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Abschirmblech, Messing oder Weissblech ?
#1
Hallo zusammen,

ich mach hier mal ein eigenes Thema mit allgemeiner Bedeutung auf .

Für meinen Triodensuper brauche ich Abschirmblech. Damit sollen die einzelnen Stufen
Oszillator, Mischer, Eingangsstufe, 1. und 2. ZF und das Audion gegeneinander abgeschirmt werden.

Was soll ich nehmen ?


Weissblech schirmt auch die magnetische Komponente ab, Messing nur die kapazitive Kopplung.
(Oder irre ich da ? )
Weissblech dämpft dabei auch die Filterspulen stärker ab.

Macht doch bitte mal Vorschläge.....

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#2
Servus,
Magnetisch leitende Metalle wie Weissblech dämpfen mehr, das ist richtig, aber schirmen auch gegen magnetische Felder.
Abschirmbecher stellte man hauptsächlich in Aluminium her, ich habe mir die bei Bedarf aus Arzneimittelröhrchen gebaut oder aus dünnen Alurohr. Den oberen Deckel habe ich aus Aluscheiben gebaut und dann ins Rohr eingepresst.
Ich habe dir Nachrichten geschickt betreff Transformator Görler und den REN Röhren für dein Siemens Projekt, ist das noch aktuell? Ansonsten schaffe ich wieder alles in den Stall.
Gruss, Volker
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#3
Hallo,

für die Abschirmungen von Filterspulen ab -ich sach ma -  100kHz (auch darunter gilt diese Regel) sollten immer elektrisch gut leitfähige Materialien verwendet werden.
Die magnetische Beeinflussung der Filter ist bei HF ohnehin nicht von der elektrischen zu trennen und zudem ist die magnetische Abschirmung bei Weißblech erst bei rel. hoher Dicke gegeben. (Magnetische Abschirmungen im NF-Bereich braucht man ja bei Netztrafos und Osziröhren...).

edit: Ergänzung: So langsam kommen ein paar Sachen wieder, ich glaube mich zu erinnern, daß höherfrequente magnetische Felder auch dadurch abgeschirmt werden, daß Wirbelströme im Alu/Kupfer entstehen, die entgegengesetzte Feldstärken gegenüber der Störquelle aufbauen, also so wie ein Alu/Messungkern in einer UKW-Spule die Induktivität verringert.
(das tut er nicht, weil sein µrel <1 ist (dieser Fehler steht in einigen Radiobastelbüchern und ich glaubte das auch jahrelang... das µrel ist unbedeutend kleiner als 1 und dann hätte der Kern keine Wirkung !), die Wirkung von Alu/Messingkernen ist eine elektromagnetische, es entstehen Wirbelströme im Kern, die die eigentlichen Feldlinien aus dem Kernvolumen heraustreiben und somit das L der Spule kleiner machen).
Wenn ich nur wüßte, in welchem Fachbuch das stand, mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte ich dazu auch beim Radiomuseum was gefunden...

Die erwähnte Dämpfung des Schwingkreises (Güte der Spule sinkt u.U. rapide!) ist aber das Hauptproblem dabei.
Das kann man sich so erklären, daß die Abschirmung eine Kurzschlusswindung mit bestimmter Kopplung zur Spule darstellt.
Ist die Kurzschlußwindung gut leitfähig, verringert sie durch die geringere Kopplung im Vergleich zur Nutzspule nur etwas die Induktivität, was man bei der Auslegung der Spule einpreisen kann. (In einigen Radios war sogar eine Kurzschlußwindung zum Abgleichen der (kernlosen) Spule vorgesehen bzw. durch Bördeln des Abschirmbechers wurde abgeglichen...
Stellt die Abschirmung aber eine ohmsche Last dar (nicht gut leitfähig), so vergibt man sich Spulengüte, die nur durch el. Entdämpfung der Spule kompensiert werden kann, das will man sich nicht antun !

Mein Lehrgeld: der erste Bild-ZF-Verstärker (Foto bei Bedarf), ich bin großer Fan von gezuckerter Kondensmilch (Sünde... Bikinifigur akut in Gefahr...), beim Basteln stellte ich fest, das Blech der Dose ist sehr gut lötbar und sieht noch dazu gut aus (schön metallisch) ! Also Abschirmblech draus gebogen, bei 36MHz war das Schwingkreisverhalten unter aller Kanone... Alubecher genommen, super. Und ich hab den Fehler sogar 2x gemacht, auch der Lothar-König-Bild-ZF-Verstärker wurde mit Weißblechhülsen gebaut, ähnliches Ergebnis.
Bei dieser hohen Frequenz war der Unterschied sehr groß, keine Ahnung, wie es bei 500kHz aussieht.

Und jetzt kam mir noch eine Hybridlösung in den Sinn, um das Löten des Alus zu umgehen: Die Weißblechhülle wurde nur zum kraftschlüssigen Kontaktieren des Aluzylinders (Masseanschluß, entweder innen oder außen herum draufgepresst) benutzt, geht super !
So hat auch ein solcher Denk- und Umsetzungsfehler nochwas Gutes gehabt !

Gruß IngoZ
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#4
Hallo zusammen,

das Weissblech habe ich in ausreichender Menge da, es läßt sich ja auch gut löten.
Mein erster Gedanke war, das ich den ganzen Setzkasten aus einzelnen Abschnitten
zusammenlöte, also mit umgebogenen Kanten als Lötfläche. Die Abstände zu den Spulen
sollten etwas mehr als der halbe Spulendurchmesser sein. Wenn ich jetzt Alu-Blech
nehme, würde ich das Ganze vernieten. Nieten und Döpper habe ich da, ersatzweise
geht es auch mit kleinen Blindnieten.
Wenn das Abschirmmäßig besser ist, dann nehme ich Aluminium und es stellt sich die
nächste Frage: wie dick soll das Blech sein ? Reichen 0,5mm ?

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#5
Servus,
Müsste reichen, meines das ich verwende, hat 0,6mm.
Gruss, Volker
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#6
Hallo Volker,

danke für Deine Hilfe !

Aleja acta est !!
Ich habe für diesen Fall schon weiter gedacht Angel und werde etwas dickeres nehmen müssen,
da mir die Möglichkeit fehlt, dünnes Blech zu schneiden, ohne den Rest zu verbiegen.
Die Streifen müssen 12cm hoch sein, die beiden Längsten sind 38,5 cm lang. Dickeres kann ich
besser sägen. Ich geh dann heute mal einkaufen und dengeln.... Smiley47


Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#7
Hallo,

dünnes Blech reicht, es reicht ja sogar kupferkaschiertes Leiterplattenmaterial. Damit wurden schon viele Tuner, Abschirmungen u.a. abschirmende Gehäuse gebaut.

Gruß IngoZ
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#8
Hallo Ingo ,

Mensch, auf das Einfachste kommt man nicht !!!!
Geile Idee, das kann ich auch bequem auf der TKS
zuschneiden oder mit dem Cuttermesser trennen
und am Ende einfach verlöten.....
Da werde ich noch einmal drüber nachdenken und
planen.

Erste Recherchen haben ergeben, das Alublech
nicht besonders teuer ist. Ich hätte da 1mm Blech
genommen, das läßt sich noch mit der Stichsäge
handeln. Jetzt habe ich 2 Möglichkeiten ....
Smiley43 

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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