04.09.2018, 10:57
Hallo Freunde,
dieses Gerät bekam ich vom Detlef (Radionar) als er kürzlich bei uns war. Das Gerät stammt aus der von ihm gerade durchgeführten Sammlungsauflösung.
Das Gehäuse war recht grau geworden. Der alte Lack wurde nicht gepflegt. Er bekommt kleinste Risse und das darunter liegende Holz bleicht aus.
Dieses Melodia ist die erste der Melodia-Serie von Graetz. Sie wurde in den Jahren 1953-54 gebaut. Ich mag an diesen Geräten die Gehäuseform. Außerdem ist das Gerät für die damalige Zeit recht empfangsstark.
Als ich das Radio überprüfte, fiel mir die defekte Feinsicherung auf. Was war da los? Der Netztrafo war i. O. Ebenso der Gleichrichter. Der Elko hatte zwar oben schon ein weißes Ventil. Das deutet darauf hin, dass er sich schon mal erhitzt hatte. Hier wurden die 3 Ersatz-Kondensatoren unter das Chassis gelötet und der alte Elko abgehängt. Trotzdem - nach der Probe löste die Feinsicherung sofort aus. Ich mußte nicht lange suchen. An der Anode der EL84 befand sich ein Teerkondensator mit kleiner Kapazität.
Dieser war durchgeschlagen und bildete Kurzschluß. Vorsicht! Die Primärseite des Tontrafo's liegt so zwischen Plus und Masse. Ich hatte Glück, der Tontrafo hatte das überlebt. Nun war der Kurzschluß weg, trotzdem - schweigen im Walde. Und die Anodenspannung der EL84 war zu hoch. Ja, auch wie neulich bei Marco, der Kathodenwiderstand war auch defekt.
Nun hörte ich schon ein mächtiges Krächzen. Das Gerät stand feucht. Also zunächst mal alle Teerkondensatoren entfernen.
Tja, dann war der Ton gut, aber der UKW-Empfang viel zu schwach.
Am Ratioelko lagen ca. 6 Volt bei starken UKW-Sendern an. Ich legte meinen Meßsender an das 1. Steuergitter der ECH81. Auch mit völlig herunter geregeltem Signal des Meßsenders war der ZF-Verstärker schon fast übersteuert.
Zu meiner großen Freude fiel mir ein, dass ich noch einen UKW-Tuner für solch ein Gerät im Keller habe. Erst jetzt fiel mir ein rotes Kreuz auf der Tuner-Oberseite auf. Der Fehler wurde wohl seinerzeit von der Werkstatt festgestellt. Also bestätigte sich hier meine Meinung. Ich ersetzte den defekten UKW-Tuner. Nach etwas Nachabgleich am Tuner läuft das Radio wie am 1. Tag.
Die anliegende Spannung am Ratio-Elko paßt auch. Was will man mehr?
Noch etwas zum Gehäuse: Wie ich schon schrieb, ein nicht gepflegtes Holzgehäuse bekommt meist einen rissigen Klarlack, so dass das Holz selber austrocknet und tellenweise grau erscheint. Die Risse sind die Vorstufe von Teilabblätterungen. Die Gehäuse sind nun natürlich sehr verdreckt. der Schmutz sitzt sehr in den Lackporen und Rissen. Hier muss mit Bref ohne Rücksicht auf Verluste die Dreckschicht entfernt werden. Der klebrige Schmutz verhindert sonst die Aufnahme von Möbelöl etc. Wenn man solch ein gereinigtes Gehäuse sorgfältig mehrmals mit einer guten Möbelpolitur versorgt, nimmt das Holz die Möbelpolitur nach und nach auf. Es entsteht wieder ein schöner, dezenter Glanz und die ursprüngliche Furnierfarbe kehrt zurück. Wenn Ihr Euch das Gehäuse mal anseht, es sieht wieder sehr schön gepflegt aus.
Das war für mich mal wieder ein schöner Abschweif in die 50 er Jahre UKW-Technik.
Leider habe ich von dieser Reparatur keine Bilder gemacht. Ich hatte an sich gar nicht geplant, das Gerät hier vorzustellen.
Trotzdem mal Bilder vom restaurierten Radio:
Ja, nun steht das Radio auf dem Regal in meinem Schlafzimmer und erfreut mich mit gutem empfang und einem schönen klang. Was will man mehr?
das mag. Auge hatte ich vor längerer Zeit mal von einem Radiofreund geschenkt bekommen. Es ist nicht mehr das Hellste. Erfüllt aber seinen Zweck.
dieses Gerät bekam ich vom Detlef (Radionar) als er kürzlich bei uns war. Das Gerät stammt aus der von ihm gerade durchgeführten Sammlungsauflösung.
Das Gehäuse war recht grau geworden. Der alte Lack wurde nicht gepflegt. Er bekommt kleinste Risse und das darunter liegende Holz bleicht aus.
Dieses Melodia ist die erste der Melodia-Serie von Graetz. Sie wurde in den Jahren 1953-54 gebaut. Ich mag an diesen Geräten die Gehäuseform. Außerdem ist das Gerät für die damalige Zeit recht empfangsstark.
Als ich das Radio überprüfte, fiel mir die defekte Feinsicherung auf. Was war da los? Der Netztrafo war i. O. Ebenso der Gleichrichter. Der Elko hatte zwar oben schon ein weißes Ventil. Das deutet darauf hin, dass er sich schon mal erhitzt hatte. Hier wurden die 3 Ersatz-Kondensatoren unter das Chassis gelötet und der alte Elko abgehängt. Trotzdem - nach der Probe löste die Feinsicherung sofort aus. Ich mußte nicht lange suchen. An der Anode der EL84 befand sich ein Teerkondensator mit kleiner Kapazität.
Dieser war durchgeschlagen und bildete Kurzschluß. Vorsicht! Die Primärseite des Tontrafo's liegt so zwischen Plus und Masse. Ich hatte Glück, der Tontrafo hatte das überlebt. Nun war der Kurzschluß weg, trotzdem - schweigen im Walde. Und die Anodenspannung der EL84 war zu hoch. Ja, auch wie neulich bei Marco, der Kathodenwiderstand war auch defekt.
Nun hörte ich schon ein mächtiges Krächzen. Das Gerät stand feucht. Also zunächst mal alle Teerkondensatoren entfernen.
Tja, dann war der Ton gut, aber der UKW-Empfang viel zu schwach.
Am Ratioelko lagen ca. 6 Volt bei starken UKW-Sendern an. Ich legte meinen Meßsender an das 1. Steuergitter der ECH81. Auch mit völlig herunter geregeltem Signal des Meßsenders war der ZF-Verstärker schon fast übersteuert.
Zu meiner großen Freude fiel mir ein, dass ich noch einen UKW-Tuner für solch ein Gerät im Keller habe. Erst jetzt fiel mir ein rotes Kreuz auf der Tuner-Oberseite auf. Der Fehler wurde wohl seinerzeit von der Werkstatt festgestellt. Also bestätigte sich hier meine Meinung. Ich ersetzte den defekten UKW-Tuner. Nach etwas Nachabgleich am Tuner läuft das Radio wie am 1. Tag.
Die anliegende Spannung am Ratio-Elko paßt auch. Was will man mehr?
Noch etwas zum Gehäuse: Wie ich schon schrieb, ein nicht gepflegtes Holzgehäuse bekommt meist einen rissigen Klarlack, so dass das Holz selber austrocknet und tellenweise grau erscheint. Die Risse sind die Vorstufe von Teilabblätterungen. Die Gehäuse sind nun natürlich sehr verdreckt. der Schmutz sitzt sehr in den Lackporen und Rissen. Hier muss mit Bref ohne Rücksicht auf Verluste die Dreckschicht entfernt werden. Der klebrige Schmutz verhindert sonst die Aufnahme von Möbelöl etc. Wenn man solch ein gereinigtes Gehäuse sorgfältig mehrmals mit einer guten Möbelpolitur versorgt, nimmt das Holz die Möbelpolitur nach und nach auf. Es entsteht wieder ein schöner, dezenter Glanz und die ursprüngliche Furnierfarbe kehrt zurück. Wenn Ihr Euch das Gehäuse mal anseht, es sieht wieder sehr schön gepflegt aus.
Das war für mich mal wieder ein schöner Abschweif in die 50 er Jahre UKW-Technik.
Leider habe ich von dieser Reparatur keine Bilder gemacht. Ich hatte an sich gar nicht geplant, das Gerät hier vorzustellen.
Trotzdem mal Bilder vom restaurierten Radio:
Ja, nun steht das Radio auf dem Regal in meinem Schlafzimmer und erfreut mich mit gutem empfang und einem schönen klang. Was will man mehr?
das mag. Auge hatte ich vor längerer Zeit mal von einem Radiofreund geschenkt bekommen. Es ist nicht mehr das Hellste. Erfüllt aber seinen Zweck.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.