicht?).

Die anderen Bereiche melden sich auch alle wieder, nur der µA/mA-Bereich ist fehlerhaft und meldet "OL". Der Grund wurde nach einer kurzen Suche auch identifiziert: R9 ist "offen" und hatte das Ereignis, was wohl auch den Rest vom Multimeter zerschossen, stellenweise schmelzen lassen, nicht überlebt. Jetzt muss ich schauen, ob ich irgendwie ein 900 Ohm (Präzisions)Widerstand finde oder aus zwei Präzisionswiderständen ein 900er erstelle.

Liebe Grüße!

/Nachtrag: Ich hätte 900 Ohm MELF-Widerstände als Präzisionsvariante (0,25% statt 0,5% was verbaut ist) ... aber für MELF müsste ich kreativ werden, die sind zu kurz und ich glaube MELF "extra bedrahten" ist auch doof, oder?

Quote from Obelix2007

@ Kevin
... in den Durchkontaktierungen sieht man kaum Lötzinn bei R9 bis R12, evtl. liegt da eine Unterbrechung vor?

Die sind auf der Rückseite alle vernünftig gelötet und ich habe an den Beinchen der Widerstände gemesen und dort ist der 900er offen. Alle anderen melden sich mit ihren vorgegebenen Werten.

Generell scheint bei der Platine nur die Rückseite mit Lötzinn gesegnet und auf der Komponentenseite wurde es (außer bei den SMD Teilen) gespart, obwohl es die Pads gibt.

Roland: Das wäre bei deinem Bild 910, gell statt 900. Glaube 910er habe ich auch noch rumliegen, kann gerne schauen ob ichs mit einer Parallelschaltung auf 900 bekomme. Ich habe es nur gerne direkt passend ohne solche Umwege.

Aber die einzigen 900er Präsizisionswiderstände, die ich habe, wären in der MELF Bauweise. Bei Mouser wurde ich fündig mit Vishay, habe dort aber noch kein Konto und es hat wohl einen Mindestbestellwert.

Liebe Grüße!

Eventuell komme ich darauf zurück, ich überlege mir noch was. Bin gerade mein 910er Sortiment durch, ebenso mit 5% Toleranzen und habe dort einen einzigen Widerstand gefunden, der auf +/- 900 Ohm kommt. Nur hat diese Kategorie an Widerstände nicht den besten "TempCo" zu bieten.

Auf der Rückseite mit langen Beinchen eingelötet nur zum testen, brachte folgendes Ergebnis bei einer 1mA DC Präzisionsquelle:

Wenn ich den Widerstand etwas höher statt Raumtemperatur bringe, bleibt es auch noch immer bei 1,000 mA und somit korrekt. Dennoch weiß ich nicht, ob diese Lösung jetzt "okay" wäre (okay ist selten genug) oder ich bei mouser ein Benutzerkonto erstelle, die Mindestbestellmenge erreiche und mich gleich mit anderen kuriosen Größen eindecke.

Ansonsten könnte ich den 910er (1/4 Watt) einlöten, der wegen seiner Toleranzabweichung auf rund 900 kommt und es würde auch funktionieren. Fragen über Fragen.

Liebe Grüße!

Ah, Danke. Da müste ich auch erst noch ein Benutzerkonto erstellen und mal schauen ob ich auf über 39 Euro (um Versand zu sparen) komme.

Beste Grüße!

/Nachtrag: Habe jetzt ein ELV Konto erstellt und via Kreditkarte bezahlt, 900er und paar andere Sachen sind unterwegs.

Wunderbare Grüße!

Die ELV Sendung ist heute angekommen und ich habe mich, bevor meine Nachtschicht zum Abend beginnt, gleich drangesetzt. Der 900er Widerstand mit 0,5er Toleranz meldet sich mit rund 901 Ohm - soweit, so normal. Immerhin ist der TempCo um längen stabiler als beim Notbehelf einige Beiträge zuvor.

Irgendwie mag meine Kamera diese LED-Displays nicht bzw überbelichtet die Segmente. Lässt sich in manuellen Einstellungen etwas bekämpfen, scheinbar aus allem ein "HDR" zu machen, doch steht dort: .90154 im 1k Messbereich, somit 901,54 Ohm. Etwas künstliche Wärme oder Kälte hat am gemessenen Wert nicht viel verändert.

Wunderbar!

Also eingelötet, nochmal mit IsoProp kurz gereinigt.

Wirkt doch gleich ein Stück 'hochwertiger' mit dieser Art von Widerstand, bei denen der Wert direkt aufgedruckt ist. Selbstverständlich ging ich davon aus, der Testwert von 1 mA sollte sich auch entsprechend als Ergebnis im 2mA Bereich zeigen.

Wunderbar, ausgezeichnet! Ein kurzer Test der meisten Bereiche brachte soweit plausible Ergebnisse. Nur HFE (Transistor NPN/PNP) ist irgendwie nicht ganz so wunderbar, wie es sein sollte. Mal abgesehen davon, dass das immer etwas "zu gering" wirkt vom Ergebnis eines Transistors, ist dieser ganze Sockel auch ein bisschen ausgenuckelt. So kommt es mir zumindest vor und überwiegend lassen sich auch nur Transistoren gut einsetzen, die noch ihre ursprüngliche Beinlänge besitzen. Zu kurze Beine finden keinerlei Kontaktmöglichkeit.

Gibts die Dinger auch zum nachbestellen bzw lohnt es sich überhaupt? Bei AliExpress hatte ich in der Eile nichts gefunden.

Aber gut! Davon abgesehen, sieht der grobe Funktionstest schick aus. Als nächstes bekommen die Platinen (ohne Display) ein Ultraschallbad, ein IsoProp-Bad und dann wird alles wieder zusammengebaut. Anschließend erfolgt ein Test der Bereiche gegen den Fluke-Kalibrator (parallel mit einem extern kalibrierten 7,5 digit Multimeter und/oder Keysight).

Das fertige Dokument mit allen Ergebnissen bekommt Karli selbstverständlich auch.

Liebe Grüße

Quote from Schorse

Google mal "Winslow transistor test socket" oder auch "Transistorfassung 8 polig". Letztere findet man auch bei ebay.

Es lässt sich stellenweise etwas finden, aber die exakte Größe und Abmaße ... ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wäre dann auch die Frage, wie wichtig oder überhaupt häufig die Funktion von Karli genutzt wird? Wenn überhaupt genutzt wird.

Liebe Grüße.

Wie erwähnt, es gibt einige Fassungen aber die sind alle (bisweilen)

absolut

viel, viel, viel, viel zu kurz für Ersatzansprüche. Da wäre es fast schon besser, sich irgendwelche Greifer statthalber einzulöten. Andererseits bei den Tests, die ich bereits durchführen konnte, sind die hFE-Werte eh alle maximal eine "sehr grobe Orientierung" hinsichtlich dem, was das Gerät ausspuckt als Ergebnis. Jetzt noch mit 3D Drucker und irgendwelchen Tricks "nachhelfen" damit es zum Wolkenkratzer in der Höhe wird und passt, sprengt dann doch die Zeit/Mühen/Nutzen-Faktoren um Faktor 50992.

Liebe Grüße

Aha!

Hab noch ein Fehlerchen entdeckt im "AC" Bereich, der beim ersten Test mit dem kleinen DMMC unterging. Der kleine Kasten gibt ein 5V 100 Hz Rechteckpräzisionssignal aus und das wurde beim METEX als 4,99 VAC auch erkannt. Soweit, so "normal" war der Gedanke zum Zeitpunkt.

Nun aber am großen Fluke-Kalibrator, der "nur" Sinus-Signale ausspuckt, sind die Werte alle ... instabil oder zu niedrig 19,00 VAC 50 Hz Sinus ergeben so zum Beispiel 17,71 VAC.

Es ist nicht vom Bereich abhängig und betrifft alle Bereiche.

Kurzfassung: V AC und A AC scheinen noch zu "spinnen". Korrekte Werte bei einem Rechtecksignal (100 Hz) im VAC, nicht aber AAC. Falsche Werte bei Sinus (50 Hz) sowohl bei VAC wie auch AAC.

DC Bereiche unbetroffen.
Kondensatortest plausibel.
Diodentest plausibel.
Widerstandstest plausibel.
Frequenzmessung unbetroffen.

Weitere Nachforschungen werden umgesetzt, hoffentlich ist nicht bei der ganzen Zerstörung, irgendein "Custom IC" betroffen die keinerlei Markierung haben und vergossen sind auf kleinen Platinen. Einige baugleiche Geräte in den USA (RadioShack) haben lustigerweise auch die Markierung "TrueRMS".

Liebe Grüße