Suche Unterlagen zu Kathrein UKW-Sender-Einschub

  • Von einem guten Freund bekam ich (aus einem Nachlass) zwei identische Stereo-Sender in Einschubtechnik. Beide Sender funktionieren einwandfrei. Die Frequenz lässt sich im 12,5 kHz-Raster einstellen und deckt den gesamten UKW-Bereich ab.

    Der Betrieb ist mir nicht erlaubt; somit habe ich die Teile natürlich nur mit einer dummy-load betrieben.

    Leider konnte ich keinerlei Informationen und/oder das technische Handbuch auftreiben. Ein handgezeichnetes Schaltbild liegt vor.

    Kann hier jemand mit Informationen bzw. Unterlagen weiterhelfen? Die Fotos zeigen u.a. die vorhandenen Typenschilder.


    Grüße aus dem Odenwald,

    Werner


    Lesen gefährdet die Dummheit!

  • Hast Du schon mal bei Kathrein in Rosenheim nachgefragt, Werner? Ich würde mal vermuten, daß das ein Sendemodul für eine Kabelkopfstelle ist - UKW terrestrisch war / ist meiner Kenntnis nach die Domäne von Telefunken und Rohde & Schwarz.

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Kathrein in RO wäre auch mein Favorit.

    Evtl. Wird man zu freundlichen Mitarbeitern durchgestellt, die schon lange genug im Unternehmen arbeiten um diese Einschübe zu kennen.


    Wäre mit einem einstellbaren Abschwächer ein messsender daraus baubar, den man für das Hobby nutzen kann?

    Gruss Andreas

  • Hallo Werner, Günter,

    In Kabelkopfstationen nennen wir das „Kanal-Selektive-UKW-Aufbereitung“. Das ist kein Sender, sondern ein Audio-Stereo-FM-Modulator. Hier wird über Lenco-Audio Links/rechts eingespeist und auf die feste Frequenz umgesetzt.

    Das konnte nicht nur R&S, auch Grundig, Fuba=da war ich Bauleiter, Wisi, Blankom, ASTRO, Polytron, DDR-EGB-Burgstädt haben das angeboten. Wir unterscheiden in A-B-C-Klasse nach angeschlossener WE-Zahl / Verstärkeranzahl in der Kaskade.

    Die A-Klasse versorgt sehr große Städte, B-Klasse bis 30000WE, C-Klasse ca. 2000WE. Der gezeigte Kathrein-FM-Modulator könnte zur B-Klasse gehören.

    Warum „Kanal-Selektive-UKW-Aufbereitung“.

    Bei einer Ortsüblichen UKW-Breitbandeinspeisung werden die Sender in der ankommenden Pegelhöhe nur Verstärkung angehoben und die Pegelunterschiede zwischen Nah-Fernsender nicht angepasst. In der Praxis heißt das, ein Fernsender kommt 30 dB unter den höchsten Ortsender, das wird dann bis zum Kunden durchgereicht. Die Breitbandige FM-Einspeisung wird meistens aus Kostengründen nur in der C-Klasse eingesetzt.

    Bei der „Kanal-Selektive-UKW-Aufbereitung“ werden aus dem vorhandenen UKW-Signal die gewollten Stereo-Programmen aus der Terrestrischen UKW-Frequenz in ein neues UKW-Raster umgesetzt. Für jedes UKW-Programm ist also ein FM-Modulator notwendig. Wobei die Industrie 2-4 oder xx fach-Modulatoren in einer Kassette anbietet. Für die Selektion wird die ZF von 10.7 MHz verwendet. Aus der ZF-Wird dann in den neuen OUT-Kanal hochmoduliert. Die Oberwellen werden dadurch auf 60 dB unterdrückt. Intern erfolgt dann noch eine automatische Regelung. Somit sind die OUT-Pegel im neuen Ausgangsraster Pegelgleich.

    Das hat seinen Preis. In der Regel hatten wir 24-30 FM-Programme aufbereitet. Als Gutachter für Breitbandkabel-Anlagen, hatte ich mal einen privaten Anbieter mit 50 selektiv-Aufbereiteten UKW-Programmen.

    image.jpeg

    Das Spektrum oben: Ortsüblicher UKW-Empfang, sehr große Pegelunterschiede.

    Spektrum unten: Aufbereite UKW-Programme mit kanalselektiven UKW-Modulatoren.

    @ Werner, da gibts du das L+R Audio-Signal rein. Die OUT-Frequenz ist mit Quarz festeingestellt. Das kannst du nichts verändern. Achtung, da kommen über 110 dB raus!!!

    Wenn du die Lemo-Stecker brauchst melden.


    VG Dieter

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe

    Edited once, last by Antennenking (May 9, 2025 at 3:46 PM).

  • Vielen Dank für die Erklärung, Dieter - wieder was gelernt. Zu den "Lenco"-Steckern: Ich kenn' diesen Namen für Steckverbinder nur für ganz anders aussehende Sachen aus dem Bootsbereich - hast Du da vielleicht eine Typenbezeichnung oder einen Hinweis auf ein Datenblatt etc.? Dankeschön.

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
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  • Hallo Günter,

    sorry, hatte oben einen Tippfehler, jetzt korrigiert.

    Ich kenne "Lemo" nur im Profi-Audio-Bereich. Ich habe eine A-Klasse Kopfstelle R&S von der UNI-Madgeburg bekommen. Zwischen den Empfangskasetten wird Audio nur über Lemo verbunden. Ich habe xx Verbinder-Kabel- Stecker Einbaubuchsen. Die Stecker heißen bei mir: LEMO FFP 0S und die Einbaubuchsen: ERN 0S

    VG Dieter=Antennennking

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe

  • Hallo Dieter,

    vielen Dank für deine Ausführungen! :smiley32:

    In einem Punkt muss ich dich verbessern: Die OUT-Frequenz ist nicht durch einen Quarz festgelegt, sondern lässt sich - wie ich ja schon schrieb - im 12,5 kHz-Raster über den gesamten UKW-Bereich einstellen!!

    Grüße aus dem Odenwald,

    Werner


    Lesen gefährdet die Dummheit!

  • Danke für die Korrektur, Dieter. Ja, "Lemo" ist natürlich bekannt - wird hier viel verwendet.

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Hallo WErner,

    ja, wer lesen kann......, hast natürlich recht. Ich habe eine komplette Kathrein Kanal-Selektive-UKW-Aufbereitung, alles fest mit Quarz. Da bin ich wohl von meiner ausgegangen. Das haben die Hersteller unterschiedlich umgesetzt. Bei Fuba B-Klasse waren alle mit Quarz im Ein-Ausgang. R&S / Kathrein haben in der Profi-A-Klasse mit Quarze gearbeitet.


    VG Dieter

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe

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