Reparaturversuch FLUKE 87 (noch das Original!) eines Forenmitglieds

  • Moin!

    Solange der Hochtemperaturkleber beim ESCORT noch auskuriert, wollte ich nun doch nicht warten und "nichts tun" auf meiner Werkbank. Somit habe ich mir das auch gelieferte FLUKE 87 geschnappt um es mir näher anzuschauen. Vermutet wird ein Fehler im Frequenzzähler, ansonsten unauffällig.

    Bei mir angekommen, habe ich natürlich die üblichen Parameter durchgetestet und auch eine Frequenz (1,234 kHz) eingespeist.

    Ärgerlich, kaum angekommen funktioniert der bemängelte Bereich. Somit alle anderen Bereiche durchgetestet und auf den ersten Blick keine groben Ausreißer. Außer vielleicht bei einem 100 Ohm Präzisionswiderstand 102,4 Ohm zu melden. Dafür wollte bei mir die Kondensator-Testfunktion nicht arbeiten und hat entweder paar wenige nF oder "OL" angezeigt bzw konnte auch 1 µF nicht "messen" ohne "OL" zu gehen. Bei demjenigen nachgefragt, ob die Funktion je genutzt wurde etc pp und nein, wurde nicht genutzt.

    Gut, gut ... aber dass das nicht funktioniert und alles andere sonst sehr wohl funktioniert, kam mir spanisch vor. Das Multimeter beiseite gelegt, nochmal ein paar Testmittel rausgekramt und wieder losgetestet und ZACK! Plötzlich funktioniert der Kondensator-Test? Was ist hier los? Dafür aber wollte nach umstöpseln der Frequenzbereich tatsächlich nicht funktionieren.

    Nach umstöpseln ... merkt ihr, worauf ich hinaus will? Hier führe ich gerade wieder eine Testfrequenz zum Multimeter und sehe ... nichts, ABER!

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    Haben wir etwa zwei Geräte, die nicht viel mehr brauchen als eine Säuberung und eventuell von lockeren Kontakten geplagt sind und sonst nichts? Das wäre wohl die schnellste Reparatur überhaupt.

    Liebe Grüße!

    Les gens sont à la merci des nains de l'internet qui ramènent à leur niveau des gens qui sont excellents dans leur domaine. Ils diminuent la flamme de quelqu'un pour rendre la leur plus brillante. :saint::whistling:

  • Ein erster Blick ins Innere ergab keine direkten "Auffälligkeiten" von losen Sockeln. Somit war der nächste Schritt, die vorhandenen Anschlüsse mal ordentlich zu reinigen. Das brachte auch für eine Zeit lang Erfolg, jedoch nicht für lange. Manche kleine Bewegungen ander Buchse brachten doch wieder verrückteste Ergebnisse hervor. Es war wie 90% der Zeit alles wunderbar, dann mal kurze Aussetzer wie eine Millisekunde.

    Bin mittlerweile auf dieses Thema hier gestoßen:

    Fluke 80-series Jack Assembly Rebuild | Mr. ModemHead

    Quote

    This problem seems to affect the COM and V+ jacks the most, because they are used the most. Fortunately those two jacks do not actually need to have the two separate halves and indeed the pairs are soldered to the same point on the circuit board. So that allows for the repair described here, where a single piece of brass tubing will be substituted for the original contacts. Brass tubing is readily available, and solders well. And aside from a little tedious grinding, it makes for a reasonably quick repair without having to spend $$$ for a new jack assembly.

    Anscheinend gibt es ein "bekanntes Problem" mit der Sockeleinheit, dass das durch bloßen Gebrauch zu gebrochenen Pins kommt. Ob es hier der Fall ist, weiß ich noch nicht - werde allen Anschlüssen nochmal eine Reinigung geben und dann weiter erörtern. Zumindest scheint es kein "elektrisches Problem" zu sein und eher ein "mechanisches" Problemchen irgendwo beim Sockel selbst.

    Ein kurzer Blick bei eBay brachte die üblichen "Wucherpreise" von 50+ Euro hervor. Wollen wir hoffen, es ist einfach nur weiterhin doch verdreckt und keine Sockelsacke.

    Liebe Grüße!

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  • Guten Morgen!

    Ich hatte ganz nebenbei bemerkt, wie der Dichtgummi anscheinend nach vielen Jahren (?) nicht ganz passend sitzen durfte und sich nun derart verformt hat, dass das sich nicht einfach wieder "in Form" bringen lässt. Hat an der grundsätzlichen Funktion keinerlei Einfluss, sieht nur etwas ulkig aus (und ist unsichtbar wenn im gelben Stoßschutz).

    Ebenso hatte ich mir die Sockeleinheit / InputJacks angeschaut und bedauerlicherweise hat sich bestätigt, was diese Serie an Multimeter nach einiger Zeit plagt. Die Pins von V und COM waren bzw sind derart lose gewesen, dass das nach dem Entlöten nichts mehr an Pins zu sehen gab. Den wenigen elektrischen Kontakt, den es gab, war dann durch Druck, Glück oder weil es gerade in richtiger Position war.

    Schon irgendwie interessant, weil wie oben verlinkt ein Designproblem das alle 87er betrifft. Wäre die Frage, ob sie irgendwann mittlerweile am Material oder der Art des Aufbaus etwas geändert haben, um dem mehr Strapazierfähigkeit zu verpassen. Nach Rücksprache mit dem Besitzer werde ich mich daher auch erst an die DIY-Lösung versuchen, wie es "MrModemhead" (Link oben) beim eigenen Gerät umgesetzt hatte. Wie lange oder wie gut diese Lösung auf Jahre gerechnet funktioniert, kann natürlich niemand sagen.

    Ersatz aus Fernost für diese ganze "Einheit" bzw Modul aber bewegt sich im Bereich von +/- 60 Euro. Wäre eine Überlegung wert, aber erst schauen wie es mit der anderen DIY-Lösung funktioniert. Elektrisch ist bisher am Fluke 87 nichts auszusetzen und auch sonst ist es noch in einem ziemlich guten Zustand, daher wollen wir hoffen, dem Gerät noch viele, viele weitere Jahr(zehnte) Nutzung zu geben.

    Weil ich keine passenden 4mm Innendurchmesser-Röhren habe, die als Sockelersatz zugesammengeschliffen und bearbeitet werden können, musste dieser Ersatz erst bestellt werden. Nun heißt es auf die Bestellung warten, dann weiterbasteln. In der Zwischenzeit habe ich mir beim Fluke die Bedienelemente, den Stoßschutz und Sockeleingänge vom Gehäuse angeschaut.

    Könnte eine Reinigung vertragen, oder? Nach 30 - 45min Schrubben, trocknen, schrubben, reinigen und machen, war es innen wie außen wieder mehr "gelb" statt "schwarz-braun-gelb".

    Ebenso wurde der Rand beider Gehäusehälften selbst mehrfach bearbeitet um allerhand "Zeug" rauszubekommen und es zu säubern. War auch hier einiges, was sich in jede Spalte und jede Ecke verkrochen hatte.

    Die bedruckte Membran zur Auswahl von Extrafunktionen war auch ganz schön schmuddelig und bekam eine intensive Reinigung verpasst, damit es wieder möglichst wie neu aussieht.

    Keine feinen "Haare?" mehr dazwischen, keine Krümel, kein ... was auch immer es alles war. Der Verbrauch an Wattestäbchen stieg mittlerweile immer weiter Stück für Stück an :D Als nächstes sind die Umrisse der Sockeleingänge an der Reihe gewesen und auch hier hatte sich einiges an "Staub und vertrocknetes Biomaterial" verkrochen.

    Es fehlte noch der "function switch" bzw dessen geriffelte Oberfläche. Hier war am meisten Staub zu finden und es brauchte einige Reinigungsvorgänge, damit es Stück für Stück besser wurde. Ein Vergleich, falls erkennbar, im folgenden Bild. Obere Hälfte schon einige Reinigungsgänge hinter sich, die hellere (staubigere) untere Hälfte nur ein Reinigungsvorgang erlebt.

    In "echt" sieht es schlimmer aus, das Bild macht es fast schon gleichmäßig. In Person aber musste ich dort dringend mal was machen. Selbst nach einem vierten Reinigungsvorgang ist noch immer allerhand Zeug rausgekommen.

    Nach einem fünften Vorgang aber blieben die Stäbchen alle weiß und sauber, nichts mehr aus irgendwelchen Rillen rauszubekommen. So lässt es sich leben und machen. Nun aber muss das Projekt bis vermutlich "Mitte nächste Woche" pausieren, damit meine Röhrchen kommen zum zurechtschneiden und dremeln um als Sockelersatz in Eigenbaulösung zu dienen.

    Liebe Grüße!

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  • Ein paar Vorab-Arbeiten sind nun auch erledigt. Hier ist es in der Tat wichtig, nicht "zu viel" Material abzutragen, weil sonst geht die Isolierungshülle des jeweiligen Sockels flöten. Die sind nur an wenig Material angebracht als Halterung.

    Erster Schritt war mit kleinen Führungslöchern anfangen und sich dann immer größer vorarbeiten bis alles notwendige Material abgetragen wurde.

    Weiter ging es mit einem feinen Schraubendreher und Hammer um das Sockelmaterial aus seiner Verankerung mit gezielten und wohldosierten Schlägen zu lösen/rauszubrechen.

    Von der anderen Seite (dort wo der Nutzer seine Teststrippen reinsteckt) wurde ebenso vorsichtig mit Hammer und Schraubendreher (Schlitz) vorgegangen um das nun rausgebrochene Material auf der Rückseite rauszudrücken.

    Alles entfernt, blieben nur noch die Löcher selbst zurück. Sehr viel 'Bearbeitung' oder Schleifen, Schneiden etc pp werde ich dort nicht. Weil, wie erwähnt, Material ist schon wenig zur Verfügung um dort alles zusammenhalten zu können. Sobald die "Ersatzsockel" Marke Selbstbau drin sind, wird diese offene Rückseite mit Epoxy verklebt und verstärkt. Das gibt allem wieder Struktur und Halt - von vorne (Nutzerseite) sollte es quasi nicht zu sehen sein.

    Liebe Grüße!

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  • Hier noch ein Detailblick was Fluke bei der 87er Reihe als ausreichend empfindet bzgl. Stabilität des Sockels. Ein kleines bisschen Kupfer als Verbindung zur Platine, der Großteil ist im Plastikgehäuse und nur punktuell am Ende "vergossen". Somit genug Spielraum beim rein/rausstöpseln es ggf irgendwann offensichtlich zu brechen.

    Bei meinen Recherchen im Netz sind die Beiträge zu ausfallenden 87er Flukes (II, III, IV, V etc) wegen Sockelprobleme jetzt keine auf ein Forum beschränkte Seltenheit.

    Da lobe ich mir bei meinen anderen Geräten (auch Fluke!) eine jeweils andere Lösung genutzt zu haben. So zum Beispiel verschraubte Sockel aus einer Einheit, oder ebenso aus einer Einheit gebohrtes Material mit massiveren Lötpunkten. Bei einigen Gossen-Geräten sind die Inputjacks auch aus einem Guss, aber gleichsam mit der Oberschale vom Multimeter "vergossen". Durchaus stabil, quasi unkaputtbar aber falls es doch mal hinüber sein sollte - viel Spaß.

    Zumal das immer nur "eine Hälfte" vom Anschluss ist, dieses "split" Verfahren wird auch gebraucht um beim mA und A Anschluss zu erkennen, ob die Testleitungen richtig stecken bzw nicht dort, wo sie nicht sein sollten.

    Liebe Grüße!

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    Kannst den Dichtgummi mal ein sehr heißes, oder kochendes Wasser für 30 sek. legen und danach mit kalten Wasser abschrecken. Eventuell nimmt er dann sein ursprüngliche Forum wieder an.

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    Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
    Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht :D

  • Danke, werde ich mal probieren. Kenne es von Gummi für Kassettenlaufwerke, hatte damit aber eher nie wirklich großen Erfolg.

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  • Die neuen Röhrchen sind angekommen, wurden auch gleich etwas bearbeitet, gefeilt und so weiter und so fort ... passen auch wunderbar dicht an die verbleibenden Wände der Abschirmung und sind nicht zu lang oder zu kurz "geschnitten".

    Im Gegensatz zum brüchigen "Designfehler" des Originals, sind COM und V nun eine "Gesamteinheit" und nicht aufgeteilt auf zwei schwache "halbrunde Plättchen". Weil diese Aufteilung, die für eine Jack-Erkennung dient, ist bei COM und V nicht einmal notwendig und dabei sind diese beiden Anschlüsse die am meisten verwendeten Anschlüsse.

    Anschließend wurde alles zugekleistert. Damit die Epoxymasse nicht reinfließen konnte, habe ich Wattestäbchen genommen und die mit ordentlich Schmierfett benetzt wo die Epoxymasse nicht festhaften kann. Das wird hinterher dann alles gereinigt, sobald der Kram ausgehärtet ist.

    Damit sollte, so die Theorie, wieder einige zig Jahre Nutzung OHNE Wackelkontakt nichts mehr im Wege stehen für unser gutes Forenmitglied, dessen Multimeter sich hier zur Reparatur (und später mal alle Werte durchprüfen) befindet.

    Liebe Grüße.

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  • Habe mich gleich nach meiner Nachtschicht von gestern auf heute direkt daheim weiter ans Werk gemacht. Der gute Epoxykleber war vollständig ausgehärtet, alles wunderbar. Jetzt galt es nur noch alles einzulöten und anschließend die ganze "DIY" Konstruktion zu testen ...

    5 Volt DC (Fluke 87 im 4 1/2 digit Modus (gelber Knopf drücken beim Einschalten, gibt eine Nachkommastelle mehr)

    5V AC 100 Hz Rechteck

    1 mA DC (hier NICHT im 4 1/2 digit Modus, daher fehlt eine Nachkommastelle, hatte es vergessen einzuschalten nach'm Einpacken ins gelbe Gehäuse)

    Auch mein 100 Ohm Präzisionswiderstand ist nun keine 102 Ohm mehr, sondern 100,0 Ohm - ausgezeichnet. Das Problem im niedrigen Ohm-Bereich "etwas höher als erlaubt" zu lesen, lag somit auch am Designfehler dieses leicht brüchigen Anschlusses. Gut, gut ... damit wären bald 2 von 3 Multimeter für unser liebes Forenmitglied fertig.

    Ich sollte mich auch mal bald Richtung Bett aufmachen ... fast 8 Uhr.

    Liebe Grüße

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