Posts by klausw

    ....Jetzt hab ich dazu eine Frage - bei den Röhren RENS-1248 löst sich die äußere Beschichtung - hat diese Beschichtung eine Funktion - Abschirmung, Wärmeableitung, ...???

    Hallo Gerhard.

    Beides, was Du Dir als Zukunft des Radios vorstellen kannst, ist natürlich möglich, Deko oder Reparatur/Restaurierung.

    Da Du mit dem Zerlegen begonnen hast, ein wichtiger Tipp: VORSICHT mit der Skala. Deren innere Bedruckung ist nicht resistent gegen Flüssigkeiten jedweder Art !

    Nun zu Deiner Frage bezgl. der Lackabblätterung an den Röhren
    Der äußere Lack ist stromleitend und dient somit zur Abschirmung des Röhrensystems gegen äußere elektrische Störeinflüsse. Das Abblättern des Lacks ist nichts Ungewöhnliches, er muss aber durch einen ebenso leitenden Neulack ersetzt werden. Bloßes Anpinseln mit irgendeinem Gartenzaunlack ist also nicht zielführend. Details, wie das zu bewerkstelligen ist, können wir Dir gerne erklären.

    UKW-Eingang und Oszillator mittels einer Kombiröhre

    Wie ist die Bezeichnung dieser Röhre ?
    Kann sie die Ursache sein ??

    Kurze Fragen, kurze Antworten.

    Zu Frage 1: ECH 42
    Zu Frage 2: Sie kann.

    Da Du im anderen Thread angibst, Elektroniker zu sein, hier einige ergänzende Informationen:
    - Wichtige Daten zu den Röhren, die im Gerät verbaut sind, findest Du hier: https://patric-sokoll.de/R%C3%B6hrenmus…hrenmuseum.html

    - Schaltplan zum Radio EMUD 561 UW:

    Neunundvierzig Beiträge zur Beseitigung des Netzbrummens, wobei nicht einmal vom TE mitgeteilt wird, was er nun eigentlich diesbezüglich gemacht hat, sind schon eine Ansage. Lässt sich auch kaum mit "Softwareverständnisproblemen" beschreiben.

    rft-eh: Du gibst an, Elektroniker zu sein, allerdings mit Röhren noch nicht gearbeitet zu haben. Als Elektroniker solltest Du einen Schaltplan lesen können und Messungen (Strom, Spannung, Widerstand) durchführen können.

    Da es wohl das Nordmende - Modell 198 WU ist, hier der Schaltplan:

    Der Plan zeigt auch die Anschlüsse der Röhren ("Sockelschaltung"), und zwar wenn man von unten (Blick unters Chassis) auf die Röhrenfassungen blickt.

    Die UKW-Box ist nicht im Plan aufgeführt, für die findet man einen gesonderten Plan.

    Aber: die UKW-Box mit der Röhre ECF12 ist im Moment auch zweitrangig, denn momentan liegt Dein Problem hier:

    Guten Morgen
    Das starke brummen habe ich beseitigt. Aber leider kommt nicht mehr - leichtes brummeln - sonst nichts, auch nicht beim umschalten,oder anklopfen der Röhren.


    Nun solltest Du den Schaltplan studieren, die eingezeichneten Spannungen / Ströme überprüfen, uns in den folgenden Schritten gezielte Fragen stellen, und vor allem mitteilen, was Du jeweils unternommen hast. Detailfotos von der Chassisunterseite helfen dabei.

    Sonst wird das hier nichts. Ich sehe hier DICH eher in der Bringschuld, als die willigen Helfer.

    (...) irgendwie waren die Preise immer zu hoch, wenn man wenigstens ein intaktes Gehäuse mit Schriftzug auf der Schallwand wollte. (...) Die UEL51 war damals ja eine recht oft verwendete Röhre in den Geräten.

    Mit dem "Schriftzug" sagst Du was. Mein Gerät stand über Jahre unbeachtet und zugestellt in der Sammlung. Dann fiel mir vor einiger Zeit, als ich in meinem Fundus etwas völlig anderes suchte, besagter Schriftzug in die Hände und ich erinnerte mich dunkel, den mal als Nachguss erworben zu haben. Eigentlich schon vergessen, wann, wo und vor allem warum. Als ich den Kolibri nun zwecks Reparatur hervorräumte, wusste ich, warum: Am Gerät fehlte er. Auf der über die Jahre sehr gedunkelten Bastbespannung konnte man die Umrisse deutlich erkennen... und was soll ich sagen, dieser Nachguss passte perfekt. :smiley32:
    War aber Gefummel, denn das Teil ist äußerst filigran.

    Was die UEL 51 anbelangt: Ja, gute Exemplare werden langsam rar. Allerdings muss man anmerken, dass die Röhre hier im Kolibri etwas weniger Leistung (Lautstärke) bringt, als man annehmen möchte. Für nicht allzu große Wohnräume reicht es aber völlig.

    ...zum Glück hast du nie die Gefahr einen Plattenschluss am Drehkondensator zu haben oder dass die Skala bricht.

    In der Tat, Ivan. Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen. Die Variometerabstimmung des größeren 1U11 repariert man ungern, im Falle eines gerissenen Seilzugs. Hier beim Kolibri kein Thema :) .


    Übrigens findet sich in einer alten Ausgabe der "Funkgeschichte" (210/2013) ein sehr interessanter Artikel zum KOLIBRI (und auch ZAUNKÖNIG), mit deutlichem Hinweis auf die Beliebtheit
    https://www.aireradio.org/riviste_estere…4/n.210_13b.pdf .
    Die Kolibris wurden zuletzt anscheinend wirklich über die soziale Schiene unters Volk gebracht.

    Weiter geht's mit dem Innenleben:


    Staubwischen müsste man mal....:angel:
    Das Radio habe ich bereits in den 90ern erworben, war aber mit seiner Leistung nie zufrieden, so dass es zum Mauerblümchen mutierte. In den letzten Tagen habe ich viel Zeit damit verbracht, das Gerät technisch zu revidieren, bzw. meine früheren Reparaturen (u.a. ein damaliger Umbau zwecks Empfang des früheren MW-Senders Langenberg, 740 kHz) rückgängig zu machen. Erinnerlich ist mir, dass das Radio beim Erwerb bereits mehrfach repariert erschien, wir haben also keinen unberührten Werkszustand mehr vor uns, sondern eine Reparatur zwecks möglichst schaltplangetreuer Herstellung der Funktionsfähigkeit des seltenen Radios.
    Irgendwann wird er auch mal innen geputzt, dafür hatte ich gestern keinen Nerv mehr.


    Aber schauen wir uns mal die Technik an.
    Links im Bild der Selen-Plattengleichrichter, dahinter die Fertigungsnummer des Radios. Ähnlich, wie man das von anderen Einfachstgeräten auch kennt, ist hier alles an der Schallwand montiert. Unter dem Gleichrichter die beiden Netzelkos, früher schon mal ersetzt. Im Original besaßen diese Pappgehäuse, sie werden vom originalen Plastikband in Position gehalten.
    Rechts daneben der Vorwiderstand, 1,6 kOhm sind üblich, da er schrottreif war, habe ich hier 1,8 k Ohm verbaut (verdeckt dahinter ein Parallelwiderstand zu 15 kOhm). Damit stellt sich bei heutiger Netzspannung ein Heizstrom an der UEL 51 von 101 - 102 mA ein. Das wird, wie auch im größeren Typ 1 U 11, richtig "warm".

    Der grüne Widerstand am Sicherungshalter hat 200 Ohm und ist für die halbautomatische Gitterspannungserzeugung zuständig.

    Rechts unten im Bildhintergrund sieht man das Lautstärkepoti mit Ein/Ausschalter, links unten etwas verdeckt vom Sicherungshalter den Rückkopplungsdrehko.

    Der Lautsprecher ist tatsächlich ein Freischwinger, sozusagen als Opfer des Preisdumpings:

    Klanglich ist man überrascht, wenn man solche Konstruktionen aus den Dreißigern (etwa DKE) kennt. Dieses Konstrukt erzeugt einen richtig schönen Klang !

    Wie sehr am Preis und damit am Material gespart wurde, sieht man hier:

    Die roten Schrauben halten die Fassung der UEL 51, nebst darunter angebrachten Bauteilen. Sie sind aus Weichkunststoff mit Gewindemaß M4. Gleiches findet man auch an der Spuleneinheit, die dort verbauten beiden grauen M4 - Schrauben sind aus dem gleichen Weichplastik.


    Da wir gerade bei den Spulen sind, hier ein Blick auf die beiden MW-Spulen dieses Exemplars:


    Die linke, dickere Spule hielt ich jahrelang fälschlich für ein Langwellenexemplar.
    Hier sieht man sehr schön, dass die rechte Spule samt zugehörigem Kondensator von 250 pF auf einem eigenen Pertinaxträger sitzt, der unten 2 Druckknöpfe (!) trägt. Ich habe sie hier nicht noch einmal für ein Foto herausgewürgt, denn ich war froh, als ich sie im Zuge der Reparatur wieder drin hatte. Ein Foto dazu kann man hier finden: https://www.radiomuseum.org/r/stern_berl_kolibri.html

    Mittels dieser Plug and Play-Lösung konnte das Radio, etwa nach einem Umzug, den Empfangsverhältnissen am neuen Wohnort angepasst werden. Eigentlich ganz clever... aber es wird berichtet, dass das Gerät unbeliebt war:
    Radio 'Kolibri RFT' | Deutsches Kunststoff Museum

    Tatsächlich ist gut vorstellbar, dass die Käufer den 1U11 https://www.radiomuseum.org/r/stern_berl_r…_berlin_1u.html vorzogen und dafür lieber etwas länger sparten. Der hatte immerhin eine richtige Skala und damit ein übliches Radiogesicht, freie Senderwahl auf 3 Wellenbereichen und war zudem größer.

    Damit möchte ich die Vorstellung beenden. Ich schrieb den Bericht unmittelbar nach der mehrtägigen technischen Instandsetzung des Radios, da die Eindrücke noch frisch waren.

    Ich würde mich freuen, wenn Zeitzeugen, die seinerzeit selbst ein solches Gerät besaßen, oder aus dem Verwandtschaftsbereich kannten, hier einige Impressionen darlegen könnten.

    Hallo in die Runde.

    Frisch von der Werkbank, technisch revidiert aber nicht restauriert, ein seltener Vogel aus der DDR:



    Ein Einfachstradio, gebaut ca. 1953 vom VEB RFT Stern Radio in Berlin. Hier wird die frühe und damit seltener produzierte Tastenversion vorgestellt. Die Nachfolgegeräte mit Schieberegler an der Front ("Kolibri 2") tauchen häufiger auf. Es gibt zahlreiche Varianten dieses Radios, davon später mehr.

    Zunächst ein kurzer Blick auf die technischen Daten:

    • Einkreisempfänger für Gleich- und Wechselstrom, nur 220 Volt
    • Keine Skala, nur 2 Festsender, die ab Werk eingestellt waren
    • Röhre: UEL 51
    • Lautsprecher: Freischwinger, Korb aus Kunststoff (vmtl. Bakelit)
    • Frontbespannung: Bast
    • Gehäuse: Bakelit, 290 x 235 x 140 mm
    • Keine Betriebsanzeige, das rote Sternlogo ist lediglich Zierde
    • Preis: 50 (DDR-) Mark


    Wie kam es dazu, sowas zu bauen? Meine Internetrecherche förderte zutage, dass damals ein Radio entstehen sollte, das ähnlich dem früheren DKE noch preiswerter war, als alles was bisher auf dem Markt war. Damit sollten auch die Käuferschichten versorgt werden, die sich den bereits produzierten Einkreiser 1 U 11 zu 96 Mark
    Stern-Radio-Berlin 1U11
    nicht leisten konnten.
    Die Herausforderung für die Entwickler bestand also darin, ein Gerät zu produzieren, das maximal 50 Mark kosten durfte. Darauf gehen wir noch näher ein.

    Zunächst ein Blick auf den Schaltplan, dann geht's weiter mit Ansichten des Radios:


    Hier muss angemerkt werden, dass die verschiedenen Varianten dieses Urmodells sich insbesondere im Bereich der Spulen unterscheiden, d.h. es waren unterschiedliche Beschaltungen für unterschiedliche Frequenzen auf dem Markt. Bei zwei Festsendern ab Werk hatte man natürlich das Problem, dass ein Gerät, das auf zwei (sozialistische) Sender für einen Einwohner von Ostberlin eingestellt war, für einen Einwohner von Karl-Marx-Stadt eher wertlos sein konnte. Folglich gab es unterschiedliche Spulen, eine davon sogar herausknipsbar mittels zweier Druckknöpfe (siehe weiter unten). Manche Kolibri haben nur 1 Spule, anstelle der zweiten einen Trimmer.
    Dem Urmodell gemein ist jedoch, dass es Tasten besitzt und rückseitig nur ein (1) Trimmer, von außen bedienbar, verbaut ist, der Nachfolger Kolibri mit frontseitigem Schieberegler hat deren zwei.

    Schauen wir uns mal die Rückwand an:


    Unter der Schrift 'Feinabstimmung' befindet sich der Trimmer. Dieser gestattet tatsächlich nur eine geringste Änderung der beiden Festfrequenzen, also z. B. im Sinne einer bestmöglichen Anpassung an die Außenantenne, oder wenn das Gerät mit zunehmendem Alter Frequenzdrift aufweisen sollte.
    Wir sehen weiterhin, dass auf der Rückwand nur "KOLIBRI" vermerkt ist, also keine "1". Da das Nachfolgegerät aber die Bezeichnung "Kolibri 2" auf der Rückwand führt, hat sich für diesen Urtyp in der Literatur die Bezeichnung "Kolibri 1" durchgesetzt.


    Bleiben wir noch einen Moment bei den Tasten und den Frequenzen:

    Der Ausschnitt im Gehäuse verrät, dass hier eigentlich eine Skala hingehören würde. Gibt's auch, heißt dann "RFT Zaunkönig" und ist ein Kleinsuper mit gleichem Gehäuse.

    Tatsächlich hat mein Gerät 2x MW. Das habe ich aber erst heute nach Abschluss der Reparatur herausgefunden. Üblicherweise werden dem Kolibri 1 einmal LW und einmal MW zugeschrieben. Bei radiomuseum .org kann man sich eine "Abgleichanleitung" für beide Varianten herunterladen.
    Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, habe ich im Netz folgenden Hinweis zu den fest eingestellten Frequenzen gefunden:

    Frequenzen RFT KOLIBRI-SERIE.png

    Im nächsten Teil des Berichts schauen wir uns mal das Innenleben an.

    Prima, das ist ein Kolibri 1, denn er hat nur 1 Trimmer (der Kolibri 2 hat deren zwei, so viel habe ich zwischenzeitlich herausgefunden).
    Die beiden Schaltplan-Varianten werde ich mir ablegen und mal schauen, ob ich das Gerät wieder in den Originalzustand versetzen kann. Der hier auf dem Tisch stehende Tasten-Kolibri funktioniert auf MW, aber im Bereich der Spulen wurde schonmal gebastelt, Fehlteile möglich. Insoweit schwierig, als ich im Netz keine Detailaufnahmen dieser Radiovariante finden konnte, so dass man etwas im Nebel stochert.

    Auch scheint mir die Leistung meines Exemplars etwas dürftig angesichts der doch recht kräftigen Röhre UEL51.

    Nachtrag: Ich bin auf diesen interessanten Artikel gestoßen, der die Unterschiede zwischen den Varianten Kolibri 1 und 2 herausarbeitet: https://www.aireradio.org/riviste_estere…4/n.210_13b.pdf

    Hallo. Ich habe hier einen verbastelten Kolibri 1 auf der Werkbank. Kolibri 1, das ist die seltenere Variante mit zwei Tasten, statt dem Schieberegler.

    Nun weiß ich zwar, dass es sowas bei rm.org gibt, durch einen blöden Fehler der Autokorrektur hat es mir jedoch die Anforderungs-Mailadresse zerschossen, ohne, dass ich dies bemerkte. Also: Pläne natürlich nicht erhalten, aber Kontingent als "voll" verbucht. :banghead:

    Kann jemand kurzfristig unbürokratisch helfen?

    Na, da hat Du ja noch einiges vor Dir, wenn ich mir das heftig gebrochene Gehäuse anschaue. Oder hast Du noch ein Spendergehäuse in Aussicht?
    Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Gehäusereparatur verläuft und wünsche Dir viel Erfolg. In jedem Falle werde ich das Thema interessiert verfolgen.

    Hallo Ivan,

    bist Du sicher? Ich dachte, dass da nur wenig Lack aufgetragen war...

    Viele Grüße,
    Rolf

    Hallo Rolf und Mitlesende,

    wirklich eine erstklassige Arbeit. Das Radio wäre eine Zierde für jedes Wohnzimmer.
    Was nun den Originallack angeht, so möchte ich, losgelöst von einer Grundsatzdiskussion, aus eigener Erfahrung folgendes beitragen:
    Mein Gerät dieser Baureihe besaß beim Erwerb einen rissigen Lack mit etlichen Fehlstellen. Ausbessern kam nicht mehr in Frage, er wurde mittels Aceton und viiiiel Watte von meiner Frau abgebeizt. Insgesamt war dieser Originallack nicht sehr dick aufgetragen, und ich gehe davon aus, dass er im Neuzustand glänzte, im Laufe der Zeit aber diesen Glanz verlor.

    Ein zweites Gerät dieser Baureihe hatte ich als Teilespender erworben, es war allerdings völlig vom Holzwurm zerfressen. Auf den Lack dieses Gerätes trifft das oben Gesagte ebenfalls zu.

    Zur Farbgebung: Das entlackte Gehäuse wurde damals mit Schellack behandelt, ohne Grundierung oder Beize. Schellack-Farbe "gold". Damit erreichte ich die nahezu identische Färbung des Gehäuses im Vergleich zum Originallack.

    Klasse Bericht, Jupp. :thumbs_up:

    Ein solches Gerät, in weitaus besserem Zustand als Deine "Fundsache", steht bei mir auch seit Jahren herum. Spielte mal ganz gut, heute nicht mehr. Ist aber eigentlich auch nicht mein Metier, da ich auf dem Gebiet von Transistorradios gänzlich "unbewandert" bin, also wird es in der Sammlung eher ein Mauerblümchen bleiben.

    Ja, diese Sparsuper in Allstromausführung gab's zur Entstehungszeit des Tronser öfter, mit unterschiedlichen Röhrenbestückungen. LORENZ / SCHAUB waren die bekannteren Vertreter.
    Röhrenseitig identisch ist dieser Kleine von Telefunken, der ins Jahr 1949/50 fällt:
    Mein Radiomuseum - Telefunken Filius 9 H 43 GW

    In der Ahnenreihe dieser Vierkreissuper findet sich der Telefunken-Exportsuper 143 GW,
    https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_143gw.html .

    Schöne Vertreter der nach dem Kriege und eingetretener Währungsreform wieder aufblühenden Radioindustrie, wie ich meine.

    p.s.: eine "schwarze" Metall-UCH11 sollte sich auftreiben lassen, so man dies überhaupt möchte. Viele auftauchende Exemplare sind allerdings lackseitig "vermackt".

    Holger hat, wie er auch zugesteht, keine Ahnung von Röhrenradios im Allgemeinen und vom erworbenen Radiomodell im Besonderen. Das ist nicht schlimm, erschwert das Projekt aber erheblich und wird hier vermutlich zu gefühlten 500 Beiträgen führen, zumal sicherlich mehrere Forenmitglieder unterstützen möchten und gleichzeitig Tipps geben. Alleine die Frage zu dem dreiadrigen Netzkabel füllt in den Radioforen Seiten der Diskussion. Das kann, so lehrt die langjährige Forumserfahrung, rasch zu Frust auf beiden Seiten führen.

    Mein Vorschlag wäre: Ein erfahrenes, sachkundiges Forenmitglied nimmt Holger "an die Hand" und führt mit ihm das Projekt durch. Im besten Fall ist dies ein Mitglied, das den Saalburg 5170 A aus dem Effeff kennt oder sogar stehen hat.

    Prima, danke für die Info, Wolfgang. Erstaunlicherweise sind die beiden NF2, die vor vielen Jahren beim Kauf schon im Radio saßen, noch gut bei Puste.

    Derzeit läuft das Radio mit 500 Ohm Kathodenwiderstand, wie im Schaltplan gezeigt, der in der Funkgeschichte Nr. 190 veröffentlicht ist.
    Die Feldwicklung von 8,6 KOhm fungiert als Siebwiderstand, anstelle des im Schaltplan gezeichneten 5k. Damit messe ich derzeit an der Endröhre: Spannung G2 bei ca. 205 Volt, Anodenspannung bei 188 Volt, Kathodenspannung ca. 4,5 Volt.

    Deinem obigen Rat werde ich folgen.

    __________________________________________________________

    Nachtrag: Habe die Schaltung jetzt so umgesetzt. Rk jetzt 170 Ohm, ein Widerstand von 30 k vor G2 (mit C 0,6 µF an Masse) sorgt für ziemlich genau 124 - 126 Volt an G2 der Endröhre, die Kathodenspannung liegt bei ca. 1,4 Volt. Das sind noch keine Langzeitmessungen!
    Erster Eindruck: Die Lautstärke ist völlig ausreichend, allerdings habe ich die Gegenkopplung stillgelegt.
    werde das beobachten.

    Danke, Wolfgang. Habe ich bereits umgesetzt.

    Das Radio hat, wie der kürzlich vorgestellte Blaupunkt 2GW145, bislang eher ein Mauerblümchendasein geführt. Daher widme ich mich dem Gerät jetzt in technischer Hinsicht etwas intensiver.

    1) Im Bild ist auch eine Gegenkopplung zu sehen, 2MOhm + 20 pF an der Anode der NF-Röhre, ähnlich dem früheren DKE 1938. Diese fehlt bei meinem Gerät, vielleicht fiel sie einer früheren Reparatur zum Opfer. Ich habe dies mal nachgebaut:
    Der Klang wird deutlich fülliger, allerdings auch deutlich dunkler, und die GK frisst auch richtig Lautstärke; die NF2 als Endröhre hat davon nicht sonderlich viel. Ich werde mal etwas mit den Werten der beiden Bauteile jonglieren.

    2) Ebenfalls bezogen auf den obigen Schaltbildausschnitt: Auffällig ist die Gittervorspannung von nur -1,2 Volt, die über den 150 Ohm - Widerstand abfällt (halbautomatische Gitterspannungserzeugung). In einem anderen Schaltplan (Regelien 1948) ist dieser Wert explizit vermerkt. Mein Gerät hat vollautomatische Gitterspannungserzeugung, siehe oben den 100 µF- Becherkondensator, verbaut waren aber ebenfalls nur 170 Ohm (jüngeres Bauteil aus späterer Reparatur).
    Das Gerät aus der Funkgeschichte Nr. 190 -> https://www.radiomuseum.org/lf/dwl/7939/fg_190_rm.pdf hat die Kathodenkombi 100 µF + 500 Ohm. Damit stellt sich eine Spannung von rund -5 Volt ein und es läßt sich hörbar mehr Lautstärke erzielen.

    Worin liegt der Sinn dieser sehr niedrig gewählten Spannung? Radios aus dieser Periode, die in der Endstufe mit der (der NF 2 sehr ähnlichen) Röhre RV12P2000 auskommen müssen, verwenden i.d.R. einen Widerstandswert von 400 - 600 Ohm.

    Es geht weiter. Da der Beitrag in der Rubrik "Reparaturen" steht, eine technische Frage, die mich beschäftigt.

    Im nachstehenden Schaltbild (das zumindest im NF-Bereich meinem Gerät weitestgehend entspricht), habe ich einen Widerstand markiert:

    2147_Widerstand.png

    Dieser Widerstand ist in meinem Gerät als Poti (500k) ausgeführt. Das Poti scheint bereits werkseitig, indes ist fraglich, ob die Schaltungsumgebung des Potis noch original ist, da das Radio wohl schon einigen Reparaturen in seinem Leben unterzogen wurde. Das Poti ist so geschaltet, daß es in diesem Signalweg den Widerstandswert von 500k auf 0 Ohm regelt, d.h. sein Schleifer ist mit einem Ende der Widerstandbahn verbunden.

    Ich habe nun mal irgendwo (Diefenbach?) gelesen, daß man einen Widerstand an dieser Stelle in der Schaltung mit mindestens 300k bemessen müsse, was bei einem Poti naturgemäß nicht der Fall ist, wenn es gegen "Null" regelt.

    Frage: Muß ich die Schaltung verändern, und falls ja: wie?