Lautsprecher als Mikrofon

  • Hallo in die Runde,

    ich habe gestern diese angehängte Schaltung ausgegraben und mal aufgebaut. Ich habe einen Lautsprecher 0,2W/8Ohm verwendet. So was empfindliches habe ich noch nicht gesehen. Durch zwei getrennte Räume hat sich noch eine Rückkopplung aufgebaut. Da hört man die Flöhe husten. Auch von der Übertragungs Qualität

    nicht schlecht. Nun aber meine Frage. Was das für eine Transistor Grundschaltung ist, ist mir klar. Was mir nicht Klar ist, wofür ist der Elko an der Basis. Wenn ich ihn weg

    lasse funktioniert die Schaltung nicht mehr. Hat jemand eine logische Erlärung dafür?

    Besten Dank

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    wie ich es mir erkläre: Der Kondensator wirkt sich nur wechselspannungsmäßig als Widerstand aus und kann nur so den Arbeitspunkt des Transistors in der erforderlichen Höhe halten, wenn die Basis spannungsmäßig der Gegenspannung am Emitter "folgt". Ohne C scheint der T eher an der Grenze seines Arbeitsbereiches festzusitzen.

    Gruß MIcha

  • … Nun aber meine Frage. Was das für eine Transistor Grundschaltung ist, ist mir klar. Was mir nicht Klar ist, wofür ist der Elko an der Basis.

    Hallo Dieter,

    die Grundschaltung nennt sich folgerichtig „Basisschaltung“, weil die Basis des Transistors wechselspannungsmäßig durch den Kondensator auf Masse liegt.

    Transistorverstärker in Basisschaltung

    Die Basisschaltung verwendet man hauptsächlich bei Quellsignalen mit niedriger Quellimpedanz, hier der niederohmige Lautsprecher als Mikrofon und sonst hauptsächlich bei HF-Schaltungen als Eingangsstufe für niederohmige Impedanz vom Antennensignal z.B. bei UKW-Tunern. Ist das Äquivalent zur Gitterbasisschaltung von Röhrenschaltungen.

    Gruß

    (Reflex-)Kalle

  • Es geht auch noch einfacher:

    Ich war in der Notsituation, damals an meinem Düsseldorfer "Zweitwohnsitz" eine Mikrofonaufnahme machen zu müssen.

    Mein Hör-Ensemble bestand aus aktuellen Sperrmüllgeräten, ein Philips Saturn von ca. 1955/56 und einem superseltenen Röhrentonbandgerät, Butoba oder so ähnlich (Habe es heute noch!):smiley20:

    Angekündigt in einer Rundfunksendung war David Essex mit "Rock on". Ich hatte 1-2 Plattenlängen Zeit etwas zu zaubern! Diese Platte stand oben auf meiner Wunschliste :smiley59:, war aber nicht mehr zu bekommen.:( Die Aufnahme damals, 1981, von höchstem besitzschutzwürdigen Interesse! Heute habe ich mehrere dieser Platten, auch für die Juke-Boxen.

    Meine "Mikro-" Wahl viel auf einen 20 cm Grundig-Konzertlautsprecher aus einer Radiotruhe von 1954!

    Ja, es hat geklappt, das Klangergebnis war überraschend spitzenmäßig!

    Gruß,

    Fernseheumel:bat:

  • Als Kind habe ich auch Lautsprecher als Mikrofon verwendet, da ich kein Mikrofon hatte. Man konnte sie direkt an den TA-Eingang anschließen und es klang gar nicht mal so schlecht. Es waren kleine Lautsprecher, so ca. 6 cm aus dem Bastelladen. Mit größeren Lautsprechern (Fernseheule hat ja 20 cm geschrieben) waren die Erfahrungen nicht so gut, da sie sehr hohl und unnatürlich geklungen haben. Da ist dann die Membrane vermutlich zu träge. Das hängt natürlich auch vom Lautsprecher ab.

    Liebe Grüße,
    der Jens wars gewesen...

    --------------------------------------------------------------
    Die Wege der Elektronen sind unergründlich.

  • Ja, genau so mit Ausgangsübertrager haben wir vor längst vergangener Zeit den Lautsprecher vom selbst gebastelten 10m Handfunkgerät mit zwei Transistoren (Pendler-Audion/Sender-Oszillator und NF-/HF-Endstufe) auch als Mikrofon verwendet. Mit zwei 4,5V Flachbatterien als Spannungsversorgung konnte man sich dann gut quer über den Dämeritzsee zwischen Berlin-Hessenwinkel, wo ich gewohnt habe, und Erkner, wo die GST-Klubstation war, gut unterhalten (auch auf dem Weg dahin mit dem Fahrrad). Sowas wie heute die kleinen Elektret-Mikros, wie man sie heute in Handfunkgeräten usw. verbaut, gab es damals (in der DDR) gar nicht.

    Gruß

    (Reflex-)Kalle

  • Hallo,

    den Lautsprecher ohne Vorverstärker oder Impedanzwandler einfach so als Mikrofon angeschlossen?

    Gruss

    Dieter

    Ja, genauso habe ich es gemacht.

    Das Tonbandgerät ist Baujahr ca. 1958, also nichts mehr mit außergewöhnlichen Mikro-Eingängen.

    Wegen der großen Membrane hatte ich auch anfangs Zweifel. Bläst man jedoch mit geeigneten Luftdruck, sprich Schallpegel hinein, werden die Nachteile einer so hart aufgehangenen und schweren Membrane kompensiert!:idea:

    An dieser Stelle nochmals ein Dankeschön denen, die meinen Beitrag mit LIKES bedacht haben!:smiley32: Das Echo der Peripherie war damals geteilt!

    Zum Thema Schalldruck:

    Mein perfekter Musikgeschmack, ich kenne keinen Menschen mit einem besseren :smiley20:, wurde auch von meinem damaligen Mädelsbesuch geteilt.:heart:

    Das Tonbandgerät, kurz nach dem Einzug im Stadtteil Pempelfort gefunden, habe ich am Wochenende in meinem Elternhaus auf dem Lande repariert und wieder in meine Stadtbude mitgenommen.

    Da ich damals nur wenige Tonbänder besaß, war mein Programm etwas eingeschränkt. Neben der besagten Aufnahme von David Essex hatte ich zuhause eine LP von "Doctors of Madness" und die LP von der "Tubeway Army/Gary Numan" überspielt.

    Sommerhits waren damals Visage (Fade to gray) und natürlich die Clash mit "The magnificent seven", lief damals in der Düsseldorfer Altstadt in jedem Andenkenladen schon mittags, natürlich auch bei mir.:)

    Ein reiferes Ehepaar aus dem gegenüberliegenden Haus mit Balkon teilte meine Musikbegeisterung und die damit verbundenen Aktivitäten keineswegs!:thumbdown::thumbdown::thumbdown::thumbdown::thumbdown:

    Mehrmals ließen sie mich telefonisch über die Haus-Chefin wissen :smiley18:, daß sie offensichtlich lieber den ratternden Straßenbahnen an der nächsten Straßenecke lauschen wollten, als mit mir gemeinsam meine Wohlfühlmusik zu genießen!:smiley26: - Pöbel!:smiley21:

    Also mein Röhrentonbandgerät und der Philips Saturn haben bei geöffnetem Fenster, doch für eine beachtliche Beschallung gesorgt!

    Eine Erkenntnis die ich damals gewonnen habe: Ziehe nie wieder mit anderen Leuten unter ein gemeinsames Dach!:P

    Gruß,

    Fernseheumel:bat:

  • Dass man Lautsprecher als Mikrofon nutzt, ist bereits bekannt. So werden sie in einfachen CB Funkgeräten als Lautsprecher aber auch als Mikrofon genutzt. Wegen der geringen Impedanz von 4...8 Ohm (meistens) ist halt die Spannung, die generiert wird, nicht so gut. Außerdem ist der Klang im Vergleich zu einem echten Mikrofon wegen der starren Membrane eher limitiert, Sprache ok, aber Musik nicht so gute Qualität.

    Dass es bei deinem Experiment eine Rückkopplung gab, kann auch an der Spule liegen. Diese Sendet ja die Informationen aus. Wenn du ein Lautsprecher Mikro, oder dynamisches Mikro verwendest, dann kannst du einfach ein NF Signal in eine Induktivität einkoppeln, diese in Mikrofon Reichweite bringen, und schon hörst du den Ton aus der Spule aus dem Verstärker, wo der Lautsprecher / das Mikro mit verbunden ist.

  • Hier kenne ich das prinzip von den etwas älteren gegensprechanlagen in den Wonungen.

    Der lautprecher war für beides vorgesehen. Mikro und Wiedergabe. ich habe sogar noch einige dieser Lautsprecher aufgehoben, denn mit der zeit wurden die meisten anlagen gegen neue getauscht. Modern mit Bildschirm ond so weiter.

    Viele Grüße, Juan
    Printed on recycled Data

  • Genau Juan, ich habe immer noch eine Wechselsprechanlage in Betrieb. Der Lautsprecher dient hier als Aufnahme und Wiedergabe.

    Schon interessant, wie klar und deutlich der Ton ist. Alle Nebengeräusche werden da mit übertragen. Brummen ist nicht zu hören, obwohl die Leitung bis zu 100 Meter sein kann. bei mir sind es ca. 20 Meter.

    Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. :)

    Grüße Frank, der Moschti

  • Ja das stimmt. Und es gibt sie auch in hoher Impedanz was hier eventuel auch forteilhaft ist.

    Ich hatte mal welche mit 60 Ohm oder so. Kann mich nicht mer genau errinern. Ist mitlerweile schon über 30 Jahre her.

    Die stammen aus einem Kopfhörer wie ihn die Hubschrauberpiloten tragen. Diese typischen grünen.

    Viele Grüße, Juan
    Printed on recycled Data

  • Es paßt nicht ganz zum Thema, aber sonst werde ich es nie los ^^:

    Zu CB-Funk-Zeiten probierte ich anstelle des normalen Mikrofons mal eine Kohlesprechkapsel aus einem alten Telefon aus - unterer Anschluß an Masse, oberer Anschluß über einen Vorwiderstand an 12 V, am oberen Anschluß mit einem Kondensator entkoppelt.

    Das Ding war so empfindlich, daß erstmal nur Rückkopplungen kamen. Nachdem ich das Ausgangssignal mit einem Spannungsteiler abgeschwächt hatte, funktionierte es. Der Klang war schlecht, und ich meine mich zu erinnern, daß die Kapsel schnell unempfindlicher und nach etwas Schütteln wieder besser wurde. Fazit: nicht praxistauglich.

    Gruß, Frank

    Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.

  • Dynamische Hörkapseln aus alten Telefonen gehen sehr gut, sind auch mittelohmig.

    Solche dynamische Hörkapseln setzten wir in der Zeit ca. 1975 – 1980 erfolgreich als Mikrofone in Sprechanlagen eines Industriebetriebs ein.
    Ihr Frequenzgang ist auf optimale Sprachverstänlichkeit ausgelegt, da brauchte man nichts mehr zusätzlich aufzupeppen.

    Grüße,
    Jacob

    :smiley53: mfG ЯR

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