HP8640B Signalgenerator "no output"

  • Hallo zusammen,

    mein Signalgenerator HP-8640B macht Probleme. Es ist am Output kein Signal messbar.

    Alle Spannungen im Gerät sind vorhanden.

    An den End- und Vorverstärkermodulen kommt auch kein Signal an.

    Die Anzeige steht permanent auf "000000"

    Gibt es hier jemanden, der sich mit diesem Gerät auskennt und helfen kann?

    Gruss hans-peter

  • Servus Hans-Peter,

    ist auch die ECL-Betriebsspannung (-5,2[V]) vorhanden? Funktioniert der Topfkreisoszillator (230[MHz] bis 550[MHz]), aus dem ja durch eine ECL-Teilerkette alle Frequenzen abgeleitet werden?

    Hier mal der Artikel zum HP8640B aus dem HP-Journal vom Februar 1973. Die lausige Darstellungsqualität bitte ich zu entschuldigen - die ist dem Dateigrößenlimit der Forensoftware für Dateianhänge von 2[MByte] geschuldet, da mußte ich das PDF sehr stark komprimieren (in 13[MByte] sieht dieser Artikel viieeel schöner aus):

    HPJ-1973-02 (nur HP8640B)_Komprimierstufe 3.pdf

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Hier gäb's noch was mit einer ähnlichen Fehlerbeschreibung:

    http://www.dl7maj.de/Repair%20PreAmp%208640B.pdf

    Vom Ausfall dieser Hybride hab' ich auch schon gehört.

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

  • Hier gäb's noch was mit einer ähnlichen Fehlerbeschreibung:

    http://www.dl7maj.de/Repair%20PreAmp%208640B.pdf

    Vom Ausfall dieser Hybride hab' ich auch schon gehört.

    Grüße vom Günter

    Hallo Günter,

    "Dl7maj.de" habe ich bereits versucht zu kontaktieren.

    Leider meldet er sich nicht.

    Seine Fehlerbeschreibung passt auch nicht zu diesem Fehler, weil der Schalter für die Bereichs- Umschaltung bei meinem Gerät nicht defekt ist.

    Wo genau finde ich die besagte ECL Betriebsspannung von -5,2V?

    Gruss Hans-Peter

  • Servus Hans-Peter,

    Quote from röhren-peter

    Wo genau finde ich die besagte ECL Betriebsspannung von -5,2V?

    Das im Internet kostenlos zugängliche, 363-seitige Service Manual "8640-90215.pdf" https://xdevs.com/doc/HP_Agilent_Keysight/8640-90215.pdf des HP8640B sagt, daß sich das -5,2[V] Netzteil (das 1,75[A] Strom kann) als Steckkarte ("Assembly") "A18" auf dem Motherboard "A17" befindet:

    So sieht das in der Realität aus (Bild im Internet hier ausgeliehen: https://idewerks.com/2020/02/22/hp-…tor-lab-repair/) in der neueren 1991er-Version:

    Das Schaltbild des -5,2[V] Netzteilmoduls "A18" in der 1991er-Version (Achtung: Das ist die Schaltung des moderneren 1991er-Moduls - in älteren Geräten gab's hier auch A18-Module mit aufwendigerer Schaltung):

    Der Bestückungsplan des -5,2[V] Netzteilmoduls "A18" (am Testpunkt "TP3" sollten die -5,2[V] zu messen sein) in der neueren 1991er-Version:

    Das Schaltbild des -5,2[V] Netzteilmoduls "A18" in der (aufwendigeren) 1986er-Version (am Testpunkt "TP5" sollten die -5,2[V] zu messen sein):

    Das Bestückungsbild des -5,2[V] Netzteilmoduls "A18" in der (aufwendigeren) 1986er-Version:

    Der Test des -5,2[V] Netzteilmoduls "A18" (in der neueren 1991er-Version):

    Der Test des -5,2[V] Netzteilmoduls "A18" (in der älteren 1986er-Version):

    Und zur Orientierung der einzelnen Module noch der Service Information Index:

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

    Edited 4 times, last by Klangschatulle (May 16, 2025 at 4:19 PM).

  • Servus Hans-Peter,

    Beitrag #2:

    Quote from ich

    Funktioniert der Topfkreisoszillator (230[MHz] bis 550[MHz])

    Und - funktioniert er?

    Details zum Topfkreisoszillator:

    • Q1 des Topfkreisoszillators wird am Emitter mit -20[V] gespeist.
    • Der Kollektor von Q1 wird durch ein RF ON/OFF-Signal gesteuert (die Schaltpegel hab' ich jetzt auf die Schnelle nicht rausgefunden).
    • Die HF des Topfkreisoszillators wird durch zwei Koppelschleifen aus dem Topfkreis ausgekoppelt:
      • Die erste Koppelschleife, die auf die kleine Platine "Buffer Amplifier A3A1A2" geht, wird über das Koaxkabel "W3" in die Frequenzaufbereitung des Senders eingespeist. Diese Platine benötigt zum Betrieb +20[V] und -5,2[V]. Diese Spannungen sollten auf dieser Platine am oberen Ende von R7 (909[Ω]) und am unteren Ende von R9 (348[Ω]) - jeweils gegen Masse gemessen - anliegen. Mit dieser Messung sehr nahe an den Verstärkertransistoren erkennt man eventuelle Fehler in den davorliegenden Filtern auf den Betriebsspannungsschienen.
      • Die zweite Koppelschleife, die auf die kleine Platine "Buffer Amplifier A3A1A3" geht, wird über das Koaxkabel "W2" in die Frequenzzählerschaltung des Senders eingespeist. Diese Platine benötigt zum Betrieb +20[V] und -5,2[V]. Diese Spannungen sollten auf dieser Platine am oberen Ende von R7 (909[Ω]) und am unteren Ende von R9 (348[Ω]) - jeweils gegen Masse gemessen - anliegen. Mit dieser Messung sehr nahe an den Verstärkertransistoren erkennt man eventuelle Fehler in den davorliegenden Filtern auf den Betriebsspannungsschienen.
    • An den Ausgängen der beiden "Buffer Amplifier" sollte im Bereich von 230[MHz] bis 550[MHz] (je nach Abstimmung des Topfkreises) HF anstehen. Meßgeräte hierfür sind idealerweise ein UHF-taugliches HF-Millivoltmeter mit 50[Ω] Eingang und ein Frequenzzähler (bis mindestens 600[MHz] tauglich), ebenfalls mit 50[Ω] Eingang. Wenn diese Meßtechnik nicht vorhanden ist, kann man für einen grundsätzlichen Funktionstest (der noch nichts über die Korrektheit der Pegel sagt) versuchen, mit einem kurzen Stück Draht als Empfangsantenne, welches am Ende eines Koaxkabels angelötet ist, im Bereich dieser beiden Platinen den abgestrahlten HF-Pegel aufzunehmen und zu kontrollieren, ob ein 70[cm] Amateurfunktransceiver (schmalbandig, SSB-tauglich) da "was hört". Wenn der 70[cm]-TRX eine ordentliche Frequenzstabilität hat, kann man die Frequenzstabilität des Topfkreisoszillators kontrollieren: Mit einem Smartphone mit NF-Frequenzzähler-App am Audio-Ausgang des 70[cm]-TRX die Frequenz des Überlagerungstons messen. Ein FM-Amateurfunktransceiver ist für diese Überprüfung nicht geeignet: Erstens hat er eine viel zu große Bandbreite und zweitens ist den S-Metern (wegen des Begrenzer-ZF-Verstärkers) erstmal nicht zu trauen (solange man nicht die genaue Schaltung dieser Kiste kennt) - und drittens hat er keinen BFO, der eine Messung der NF der Überlagerungsfrequenz erlaubt.

    Hilfreich an der Stelle ist die Fehlersuche anhand des 363-seitigen HP-Service Manuals (8640-90215.pdf https://xdevs.com/doc/HP_Agilent_Keysight/8640-90215.pdf) ab Seite "8B1" (ab Seite 140 des PDF): Hier wird zunächst die Schaltung jedes Funktionsblocks beschrieben - daran schließt sich für jeden dieser Schaltungsblöcke dann eine "Troubleshooting"-Sektion an. Für gute Schaltbilder zusammen mit Leiterplattenfotos mit Bestückungsinfos empfiehlt sich das 409-seitige Service-Manual "TM 9-4935-601-14-7&P" für die militärische Version dieser Kiste: https://www.changpuak.ch/electronics/downloads/HP_8640_B.pdf.

    Grüße vom Günter

    "Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig." (Simrock, 1846)
    "Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein." (Ernest Rutherford, 1871 - 1937)

    Edited 2 times, last by Klangschatulle (June 5, 2025 at 6:47 PM).

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