Prüfgenerator M2746 - VEB Funkwerk Dresden

  • Ja, dank Debo kriege ich eine nagelneue EF12. Da juckt es wirklich in den Fingern, den Sikatrop-M2746 mal in Betrieb zu nehmen und zu beschnarchen, was der so alles drauf hat. Warum eigentlich nicht?! Dan ginge es hier weiter! :)

    Und eine zweite RFT EF12 dazu fand ich heute in meinem Aussenlager! Hat aber violette Packung :smiley61: Ist die von Neuhaus - oder?

    Jedenfalls auch vollen Strom 3mA am Prüfer! NOS Ware - perfekt! Jetzt kann's losgehen.......

  • Servus Michael,

    Quote from MichaelM

    Schlußendlich: Eigentlich müsste man mal hergehen und Reparaturliteratur über mehrere Jahrzehnte dahingehend lesen und auswerten, wie sich das Reparaturverhalten, d.h. die Anwendungsmöglichkeiten über die Jahre geändert hat im zeitlichen Kontext mit den vorhandenen Meßmitteln. Wäre vielleicht interessant. Nur - wen würde das (überhaupt noch?) interessieren. :/

    Da gäbe es in der Radio-Reparatur-Literatur z.B. (nachfolgende themenrelevanten Zitate nach §51 UrhG aus dem - vergriffenen - Buch "Leitfaden der Radio-Reparatur" von Dr. A. Renardy, Ausg. 1955, Franz. Verl. Münch.; ein Druckexemplar des Buchs befindet sich in meinem Eigentum) folgende, im historischen Kontext interessante Passagen:

    Aus Seite 196:

    Aus Seite 197:

    Aus Teilen der Seite 198:

    Aus Teilen der Seite 195 - der letzte Textblock aus Seite 198 nimmt Bezug auf "Bild 113" - hier ist es:

    Anmerkung: Ein weiteres externes Gerät / Kast'l zur Regelspannungsanzeige ist beim M2746 Prüfgenerator nicht erforderlich, weil das "Röhrenvoltmeter" mit hochohmigem Eingang zur Anzeige der negativen Regelspannung dort bereits eingebaut ist.

    Machen wir weiter mit der Einrichtung der Radiowerkstatt an sich - aus Seite 249:

    Aus Seite 250:

    Aus Seite 251:

    Aus Seite 252:

    Aus Seite 253:

    Aus Seite 254:

    Aus Seite 255:

    Aus Teilen der Seite 256:

    Das westliche Gegenstück des "M2746 Prüfgenerators" hieß also wohl "Farvimeter".

    Ich habe hier bewußt dieses ≥ 70 Jahre alte Buch von 1955 gewählt (in dem auf insgesamt 287 Seiten noch sehr viel mehr für den engagierten RBF-ler höchst interessante Dinge aus dieser Zeit stehen), da dies genau in der Zeitperiode liegt, in welcher der Prüfgenerator M2746 gebaut und auch in Werkstätten verwendet wurde (und es hier nur um Radios und nicht auch noch um anderes wie z.B. Fernseher, Verstärker, Plattenspieler etc. geht) - es ist also für diesen M2746 Prüfgenerator und ähnlich aufgebaute (westliche) Prüfgeräte ein historisches, wissenbewahrendes und die Anwendung dieser Geräte beschreibendes Zeitdokument. Und das Buch paßt auch noch aus einem anderen Grund gut zum M2746: Der Schwerpunkt liegt auf AM-Rundfunk (LMK) und nicht auf UKW (das damals ja grade erst anfing, in der Bevölkerung langsam Fuß zu fassen - und deswegen im Buch nicht als erste Priorität behandelt wird).

    Zusammenfassend stellt sich für mich dar: Auch im Westen war zu dieser Zeit (also um 1955 rum) mit einem solchen "Multi-Prüfgenerator" wie dem M2746 (oder eben dem Farvimeter) und einem DC/AC-Multimeter im Jahr 1955 (und früher) in der Radiowerkstatt im Wesentlichen alles an Bord, was man mindestens für die Reparatur von AM-Radios (LMK) brauchte.

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Servus zusammen,

    Klangschatulle ,

    Günter, ganz herzlichen Dank für die umfangreichen Unterlagen dazu. Sie spiegeln hervorragend den damaligen "Zeitgeist" wider und das passt nur zu gut auch auf den M2746. Mein eher dürrer Satz kann in Worten gar nicht genug deine Mühe würdigen, die du mit deiner Arbeit in diesen Thread reingesteckt hast.

    - -

    Die beiden EF12 von Debo ( Debo , danke nochmals für das nette Gespräch! :) ) waren fix eingesetzt und nach Überprüfung mit erstem Austausch eines verdächtigen Kandidaten

    der hier gezeigt ist, erfolgte ein erstes vorsichtiges Hochfahren am Trenntrafo. Kein verdächtiger Strom, nichts. Der Prüfgenerator fuhr hoch, als wäre es sein erster Tag in Betrieb.

    Frequenzmesser angeschlossen und mal ohne Modulation "über die Bereiche gekurbelt", um zu schauen, was so passiert.

    Egal, ob bei 120 kHz im Bereich 1:

    oder bei 200 kHz am anderen Ende der Skala:

    Den Zähler habe ich etwas in den Bildern etwas aufgehellt.

    Der Bereich 2 bei 300 kHz:

    1,6 MHz im Bereich 4:

    Es sprechen die Bilder für sich, denke ich. Der Prüfgenerator sendet über seinen gesamten Skalenbereich nicht näher punktgenau.

    Erst im Bereich 5 ab 10 MHz aufwärts setzt eine Drift ein, hier bei 12 MHz gezeigt:

    Der Bereich 3 "spielt" nicht. Hier zeigt das Meßinstrument dementsprechend auch keine Ausgangsspannung an. OK, hat der M2746 wenigstens hier mal einen Fehler, den man beschnarchen kann! ^^

    Die übrigen Funktionen habe ich noch nicht weiter getestet. Ich bin verblüfft, wie punktgenau dieser Prüfgenerator nach 'zig Jahren des Stillstandes "einfach so" aus dem Stand heraus sendet. Aber ist das wohl eben das Resultat der durchdachten Entwicklung dieses Gerätes. Alle Achtung, kann ich da nur sagen.

    Die Handycam verzerrt die rechteckigen Proportionen des Prüfgenerators. Ich bitte, das zu entschuldigen.

    Gruß Michael

    Penthode?

    Edited 2 times, last by MichaelM (May 18, 2025 at 6:06 PM).

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