Erfolgreicher Reparaturversuch Electronic Analyser R 127 D

  • Ich hatte für Testzwecke eine ordinäre Oszi-Probe genutzt (1X). Die 100 MHz Chinadinger für wenig Geld, die für uns sparfreudige Europäer irgendwo im Shenzen-Market Hintergassenhof hergestellt werden von Arbeiter, die sonst keine Wahl oder Perspektive bekommen.

    Bei 2 Volt AC (100 Hz) siehts "okay" aus. Ab 50 Hz beginnt der Zeiger langsam hin und her zu wandern und unter 50 Hz kann ihm beim vibrieren zugeschaut werden. So dreckig wie das Instrument innen war (richtige Ölkammer), würde es mich nicht wundern, wenn a) die Trimmer nicht ideal eingestellt sind und/oder b) innerhalb dieser "mysteriösen Probe" und ihrem Kasten eventuell noch etwas mehr "passive Bauelemente" sind, die wir nicht kennen für AC Messungen.

    Halten wir bzgl. BNC Buchse fest:
    Ohm passt ganz gut ohne Umwege direkt an die Buchse
    mA DC passt auch ganz gut ohne Umwege direkt an die Buchse
    Volts DC passt erst, wenn innerhalb der Testspitze ein 1Meg Widerstand vorhanden ist
    Volts AC ist "okay" mit einer normalen 100 MHz Oszi-Probe (1X)

    Les gens sont à la merci des nains de l'internet qui ramènent à leur niveau des gens qui sont excellents dans leur domaine. Ils diminuent la flamme de quelqu'un pour rendre la leur plus brillante. :saint::whistling:

  • Ich habe auch nicht vor und auch nicht geplant, an der grundsätzlichen - vom Hersteller vorgesehenen Art der Messung - etwas zu ändern. Was noch Klärungsbedarf hat, wäre der "Mystery-Kondensator" der beim Schalten zu AC innerhalb der Originalprobe zum Einsatz kommt.

    ISt schon sinnvoll, am grundsätzlichen nix zu ändern :)

    C: Wenn man keinerlei Info hat: Als Kondensator mal mit 100 nF beginnen...

    Gruss Andreas

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich denke, die Sache hier ist nun (vorläufig) erledigt. Nach etwas Rücksprache (und insbesondere viel herumgesuche auch bei Digikey) ist es stellenweise nur über Umwege machbar, wirklich wieder Präzisionselemente in die Kiste zu bekommen ohne dass das nach Spaghetti aus zig Widerstände in Reihe aussieht nur ohne Tomatensoße und Käse.

    Daher wird die Kiste jetzt so belassen, wie sie ist - die grundsätzlichen Funktionen sind soweit auch gegeben und nun nicht mehr völlig unplausibel. Welche "Quirks" die Kiste noch hat, wären folgende:

    - wenn der Zeiger mal voll ausschlägt und gegen den rechten Rand knallt, kann es sein, das er festhängt -- löst sich, wenn nichts mehr anliegt was den Bereich sprengt oder kurz gegengeklopft wird (das ganze Instrument war voller Öl und Dreck)
    - die Linearität ist ein Kompromiss aus allen Bereichen

    Was sich auch noch festhalten lässt für die Zukunft:

    - DC und AC mA lassen sich direkt an der BNC Buchse messen (bspw. mit BNC auf Krokodilklemmen)
    - DC Volts braucht einen 1Meg VORwiderstand an der Prüfspitze oder direkt in der Spitze integriert (damit der Eingang auf 11 Meg insgesamt hochwandert)
    - AC Volts benötigt eine (uns noch unbekannte) Prüfspitze; jedoch scheinen auch die üblichen Oszi-Prüfspitzen aus China zu funktionieren (wenn auf 1X gestellt und NICHT 10X)
    - OHM lässt sich ebenso direkt an der BNC Buchse messen

    Mit einer vollständigen Anleitung und insbesondere EINZELwiderstände zum Ersatz einiger über die Zeit weggelaufenden Widerstände (>1%) lässt sich vermutlich noch mehr rausholen. Das steht aber aktuell nicht zur Verfügung und auch wirtschaftlich komme ich dort an eine Grenze ... für einige Widerstände müsste ich 5000er Rollen kaufen, weil es die nicht "einzeln" gibt in den gewünschen Werten.

    Liebe Grüße

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  • KevkaBluebird June 15, 2025 at 3:48 PM

    Changed the title of the thread from “Reparaturversuch Electronic Analyser R 127 D” to “Erfolgreicher Reparaturversuch Electronic Analyser R 127 D”.
  • Ich hab mal im .ORG alle Leute angeschrieben, die dort als Besitzer dieses Gerätes gelistet sind - vielleicht hat ja einer davon die originale Prüfspitze und ist bereit, uns einen Blick ins Innere zu gewähren (falls möglich).

    Ansonsten wird eben etwas gebastelt und/oder mit den Möglichkeiten und Einschränkungen gelebt, die das Gerät jetzt bietet.

    Danke Kev für die Mühe, die ich gemacht habe ;)

    Gruß,
    Uli

  • Die einzige "Einschränkung" besteht im Grunde nur darin, mit so einer Oszi-Probe aus China sicher keine 1kV im 1X Modus messen zu wollen. Alles andere funktioniert. Wenn es bspw. um "exakte Angaben" geht, würde ich auch kein Zeigeinstrument nehmen - obs nun 1mm links oder 1mm rechts von einem Wert steht? Egal.

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  • Spiegelskala kann man eigentlich sehr fein ablesen. Definitiv feiner, als ich für mein Gebastel brauche :)

    Das mit der Probe werde ich testen, ob man die mit 1kV sprengen kann :)
    Was passiert bei einer x10 probe?

    Gruß,
    Uli

  • Was passiert bei einer x10 probe?

    Wenn du auf x10 stellst, schwächt es die AC Spannung zu sehr ab und entsprechend wandert die Nadel deutlich nach links weg. Ist also nicht so, dass das nichts zu sehen gibt, eben nur abgeschwächt. Bei x1 ist es immer wie es Sklala + gewählter Bereich (Drehwahlschalter) vorsieht.

    Beste Grüße!

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