Erfolgreicher Reparaturversuch ESCORT EDM83BS Multimeter eines Forenmitglied

  • Moin ihr Lieben!

    Ein Forenmitglied hatte sich erbarmt, meine Sucht nach potenziellen Reparaturkandidaten zu befriedigen. Weil mittlerweile wird es langsam mau auf meiner Werkbank und ich laufe schon ohne Reparaturkandidaten auf und ab vor meinem Tisch - schlimme Sache das! Die Rettung ist zum Glück gleich dreifacher Natur, ein Escort, ein Fluke und ein BBC Goerz Metrawatt fanden sich in der Kiste.

    Mit dem Escort wollte ich anfangen und so sieht das gute Stück aus:

    Zur Vorgeschichte:

    - Aus einer "Schrottkiste" vom Besitzer gerettet worden
    - COM-Anschluss wurde vom Besitzer erneuert

    Ein Funktionstest war "mäßig" ausgefallen. Frequenzzähler scheint soweit in Ordnung (hat auch der Besitzer festgestellt), Volts DC und AC sind ebenso in Ordnung (wurde auch vom Besitzer festgestellt). Der erste Unterschied aber, zumindest jetzt hier bei mir: Ohm-Messung ist absolut erratisch und von Durchgangsprüfung sprechen wir erst nicht.

    Hier mal die Widerstands-Funktion so wie es bei mir "arbeitet":

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    Wenn dann noch der Durchgangsprüfer dazugeschaltet wird, gibt es Schmerzen für die Ohren:

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    Nun aber der nächste, kleine und interessante Aspekt: Je nachdem wie am V/Ohms/Hz/Cx Anschluss gewackelt wird, tauchen kurz plausible Werte auf. Bei meiner Testbox für Multimeter-Grundfunktionen erscheint der 100 Ohm Präzisionswiderstand manchmal als 97,8 Ohm und verschwindet dann wieder. Das klingt doch sehr nach Wackler am Anschluss, ist zumindest mein erster Gedanke. An anderer Stelle: Volt AC oder DC kann soviel gewackelt werden wie lustig - das Ergebnis ist und bleibt stabil. Nun kann es natürlich sein, dass das am V/Ohm/Hz/Cx-Anschluss mehrere Abgänge gibt und davon nicht alle richtig Kontakt haben.

    Somit war der nächste Schritt: Mal reinschauen ins gute Multimeter und sich ein Bild der Lage im Inneren machen. Wie sich dann herausstellen soll, gibt es in der Tat zwei Wege vom V/Ohm/Hz/Cx Anschluss ... einer davon ist ordnungsgemäß durchgängig:

    Der Nachbar aber ...

    Ja, neee. Über 7 MegaOhm sind mir zu wenig "kurzschluss" dafür, dass das Bauteil normalerweise direkt mit dem Sockel verbunden sein sollte. An der Stelle hatte ich auch festgestellt, COM und V/Ohm/Hz/Cx sind beide etwas "wackelig". Nur um meine Vermutung von nicht ganz sauberen Kontakten zur Platine zu untermauern, wurden kurzerhand Brücken gelegt und der COM-Anschluss als blaues Testkabel extra herausgeführt.

    Anschließend wurde an "blaues Kabel" (COM) und im Sockel V/Ohm/Hz/Cx (rotes Kabel als Brücke wo bis eben noch über 7 MegaOhm waren) erneut mein Präzisionswiderstand angeschlossen und voilà!

    Das sieht doch schon mal gut aus und der Durchgangsprüfer macht auch kein Amok mehr und reagiert NUR wenn auch wirklich ein Durchgang vorliegt bzw dieser sehr Niederohmig ist.

    Als nächstes wollte ich in meinen dutzenden Schlachtgeräten an Multimeter (die oft nicht zu retten sind weil bspw. custom chips einen Defekt aufweisen) nach einem passenderen Sockel für COM suchen und auch schauen, wie sich die beiden Sockel generell stabiler wieder mit der Platine verbinden lassen. Wenn wir Glück haben, war das "einzige Problem" nicht ganz stabile Sockel - ein guter, leichter Start.

    Liebe Grüße bis dato!

    Les gens sont à la merci des nains de l'internet qui ramènent à leur niveau des gens qui sont excellents dans leur domaine. Ils diminuent la flamme de quelqu'un pour rendre la leur plus brillante. :saint::whistling:

  • Weiter geht die Reise!

    Bedauerlicherweise hat keins meiner "Resterampe-Multimeter" in der Kiste eine passene Buchse oder sie waren wegen verbauter Isolierung zu "groß". Also musste doch die alte Buchse beim COM-Anschluss wieder herhalten. Zum Glück gab es noch genug "Fläche" um Lötzinn (selbstverständlich bleifrei, dafür mit Silber) in alle Ecken unterzubringen. Der V/Ohm/Hz/Cx-Sockel wurde auch entlötet, weil er eh sehr wackelig war und so stellte sich auch schnell heraus, die letzte Fläche die er noch hatte, musste sich irgendwann auf beiden Seiten gelöst haben als Lötkontakt.

    Ich vermute der Draht ist eine Brücke, die irgendwann schon in der Vergangenheit mal wegen des Problems geschaffen wurde. Jetzt wo es in seine Bestandteile herumliegt, ließ sich auch gleich ein Blick auf ein paar Bauteile werfen.

    Das braune Ding scheint übrigens kein reines Widerstandsnetzwerk zu sein, es lassen sich ICs erkennen unter der Vergussmasse. Auch gab es ein Bauteil, dessen Bezeichnung ich nicht gleich entziffern konnte im schönen Metallgehäuse.

    Viele Potis sind, wie zu sehen, ebenso vorhanden. Genug Abgleichmöglichkeiten, wenn die Service-Anleitung bekannt ist, sollte es offenbar geben. Natürlich hat es mich auch interessiert, welcher Hersteller von Kondensatoren verbaut ist.

    "Su'scon" ... das ist bestimmt eine total berühmte Firma! Oder eine Restaurantkette die nebenbei Kondensatoren herstellt für Centbeträge. Doch zurück zum Thema: Wie weiter mit dem V/Ohm/Hz/Cx-Sockel? Ich hatte erst überlegt, ein feines Gewinde zu bohren, damit ich es von der anderen Seite "verschrauben" könnte, doch viel Tiefe für richtigen Halt gab es nicht. Der nächste Gedanke war die Anwendung von Hochtemperaturkleber für Maschinenbau (der mehrere hundert Grad ohne Probleme schluckt) ... weil schließlich wird noch am Sockel herumgelötet um fehlende Leitungen wieder herstellen zu können.

    Dabei ist es dann auch geblieben: Hochtemperaturkleber rauf an allen Ecken die mit dem PCB in Kontakt kommen (auch im Loch) ... reingesteckt und mit etwas Abstandshalter festgeklemmt.

    Das Kabel ist eventuell nur im Einsatz, wenn sich meine Idee neuer Kupferbahnen nicht so gut umsetzen lässt, damit wieder Kontakt zu den beiden benachbarten Widerständen existiert und somit alle Messfunktionen. Ob es bleibt, steht somit in den Sternen und wenn, dann sicher nicht so lang.

    Jetzt muss ich über 24 Stunden warten, dieser Kleber braucht viel Zeit zum betonieren/verhärten.

    Liebe Grüße!

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  • Mittlerweile ist alles mit der "Schweißnaht aus der Flasche" (Kleber+Granulat) wieder befestigt. Anschließend wurden neue Verbindungen geschaffen, alles nochmal gesäubert und wieder rein ins Gehäuse.

    Der große, bei all den Funktionen vorhandene "Test" war nun dran. Ich habe keine Unterlagen (Handbuch) gefunden, weshalb ich die Messwerte nicht wirklich beurteilen kann ob "in spec" oder nicht. Als Vergleich diente einfach ein größeres, genaueres Fluke-Multimeter und ein paar andere Geräte. So wie üblich halt. Die Abweichung vom "Idealergebnis" habe ich dann noch zusätzlich notiert. Insgesamt scheint es soweit "okay" für diese Klasse Multimeter ... so mein Bauchgefühl.

    Bedauerlicherweise habe ich keine passenden Spulen um alle Induktivitätsbereiche zu testen - daher muss ich mir bei Zeiten noch welche zulegen.

    Im Diodentest ist das ESCORT recht "schwach" aufgestellt ... 2,3 Volt bei 100 µA bringen manche LED nichtmal zum leuchten.

    Liebe Grüße.

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  • KevkaBluebird May 11, 2025 at 2:41 AM

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