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Blaupunkt Berlin H2053 - Liebe auf den ersten Blick
#1
Photo 
Hallo zusammen...
Ich möchte mich zunächst einmal vorstellen.
Meine Name ist Peter und ich bin der "Neue" hier im Forum.
Ich bin mit einem Blaupunkt Riviera BJ 1956 groß geworden und sicherlich ein Stück weit sozialisiert.
Meine ersten Stromschläge erlitt ich bereits im zarten Alter von fünf Jahren. Das erklärt nicht alles aber so manches und hat mich ganz sicher auch für mein weiteres Berufliches Leben geprägt.
Heute arbeite ich im  Bereich DSNG und Satcom als Systemtechniker.
Somit bin ich nicht ganz unbeleckt zumal ich in den 70'er Jahren eine klassische Ausbildung als Rundfunk und Fernsehtechniker durchlaufen habe.
Das Radio hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgübt die jetzt, im "Alter" erneut aufkeimt.

So ist mir per Zufall ein Blaupunkt Berlin H2053 zugelaufen (Liebe auf den ersten Blick) dem ich wieder Leben einhauchen möchte.
   
Der Bestand ist, wie auf den Fotos
zu sehen, recht gut und eine erste Überprüfung ergab, dass es keinen Zinkfrass oder sonstige Problem mechanischer Art gibt.
Ich habe das gute Stück mehrfach über eine 100W Birne in Reihe angefahren und aus der Deckung die Sache beobachtet. Alles im Soll und Normalbereich. Die Sicherung (Original) hält, der Elko 50/50 erwärmt sich nicht.
Aus dem Laustprecher das bekannte wohlige Brummen zu vernehmen und er Duft von warem Staub erfüllt der Raum...
Soweit bin ich zunächst zufrieden.
Als nächstes erfolgt die Grundreinigung und das Tauschen der üblichen Verdächtigen sowie eine Tiefere Analyse und Reparatur. Denn zunächst höre ich nur ein leises Anschwingen der ZF auf UKW.
   
   


Die Schallwandbespannung macht einen etwas muffigen Eindruck. Darum meine Frage: Sollte man diese abnehmen und vorsichtig mit der Hand waschen oder besser nicht???
Für das Aufarbeiten des Gehäuses auf der Oberseite würde ich auch sehr gern die Hilfe aus diesem tollen Forum annehmen. Natürlich auch was Repraturtips angeht.

   
   

Das zunächst von mir und aus Bingen am Rhein.
Peter
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#2
Hallo Peter,

ich wohne in Ingelheim, also nicht weit von Dir. Ich kann über einige Jahrzehnte Bastelerfahrung was Röhrenradios anbetrifft zurückblicken und bin auch beruflich mit der Elektronik zugange. Falls Du Unterstützung brauchen kannst und einen Gleichgesinnten kennen lernen möchtest kannst Du Dich gerne per PN melden. Übrigens: Ein sehr schönes Blaupunkt Radio hast Du da.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)
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#3
Hallo Norbert, PN ist raus...
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#4
Hallo Peter und herzlich Willkommen hier

hier mal den Schaltplan von der GFGF

Mit der Schallwand gibts immer mehrere Möglichkeiten, ich nehme oft Teppichschaum zum Reinigen, aber einen weichen Schwamm dazu und vorher mit Druckluft reinigen. Die Lautsprecher aber bitte entfernen. Die Fasern des Stoffes sind alt und brechen gerne, da macht man manchmal mehr kaputt wie schön

Ja, und viel Spass hier
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo Dietmar und vielen Dank für deinen Vorschlag mit dem Teppichschaum. Smiley20
 
Ich werde das am Wochenende mal ganz behutsam umsetzen und hier berichten.
Es sollte zwar ein Projekt für den Winter werden... aber es juckt doch zu dolle in den Fingern...

Gruß, Peter
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#6
Hallo Peter,

herzlich willkommen im Forum.

Wie ich sehe, wird Dir bereits geholfen, das freut mich sehr.

Viele Grüße aus Königswinter nach Bingen

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#7
Hallo Peter,

auch ich spreche Dir ein herzliches Willkommen in diesem prima Forum aus.
Hier findest Du alle Leute, vom blutigen Anfänger bis hin zum absoluten Profi.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#8
Es juckt in den Fingern...
So musste ich mit der Grundreinigung beginnen um mir einen besseren Überlblick verschaffen zu können.

   

Ich bin erstaunt über den doch recht guten Erhaltungszustand nach 65 Jahren.
Interessand finde ich die Umsetzung vom Antrieb der Klangregelung. Hier werden über kurze Seilzüge die Potis und ein kleines Fenster bewegt.
Das habe ich so noch nicht gesehen. Bin aber auch nur ein Radio-Leihe...

   

Ungewöhnlich kommt mir der Schiebeschalter für die Bereichsumschaltung vor. Ich kenne von blaupunkt eigentlich nur die klassischen Tastensätze mit Schaltwerk.

   

Ein weiterer findet sich im UKW-Tuner

   

Beide habe ich zunächst so gut es ging mit Isopropanol gereinigt.
Als nächstes folgt die Reinigung der Schallwand. Hier werde ich den Tip von Dietmar probieren und mit Teppichschaum vorsichtig den Muff der letzen Jahrzehnte entfernen.
Tja und dann... dann geht es ans Eingemachte... Eine Kondendator Bestellung habe ich bereits zusammen gefasst. Den Sekundärelko 50/50µ würde ich ebenfalls gern erneuern. Um aber das Erscheinungsbild zu erhalten wollte ich den Becherelko entkernen und mit zwei neunen Cs bestücken.
Gibt es hier im Forum schon Erfahrung mit solchen Vorhaben? Für Hilfe und Anregungen wie das ohne große Sauerei zu bewerkstelligen ist, wäre ich sehr dankbar.

Fortestzung folgt...
Gruß aus Bingen, Peter
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#9
Hallo Peter,

Bei mir wartet noch ein Blaupunkt Roma H1153 auf die Restauration.
Das sieht fast genauso aus wie deins.

Elkes neu bestücken, klar, das gibt es hier im Forum, z.B. hier: Klick!


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#10
Hallo Peter,

das Radio hat ein schönes Design, könnte mir auch gefallen.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#11
Hallo Peter,


Zitat:Den Sekundärelko 50/50µ würde ich ebenfalls gern erneuern.

Becherelkos gibt es bei Jan Wüsten auch als Neuware.

Entkernen und mit 2 Elkos je 47µ neu befüllen geht natürlich auch.


Grüße

Martin
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#12
Nach langer Zeit mal wieder ein kleiner Zwischenbericht.
Das Chassis wurde grundgereinigt, das Schaltwerk gefettet und der Bereichsumschalter (langer Zungenschalter) von der Oxydschicht befreit.
Die Kondensatorkur ist auch (bis auf einen Elko 4µ/350V) abgeschlossen. Den Siebelko habe ich durch 2 Moderne 47µ350V ersetz und auf der Unterseite des Original Elkos montiert.
Die Anschlüsse habe ich als Stützpunkte verwendet. So sieht so bleibt das Erscheinungsbild von Innen halbwegs authentisch.
 
Da die EM85 fehlte und mir über einen Bekannten eine neue EM80 zuflog, wurde die Sockebeschaltung darauf geändert.
Leider steckt die EM85 in diesem Radio auf einem fest montierten und damit ausgerichteten Sockel. Das heißt, die EM80 schielt ca. 20° zu Seite.
Also musste die Halterung auch noch entsprechend modifiziert werden.
Alle anderen Röhren sind in einem guten Zustand. Vermutlich wurde die bereits erneuert bevor das Radio in Vergessenheit geriet.

   
 
Versuche die Schallwand zu reinigen blieben leider ohne großen und sichtbaren Erfolg. Während dieser Aktion fiel mir aus Unachtsamkeit der ausgebaute Piezo-Hochtöner runter.
Ergebnis: Piezo Element gebrochen und tot. Hier werde ich leider einen nicht authentischen Ersatz einbauen.
Dafür kam aber meine Schwägerin mit einer genialen Überraschung aus dem 1€ Markt.

   
 
Der Farbton passt noch nicht ganz aber mit etwas Tee und Kaffeesatz sollte sich daraus etwas machen lassen.
 
Nach Abgleich der FM-ZF und des Tuners spielt das Radio auf UKW mehr als munter. Leider etwas zu munter denn die Vorstufe fängt bei 97MHz an zu schwingen.
Und das ist ihr mit meinen Mitteln bisher nicht abzugewöhnen. Zwischen Anode und dem Vorkreis befindet sich ein Trimmer 6,5p. Ich denke dieser ist zur Neutralisation.
Zeigt aber leider nicht viel Wirkung.
Darum hier meine Frage an die Forums Kollegen: Wie kann man die EC92 beruhigen ohne viel an Verstärkung zu verlieren???
(Ferrit Perle über die Gitterleitung oder den Anodenstrom begrenzen wäre so meine Idee dazu)
 
   

   

Was mir dann zu schaffen machte war ein leichtes Brummen aus dem Lautsprecher. Die Suche nach der Ursache gestaltete sich zunächst mehr als schwierig.
Die Restwelligkeit der 260V lag im normalen Bereich. Selbst beim Kurzschließen des Steuergitters der EL84 war das Brummen weiter vorhanden.
Da fiel mir auf, dass wenn ich den Tastensatz (LMKU) betätigte, dass das Brummen für kurze Zeit verschwand. Meine Vermutung, dass der Zungenschalter vielleicht zu stramm an der Mechanik sitzt, sollte sich nicht bestätigen. Hier war genügend Spiel vorhanden. Die Ursache war eine ganz andere… Wenn ich das Chassis bewegte oder belastete, verschwand das Brummen ebenfalls. Hm…
Grund für diesen Effekt war ein schlechter Masse-Übergang vom Gleichrichter zum Chassis. Für die Masseverbindung nutze man hier die große U-Scheibe vom Siebelko. Hier war der Masseanschluß vom Gleichrichter mit einem dünnen Drähtchen angelötet. Ein zweiter Draht ging von hier an das kalte Ende des Kathodenwiderstands der El84. Und eben diese Scheibe war an der Unterseite korrodiert und hatte je nach Lage oder Verwinden des Chassis eine gute oder schlechte Verbindung. Ich vermute das sich die Masse dann jeweils den Weg über den Fußpunkt der EL84 gesucht hat was zum Brummen führte.
 
Was jetzt noch folgt ist der AM Abgleich und Endmontage ins Gehäuse.
Achja, das Gehäuse…. Das ist eigentlich in recht gutem Zustand. Nach Reinigung und einer Zuwendung mit Renuwell sieht es wieder sehr ordentlich aus.
 
   

Das Gute Stück wird bald in exponierter Lage platziert und zur Freude des Besitzers über den Meßsender entsprechen auf A und FM bespielt.
Entsprechende Bilder sollen noch folgen…

Bis dahin... Gruß aus Bingen, Peter


Alte Radios erwärmen die Stube und die Seele...!


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Zwischen Antenne und Erde passiert eine Menge...
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