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Grundig 4035W 3D
#1
Photo 
Hallo geehrte Forumsmitglieder,
hier bin ich wieder, nach langer Zeit.
Einige Leute mögen sich vieleicht erinnern, damals, vor ein, zwei Jahren habe ich mich hier mit einem Dominante zu Wort gemeldet, da war ich aber noch blutiger Anfänger und dachte ich könnte mit ein bisschen Hilfe ein Röhrenradio restaurieren. Ulli und Thommi wollten mir gerne helfen, aber ich bin zur dieser Zeit noch zu diletantisch vorgegangen. Ein paar gute Teile haben ich und mein Sohn dem alten Radio entnommen und soll uns für zukünftige Projekte dienen.

Nun möchte ich mein neues Projekt vorstellen, nämlich das oben erwähnte Grundig.
Das Radio habe ich auf Ebay erworben und meinem Sohn zum Geburtstag geschenkt.
Obwohl es als funktionierend deklariert war hat es mit Vorschaltlampe nicht funktioniert.
Wir haben alle Elkos ersetzt und alle Kondensatoren im NF Bereich.
Dann haben wir nochmal ein Testlauf mit Vorschaltlampe unternommen, aber es wollte immer noch nicht spielen, die einzige Röhre die ein wenig glimmte war die EL 84. Dann haben wir die Vorschaltlampe raus genommen und mit mal oh Wunder lief das Radio.
Der Klang ist gut, aber nach einigen Minuten wird der Selengleichrichter sehr heiß, etwa 80° nach einiger Zeit, außerdem glüht die EL84 viel stärker als die übrigen Röhren und wird so 180- 200° Grad heiß, der Drahtwiderstand, Position R 59 parallel zum 100 UF Elko, Position C 100 wird 80 bis 100° Grad heiß. 
Der Netztrafo erreicht eineTemperatur von ungefähr 50 Grad.
Der Selengleichrichter richt bis jetzt noch ganz gut, also kein Gestank nach schlechten Eiern oder so.
Hier sind noch ein paar Fotos.
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#2
Hat ein bisschen gedauert, ich tu mich schwer die Bilder auf das richtige Maß zu stutzen, aber mal schauen wie die jetzt aussehen.
           
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#3
Hallo Roman,

Na, sooo groß ist das Wunder ja nun nicht.  Wink

An einer Vorschaltlampe funktioniert ein Radio nicht, oder nur in den seltensten Fällen.

Stell dir vor, dein Radio nimmt etwa 60 Watt auf und deine Vorschaltlampe hat auch 60 Watt.
Dann liegt am Radio nur die halbe Netzspannung an, ca. 125 Volt.
Ist deine Vorschaltlampe noch schwächer (z.B. 40 oder gar 25 Watt), ist die Spannung noch kleiner.

Eine Vorschaltlampe ist nur für den ersten groben Test gedacht, um herauszufinden ob am Radio ein grober Fehler, z.B. Kurzschluss vorliegt.
Musst mal die Suchfunktion bemühen, hier ist bestimmt was zum Umgang mit der Vorschaltlampe geschrieben.  Smile

Ach ja, das die EL84 heißer als die anderen Röhren wird, ist normal.
Irgendwo muss die Kraft für den Lautsprecher ja herkommen... Wink



Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
Ach, das hätte ich noch fast vergessen.

.zip   Grundig_4035W.zip (Größe: 879,57 KB / Downloads: 40)
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#5
Hallo Roman,

ich bin zwar nicht der Experte, habe aber vor kurzem ein Grundig 2030W/3D restauriert.
In meinem Grundig waren keine Elkos eingebaut, bis auf den Doppelelko am Netzteil.

Deine Bilder zeigen jede Menge eingesetzte Elkos, hast Du die eingesetzt?
Dein Elkograb kommt mir komisch vor, eventuell kann da der Fehler liegen.

Natürlich kann auch der Siebelko, vermutlich 2x50µF, in Deinem Gerät hinüber sein, ebenso der Gleichrichter, aber da können Dir die Profis hier sicher weiter helfen.

Einen Schaltplan habe ich gefunden, schau ihn Dir in Ruhe an.


.pdf   grundig_4035w-3d_7030w-3d_7041w-3d_am-fm_radio_receiver_sch.pdf (Größe: 748,85 KB / Downloads: 49)

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#6
Hallo Pitterchen,
der 2X50 Siebelko ist schon ausgewechselt.
Eingebaut habe ich nur drei Elkos, den Doppelelko als einen gerechnet, sonst wären es vier. Was du vermutlich für Elkos hältst sind schwarze Metall-Polypropylen Film Kondensatoren, die gleichen hätte ich auch in weiß bekommen können aber ich fand die schwarzen schöner.
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#7
Dann tippe ich stark auf einen oder mehrere Widerstände.

Den Schaltplan hatte ich nicht, hab ihn aber bei elktrotanya für Dich heruntergeladen und hier eingestellt, da ich mir dachte, dass Du ihn eventuell gebrauchen kannst.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#8
(20.07.2018, 15:16)Pitterchen schrieb: ..In meinem Grundig waren keine Elkos eingebaut, bis auf den Doppelelko am Netzteil..

auf dem zweiten Bild ist sehr wohl ein Elko zu sehen. Es handelt sich um den Katodenelko der EL84. Desweiteren gibt es einen 10µF an der Katode der EABC80. Es handelt sich um den Ratioelko, der mit + auf Masse eingebaut wird und massgeblich für einen guten UKW-Empfang verantwortlich ist. Die gleichen Kandidaten gibt es auch am 2030/3D, und zwar C48 und C59.

Die Widerstände sind eher unkritisch. Bis auf die gewickelten Drahtwiderstände wie der auf dem zweiten Bild. Die können schon mal ohne äussere Einwirkung auf einmal vor sich hin glühen.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#9
(20.07.2018, 13:30)Roman schrieb: Der Klang ist gut, aber nach einigen Minuten wird der Selengleichrichter sehr heiß, etwa 80° nach einiger Zeit, außerdem glüht die EL84 viel stärker als die übrigen Röhren und wird so 180- 200° Grad heiß..

wenn sich der Gleichrichter übermässig erwärmt sollte er ersetzt werden. An der EL84 sollten die Spannungen überprüft werden (Steuergitter, Katode, Anode, Schirmgitter). Erst dann kann man beurteilen ob die Röhre im brauchbaren Arbeitspunkt arbeitet und die Erwärmung zulässig ist.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#10
Die blauen Kondensatoren solltest du auch noch tauschen oder falls möglich auf Isolation und Kapazität prüfen. Bei einem Grundig 4090 waren die ausnahmslos defekt.

Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#11
(20.07.2018, 20:06)Tubefan schrieb: Die blauen Kondensatoren solltest du auch noch tauschen oder falls möglich auf Isolation und Kapazität prüfen. Bei einem Grundig 4090 waren die ausnahmslos defekt.

Gruß Frank

unbedingt! Ich sehe auch noch mindestens 2 Teeries.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#12
Im HF Bereich habe ich die Kondensatoren gemessen (Durchgangstest) und habe keine auffälligen gefunden, außerdem traue ich mich nicht wirklich daran. Die Widerstände sind auch im akzeptablen Bereich. 
Die Probleme treten nur im NF Bereich auf also warum sollte ich die anderen Kondensatoren ersetzen. 
Außerdem hat das Radio einen wunderbaren Klang und wir haben nicht mal die Antenne angeschlossen.
Im Verdacht habe ich den Selengleichrichter, und wie ersetze ich den.
Warum wird der Drahtwiderstand so heiss, habe ich auf dem Bild abgebildet, parallel zum Elko 100 UF
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#13
(20.07.2018, 21:58)Roman schrieb: Im HF Bereich habe ich die Kondensatoren gemessen (Durchgangstest) und habe keine auffälligen gefunden, außerdem traue ich mich nicht wirklich daran. Die Widerstände sind auch im akzeptablen Bereich. 
Die Probleme treten nur im NF Bereich auf also warum sollte ich die anderen Kondensatoren ersetzen. 
Außerdem hat das Radio einen wunderbaren Klang und wir haben nicht mal die Antenne angeschlossen.
Im Verdacht habe ich den Selengleichrichter, und wie ersetze ich den.
Warum wird der Drahtwiderstand so heiss, habe ich auf dem Bild abgebildet, parallel zum Elko 100 UF

was ist ein Durchgangstest für Kondensatoren? Hattest du sie einseitig ab und Kapazität sowie Leckstrom gemessen?

wunderbarer Klang bedeutet nicht automatisch Betriebssicherheit

der Selengleichrichter wird duch ein Siliziummodell ersetzt und die dadurch höhere Anodenspannung mit einem Vorwiderstand angepasst.

Zur Beantwortung der letzten Frage liefere bitte die von mir angefragten Spannungen an der EL84.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#14
Die Kondensatoren lassen sich mit einem Durchgangstest nicht ausreichend überprüfen. Am wichtigsten wäre eine Isolationsprüfung. Hierbei wird der Kondensator durch das Messgerät mit einer Prüfspannung, möglichst Nennspannung des Prüflings, beaufschlagt und der entsprechende Isolationswiderstand angezeigt. Wenn einer oder mehrere Kondensatoren einen zu kleinen Widerstand haben kann dadurch der Anodenstrom entsprechend ansteigen wodurch der Gleichrichter sich stärker erwärmt. Miss doch mal den fließenden Anodenstrom. Auch der Selengleichrichter sollte bei zu starker Erwärmung getauscht werden. Bei Ersatz durch Siliziumdioden muss die Anodenspannung meist noch durch einen entsprechenden Widerstand verringert werden.

(Jupp war schneller)
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#15
Ich habe die EL 84 gemessen und da lag am Steuergitter um die 6V an, an der Kathode um die 12V, an der Anode 245V und am Schirmgitter 226V. Dann habe ich den Kondensator C98 ausgetauscht und mit mal messe ich am Steuergitter 0V und an der Kathode nur noch 5V.
Der 140 Ohm Drahtwiederstand wird 40 Grad warm, der Selengleichrichter nur noch 58 Grad, das macht mich schon ziemlich zufrieden, die Röhre wird auch nur noch 150 Grad heiß. Alles durch ein einzelnen ausgetauschten Kondensator. Da sind noch drei Stück die ich auswechseln werde und dann hoffe ich wird der Gleichrichter in einem akzeptablen Temperaturbereich laufen.
Danke für die Hilfe, jetzt weiß ich was zu tun ist.
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#16
Hallo,
anfänglich wurde geschrieben "Wir haben alle Elkos ersetzt und alle Kondensatoren im NF Bereich.", da ist der wichtigste wohl vergessen worden oder durch einen zweifelhaften Kond. ersetzt worden...?
Bei "schlechtem" Koppelkondensator gibt es die beobachteten Erscheinungen, wobei sich dies auch durch stark abweichende Spannungen im Vergleich zu den im Schaltbild angegebenen Werten bemerkbar macht. Normalerweise werden diese Spannungen gleich bei Inbetriebnahme kontrolliert, somit fallen Fehler dieser Art sofort auf.
Viele Grüße Michael
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#17
Hallo Roman,
meine Empfehlung dringend Löten üben sonst baust du dir noch richtige Fehler selber ein und die sind die schlimmsten.

   
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#18
Hallo Roman,

die blauen Kondensatoren, wie Jupp bereits geschrieben hat, unbedingt ersetzen, die sind nach meinen Erfahrungen ausnahmslos hinüber!

Oftmals zeigen die an der blauen Vergußmasse bereits Risse.

Bei meinem Grundig 4085 hatten die noch Isolationswiderstände so um die 150Kiloohm herum, gemessen mit einem Isolationstester bei Prüfspannung 500V.


Grüße

Martin
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#19
Hallo Roman,

die EL84 wird naturgemäß sehr warm. An der Helligkeit des Heizfadens kann man eigentlich nichts erkennen, die ist je nach Hersteller sogar unterschiedlich.

Ich habe da rund 160 Grad Celsius an Telefunken EL84 an der Oberseite in freistehender Position gemessen.
   

Freundliche Grüße,
Arnold
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