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Siemens 31aW Retro Arduino
#1
   

ist zwar noch nicht ganz fertig, ich stelle es aber trotzdem schon mal vor. Das leere Gehäuse diente unserem Andreas als Opfer zum Demonstrieren einer Schellackpolitur bei dem Treffen im Siegerland. Im Anschluß hat es es mir dann zu Bastelzwecken überlassen. Evtl. ist es gar kein Siemens-Gehäuse, es sieht dem 31aW nur sehr ähnlich. Ist aber an der Oberseite etwas rundlicher und hat nicht die Bohrungen und Ausschnitte seitlich wie das Siemens. Auch ist die Haube nicht abnehmbar. Bis dato hab ich den Hersteller noch nicht ermittelt. Auf jeden Fall für mich ideal um eine Retroversion eines Riesenskala-Radios zu bauen.

Die Konstruktion der Elektronik wiederholt sich eigentlich und ist vergleichbar mit anderen meiner Projekte. Der Arduino-Tuner hat sich in Verbindung mit einem LED-Stripe nun mal bewährt. Auch die Art der Abstimmung ist elegant. Mit einem Impuls des Drehencoders läuft eine Art Suchlauf auf den nächsten empfangbaren Sender. Die software bietet keine Neuerung gegenüber meinen Vor-Projekten und ich erspare mir daher das Zeigen des Quellcodes.

Das NF-Teil war die größte Herausforderung. Es sollte ein 2.1 System werden, und nachdem ich schon die Satelliten in die Frontplatte hereinkonstruiert hatte gab es auch kein zurück mehr. Die Satelliten für sich alleine entsprechen nicht mehr meinen klanglichen Anforderungen. Ich testete diverse Endstufen. Ein Block aus einer Logitech-Anlage mit Kabelfernbedienung war viel zu mächtig:

   

eine 2.1 Endstufe aus China in klassischer IC-Technik funktionierte gut, produzierte mir aber zu viel Wärme am Kühlkörper und am Trafo:

   

einen 3,50 Euro Class-D Verstärker aus China verwarf ich zuerst, weil der Arduino durch die Störimpulse nicht mehr aus seiner Reset-Routine rauskam.

   

aber dann sah ich meinen Fehler. Ich betrieb den Tuner testweise an einem 9V-Akku, den Verstärker hingegen an einem Ladestecker über den USB-Anschluß. Als ich dann stattdessen eine Powerbank verwendete waren die Störungen verschwunden und der Tuner lief sauber. Der Class-D Verstärker wurde mir sehr sympathisch, auch weil er den Akkubetrieb des Radio ermöglicht.

Dies wurden dann meine Komponenten:

   

   

   

An dem Verstärker ersetze ich das Basspoti durch eine Brücke und einen Festwiderstand, wodurch ein stets voll aufgedrehter Bass simuliert wird. Lötösen für einen geschalteten DC-Ausgang sind bereits vorgesehen, sie dienen mir zur Versorgung des Tuners, so daß ich mit dem Schaltpoti für die Lautstärke das ganze System ausschalten kann.

Die Konstruktion der beiden Frontplattenteile und der Lautsprechergitter:

   

   

Die LED-Viertelkreise fixierte ich mit Panzertape, danach trug ich eine Lage Resin auf der Vorderseite auf. Dadurch sind die LED praktisch in die Frontplatte eingegossen.

   

   

   

Der Schaltplan ist recht minimalistisch. Ich benötige aber nur die IO's und die Anschlußbelegung für Encoder und Stripe. Geändert gegenüber der Skizze hat sich die Spannungsversorgung. Während die + Versorgung noch für einen 9V-Akku gedacht war und auf den Vin des Arduino gezeichnet ist geht nun die 5V-Versorgung vom Verstärker auf die 5V Vcc des Arduino. Vertauscht hab ich nachträglich CLK und DT am Encoder, damit die Drehrichtung des Abstimmknopfes zur Anzeige passt.

   

Im Moment warte ich noch auf eine andere Powerbank aus China und überlege mir noch wie ich den Subwoofer im Gehäuse unterbringe.

Es gibt auch wieder ein Filmchen:



Zum Schluß will ich noch aus meiner Sammlung ein originales, unangetastetes Siemens 31aW zeigen. Dieses wird von meiner Seite auch unberührt bleiben:

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Hallo Jupp,
mal wieder ein toller Einfall,
hätte nicht gedacht, dass sich das Gehäuse so schnell mit Leben füllt...
Viele Grüße,
Rolf
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#3
Hallo Rolf,

noch vor Ort beim Treffen hat mein geistiges Auge die LED Segmente vor sich gesehen. Dann kamen die Temperaturen dazu, wo ich nicht viel raus konnte und meinen Urlaub dann für Basteleien genutzt habe.
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
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Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#4
Klasse Idee Jupp, wenn ich mal groß bin mache ich das auch :-)
Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#5
Eine prima Idee und eine "Original Jupp-Realisierung". Glückwunsch, das ist Dir
wieder super gelungen. Ich bin gespannt, wenn Du noch einen Subwoofer einbaust.
Platz wäre doch im Gehäuse noch reichlich.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#6
"Evtl. ist es gar kein Siemens-Gehäuse, es sieht dem 31aW nur sehr ähnlich. Ist aber an der Oberseite etwas rundlicher und hat nicht die Bohrungen und Ausschnitte seitlich wie das Siemens."

Vielleicht ist es doch ein Siemens?
Im Prohaska Katalog 1930/31 ist auf S. 21 ein Siemens 2-Röhren Empfänger Typ 22 mit einem Holzgehäuse abgebildet, der im Unterschied zu sonstigen (kleinen) Riesenskala-Empfängern 3 Knöpfe vorne hat (Nr. 3032).

   
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#7
sehr gut recherchiert, Dietmar!

Prohaska gibt an 13x21x33cm. Ich komme auf 13,5x20x32,5cm. Das könnte man noch durchgehen lassen. Es ist natürlich schade daß es hier evtl. ein Radio erwischt hat von dem man nicht mal ein Foto findet. Andererseits ging das Gehäuse bereits als Leergehäuse durch mehrere Hände bevor es bei mir landete. Ich muss mir also nichts vorwerfen. Ich habe wie schon geschrieben nichts am Gehäuse verändert. Es könnte seinem ursprünglichen Zweck jederzeit wieder zugeführt werden.

Auf jeden Fall danke für diesen wertvollen Hinweis!
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#8
das Subwoofergehäuse hätte man eigentlich aus Holz bauen sollen. Ich glaub so kleine Zuschnitte macht das Bauhaus aber nicht, und meine eigene Kreissäge musste ich neulich entsorgen. Ich habe das Gehäuse dann über Nacht drucken lassen. Mit dem Monacor-LS bin ich noch nicht zufrieden. Er ist mir einfach zu leise. Ich werde noch was moderneres besorgen.

   

   

Dann hab ich noch einen Platinenhalter gebaut. Die Platine hing vorher nur an den Pin's des Encoders. Jetzt ist es ein richtiges Einbaumodul.

   

   

   
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#9
Hi Jupp, gute Bastelei!

Welche Maße haben denn die zwei kleinen Lautsprecher, ich suche noch sehr flache?!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#10
wenn sie von innen aufgesetzt sind haben sie eine Bautiefe von 28mm. Es sind 2" Systeme, vergleichbar mit denen:

2 Pcs 52mm 2 inch 4Ohm 3W Full Range udio Speaker StereoooferLoudspeaker!

oder mit denen:

2 X 4Ohm 3 Watt Full Range Audio Lautsprecher Stereo Woofer Lautsprecher 52mm
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#11
Hallo, Jupp!
Wieder eine tolle Idee und eine wunderbare Realisierung! Man bist Du gut!
Gruß,
Ivan
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#12
Danke Jupp, das hat mir sehr geholfen!

Edit: "das Subwoofergehäuse hätte man eigentlich aus Holz bauen sollen."

Nimm doch eine fertige Holzschachtel!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#13
Ganz große Klasse!!!!
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#14
...also Jupp,
ich muss schon sagen, aber im 3D-Druck, macht Dir keiner mehr was vor!
Viele Grüße,
Rolf
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#15
Morgen Jupp,
wieder eine super Arbeit. Smiley53
Gruß Detlef
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#16
Hallo Jupp,

mal ne dumme Frage: Warum mußte der Monacor nochmal
eingehaust werden? Das Radiogehäuse ist doch auch ein
Resonanzkörper.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#17
die Frage ist berechtigt, Wilhelm. Und betrifft ein Gebiet auf dem ich noch nicht so standfest bin.
Bei der Berechnung des Volumens ging ich vom Datenblatt des SP-45 aus.

Zitat:Äquivalentvolumen (Vas) 1,5 l

und für tiefe Bässe spielt auch die Stabilität des Gehäuses eine große Rolle. Das Reflexrohr hab ich nach dem Vorbild einer Fertigbox gefertigt. Hab jetzt einen anderen Lautsprecher eingebaut, und das Rohr scheint kontraproduktiv zu sein. Das Thema ist noch lange nicht abgeschlossen. Auch wenn das Radio so wie es jetzt ist schon ganz gut klingt, so geht es mir im Moment mehr um Grundlagenforschung. Ich will nachfolgende Projekte einfach gleich optimierter konstruieren. Ich werde nie das Klangvolumen einer kleinen BT-Box von JBL, Bose usw. erreichen. Aber diese Boxen zeigen mir was möglich ist und ich wüsste schon gerne deren Geheimnis.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#18
klanglich hab ich nach vielen Experimenten mittlerweile vermutlich das Optimum erreicht. Ich habe mir aus Laminat eine Rückwand geschnitzt und nutze das ganze Gehäuse als Resonanzkörper. Das wird natürlich noch schöner ausgebaut, aber das Prinzip werde ich so beibehalten. Der Bass ist kräftig und trocken.

   

Bei der Betriebsspannungserzeugung hat sich gezeigt das normale PowerPacks ungeeignet sind. Alle Modelle, die ich mir zugelegt habe, schalten sich bei zu geringer Last nach kurzer Zeit aus. Um ein Handy zu laden ist das in Ordnung, das Radio hat dafür aber eine zu geringe Leistungsaufnahme.

   

   

Die Lieferung der 18650 Battery Charger DIY Kit Box steht noch aus. Ich habe Hoffnung das diese Box besser geeignet ist.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#19
ich möchte weiter berichten von meinen Erfahrungen und Optimierungen im Zusammenhang mit diesem Retro-Radio.

Ich hatte inzwischen mehrere verschiedene PowerBank getestet. Alle hatten ein Problem mit der niedrigen Stromaufnahme des Radio und schalteten nach mehr oder weniger kurzer Zeit ab. Das ging je nach Modell von einem Rhythmus über eine halbe bis zu einer Minute bis hin zum "Blubbern". Als Lösung erwies sich eine kleine Ladeplatine, die ich an einen 18650-Akku anschloß. Diese Akkus hab ich übrig von einer EBike-Batterie. Sie sind von Samsung und sehr hochwertig. Damit läuft das Radio sauber durch. Die Ladeplatine ist zudem noch sehr günstig. 5 Stück kosten ca. 1,60€. Der Witz ist: nun kann ich eine PowerBank per USB dazustecken und damit den 18650-Akku während des Radiobetriebs laden ohne Probleme. Eine LED zeigt mir den Ladevorgang (rot) an, wenn der 18650 Akku fertig geladen ist wird sie grün. Ohne externes Ladegerät bleibt die LED aus.

   

   

Ungeduldig wie ich manchmal bin druckte ich mir einen Batteriehalter für den 18650-Akku. Am nächsten Tag trafen dann die Batteriehalter aus China ein. Ich konnte ja nicht wissen daß es diesmal so schnell geht :-)

eine weitere Änderung betrifft den NF-Verstärker und das Lautsprechersystem. Der Empfang war einfach nicht so sauber wie ich es von der Arduino-Schaltung gewohnt bin. Der Suchlauf stoppte andauernd und es war nur Rauschen zu hören und ich empfing nur wenige Sender. Ein Umbau des SI4703 Bausteins auf externe Antenne machte keinen Unterschied. Die Ursache war wirklich der 2.1 Class-D Verstärker, von dem ich anfänglich so begeistert war und von dem ich noch etliche weitere Exemplare geordert habe. Ich ersetzte ihn durch ein TDA2822M Stereo-Modul. Das hat nicht die Leistung und auch keinen Subwoofer Kanal, klingt aber trotzdem ansehnlich und schont den Akku.

   

   

Das Loch in der Frontplatte für die Betriebs-LED des Class-D Verstärkers weitete ich etwas und füllte es mit einem Miniatur Kippschalter zum Ein/Aus-Schalten des Radio.

   

   

   

   

mein Filmchen bekam einen Teil2:

Gruß,
Jupp
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