Servus oder
Buon giorno,
Was ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen? Ich baue Stereodecoder für alte Röhrenradios, natürlich Chip-Decoder.
Alles fing an mit einem uralten Graetz UKW Vorsatz, UK83W mit zweimal EF41 und ECC81. Ich hatte zwei kleine Verstärker mit E180F ( in Gegentakt), und siehe da, es funktionierte sogar sehr gut, selbst nur mit dem Innendipol.
Hier sofort eine Definition: Es ist nicht mein Ziel bei alten Radios eine Hyper-Duper-Luxus Stereolösung bereit zu stellen, deren Ausreizung einen Messpark vorraussetzt, den ich nicht habe. Ich habe mehrere Multimeter und einen sehr guten Kopfhörer und ausserdem noch sehr gute Ohren. Das ist alles, weil ich bin nur Bastler. Wenn also die Stereolampe bei dem Toshiba Chip TA7343 stabil angeht, dann ist auch Stereo vorhanden, das höre ich im Kopfhörer, also Kanaltrennung, keinen Pfeifton sowie
Rausch- und Zerrfreiheit. Und das hat bisher bei mehr als 40 normalen Radio funktioniert. Bisher kann ich Bedenken bezüglich nicht stereotauglicher ZF-Filter glatt verneinen (ein Hauptkritikpunkt!), ich musste dort noch nie eingreifen, lediglich im Ratio die Deemphasis entfernen (absolutes Muss) und ggf. die Zeitkonstante Ratioelko-Parallelwiderstand leicht anpassen(Vergrösserung des Ratioelko). Die alten ZF-Filter haben i.d.R. eine breite Durchlasskurve, die Industrie kochte auch nur mit Wasser damals, und die sogenannten speziellen Stereo ZF Filter in manchen Stereo Radios haben die gleichen Serriennummern wie die in Monoradios des gleichen Baujahres. Sicherlich haben die speziellen Schaltungen der Stereoempfänger ihre Berechtigung und sind bestimmt effektiver (z.B. Einsatz der EAF801), aber der Bastelspass ist für mich wichtig, und wenn der dann noch erfolgreich ist, umso mehr.
Man muss dazu auch wissen, das heutige Chip-Decoder wesentlich empfindlicher und feinfühliger sind als die damaligen Röhrendecoder. Sie benötigen auch keinen Abgleich, mit dem Trimmer stellt man lediglich die Empfindlichkeit des Decoders ein. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Decoder Chips habe ich mich für den TA7343 von Toshiba entschieden, er erscheint mir als der Empfindlichste mit guter Kanaltrennung und hat einen grossen Vorteil: Er funktioniert sicher ab 4,5V bis max. 12V (!!!!) Betriebsspannung, die man einfach mit einer Diode aus der Heizung der Röhren gewinnen kann, man erhält dann in etwa 7,5V Betriebsspannung und der 470uf Elko siebt mehr als ausreichend. Solch ein Stereodecoder baut sehr klein, ca.40x50 mm sind die Abmessungen der Platine, die man jederzeit unter dem Chassis verstecken kann und die Stromaufnahme des Decoders ist sehr gering. Bisher hatte ich auch keine Schwierigkeiten mit der Verfügbarkeit des Chip, heute kamen wieder 5 Stück aus Spanien, Original Toshiba, Stückpreis 2,- Euro inkl. Transport.
Für mich ist es jedenfalls eine interessante Bastelei, wenn man selbst einen Uralt UKW Vorsatz von Graetz problemlos zu Stereo Empfang bei Zimmerantenne (Faltdipol) überreden kann.
Aufpassen muss man bei Allstromradios, wie hier in Italien, wo die Mehrzahl der Standardchassis einen Spartrafo für die Heizung eingebaut hatten und die Anodenspannung direkt aus dem Netz gleichgerichtet wurde.
Dann benötigt der Decoder ein eigenes kleines Netzteil und am Ausgang zur Sicherheit 2 kleine NF-Übertrager 1:1 bis 1:4. Diese kleinen Trafos kosten in etwa 5-6 Euro/Stück, Typ SV1-503A und sind auch in D leicht erhältlich. Die Prüfspannung der Trafos beträgt 1500V und der Frequenzgang der Winzlinge geht von 50Hz bis 10Khz. Mehr übertrugen auch die alten Radios nicht, für den Anschluss an die Stereoanlage bzw. an den Eigenbau Röhrenvestärker sind diese mehr als ausreichend.
Decoder für Allstromradio
Zusammenfassend, was kann man erwarten?
Je nach Qualität des alten Radiochassis erhält man guten und klaren Stereoempfang zumindest bei Ortssendern, bei einer Hochantenne auch von Bezirkssendern. Bisher hatte ich noch nie einen einzigen Misserfolg, trotzem immer wieder kritisiert wurde, das geht nicht, die ZF-Filter sind dafür nicht geeignet. Ich bin Radiobastler und höre mit meinen Ohren unter einem hochempfindlichen Yamaha Kopfhörer, und ich höre sehr deutlich ,wenn der Decoder fängt und auf Stereo umschaltet mit stabiler Stereoanzeige. Ich besitze kein Messlabor, sicher kann man mit den entsprechenden Messgeräten ggf. noch mehr herausholen, aber wenn es nicht rauscht, zischelt, pfeift oder zerrt und die räumliche Kanaltrennung da ist, habe ich als Bastler mein Ziel erreicht.
DSCN2430.JPG (Größe: 76,87 KB / Downloads: 1.549)
Der kleine Trenntrafo, für den NF-Ausgang der beiden Kanäle bei Allstromgeräten. Auch diese Trafos passen bequem unter das Chassis.
So bleibt die Ansicht des alten Radiochassis voll erhalten,
Die Schaltung entspricht dem originalen Toshiba Datenblatt (hier nur ein kleiner Auszug), lediglich den 100uf Elko habe ich auf 470uf erhöht.
An die Bauteilewerte sollte man sich tunlichst halten, wem die Helligkeit der Stereoanzeige hinter der Skala zu hoch ist, muss den R5 vergrössern.
Wünsche viel Spass beim basteln!
Buon giorno,
Was ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen? Ich baue Stereodecoder für alte Röhrenradios, natürlich Chip-Decoder.
Alles fing an mit einem uralten Graetz UKW Vorsatz, UK83W mit zweimal EF41 und ECC81. Ich hatte zwei kleine Verstärker mit E180F ( in Gegentakt), und siehe da, es funktionierte sogar sehr gut, selbst nur mit dem Innendipol.
Hier sofort eine Definition: Es ist nicht mein Ziel bei alten Radios eine Hyper-Duper-Luxus Stereolösung bereit zu stellen, deren Ausreizung einen Messpark vorraussetzt, den ich nicht habe. Ich habe mehrere Multimeter und einen sehr guten Kopfhörer und ausserdem noch sehr gute Ohren. Das ist alles, weil ich bin nur Bastler. Wenn also die Stereolampe bei dem Toshiba Chip TA7343 stabil angeht, dann ist auch Stereo vorhanden, das höre ich im Kopfhörer, also Kanaltrennung, keinen Pfeifton sowie
Rausch- und Zerrfreiheit. Und das hat bisher bei mehr als 40 normalen Radio funktioniert. Bisher kann ich Bedenken bezüglich nicht stereotauglicher ZF-Filter glatt verneinen (ein Hauptkritikpunkt!), ich musste dort noch nie eingreifen, lediglich im Ratio die Deemphasis entfernen (absolutes Muss) und ggf. die Zeitkonstante Ratioelko-Parallelwiderstand leicht anpassen(Vergrösserung des Ratioelko). Die alten ZF-Filter haben i.d.R. eine breite Durchlasskurve, die Industrie kochte auch nur mit Wasser damals, und die sogenannten speziellen Stereo ZF Filter in manchen Stereo Radios haben die gleichen Serriennummern wie die in Monoradios des gleichen Baujahres. Sicherlich haben die speziellen Schaltungen der Stereoempfänger ihre Berechtigung und sind bestimmt effektiver (z.B. Einsatz der EAF801), aber der Bastelspass ist für mich wichtig, und wenn der dann noch erfolgreich ist, umso mehr.
Man muss dazu auch wissen, das heutige Chip-Decoder wesentlich empfindlicher und feinfühliger sind als die damaligen Röhrendecoder. Sie benötigen auch keinen Abgleich, mit dem Trimmer stellt man lediglich die Empfindlichkeit des Decoders ein. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Decoder Chips habe ich mich für den TA7343 von Toshiba entschieden, er erscheint mir als der Empfindlichste mit guter Kanaltrennung und hat einen grossen Vorteil: Er funktioniert sicher ab 4,5V bis max. 12V (!!!!) Betriebsspannung, die man einfach mit einer Diode aus der Heizung der Röhren gewinnen kann, man erhält dann in etwa 7,5V Betriebsspannung und der 470uf Elko siebt mehr als ausreichend. Solch ein Stereodecoder baut sehr klein, ca.40x50 mm sind die Abmessungen der Platine, die man jederzeit unter dem Chassis verstecken kann und die Stromaufnahme des Decoders ist sehr gering. Bisher hatte ich auch keine Schwierigkeiten mit der Verfügbarkeit des Chip, heute kamen wieder 5 Stück aus Spanien, Original Toshiba, Stückpreis 2,- Euro inkl. Transport.
Für mich ist es jedenfalls eine interessante Bastelei, wenn man selbst einen Uralt UKW Vorsatz von Graetz problemlos zu Stereo Empfang bei Zimmerantenne (Faltdipol) überreden kann.
Aufpassen muss man bei Allstromradios, wie hier in Italien, wo die Mehrzahl der Standardchassis einen Spartrafo für die Heizung eingebaut hatten und die Anodenspannung direkt aus dem Netz gleichgerichtet wurde.
Dann benötigt der Decoder ein eigenes kleines Netzteil und am Ausgang zur Sicherheit 2 kleine NF-Übertrager 1:1 bis 1:4. Diese kleinen Trafos kosten in etwa 5-6 Euro/Stück, Typ SV1-503A und sind auch in D leicht erhältlich. Die Prüfspannung der Trafos beträgt 1500V und der Frequenzgang der Winzlinge geht von 50Hz bis 10Khz. Mehr übertrugen auch die alten Radios nicht, für den Anschluss an die Stereoanlage bzw. an den Eigenbau Röhrenvestärker sind diese mehr als ausreichend.
Decoder für Allstromradio
Zusammenfassend, was kann man erwarten?
Je nach Qualität des alten Radiochassis erhält man guten und klaren Stereoempfang zumindest bei Ortssendern, bei einer Hochantenne auch von Bezirkssendern. Bisher hatte ich noch nie einen einzigen Misserfolg, trotzem immer wieder kritisiert wurde, das geht nicht, die ZF-Filter sind dafür nicht geeignet. Ich bin Radiobastler und höre mit meinen Ohren unter einem hochempfindlichen Yamaha Kopfhörer, und ich höre sehr deutlich ,wenn der Decoder fängt und auf Stereo umschaltet mit stabiler Stereoanzeige. Ich besitze kein Messlabor, sicher kann man mit den entsprechenden Messgeräten ggf. noch mehr herausholen, aber wenn es nicht rauscht, zischelt, pfeift oder zerrt und die räumliche Kanaltrennung da ist, habe ich als Bastler mein Ziel erreicht.
DSCN2430.JPG (Größe: 76,87 KB / Downloads: 1.549)
Der kleine Trenntrafo, für den NF-Ausgang der beiden Kanäle bei Allstromgeräten. Auch diese Trafos passen bequem unter das Chassis.
So bleibt die Ansicht des alten Radiochassis voll erhalten,
Die Schaltung entspricht dem originalen Toshiba Datenblatt (hier nur ein kleiner Auszug), lediglich den 100uf Elko habe ich auf 470uf erhöht.
An die Bauteilewerte sollte man sich tunlichst halten, wem die Helligkeit der Stereoanzeige hinter der Skala zu hoch ist, muss den R5 vergrössern.
Wünsche viel Spass beim basteln!
Gruss, Volker