Restaurierung Mende Super Typ 248

  • Hallo Leute,

    ich hab dieses Schmuckstück erstanden und möchte es wieder zum Leben erwecken -soweit das noch möglich ist - oder es einfach nur als Dekoradio benutzen.

    Zurzeit bin ich mit der Reinigung des Geräts beschäftigt.


    Zuletzt haben scheinbar Mäuse gewohnt ;Maus;;Maus;


    Jetzt hab ich dazu eine Frage - bei den Röhren RENS-1248 löst sich die äußere Beschichtung - hat diese Beschichtung eine Funktion - Abschirmung, Wärmeableitung, ...???


    LG Gerhard

  • ....Jetzt hab ich dazu eine Frage - bei den Röhren RENS-1248 löst sich die äußere Beschichtung - hat diese Beschichtung eine Funktion - Abschirmung, Wärmeableitung, ...???

    Hallo Gerhard.

    Beides, was Du Dir als Zukunft des Radios vorstellen kannst, ist natürlich möglich, Deko oder Reparatur/Restaurierung.

    Da Du mit dem Zerlegen begonnen hast, ein wichtiger Tipp: VORSICHT mit der Skala. Deren innere Bedruckung ist nicht resistent gegen Flüssigkeiten jedweder Art !

    Nun zu Deiner Frage bezgl. der Lackabblätterung an den Röhren
    Der äußere Lack ist stromleitend und dient somit zur Abschirmung des Röhrensystems gegen äußere elektrische Störeinflüsse. Das Abblättern des Lacks ist nichts Ungewöhnliches, er muss aber durch einen ebenso leitenden Neulack ersetzt werden. Bloßes Anpinseln mit irgendeinem Gartenzaunlack ist also nicht zielführend. Details, wie das zu bewerkstelligen ist, können wir Dir gerne erklären.

    _____________

    Gruß
    klaus


    1) Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden. Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
    2) Wer ohne Tippfehler ist, der werfe den ersten Buchstaben.

  • @Klaus:

    .) Erstmals danke für den "Skalenhinweis" werde das beherzigen :smiley14:

    .) könnt ich die Röhren mit Alufolie umwickeln und so die Abschirmung wiederherstellen bzw. wie wichtig ist dieser Orginallack ?

    peter: Das waren scheinbar ganz friedliebene Mäuse - haben keinen Schaden angerichtet :smiley21:


    Gruß G.

  • Hallo Gerhard,

    hier sind einige Varianten zur Erneuerung der Abschirmung beschrieben.
    Die Variante mit der Alufolie wurde auch schon erfolgreich praktiziert, ist allerdings von der Optik total daneben. Für eine erste Inbetriebname sollte es ausreichen-

    Gruß Gerald

  • Hallo Gerhard,

    ja immer diese Probleme mit der Metallisierung. Der Gerald hatte Dir ja schon einen Link geschickt. Richtig, die 1. Wahl ist Graphitspray. Aber man muss einiges beachten. Kolben reinigen, ja, das ist wichtig. Und aufpassen muss man. Von der Kathode der RENS1284 kommt ein feiner Draht. Dieser kommt aus dem Röhrensockel raus. Dieser ist unten um den Glaskörper gelegt. Hier muss man sehen, dass der blanke Draht absolut sauber ist. Ich arbeite hier mit einer kleinen Schlüsselfeile. Danach prüfe ich, ob man mit dem Ohmmeter eine Verbindung zur Kathode messen kann. Ist das gegeben, kann man entweder zunächst eine Alufolie um den Glaskörper wickeln. Unten schließe ich dann mit einem sehr dünnen Draht die Silberfolie um den besagten Draht. Wieder wird man messen zwischen Kathode und der Silberfolie. Ist eine Verbindung da, ist die Röhre geschirmt. Die Silberfolie ist sehr niederohmig. Also bestens geeignet.

    Man kann auch mit Graphitspray arbeiten. Aber Achtung, die Röhre beim Sprühen kopfüber halten. Also Anodenkappe nach unten. Sonst besteht Gefahr, dass Läufer in das Sockel innere gelangen. Jetzt kommt das Wichtige: Die gesprühte Schicht muss mit einem weichen Tuch etwas berieben werden. Nun kommt der 2. Sprühvorgang. Jetzt sollte die Röhre gut geschirmt sein. Man kann nun die Röhre mit Zinkspray Silber einsprühen oder eben mit Gold. Es ist leider so, dass der besagte Graphitspray-Film sehr hochohmig ist. Ich hatte es öfter, dass die Röhren trotzdem gekoppelt haben. Dann habe ich tatsächlich die Silberfolie verwendet. Sicher - wie Gerald schreibt, schön ist was anderes.

    Das Gerät besitzt übrigens eine Rückkopplung. Und Achtung: Die Röhren müssen hier schon einwandfrei sein. Also gute Emission besitzen. Falls Du keine Prüfmöglichkeit hast, kannst Du sie mir zusenden und ich prüfe die Röhren für Dich. Kostet nur das Porto.

    Anbei das Schaltbild zum Radio:

    mende.pdf

    Es grüßt Euch aus Peine
          
    Andreas
    Nicht nur die Röhren sollen glühen.

  • Das Thema wurde auch in RBF ausführlich behandelt:

    Andreas_P
    February 14, 2014 at 12:31 AM
    navi
    August 10, 2017 at 10:05 PM

    Besonders die Beiträge Nr.3 und (!) 16 von DiRu

    Gruß,
    Ivan

  • Das ist die so genannte "Lichtantenne". Falls keine Möglichkeit bestand eine Langdrahtantenne zu spannen, konnte man den Antenneneingang über diesen Kondensator mit der Netzleitung verbinden. Dadurch wirkte die damals oft noch vorhandene Oberleitung als Empfangsantenne, brachte allerdings auch jede Menge HF-Störungen mit in das Gerät. Der Kondensator in der Lichtantennenleitung muss sehr hoch spannungsfest sein, um elektrische Unfälle zu vermeiden.

    Gruß Gerald

  • Hallo & danke an alle die mir zurate stehen,

    Ich hab mich jetzt in die "Röhrenrestaurierung" eingelesen. Mein Plan wäre, den TA Eingang für eine externe Tonquelle zu benutzen da auf MW/LW Bändern ja sowieso nur mehr Radiorauschen zu hören ist - abgesehn von einer nicht vorhandenen Antenne.

    Übrigens ist anstatt der RENS1374D eine APP4120 installiert !

    Das Gerät besitzt übrigens eine Rückkopplung. Und Achtung: Die Röhren müssen hier schon einwandfrei sein. Also gute Emission besitzen. Falls Du keine Prüfmöglichkeit hast, kannst Du sie mir zusenden und ich prüfe die Röhren für Dich. Kostet nur das Porto.

    Herzlichen Dank - ich werde darauf zurückkommen wenn ich Bedarf habe :smiley53:

    PS: komme aus Zeitmangel kaum voran - wäre ja besser eine Winterarbeit .....

    Gruß Gerhard

  • @ Gerald das war ja dann auch eine sehr heikle Angelegenheit.

    Ich könnte mit so einer Konstruktion nicht mehr ruhig schlafen.

    Es ist ja schon ein Trafo mit Netztrennung vorhanden, warum hat man mit dem Kondensator diese gute Eigenschaft wieder zunichte gemacht ?

    Da gab es auch zu der Zeit schon wesentliche bessere Lösungen !

    Freundliche Grüße aus dem hohen Norden sendet

    Jürgen (ELO01)

  • Hallo Jürgen!

    Die LA (Lichtantenne) hat mit Netztrennung nichts zu tun , wenn der Kondensator iO ist , ist er genauso sicher wie ein Trafo , worum es geht ist , das die gewünschte Senderenergie ins Gerät gelangt .

    Stell dir mal vor ,1935, Berlin , 2 Zimmer , Klo halbe Treppe , Radio auf Abzahlung (250 RM !) Hauswart verbietet Draht aus der Stube , Ferritantenne gab's nicht , die Verstärkung von drei Systemen ist auch nicht so dolle , für eine vernünftige Innenantenne braucht man Geld oder Wissen ,Zeit und Material und auf der Lichtoberleitung tummeln sich so viele Hochfrequenz Schwingungen .

    mfG Torsten

  • Also dieser "ominöse" LA-Kondensator ist in diesen Gerät nicht mehr vorhanden - der Anschluß ist leer und man kann erkennen das etwas abgezwickt wurde. Ich bin gespannt, ob es da noch mehr Überaschungen gibt :smiley43:

    Gruß Gerhard

  • @ Torsten,

    wenn der Kondensator iO ist , ist er genauso sicher wie ein Trafo

    Siehe hier Zitat Wiki :

    Nachteil ist die fehlende galvanische Trennung. Ein damit versorgtes Gerät muss berührungssicher gekapselt sein.

    genau das meinte ich Torsten , Sorry

    @ Gerhard

    "ominöse" LA-Kondensator ist in diesen Gerät nicht mehr vorhanden

    Las den Kondensator bloß weg, wenn Du den wieder einbaust, bist Du auch Verantwortlich für evtl. Folgen.

    Freundliche Grüße aus dem hohen Norden sendet

    Jürgen (ELO01)

  • Nochmal zum Thema Abblättern von Graphit-Beschichtungen.

    Alter Trick von meinem Physiklehrer, hat bei einer Bildröhre auch super funktioniert:

    - Graphit-Pulver besorgen (am besten von einem Physiklehrer, da kostenlos):smiley58:8).

    - kleines Fläschchen Ponal-Holzleim (Fa. Henkel) besorgen

    - es ist angezeigt, die Wunde von Fett und Staub vor der Behandlung zu reinigen

    - Pulver und etwas Ponal in einem "Wegwerf-"Gefäß anrühren, die Mischung muß eine dunkelgraue Farbe erreichen, und an den zu verarztenden Stellen mit einem kleinen Pinsel dünn auftragen werden.

    - Ruhezeit bis zur Genesung (Trocknung) abwarten und Patient wieder dem Alltagsleben zuführen.

    Gruß,

    Fernseheumel:bat:

  • Hallo allerseits !

    Du liebe Güte, bitte keine erneute Sicherheitsdebatte , ich wollte nur herausstellen , das unter den damaligen Vorraussetzungen und Möglichkeiten eine Antennenankopplung über das Stromnetz aus der Sicht der Benutzer und der Industrie auch Vorteile bietet .

    mfG Torsten

  • Hallo kurz zu deinem schönen Mende...genau meine Sammelepoche. Wie schaut es mit dem Kondensatorblock aus , sind Werte noch im Tolleranzbereich oder willst du ihn neu Befüllen , oder deaktivieren und neue Kondis drunter verstecken ? ....Bin auf die weitere Restauration gespannt . Ach ja Netzantenne ja klar funktioniert dies aber ich habe sowas auch immer " Deaktiviert"....Falls mein Enkel doch mal die Radios von mir übernimmt lg. Maik (Stassfurt)

  • Hallo Torsten ,

    ich will hier keine neue Sicherheitsdebatte lostreten. Sorry

    Ich hab nur klargestellt das ein Kondensator keine Netztrennung ist, mehr nicht !

    Wenn etwas passiert ist der Teufel los, so ist nun mal hier in Deutschland Sorry:)

    Freundliche Grüße aus dem hohen Norden sendet

    Jürgen (ELO01)

  • Hallo lieber Fernseheumel,

    danke für Deinen interessanten Tip mit der Abschirmung von Röhren. Diese Probleme ergeben sich leider bei mir auch öfter. Ich habe mir gerade Graphitpulver bestellt. Zur Bezahlung. Dann wird das so probiert.

    Es grüßt Euch aus Peine
          
    Andreas
    Nicht nur die Röhren sollen glühen.

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