Zerlegung Akkord Pinguette U57 ?

  • Hallo Leute,

    eine kurze Frage: Wie bekomme ich das Chassis aus dem Gehäuse? Ich denke mal, dass ich die beiden Plastikräder abnehmen muss. Allerdings sehen die schon sehr spröde aus, ich möchte da nicht falsch dran zerren. Zieht man die einfach ab?

    Anschliessend wohl die grün lackierten grossen Schrauben raus und das könnte es gewesen sein. Ich möchte die Skalenlampe erneuern und die Heizspannungsstabilisierung reparieren.


    Gibt es vielleicht irgendwo für diese Akkord-Radios die "Service-Manuals" ? Ich finde immer nur Schaltpläne, aber nicht das ganze Blatt, mit Ausbauanleitung und Skalenseil (falls vorhanden). Auch nicht bei diesen Unterlagen-Händlern Ich würde durchaus sowas auch mal kaufen, das mache ich eigentlich als Ergänzung zu den meisten meiner spielbereiten Geräte.

    Viele Grüße

    Stefan

  • hallo Stefan

    ich hab so ein Radio nicht aber das Foto dieses Gerätes sagt schon viel.
    Die beiden Drehknöpfe vorne haben seitlich Madenschrauben, wenn die gelockert sind kann man den Knopf abziehen.
    Dann wird das Chassis losgeschraubt und nach hinten rausgezogen. Die Seilführung bei der Gelegenheit fotografieren und das Bild aufheben.

    Mach dir Fotos ! Welcher Draht war wo angelötet ? Ist erstmal einer ab , hol deine Fotos :)
    Es kann sein dass der Lautsprecher abgelötet werden muss.

    lG Martin

    wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop

  • Weiß eigentlich jemand, wann das mit der Mikroverfilmerei der Radio- und Fernseh-Serviceanleitungen losging? Ich habe gefühlt viele hundert Mikrofilm-Serviceanleitungen - kann da aber schon seit Jahren nicht reinschauen, weil der Agfa-Mikrofilmleser zwei technische Probleme hat. Wenn es sein könnte, daß mikroverfilmte Manuals hier für die RBF-Kollegen eine gewisse Relevanz hätten, würde ich mich da mal an die Reparatur des Mikrofilmlesers machen......

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Günther, sind das Microfiches, oder größer?

    Für die Microfiches wurde immer "wie sauer Bier" dieser Mikrofilmleser aus BW-Beständen von Minox für kleines Geld angeboten. Kann aber sein, dass sich das in den letzten Jahren auch geändert hat, meine Erfahrungen mit BW-Kram stammen eher aus den 2000ern oder früher.

    Martin, das dachte ich auch, ich schaue nochmal genau hin wegen den Madenschrauben. Hab auf Anhieb keine gefunden, allerdings sind beide Achsen etwas krumm, da hab ich wohl nicht richtig geschaut :)

    Klar, Fotos mache ich immer von jedem Schritt. Man glaubt gar nicht, welche einfachen Zusammenhänge bei der Montage ich nach ein paar Minuten doch wieder vergessen habe...

    Zum Glück hat die Pinguette keinen Seilzug, nur die Untersetzung direkt an der Drehkoachse.

    Bis später

    Stefan

  • Nochmal genau nachgesehen: Die Pinguette nimmt niemand mehr auseinander.

    Irgendeiner der vermutlich tausend Vorbesitzer hat mal die Madengewinde zerbröselt und die Plastik-Achsaufnahmen 180grad abgerissen. Danach war dann 2K-Kleber sein Freund.

    Das ist gelaufen, da kommt keiner mehr dran

    Viele Grüße

    Stefan

  • Wenn die Knöpfe nur in der Mitte defekt sind, könnte man sie ausbohren und für das ausgebohrte einen 3D Druck wieder einkleben. So bleibt der sichtbare Außenbereich original und man hat eine stabile Befestigung.

    Liebe Grüße,
    der Jens wars gewesen...

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    Die Wege der Elektronen sind unergründlich.

  • Da habt ihr schon recht, das wäre wohl eine Variante. Ob es für die ganze Scheibe mit der Kegelform schon eine stl-Datei gibt? Das mit einem neuen Zylinder für die Mitte würde ich mir zur Not noch selbst zutrauen. Dann hätte man auch das trockene, spröde Altplastik weg, obwohl das Filament ja meist auch nicht viel stabiler ist.

    Dann könnte man die Pinguette echt wieder komplett bekommen. An die Lampe und an den Regler für die Heizspannung komme ich anders nicht dran. Obwohl man dafür halt auch einfach einen Längsspannungsregler an den Siebelko hängen könnte. Und eine weisse LED irgendwohin. Grundsätzlich Platz ist ja da.

    Da gehe ich mal dran, wenn ich wirklich Bock auf Mechanik hab. Ich bin eher so der Elektroniker und Fehlersucher. :smiley57:

    Bis später

    Stefan

  • obwohl das Filament ja meist auch nicht viel stabiler ist...

    Mit PETG wird das auf alle Fälle halten. Und das lässt sich ja sehr einfach drucken.

    Liebe Grüße,
    der Jens wars gewesen...

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    Die Wege der Elektronen sind unergründlich.

  • Wenn da genug Platz ist, könnte man nach dem Ausbohren des Knopfes auch einfach einen Metallring einkleben mit Bohrung für die Madenschraube. Solche Knöpfe gab es auch original und die sind viel haltbare, da der Druck auf dem Metallring liegt und nicht auf dem Knopf selbst. Ist der Knopf montiert, sieht man von der Änderung nichts.

    ~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
    Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
    Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht :D

    Mitglied im Rundfunkmuseum e. V. (Cham), Radiomuseum.org, GFGF

  • Vielleich bekommt man das wirklich irgendwie abgedröselt, so dass man hinterher mit Knetkleber wieder was dran bekommt. Aquarienkleber ist da sehr gut geeignet, hab ich gemerkt.

    Ansonsten sieht die Pinguette ja noch ganz schick aus, da lohnt es sich bestimmt, nochmal dran zu gehen, wenn ich in der richtigen Stimmung bin.

    Heute morgen gute MW-Bedingungen: Caroline kommt hier brüllend laut mit 54444, aber teilweise Fadingeinbrüche. Mit etwas mehr als 240V stimmt auch die Heizspannung, aber da wird mir der Netztrafo zu warm, das muss unbedingt noch repariert werden. Oder eben nur Batteriebetrieb. Da war auch die (jetzt kaputte) Skalenlampe nicht an.

    Viele Grüße

    Stefan

  • Kommt man leider so nicht dran an die Achsstummel, sonst hätte man die sicher sauber rausbraten können.

    Da bleibt wirklich nur: vorsichtig rausbröseln und dann zusehen, was noch verwendbar ist. Aber das fange ich erst an, wenns mich wirklich dazu drängt :)

  • Ich habe jetzt die Pinguette mit Batterien gefüllt (schon Akkord sprach von "einem ständigen Begleiter" :) ), so ganz zufrieden bin ich aber noch nicht.

    Anodenspannung mit 12St. 9V Blöcken ist problemlos, aber ich bekomme die Heizspannung einfach nicht prasselfrei. Das Problem hatte ich früher schonmal mit den 1,4V Röhren. Es prasselt direkt an den Batteriekontakten (die Feder ist ja auch nur in der Blechhalterung eingeklemmt) und es prasselt an diesem Netz/Batterieumschalter aus Pertinax. Mal gehts ordentlich, dann wieder nicht.

    Bis jetzt war ich nur mit Kontaktspray dran und mit einer Feile bei der Batterie.

    Gibt es da noch einen Tipp, ausser die Batterie einzulöten? Akkord hat für die größeren Geräte mit Heizakku ja auch schon empfohlen, die Mono-Akkuzelle nicht einfach anzustecken, sondern "bei einem Radiohändler einlöten zu lassen". Macht durchaus Sinn nach meinen Erfahrungen mit D-Röhren.

    Oder gibt es da noch eine Idee, was man machen könnte?

    Etwas problematisch sind auch die etwas schrottigen Pico7-Röhrensockel aus Pertinax. Die haben teilweise auch nicht mehr richtigen Feder-grip.

    Ach ja: wenn ich die Lautstärke über 80prozent drehe, brechen die Bässe weg. Das liegt wohl an dem kleinen Kondensator in der NF-Leitung vor dem Poti? Dass da die niedrigen Frequenzen zusamenbrechen am Widerstand? Kann ja noch nicht dran zum messen.

    Viele Grüße

    Stefan

  • Das ist schon richtig so. Denk dran du hast da eine kleine Batteriepenthode, die tut wirklich ihr bestes mit den bescheidenen Mitteln die sie zur Verfügung hat. Aber mit weniger als einem halben Watt darf man keinen großen Radau erwarten. Wir sind durch die zahllosen netzbetriebenen Radios, die ja Energie in Hülle und Fülle verfügbar haben, viel kräftigere Dinge gewohnt, obwohl auch da der Wirkungsgrad ziemlich bescheiden ausfällt. Man könnte wohl ein Batterieradio bauen welches zu deutlich mehr Bässen fähig ist, zB durch Einsatz einer DLL101 (die kann als Pushpull einen beachtlichen Radau machen! ), aber proportional öfter will es dann frische Anodenbatterien haben und die waren damals teuer , und heute gibts die 10 9V Blöcke auch nur für Papiergeld.

    lG Martin

    wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop

  • Hallo Martin,


    wusste gar nicht, dass es diese Duo-Penthoden auch als D-Röhre gibt. Wird dann ziemlich eng im Glas. Ich kenne das nur als ELL und da ist mir mal eine richtiggehend mit Stichflamme abgefackelt. Soll bei denen nicht ungewöhnlich sein.

    Klar, der macht auch mit den 200mW schon ordentlich Krach, mir ist halt nur aufgefallen, dass im letzten Viertel des Lautstärkepotis plötzlich die Bässe weg sind. Kann aber auch mit der Ansteuerung zu tun haben, so richtig lauter wirds danach auch nicht mehr.

    Dann bleibt also jetzt erstmal nur noch das Krachen der Heizspannung als Problem. Vom Einklemmzustand des Umschalters und der Batterie selbst hängt nämlich stark die Lautstärke und Empfindlichkeit ab. Ein Unterschied von 0,1V Heizspannung ist schon der Unterschied zwischen go und no-go.


    Wenn das gefixt ist und ich noch irgendeine Kappe oben für die Teleskopantenne finde (der VK hatte da ne rosa Plastikmurmel auf die Stabspitze gesteckt:smiley58:), steht einem Ausflug auf die Parkbank nichts mehr entgegen (ausser der endlosen polaren Kaltluft hier).


    Viele Grüße

    Stefan

  • Moin Stefan,

    richtig schön geworden. Bei den Spitzen behelfe ich mir oft mit folgendem

    Die Farbe kommt jetzt hier nicht richtig rüber, ist Perlmuttfarben. Größe 5,8 mal 9,8 mm. Hat allerdings ein Durchgangsloch, eine Seite müsste man verschließen. Habe noch 95 Stück davon, also bei Bedarf einfach eine PN.

    Beste Grüße

    Peter

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