Posts by MichaelM

    Servus zusammen,

    Klangschatulle ,

    Günter, ganz herzlichen Dank für die umfangreichen Unterlagen dazu. Sie spiegeln hervorragend den damaligen "Zeitgeist" wider und das passt nur zu gut auch auf den M2746. Mein eher dürrer Satz kann in Worten gar nicht genug deine Mühe würdigen, die du mit deiner Arbeit in diesen Thread reingesteckt hast.

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    Die beiden EF12 von Debo ( Debo , danke nochmals für das nette Gespräch! :) ) waren fix eingesetzt und nach Überprüfung mit erstem Austausch eines verdächtigen Kandidaten

    der hier gezeigt ist, erfolgte ein erstes vorsichtiges Hochfahren am Trenntrafo. Kein verdächtiger Strom, nichts. Der Prüfgenerator fuhr hoch, als wäre es sein erster Tag in Betrieb.

    Frequenzmesser angeschlossen und mal ohne Modulation "über die Bereiche gekurbelt", um zu schauen, was so passiert.

    Egal, ob bei 120 kHz im Bereich 1:

    oder bei 200 kHz am anderen Ende der Skala:

    Den Zähler habe ich etwas in den Bildern etwas aufgehellt.

    Der Bereich 2 bei 300 kHz:

    1,6 MHz im Bereich 4:

    Es sprechen die Bilder für sich, denke ich. Der Prüfgenerator sendet über seinen gesamten Skalenbereich nicht näher punktgenau.

    Erst im Bereich 5 ab 10 MHz aufwärts setzt eine Drift ein, hier bei 12 MHz gezeigt:

    Der Bereich 3 "spielt" nicht. Hier zeigt das Meßinstrument dementsprechend auch keine Ausgangsspannung an. OK, hat der M2746 wenigstens hier mal einen Fehler, den man beschnarchen kann! ^^

    Die übrigen Funktionen habe ich noch nicht weiter getestet. Ich bin verblüfft, wie punktgenau dieser Prüfgenerator nach 'zig Jahren des Stillstandes "einfach so" aus dem Stand heraus sendet. Aber ist das wohl eben das Resultat der durchdachten Entwicklung dieses Gerätes. Alle Achtung, kann ich da nur sagen.

    Die Handycam verzerrt die rechteckigen Proportionen des Prüfgenerators. Ich bitte, das zu entschuldigen.

    Servus Andreas,

    ...Trotz aller Vorsicht ist die Buchse abgerissen. Semir, mir würde da etwas anderes vorschweben...

    Schau' bitte mal, was ich unter #62 dazu geschrieben habe bezüglich einer aus meiner Sicht wesentlich haltbareren USB-C-Buchse. Die lässt sich problemlos nachrüsten, wenn das Original ab ist. Und sie hält.

    Der Punkt zumindest für mich ist: Der Akku hält ewig lange und ist aus meiner Sicht auch hinsichtlich der absolut brummfreien Versorgungsspannung das beste, was dem FM2AM passieren konnte. Und ein relativ starkes USB-C Ladenetzteil für Handys oder Tablets ist doch fast in jedem Haushalt inzwischen Usus (?).

    Servus Freunde der röhrenbetriebenen Resonanzkurvenschreiber im Allgemeinen und des Picoskops im Speziellen.

    Die suche ich nun schon länger, da lag sozusagen mein "mentaler Fokus" drauf. Und da ist mir doch kürzlich tatsächlich über die Kleinanzeigen endlich eine originale Bedienungsanleitung zugeflogen.

    Und nicht nur das. Quasi als im Angebot unerwähnter "Beifang" lag in dem Kuvert außerdem eine originale Garantieurkunde mit drin, worüber ich mich ganz besonders gefreut habe:

    Das Angebot mit dem aus meiner Sicht relativ geringen Preis schwirrte in den Kleinanzeigen schon lange herum. Komischerweise wollte es niemand haben. Aber ja, Picoskope werden in letzter Zeit in den KA desöfteren relativ preisgünstig angeboten.

    Beobachtet man diese, so dümpeln sie längere Zeit, bis sie weg sind. Hier nun war es für mich primär die angebotene Originalunterlage, die ich haben wollte. OK, dass da im Angebot auch noch ein Picoskop himself mit dabei ist nebst Meßkabel und Kabel mit dem obligatorischen 10:1-Tastteiler - da habe ich nicht "Nein" sagen können wollen. ^^

    Gesellte sich also zu meinem Picoskop Nummer 1:

    ein Picoskop Nummer 2 mit hinzu:

    OK, "Im Osten nichts Neues" dachte ich mir so, als ich das Gerätchen beschnarchte. Innen sieht es schön sauber aus. Das Poti für Helligkeit und Netzschalter habe ich dick verklebt, die Anschlüsse zum Netzschalter waren vorher schon zusammengelötet. Anlieferungszustand: Beim Drehen fehlte das typische "Klack" und nun weiß ich auch, warum auf meine Frage an den Verkäufer, ob denn das Gerät in Ordnung ist, die Antwort kam: "Es funktioniert, aber wie es im Innern aussieht, weiß ich nicht":

    Das Schaltergehäuse dieses Potis ist bei meinem Reparaturversuch trotz großer Vorsicht zerbröselt. Das schwarze Bakelit (?) zersprang wie Glas, ich war unangenehm überrascht. Reparaturversuch zwecklos. Da hilft nur noch ein Austausch des Potis.

    Der Oszillograf ist ansonsten augenscheinlich unberührt, wie auch seine rechte Seite zeigt:

    Man erkennt neben den Originalbauteilen (u.a. axiale Elkos) die "Goldies". Außerdem sind die Tesla-ECF82 zu sehen. Irgendwo habe ich gelesen, dass ihre gelben Spitzen darauf hindeuten, dass sie für die EO 1/7 selektiert wurden.

    "OK, möchte doch mal sehen, was das kleine Kistchen in diesem Zustand üblicherweise so zeigen kann", dachte ich mir. Auf YT gibt es ein Video, in dem ein Picoskop präsentiert wird. In diesem Video erstaunt mich die vollkommen lineare Anzeige des Oszis im Kontext der übrigen, dort gezeigten Bilder seiner offenbar noch originalen Bauelemente ("Goldies", Axialelkos) -> Klick.

    Vorsichtig am Trenntrafo hochgefahren, zeigt das Picoskop Nummer 2 nicht die geringsten Anstalten, irgendwelche Mucken zu machen. Es zeigt seinen geraden Strich mit leichter Schrägneigung nach rechts unten (die Bildröhre müsste ich mitsamt ihrer Fassung etwas drehen / nachjustieren, was ja problemlos möglich ist), als hätte es jemand eben erst gestern abgeschaltet.

    Ja, und dann schaute ich schon etwas verblüfft (um nicht zu schreiben: doof aus der Wäsche). Ein 1kHz-Sinus aus meinem GF2:

    Das Ding zeigt, wie es auch im Video zu sehen ist, ebenfalls mehr oder weniger fast linear an! Ohne groß auffallende Verzerrung in X-Richtung.

    Ein unmodulierter Sinus mit 700 kHz aus meinem PG2:

    Jetzt wird rechts die Schwingung etwas zusammengedrückt. Bei einem Input von 1 MHz wird die nun unsauber geschriebene Schwingung rechts mehr zusammengedrückt; auch ist jetzt mit dem 1:5-Teiler keine gute Auflösung mehr möglich.

    Eine Rechteckschwingung mit 700 Hz aus meinem RWG2:

    Sauber und ohne Verzerrung in X-Richtung. Die mit Pfeilen markierten Spitzen stammen nicht vom Rechteckwellengenerator. Dessen Schwingung zeigt mein Sioskop (EO 1/77U) problemlos an. Bislang habe zumindest ich noch kein Picoskop gesehen, welches eine Rechteckschwingung sauber darstellen kann. Vielleicht war das mal bei wirklich neuen Geräten der Fall?

    Die im Video bei 3:16 gezeigte Sägezahnschwingung ("Sweep") stimmt exakt mit der überein, wie ich sie an meinem Sioskop darstellen kann. Auch dieser Sägezahn hat diesen leichten Bauch nach oben in seinem ansteigenden Flanken.

    Aber ansonsten... Warum hänge ich mir so einen Wunderbeutel um bei diesem Kistchen? Ich meine, dieses Picoskop ist im Originalzustand von 1965 hinsichtlich seiner Bauelemente. Und dennoch liefert es erstaunlich gute Bilder. Das kannte ich bislang so nicht. Immer musste man erst mal "rein ins Gerät", um ordentliche Ergebnisse zu bekommen.

    Man vergleiche einmal die eben gezeigten Bilder mit ihren aufgezeichneten Schwingungen mit den im vorherigen Bericht gezeigten Bildern mit ihren Kurven. Da schrieb ich noch: "...Mit der für den EO 1/7 so typischen Verzerrung bzw. Unlinearität auf der X-Achse." Und jetzt? Vergleichsweise ist nichts davon zu sehen.

    Und nicht nur das.

    Ein kurzer Dreh am Synchronisationspoti und der Oszi "triggert" wie von selbst, das Bild steht. Erst nach längerer Betriebszeit beginnt das Bild nach rechts oder links "zu laufen". Dennoch lässt lässt es sich aber immer wieder fangen. Erstaunlich, denn auch das war mir bei den bisherigen Picoskop-Oszis immer etwas suspekt, nämlich schnell ein stehendes Bild zu bekommen (hier ist mein EO 1/77U wirklich eine lobenswerte Ausnahme, allerdings steckt da auch ein ganz anderer Technikaufwand dahinter).

    Schön!

    Ich denke, da wird mein Regal-Picoskop sein Poti opfern und anschließend in den Fundus wandern. Und ich habe ein quasi "neues" Picoskop für das Regal. :)

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    Zum Abschluss: Beim Stöbern im Web gefunden:

    (Quelle: www)

    Wieder was gelernt: In meinem Bericht zum EO 1/71 zeigte ich anhand einer Rechnung von 1966 auf, dass Conrad den EO 1/77U damals "in den Westen" verkauft hat. Warum also sollte Conrad zwei Jahre vorher nicht auch den "lüttjen" EO 1/7 anbieten?!

    Servus Günter (nicht Rolf, oops),

    [Regelspannung]

    japp, ist meine Vermutung. Ich hatte das als solches nur nicht explizit erwähnt. Damalige DC-Meßinstrumente waren vergleichsweise relativ (!) niederohmig und so konnte nur ein RVM mit seinem hochohmigen Eingangswiderstand an dieser Stelle ein Ergebnis liefern.

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    Schlußendlich: Eigentlich müsste man mal hergehen und Reparaturliteratur über mehrere Jahrzehnte dahingehend lesen und auswerten, wie sich das Reparaturverhalten, d.h. die Anwendungsmöglichkeiten über die Jahre geändert hat im zeitlichen Kontext mit den vorhandenen Meßmitteln. Wäre vielleicht interessant. Nur - wen würde das (überhaupt noch?) interessieren. :/

    Servus Rolf,

    ...Es mag die Frage aufkommen, warum das "Röhrenvoltmeter" im M2746 nicht auch NF-Pegel messen kann. Dazu hätte es allerdings eine deutliche Erweiterung der Schaltung gebraucht ... die Wahl der Modulationsfrequenz von 400[Hz] ...

    Unter diesen Annahmen käme dann ein damaliger LMK-AM Radiomeßplatz in der Werkstatt für ALLE üblicherweise anfallenden Arbeiten mit genau ZWEI Geräten aus: Dem M2746 Prüfsender und einem vernünftigen DC/AC Zeigermultimeter (z.B. EAW Universalmesser IV) - und auch heute noch sollten sich alte LMK-AM-Radios dann mit genau diesen zwei historischen Meßgeräten reparieren und abgleichen lassen. Das wäre dann super-stilecht: Historisches Radio wird mit historischer Meßtechnik wieder in Schwung gebracht.

    ich fange mal von hinten an, weil am schnellsten zu beantworten: Das "Stilechte" ist bei mir seit Jahren Prinzip. Denn genau dafür habe ich den AM-Prüfgenerator PG2 und den AM/FM-Prüfgenerator PG1 oder den Selektograf SO81. Das führt in diesem Thread hier zu weit, aber beide (komplexer aufgebaute) Geräte möchte ich eh schon lange hier mal separat vorstellen. Den M2746 hatte ich bis dato noch nicht, der ist neu in meiner kleinen "Hammerschlag-Geräteflotte".

    Das Röhrenvoltmeter ist ein HF-Voltmeter oder man kann mit ihm die / eine negative Gleichspannung messen. In wieweit das ausreichte: Nun ja, hier vermute ich eher ein zeitgenössisches, bislang angewandtes Meßprinzip für solche Empfänger. Ich meine, das so herauszulesen aus der zeitgenössischen "Serviceliteratur". Mit den Jahren änderte sich das:

    • es standen neue Geräte zur Verfügung (zum Beispiel eben ein Selektograf als Resonanzkurvenschreiber für den AM- und FM-Abgleich
    • es änderten sich die Prüf- und Meßverfahren
    • es änderten sich die nur noch aufzuwendenden Zeitfenster ("Wirtschaftlichkeit") für Reparaturen
    • u.s.w.

    Der sich entwickelte gesellschaftliche Kontext spielt da mit rein in den sich entwickelten Stand der vorhandenen Meßtechnik: nahm man lange Zeit nur zum Beispiel die Durchlasskurve eines AM-ZF-Verstärkers mit Prüfgenerator und Röhrenvoltmeter Punkt für Punkt zeitraubend auf mm-Papier auf, son änderte sich das durch den SO81, der quasi die Kurve sofort auf seiner kleinen Bildröhre sichtbar machte. Schon entfiel ein Röhrenvoltmeter für diesen Zweck (und konnte anderweitig genutzt werden oder fiel aus der Produktion).

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    Ja, dank Debo kriege ich eine nagelneue EF12. Da juckt es wirklich in den Fingern, den Sikatrop-M2746 mal in Betrieb zu nehmen und zu beschnarchen, was der so alles drauf hat. Warum eigentlich nicht?! Dan ginge es hier weiter! :)

    Servus Rolf,

    ...irgendwie hast Du Recht ... würde ich vor Allem weniger Schellack auftragen...

    der Glanz würde mich möglicherweise gar nicht mal so stören. :/

    Und um Himmels Willen möchte ich keine Diskussion über das individuelle Empfinden solcher restaurierten Gehäuse lostreten. Jeder nach seiner Facon.

    Ich merke nur bei mir, dass die Hartöl-behandelten Gehäuse die Maserung anfeuern. Vor Jahren war ich darüber noch begeistert, jetzt empfinde ich für mich (und wundere mich selbst darüber), dass diese angefeuerten Maserungen gar nicht mehr sein müssten. Das geht für mich in die Frage: "Wie muss eigentlich ein Gehäuse aussehen, wenn es schon so alt ist, restauriert wird, aber trotzdem seinen - hm - "altersgemäßen Touch" behält?".

    So als Beispiel: Das Gehäuse meines Rubens habe ich seinerzeit auch mit Hartöl befeuert. Es wurde dunkler mit starker Maserung. Ich war begeistert. Tja. Solange, bis ich dann das Glück hatte, zwei Rubens aus gleicher Zeit zu ergattern mit ähnlichen Gehäusen in sehr gutem Originalzustand. Und die sehen eben doch einfach anders aus, weniger Maserung und heller, trotzdem noch irgendwie glänzend. Was mich zu der Frage bringt: "Wie geht "Behutsam erneuern" vielleicht doch ohne Hartöl?". :/

    Servus,

    ich schließe mich meinen Vorrednern an. Auch wenn ich diesem "Super-Angefeuerten" der Maserung(en durch Hartöl) inzwischen eher etwas kritischer gegenüber stehe, so bin ich dennoch hemmungslos begeistert zu dieser Gesamtauferstehung dieses Körtings. Chapeau!

    Vor einiger Zeit schwirrte in den Kleinanzeigen so ein Körting herum und ich war am Überlegen. Der Preis war mir noch einen Ticken zu hoch, dann war jemand anders schneller. Verständlich, wenn ich mir dein Gerät so betrachte.

    :thumbs_up:

    Servus Günter,

    ...Indiz ... eine geräteindividuelle Skala...

    das schaue ich mir mal bei sich bietender Gelegenheit gern an!

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    in der vorherigen Folge zeigte ich das Innere des älteren M2746, der mit dem schwarzen Strukturlack.

    Hier zeige ich dazu das Innere des M2746 des jüngeren Baujahres. Sein Drehko trägt den Stempel vom 22.1.1959:

    Dreht man alles etwas nach links, so wird der Aufbau besser erkennbar. Das ältere Gerät (Strukturlack):

    Und das neuere der beiden (Hammerschlaglack):

    Sofort fallen in diesem Bild die Sikatrop-Kondensatoren auf. Hingegen hat der Strukturlack-M2746 mit seiner nur deutsch bedruckten Skala noch die zeitgemäss typischen, schwarzen Teerbomben drin.

    Im Folgefoto sieht man oben in der älteren Ausführung die EF12, die als abstimmbarer HF-Oszillator arbeitet.

    Ihre HF-Schwingungen werden über Tr2 (siehe Schematic) ausgekoppelt... Nee, hier mache ich es mir mal einfach. Ich habe ja die Bedienungsanleitung aus Dresden neu aufgearbeitet. Und somit habe ich ja den neu geschriebenen Originaltext zur Verfügung. Warum soll ich jetzt das mit eigenen Worten schreiben, wenn andere das in der Bedieungsanleitung viel besser konnten. Ich zitiere aus dem Original, Quelle untenstehend:

    "1. Beschreibung

    Der Prüfgenerator M2746 dient zur Untersuchung hochfrequenter Vorgänge. Er ist für den Einsatz in Laboratorien, Prüffeldern und Werkstätten geeignet. Auf Grund seiner geringen Abmessungen und seiner handlichen Kofferform wird er für dem Servicedienst der Rundfunkwerkstätten gern benutzt. Besonders vorteilhaft ist, daß der Prüfgenerator eine Reihe anderer Meßgeräte in sich vereinigt, so daß zusätzlich Messungen an Einzelteilen und Teilgeräten vorgenommen werden können.

    Eine große Übersichtsskala ermöglicht die genaue Einstellung der Frequenzen, sowie auch eine genaue Ablesung von Meßwerten. Jeder der 5 Frequenzbereiche besitzt eine eigene Skala, so daß Umrechnungen vermieden werden. Der Feinantrieb läßt in der Nähe der Zwischenfrequenz von 470 kHz eine Einstellgenauigkeit von 1 kHz zu.

    Die Hochfrequenzschwingungen werden in einer rückgekoppelten Röhrenstufe erzeugt. Sie können unmoduliert oder 30% amplitudenmoduliert den Ausgangsbuchsen entnommen werden. Als Modulationsfrequenz wird eine im Gerät erzeugte 400-Hz-Schwingung benutzt, mit der der HF-Generator anodenmoduliert wird. An besonderen Buchsen ist die 400-Hz-Schwingung zur Prüfung von NF-Verstärkern u. ä. entnehmbar. Ein kapazitiver HF-Spannungsteiler mit Grob- und Feineinstellung setzt die vom HF-Generator gelieferte Spannung auf 2 µV...100 mV herab.

    Die Modulationsstufe kann nach Umschaltung als Audion-Röhrenvoltmeter zur Anzeige von HF- und Gleichspannungen benutzt werden und dient bei Induktivitäts- und Kapazitätsmessungen zur Anzeige der Resonanzeinstellung. Der Prüfgenerator ist in einem metallischen Koffergehäuse untergebracht und leicht transportabel. Besonderer Wert wurde auf eine sorgfältige Abschirmung der Generatorstufe gelegt, um eine große Strahlungsfreiheit zu gewährleisten.

    Der Betrieb des Gerätes erfolgt aus dem Wechselstromnetz."

    Hm. Etwas dürftig irgendwie zumindest hinsichtlich der Funktion von unserer zweiten EF12. Und dementsprechend ist auch in der eingangs genannten "Schaltungssammlung für Meßgeräte" nicht viel mehr dazu zu finden.

    Ich habe hier noch einen schon etwas älteren Download einer Raupenhaus-Kopie der Bedienungsanleitung vom damaligen VEB Funkwerk Leipzig. Darin wird man hinsichtlich der Funktion der beiden Röhren noch viel weniger fündig:

    Die zweite, eigentlich als Triode beschaltete EF12 bekommt in Stellung 1 des Schalters Sch3 einen Teil der ausgekoppelten HF-Spannung und verstärkt sie. Über Tr2 (Schematic) wird sie dem Anzeigeinstrument zugeführt. In Stellung 2 des Schalters ("Mod") wird der Kathodenwiderstand der EF12 wirksam, während er in Stellung 1 und 3 gegen Masse kurzgeschlossen ist. Dem Prüfgenerator kann die intern erzeuge Modulationsspannung von 400 Hz an Hü 9 (1V) oder spannungsgeteilt an Hü 8 (40 mV) entnommen werden. Hü und Hott... ^^

    Will man den Generator fremdmodulieren, darf Sch2 nicht in Stellung "Mod" stehen.

    Schaltet man Sch3 in Stellung 3, so wird die Kathode der EF12 unmittelbar auf Masse geschaltet. Die Röhre dient nun zur C-L-U-Messung. Als Anzeigeinstrument sowohl für die Resonanzfrequenz (maximaler Zeigerausschlag), als HF-Spannungsmesser sowie für das Messen negativer Gleichspannungen, dient das Messinstrument.

    Insgesamt ist es schon eine "eierlegende Wollmilchsau" und dieser Eindruck verstärkt sich beim Durchlesen der Bedienungsanleitung angesichts der vielen, erforderlichen Umschaltschritte, die es zu beachten gilt, will man mit diesem Gerät Dieses oder Jenes tun. Ob so ein "simpel" verschaltetes, aber in seinen Funktionen komplexes Gerät wirklich zuverlässig alle seine Toleranzen eingehalten hat, nachdem man es durch Einstellung seiner Ausgangsspannung entsprechend "geeicht" hat (ein immer wiederkehrendes Prinzip bei solchen Geräten mit wenigen Röhren)?

    Ja, die Röhren. Im älteren Gerät steck(t)en sie noch. In meinem hammerschlagfarbenen Prüfgenerator... Beide Geräte habe ich mir zuschicken lassen. Beim hammerschlagfarbenen bat ich den Verkäufer um ein Ziehen der EF12 und separater Polsterung der Röhren. Beide EF12 und der Glimmstabi stecken in gefedert gelagerten Fassungen. Nun ja, als der hammerschlagfarbene M2746 kam, klirrte bzw. raschelte es im Innern verdächtig. Ein Öffnen bestätigte die trübe Vorahnung: Hier lagen nur noch Scherben vor und das erklärt auch, warum die eingangs gezeigte Rückwand links die stecknadelkopfgroße Beule hat: Das Gerät muss einen heftigen Stoß abbekommen haben, denn die Bilder, die mir der Verkäufer vor dem Versand zusendete, zeigten ein diesbezüglich einwandfreies Gerät. Zum Glück ist wenigstens der Glimmstabi heil geblieben!

    Der M2746 im schwarzen Strukturlack kam mit einem anderen Transportunternehmen und hier sind die Röhren so, wie in den Bildern gezeigt. Man beachte Rö1 u.a. mit den Abgleichtrimmern aus der Nähe, darunter der Abstimmdrehko:

    Schaut man sich die modernere Ausführung an, so wird man mit zwei zusätzlichen Aufklebern für die beiden EF12 überrascht (siehe auch Foto oben bei der Fassung der unteren EF12):

    Anstelle der EF12 können auch P2000 gesteckt werden! Und das bei einem Exportgerät mit deutscher und kyrillischer Beschriftung von 1959! Gab es Adapter für die P2000 auf Stahlröhrensockel? Ja, gab es. Aber ich kenne nur welche für 2x P2000. Die Bedienungsanleitung gibt dazu keine Auskunft. Ist etwa eine andere Röhre als die RV12P2000 gemeint, die es möglicherweise damals in der Sowjetunion gab? Ich weiß es nicht und auch in der RV12P2000 - Story in Jogis Röhrenbude kann ich dazu nichts finden.

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    Die Draufsicht zeigt schön die Abstimmwelle mit ihrer Schwungmasse (an der Skala von vorn rechts oben). Durch die Übersetzung mittels des Seilzuges soll eine hinreichend genaue Feinabstimmung gewährleistet werden:

    Rechts neben der EF12 sieht man den Wellenbereichsschalter mit seinen fünf zu schaltenden Bereichen (Skala von vorn: links).

    Nach rechts gedreht, hier nochmal ein Blick auf das Netzteil mit seinen Bauelementen. Die neue Ausführung ist mehr oder weniger identisch:

    Dreht man den Prüfgenerator auf den Kopf, so erhascht man einen schönen Blick auf die untere EF12 und den völlig abgeschirmten Schmetterlingsdrehko C37, der zur Feineinstellung der Ausgangsspannung dient. Rechts daneben sieht man den Umschalter für HF-Amplitude, Modulation, C, L, U (Sch3) und daneben liegt der Umschalter für die Spannungsbereichsumschaltung des HF-Röhrenvoltmeters, sowie für die weitere Bereichsumschaltung (Sch2).

    Das Chassis besteht aus 4 mm dickem Aluminiumblech. Es wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das trägt mit bei zum nicht unerheblichen Gewicht des relativ kleinen Gerätes von 11 kg. Wird ja immerhin auch "Koffer" genannt. ^^

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    Soviel zur Vorstellung zu diesem Prüfsender. Ich danke für's Lesen. Der jüngere Prüfgenerator mit seinen Sikatrop-Kondensatoren schreit regelrecht nach einem vorsichtigen Hochfahren und Ausprobieren, wenn mindestens der dicke C27 im Papprohr getauscht ist.

    Hinweise und Anregungen sind willkommen!


    (Quelle: Bedienungsanleitung Funkwerk Dresden, Seite 5)

    Servus zusammen

    ...eine schöne EF12 in der bekannten Glasversion ... Kannst umsonst haben...

    @ Debo,

    da komme ich gerne drauf zurück. Dann hätte ich nämlich wieder genau so eine von den zweien, die in meinem Deko-Gerät drin waren. Das bestärkt mich, diesen Prüfgenerator vielleicht doch mal zu restaurieren, um zu schauen, was der so alles kann. :)

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    Bevor ich weiter in den Meßsender einsteige, noch ein Blick auf die Skalen.

    Ich erwähnte es schon: Der M2746 mit dem Hammerschlaglack hat eine Skala aus bedrucktem, silberfarbenem Alublech:

    Man beachte die kyrillischen Buchstaben. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein Exportgerät in die damalige Sowjetunion handeln könnte.

    Hier die Skala des M2746 mit dem schwarzen Strukturlack. Das Blech ist farblich hell gehalten, die Skala ist nur deutsch bedruckt:

    Schaut man sich beide Skalen im Vergleich an, so fällt auch hier auf, was ich bei solchen Geräten aus dieser Zeit immer wieder feststelle: Die Skalen sind nie gleich. Sie wurden augenscheinlich entsprechend der "Ausgabewerte" für jedes Gerät individuell gestaltet. Was für ein Aufwand! Wäre heutzutage wohl undenkbar. Wurde das fotobelichtet? Hat hier jemand gemalt? Das sieht alles nicht so aus. Aber einen "Tampondruck" wie im heutigen Sinne gab es damals sicherlich noch nicht. Wie wurden diese Skalen also "handcrafted"?

    Irgendwie finde ich es lustig, dass man alle Bedienelemente sozusagen um die Skala drumherum angeordnet hat (wer's als Insider kennt: "Immer um die Litfaßsäule rum"); möglicherweise der Tatsache geschuldet, dass die Anordnung der Bauteile nun mal streng nach HF-Prinzipien geschieht und nicht nach Bedienerbequemlichkeit oder Design.

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    Dreht man den vor sich stehenden Aufbau zur linken Seite, so kommt der Glimmstabi zum Vorschein und die Netzteilschaltung mit ihren HF-Drosselspulen, den Netzteilkondensatoren und der Siebdrossel:

    Hinter dem Stabi schaut die Selengleichrichtersäule hervor. Um den passenden Abstand zum Frontdeckel zu wahren, wurde das Meßinstrument auf zwei Abstandsbolzen gesetzt.

    Dreht man den Prüfgenerator auf seine rechte Seite, so sieht man die isoliert aufgebauten Telefonbuchsen und zwischen der Frontplatte und dem Chassis einige Bauelemente in einer relativ engen Bestückungsebene:

    Gut ist auch das obenliegende Schwungrad für den Hauptantrieb zu sehen. Dazu habe ich noch ein späteres Foto von der Draufsicht.

    Die Frontplatte und das eigentliche Chassis werden mit Abstandstücken gehalten, deren Material bei diesem Gerät beginnt, bröselig zu werden. Bei dem hammerschlagfarbenen M27646 sind die Abstandstücke in einwandfreiem Zustand.

    Noch ist nicht viel zu sehen, dann die eigentliche Bestückungsseite des Chassis ist zu nochmaligen Abschirmzwecken mit einem gewaltigen Deckel aus Aluminiumguß abgedeckt. Das ist dir ein Kawenzmann!

    Acht Schrauben sind zu lösen und dann hat man den nahezu schußsicheren Deckel aus sage und schreibe bis zu 4,5 mmm Dicke vor sich. Nein, es ist kein Motorgehäusedeckel:

    Das Innere liegt vor uns. Ein Anblick, der erst einmal alleine nur schon wegen der vielen gelben "Bepperles" begeistert:


    (Wird fortgesetzt)

    Ich habe ... den in Schwarz ... Den benutze ich aber nicht, steht nur als Deko.

    Das geht mir mit dem hammerschlagfarbenen so. Er steht als schöne Deko (zur Anwendung kommen bei mir die PG1 und PG2 vom WF Berlin oder eher der SO81). Er sieht hinsichtlich seiner Innenansicht schon klasse aus, so dass man ihm am liebsten nur in einem Plexiglasgehäuse zeigen würde. Irgendwie ist er mir angesichts seiner Originalität zu schade, ihn z.B. mit neuen Kondensatoren auszurüsten. Auch bräuchte ich leider neue EF12. :smiley18:

    Mehr dann im Folgethread.

    Cool: Da könnte man glattweg ein Schaltbild für die UCL11-Beschaltung erstellen...

    Nö, nix cool. Der Verdacht bestätigte sich, nachdem die Staubschicht runter war:

    Der einseitig angekokelte Netztrafo zeigt es und in Verbindung mit der AZ12, dem zusätzlichen Trafo und deren Beschaltung findet man folgendes:

    Der Trafo ist ein Heiztrafo, an dem der Heizfaden der AZ12 angeschlossen ist. Primärseitig geht der Trafo an die Sicherung und an den netzspannungsseitigen Gegenpol. Vom Faden aus geht es an den Ladeelko und an den seitlich sichtbaren, grünen Siebwiderstand (und von da aus weiter). Die Fassung der Gleichrichterröhre wurde ausgetauscht und eine neue wurde aus welchen Gründen auch immer um 90 ° gedreht eingebaut und mit dem Chassis verschraubt. Die Fassungen sind normalerweise auf's Chassis genietet.

    Beide Anoden der AZ12 sind zusammengeschaltet. Es führt nur ein Draht zu einem der Anschlüsse der Anodenwicklung des Netztrafos.

    Ohne den Netztrafo jetzt durchgemessen zu haben, sieht es so aus, als ist dessen Heizwicklung für die AZ11 hin, sowie eine der Anodenwicklungen. Man hat sich durch den Zusatztrafo beholfen. Offenbar ging mit der vorherigen AZ11 auch deren Fassung über'n Jordan, so dass hier dieser Ersatz geschaffen wurde (bei dem ich mich noch wundere, wieso man die Fassung nicht einfach durch die ursprünglichen Löcher mit dem Chassis verschraubt hat. Gepasst hätte sie problemlos, so mussten zwei zusätzliche Bohrungen her. Aber sei's mal drum.).

    OK, hier muss sehr wahrscheinlich ein neuer Netztrafo aus dem Fundus rein zusammen mit funktionsfähigen Netzteil-Elkos, verbunden mit einem Rückbau auf die Originalschaltung. Das ist aber nicht mehr Gegenstand dieses Threads hier.

    Servus zusammen,

    möchte man die einst begonnene Vorstellung der Riege der hammerschlagfarbenen, röhrenbestückten Prüf- und Meß-Helferlein fortsetzen und kommt man dann nach den Röhrenvoltmetern des damaligen VEB WF Berlin zu den Prüfgeneratoren, so kommt man nicht umhin, sich zunächst einem Gerät dieser Art zu widmen, welches vor dem PG1 und PG2 das Licht der Marktwelt erblickt hat: der Prüfgenerator M2746.

    Er wird "Prüfgenerator" oder in seiner Zeit auch "Meßsender" genannt, wird aber dem nicht ganz gerecht. Denn außerden kann man mit dem Gerät nicht nur Hochfrequenzen im Bereich von 95 kHz bis 18 MHz erzeugen, sondern wir haben hier vor uns

    • einen NF-Generator, der 400 Hz abgeben kann
    • ein HF-Röhrenvoltmeter , welches bei einer Frequenz > 100 kHz Spannungen von 0,1 - 2 V messen kann
    • ein Induktivitätsmeßgerät mit einem Meßbereich von 0,2 - 2900 µH < ± 5%
    • einen C-Messer, der 2 - 10000 pF messen kann bei < ± 2%

    Und das alles lt. technischen Daten mit immerhin einer Frequenzgenauigkeit von ± 1% als HF-Generator.

    Aber das Gerät, dessen Namensursprung mir unbekannt ist, kann zumindest lt. seiner Bedienungsanleitung noch viel mehr. Mir hat dieser M2746 in seinem Gesamterhaltungszustand so gut gefallen, dass ich ihm aus verschiedenen Recherchequellen eine komplett neue Bedienungsanleitung im PDF-Format DIN A4 zusammengestellt habe. Was mit moderner Bildbearbeitungssoftware (man fotografiert sein Gerät und lässt dann z.B. den Hintergrund für die Präsentation in der Bedienungsanleitung verschwinden) heutzutage ja kein Problem mehr ist. Es sind 27 Seiten, hier ein Auszug, was das Kistchen alles können soll (dank Greenshot ist es kein Problem, hier zwei Seiten als Bilder zu zeigen):

    Da hat es also sicherlich diverse Stufen in dem Gerät. Obwohl - groß ist es nicht, aber relativ schwer für seine Kleinheit. Hm, es ist wirklich nicht groß, was ist also drin? Man erfährt zum Beispiel in der Quelle (siehe unten), dass neben einem Glimmstabi nur zwei Röhren EF12 darinnen arbeiten.

    Wie? Nur zwei Röhren?? Hat man also mal wieder versucht, damals in der DDR eine eierlegende Wollmilchsau zu verwirklichen wegen einer allgegenwärtigen Mangelwitschaft, Reparationszahlungen oder sonst etwas? Nee, dieses Klischee greift hier möglicherweise nicht oder es ist schlicht zu kurz geraten. Denn der M2746 tauchte bereits 1948 in der "Funkschau", Heft 4 vom April 1948 auf, die DDR gab es da noch nicht:

    Auf der Seite 35 des Heftes:

    findet man folgenden Text (siehe Foto):

    Das Kistchen hat also sicherlich seine Körting-Entstehungsgeschichte in Leipzig (auch anhand einiger im Web kursierender Bedienungsanleitungen zu finden), die dann in den Folgejahren der Fertigungszeit des Gerätes ins Funkwerk Dresden führte (Schild Rückwand oberes Foto). Inwieweit man hier angesichts der damaligen wirtschaftlichen Situation schaltungstechnisch noch nicht "Aus dem Vollen" schöpfen konnte oder die Entwickler bei Körting hier dennoch hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten und technischen Daten aus der Schaltung mit den nur zwei Röhren wirklich Beachtliches herausgeholt haben, darf jeder selbst beurteilen.

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    Schauen wir uns für die folgende Vorstellung den M2746 aus der Nähe an.

    Die Rückseite zeigt die zur damaligen Zeit übliche Buchse für das, was man heute gemeinhin als einen "Backofen-" oder "Bügeleisenstecker" bezeichnet. Ebenso sieht man eine verschiebbare Abdeckung für die darunterliegenden Sicherungsfassungen. Die ca. 5mm große, kupferfarbene Beule links ist leider dem Versender und dem Transportunternehmen geschuldet. Mehr dazu an späterer Stelle.

    Der hammerschlagfarbene M2746 hat keinerlei der damals typischen Werksaufkleber mit ihrem schwarzen oder rotem Rand auf gelbem Grund, auf dem steht, in welcher Firma und deren Abteilung dieses Gerät oftmals jahrelang in Benutzung war mit Eichhinweisen etc.

    Für die weitere Vorstellung bediene ich mich nun eines Ersatzgerätes aus meinem Fundus, das baugleich ausgeführt ist. Viele werden möglicherweise diese Ausführung im schwarzen oder manchmal auch dunkelgrünen Strukturlack eher kennen, als die Ausführung im silberfarbenen Hammerschlaglack, die dazu noch eine Skala trägt, die zusätzlich mit kyrillischen Buchstaben bedruckt ist.

    Der M2746 aus dem Funkwerk Dresden mit der vergleichsweise älteren Seriennummer 52227 sieht so aus:

    Zu den Skalen äußere ich mich gesondert. Hier eine Seitenansicht, die gut eine irgendwie "brotdosenähnliche" Gestaltung des Gehäuses zeigt:

    Eine Schraubenallergie sollte man nicht haben ^^. Und so wird das Gerät flachgelegt und es sind die zehn (!) Schrauben der Frontabdeckung zu lösen. Ganz herausdrehen muss man sie nicht. Anschließend lässt sich die Frontabdeckung abnehmen und es kommt der Träger aus 3 mm starkem Aluminiumblech zum Vorschein:

    Jau, das nenne ich schon mal auch angesichts des schweren Gehäuses, welches aus dickem Blech gefertigt ist, "solide". Gut zu erkennen ist eine Art Verkupferung: Das Alublech liegt großflächig auf der ganzseitig kupferfarbenen Auflagefläche der Gehäuseinnenkanten auf:

    Das sieht schon mal nach einer galvanisch soliden und HF-dichten Verbindung aus.

    Stellt man den Prüfgenerator wieder auf seine Füße, schaut's so aus:

    Ich kriege immer wieder ein Schmunzeln, wenn ich die alten Aufkleber der Buchsen sehe, die mit "Hü" beschriftet sind. Ganz offensichtlich für "Hülse". Finde ich irgendwie originell. Erst in späteren Publikationen, wie die oben erwähnte Quelle, wird im zugehörigen Schaltplan aus der Hülse dann das "Bu" für "Buchse".

    Einen kompletten Schaltplan, Verzeihung, natürlich zeitgemäß "Stromlaufplan", habe ich als Grafik digital abgelegt und als DIN A3 ausgedruckt. Hier komprimiert nur zur Ansicht:

    Digital gespeichert, allerdings in sehr schlechter Qualität, habe ich auch noch drei oder vier Blätter eines Werbeprospektes vom damaligen VEB Funkwerk Dresden.

    (Wird fortgesetzt)


    (Quelle: Rolf Anders, "Schaltungssammlung für Meßgeräte", Militärverlag der DDR, Berlin 1979, Seite 128ff.)

    Ha, Frank, ich wusste es doch! Danke! :smiley20:

    Da jetzt wieder eine ECL11 steckt, könnte das bedeuen, dass dieses Papier wirksam wurde. Das schaue ich mir selbstverständlich an, wenn ich Zeit finde, die Schaltung zu beschnarchen.

    Cool: Da könnte man glattweg ein Schaltbild für die UCL11-Beschaltung erstellen. Alleine schon der Vollständigkeit halber wegen.

    Servus zusammen,

    das Herz schlägt höher

    • wenn man auch noch im Jahr 2025 einen Olympia 502W ersteht, der seit 1952 unberührt und trocken abgestellt in einem Familienbesitz schlummerte und somit die Zeiten überdauert hat:

    Zu erkennen an der dicken Staubschicht:

    Vorn am Chassisrand hatte schon mal jemand dran gepustet und gewischt.

    "...nicht modern verbastelt": Man erkennt am Drehko einen zusätzlich eingebauten Trafo und einen gehörigen Siebwiderstand an den beiden Netzteilelkos. Das gehört so nicht rein und es wird spannend, zu ergründen, was damals einen Bastler oder Reparateur bewogen hat, die Teile zu verbauen. Die Verbundröhre vorn ist eine ECL11, keine UCL11. Die AZ12 - man beachte die noch runde Bauform ihres Glaskolbens, ich kenne sie nur mit "Coke-Bottle"-Glaskolben - war an und für sich nicht nötig. Sicherlich diente sie als Ersatz. War die AZ11 ausgefallen? Gab es gerade mal keine AZ11, aber es war eine AZ12 zu Hand? Wir wissen es nicht. Zu erkennen ist nur, dass dieser 502W einst umgebaut wurde.

    • wenn zu diesem Sachsenwerk eine originale (mit den Jahren nun vergilbte und jetzt recht fragile) Rundfunkgenehmigung beiliegt. Selbst der Stempel der zuständigen Postbehörde ist zu erkennen, datiert auf den 6. August 1952.

    Das freut mich ganz besonders. Denn ich jedenfalls wusste nicht, dass man in der DDR 1952 eine Genehmigung zum Radio hören brauchte. Denn man schaue sich einmal die Rückseite an:

    Man lese und beachte die Punkte 6 und 8. Sinngemäß steht da, dass nach Erlöschen aus diversen Gründen diese Genehmigung an das zuständige Postamt zurück zu geben ist. Wenn man jetzt mal annimmt, dass das der brave Bürger generell so gemacht hat, dann ist diese erhalten gebliebene Genehmigung ein schönes und selten gewordenes Unikat.

    • wenn zu diesem Radio die originale Bedienungsanleitung mit beiliegt:

    Warum? Zum einen hat für mich mit der Rundfunkgenehmigung so ein Radio eine Persönlichkeit bekommen. Es ist dem Namen nach und der Anschrift auf der Genehmigung und zusammen mit der Erzählung des Verkäufers mit einer eindeutigen Geschichte verbunden. Es tritt somit heraus aus der ansonsten anonymen Masse einstiger Besitzerinnen und Besitzer. Und anhand der Bedienungsanleitung (auch schon vergilbt und fragil) sieht man schön die unmittelbare Zugehörigkeit zur damaligen Technik, wie man gut anhand eines beiden Fotos erkennen kann: Beide Elkos sind noch seitlich liegend am Chassis montiert (Pfeil):

    Vielleicht hat Niedersedlitz später die Fotos (und möglicherweise auch den Text / Druck) in der Anleitung angepasst, als die Elkos ihre Bauart wechselten, so dass eine neu gestaltete Bedienunsganleitung heraus kam.