Hallo zusammen,
das Thema paßt zufällig ganz gut zur Diskussion hier.
Bei einem Loewe Opta R142, den ich gerade offen habe, war die Endstufe stumm. Nicht nur die Emitter, sondern auch die Basen der Komplementärtransistoren AC187 und AC188 sind jeweils miteinander verbunden, so daß kein Ruhestrom fließt. Ein TCA570 steuert die Endstufe incl. Gegenkopplung an und sorgt laut Schaltplan für eine Mittenspannung von 5,8 V.
Bei diesem Gerät lag die Mittenspannung allerdings bei nur 2,1 V. Ich baute die beiden Transistoren samt gemeinsamem Kühlkörper mit Metallfahne aus und maß die Transistoren nach. Die Stromverstärkungen sind 140 und 210. Das kann man zwar nicht gerade als "gepaart" bezeichnen, aber da das IC die Übernahmeverzerrungen ausregeln kann, werden auch diese unterschiedlichen Stromverstärkungen kein Problem sein, vermute ich.
Testweise lötete ich zwei andere Komplementär-Transistoren ein (Siliziumtypen, ich habe leider keine anderen). Siehe da - es war wieder was aus dem Lautsprecher zu hören, und die Mittenspannung war 5,6 V.
Dann ersetzte ich die beiden Transistoren nacheinander durch die ausgelöteten Originaltransistoren - allerdings mit Verlängerungsdrähtchen, ohne den Kühlkörper einzubauen. Die Mittenspannung ist jetzt ebenfalls 5,6 V und man kann Musik hören.
Der Kühlkörper ist leitend mit einer Metallfahne verbunden, die auf der Platine an Masse angelötet war. Ohne diese Verbindung klappte es, es mußte also was mit dem Kühlkörper zu tun haben. Und richtig: Zwischen Kühlkörper und Basis des AC188 messe ich einen Widerstand von 24 Ω! So etwas hatte ich noch nicht.
Tjo, dann besorge ich mir einen neuen AC188; gottseidank gibt es die noch, im Gegensatz zum AC187. Stimmt meine obige Vermutung? Oder sollte ich auf gleiche Stromverstärkungen der Komplementärtransistoren achten?
Gruß, Frank