LOEWE OPTA 4743W Heizungsproblem

  • Hallo an alle

    Habe ein Radio aus den sechzigen LOEWE OPTA, Typ 4743W. Optisch gut erhalten. Musste aber den Netztrafo sowie den Selengleichrichter auswechseln. Das sah soweit gut aus. Aber die Roehre EABC 80 wurde weder warm, noch leuchtete der Gluehfaden und es kam kein Ton aus den Lautsprechern. Die Ursache blieb mir verborgen, trotz sorgfaeltiger Untersuchung.

    Da ich aber noch Anfaenger in der Roehrentechnik bin, ist das sicher kein Wunder. Kann mir da Jemand helfen?

  • Hallo

    Danke euch allen fuer eure Tips:

    Also: Die Skalenbeleuchtung geht und hat auch die entsprechende Voltzahl. Die restlichen Roehren gluehen und werden warm. die gemeinte UKW Roehre EABC 80 ist schon ausgewechselt und neu! Vom Sockel alle Pints gegen Masse - keine Spannung gemessen. An welchen Pints (1-9) muss ich die 6,3 Volt (Gleichspannung ?) messen koennen?

    Gruss Volky

  • moin Volky,

    bei allen 9 pin E und u- Röhren liegt die Heizung an Pin 4 + 5 Auch ist idR einer dieser beiden Pins an Masse gelötet, wenn's auch die Heizwicklung des Netz Trafos ist

    M.f.G.
    harry


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    Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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  • Quote from radioharry

    bei allen 9 pin E und u- Röhren liegt die Heizung an Pin 4 + 5

    .....wobei noch zu ergänzen wäre, daß bei manchen Noval-Doppeltrioden an Pin 4 und Pin 5 eine Heizspannung von 12,6[V] erforderlich ist - will man die Dinger mit 6,3[V] heizen, braucht man noch Pin 9 zur Parallelschaltung der beiden Teilheizfäden dazu.

    Beispieltypen hierfür: E80CC / ECC81 / ECC82 / ECC83 / E81CC / E82CC / E83CC / ECC801S / ECC802S / ECC803S / ECC832.

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Hallo Günter,

    möglicherweise hat einer der Heizungspins ( 4 und 6 ) im Sockel keinen Kontakt zum Röhrenstift. Da hilft es zum Testen, die Röhre etwas schräg zu stellen oder hin und her zu bewegen, vielleicht beginnt sie dann zu glühen. Wenn ja, müsste der Sockel ersetzt werden.

    Der sonst bei der EABC80 häufig zu beobachiende Fehler, dass der Heizkreis im Inneren der Röhre (Serienschaltung von 3 Systemen, dass sieht man ganz oben über den Systemen) unterbrochen oder gegen Masse kurzgeschlossen ist, scheint hier nicht vorzuliegen.

    Viele Grüße

    Ronald

  • Hallo,

    danke an alle fuer die tollen Vorschlaege und fuer die ueberwaeltige Resonanz. Ich habe nochmals einiges ueberprueft und kann sagen: Der Sockel scheint in Ordnung. Roehre raus un dann nochmals unter Betrieb gemessen. Pin 9 (Draufsicht) gegen Masse 6 Volt Wechselstrom gemessensonst nichts. Kann das richtig sein?

    Um auf Uwe zurueck zukommen: Seine Idee mit der Heizspannung vom Netztrafo waere eine denkbare Moeglichkeit, da ich nicht 100% sicher sein kann, das ich die Anschluesse des neuen (alten) Trafo getroffen habe. Aber alles lief soweit gut. Das wuerde aber bedeuten, dass die EABC einen eigenen Heizfaden haette?! Soweit ich das vom Schaltplan ersehen kann, sind die aller Roehren parallel geschaltet.

    MfG Volker

  • Hallo Volker,

    es ist gewagt, das Gerät in Betrieb zu nehmen, wenn man nicht sicher ist, eindeutig die 6,3V Heizungsanschlüsse am neuen Trafo erwischt zu haben. Ausmessen vor dem Anlöten hat sich dabei bewährt.
    Was die Heizung der EABC betrifft, würde ich die Röhre ziehen und dann von oben an den Anschlüssen 4 und 5 messen, ob die 6,3V anliegen. Die Pins 4+5 findest Du von der Lücke aus gegen den Uhrzeigersinn gezählt. Mit abisolierten Drahtenden (etwa Stärke der Röhrenpins) in die entprechenden Löcher der Röhrenfassung gesteckt, lässt sich gut messen. (Man kann auch statt der Drähte ausgemusterte Spritzenkanülen verwenden, wenn man solche auftreiben kann, die sind stabiler und vorn angespitzt.)
    Vermutlich wirst Du keine Spannung messen, denn sonst müsste die Röhre heizen, die Fassung ist nach Deiner Aussage ja i.O. Dann gilt es die Verkabelung zur EABC nachzuverfolgen, irgendwo müsste eine Unterbrechung vorliegen. Der Fehler sollte zu finden sein.

    Beste Grüße
    Jürgen


  • Ich würde die Röhre ziehen und dann 1. mit den Widerstand an der Röhre zwischen Pin 4 und 5 messen, ist hier ein Wert zu messen, dann würde ich 2. bei gezogenem Netzstecker den Widerstand zwischen dem Chassis und den Pin 4 und 5 messen. Einer von beiden sollte ein Widerstand bei 0 Ohm haben. Ist auch das gegeben, würde ich den Widerstand am anderen Pin gegen den Anschluss am Trafo messen und die Leitung verfolgen. Irgendwo wird sich so eine Unterbrechung finden lassen. Evtl. müssen die Lampen aus geschraubt und alle Röhren gezogen werden.

    Findet sich so kein Fehler, liegt es an der Fassung.

    Viele Grüße

    Franz Bernhard


    ... und die Radios laufen nicht weg.....

  • Hallo an Euch,

    danke, werde eure Ratschlaege befolgen. Mal sehen, ob ich weiterkomme. Ich gehe schon davon aus, dass ich die richtigen Draehte erwischt habe, da ich vorher den Trafo auf seine Primaer- Sekundaerspannung ueberprueft habe. Vorher wurde der alte Trafo ganz schnell heiss und der Gleichrichter fing an zu rauchen. Davon ist jetzt aber nichts mehr vorhanden. Deswegen fand ich , dass beides kaputt war.

    Ich bin euch noch eine Erklaerung schuldig:

    Ich wohne z.Z. in Malaysia (hier betraegt die Hausspannung ca. 249 Volt). Die Radios in den 60.Jahren waren aber nur bis 230 V ausgelegt. Ich vermute daher, dass es den ersten Einschaltversuch hier nicht ueberstanden hatte, obwohl die Sicherung heil blieb!

    Mein Tastenfeld ist in Englisch und hat kein Eszet usw. Der Zeitunterschied betraegt in der Sommerzeit 6 Stdn. im Voraus!

    Seid herzlich gegruesst

    Volker

  • Hallo Volker,

    du schriebst "Der Sockel scheint in Ordnung. Roehre raus und dann nochmals unter Betrieb gemessen. Pin 9 (Draufsicht) gegen Masse 6 Volt Wechselstrom gemessen sonst nichts. Kann das richtig sein?"

    NEIN, denn Pin 9 als Heizungsmitte, gibts nur, wie bereits vom Günter geschrieben, nur an Doppel Trioden dieser Röhren, die dann, E80CC / ECC81 / ECC82 / ECC83 / E81CC / E82CC / E83CC / ECC801S / ECC802S / ECC803S und ECC832 heißen Mit Dank an Günter für die Aufstellung) Der Pin 9 der EABC80 aber ist die Anode und an der sollten ca. 70 V Gleichspannung (abgekürzt, DC) messbar sein Und richtig, gemessen wird, wenn nicht explizit anders angegeben, immer gegen Masse.

    M.f.G.
    harry


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    Edited 2 times, last by radioharry (May 5, 2025 at 4:07 PM).

  • Nur der Vollständigkeit halber: Es gab keine UCC xx mit Mittelabgriff der Heizung, und nicht jede ECC xx hat einen solchen. Güter hat oben nahezu alle europäischen Doppeltrioden mit Mittelabgriff genannt.

    Beste Grüße, Uwe

  • Danke Uwe und Sorry, mir mangelte es am Nachdenken :smiley26: Habe den Beitrag berichtigt.

    M.f.G.
    harry


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  • Hallo,

    ich bin eurem Rat in sofern gefolgt, dass ich die Vedrahtung (noch Original) verfolgt habe, was schwierig genug war und eine merkwuerdige Schaltung festgestellt: Bei der besagten EABC80 ist der Pin 4 mit Pin 9 der naechsten Roehre EF89 verbunden.

    Der Pin 9 der EABC80 ist mit Pin 4 der EBC 91 verbunden, merkwuerdig, was? An Pin 4 aller anderen Roehren liegt tatsaechlich gegen Masse 6,3 Volt an! Versteht ihr das?

    Gruesse Volker

    Edited once, last by Volky (May 6, 2025 at 11:01 AM).

  • Bei der EBC91 liegt die Heizspannung an den Pins 3 und 4. Bei den anderen Röhren des Gerätes an den Pins 4 und 5.

    Pin 9 der EABC80 ist die Anode der Triode. Sie darf laut Schaltplan nicht mit Pin 4 der EBC verbunden sein!

    Grüße aus dem Odenwald,

    Werner


    Lesen gefährdet die Dummheit!

  • Gaaaaanz sicher, dass die EABC nicht einfach nur falsch gesteckt und mit einer anderen Röhre vertauscht wurde? Ich meine, sowas kann passieren ...

    ~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
    Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
    Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht :D

    Mitglied im Rundfunkmuseum e. V. (Cham), Radiomuseum.org, GFGF (Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e. V.)

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