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Selbstbau Röhrenverstärker ähnlich dem Grundig NF20
#1
           
Ich begann mit 15 oder 16 Jahren mit dem Bau eines Röhrenverstärkers. Das erste Exemplar, zunächst nur ein Kanal, hatte ich auf einem ausgedienten Radiochassis erstellt. Nach sorgfältigem Aufbau und erstem Einschalten bekam ich nur fürchterliches Kreischen und Brummen zu hören. Also war der Aufbau doch nicht so sorgfältig. Ich konnte auch keine Fehlschaltung entdecken, aber vor der ECC 83 war noch eine EF 80/89 installiert. Das war natürlich sehr empfindlich und nachdem ich den Eingangskreis unter einem Abschirmblech versteckt hatte, war Ruhe und das Ding hat sogar gespielt. Ich musste allerdings feststellen, dass die Gegentaktendstufe nur zur Hälfte arbeitete. Das hatte wohl mit der direkten Kopplung zwischen erster und zweiter Triode zu tun, wo man hätte etwas ändern müssen.

Dann rüstete ich auf einem neuen Chassis um auf Stereo mit dem an Grundig angelehnten Schaltungskonzept. Der funktionierte einwandfrei über viele Jahre. Das Ergebnis könnt ihr optisch sehen, keine Schönheit aber für mich eher ein Experimentalaufbau.

Etwas später baute ich auf einem separaten kleinen Chassis noch einen Vorverstärker mit Klang- und Balancestellern dazu.
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#2
An dem Tag, an dem ich zum ersten Mal etwas so sauber aufbaue, wie Du Deinen "Experimentalaufbau"......
Also ICH finde das sehr gelungen!
Das einzig gewöhnungsbedürftige ist für mich die "überirdische" Heizungs-Verdrahtung. Muss das so?
Als nächstes kommt dann der Entzerr-Vorverstärker, der sich mit dem Eingangswahlschalter für 5 Geräte automatisch zu- oder abschaltet usw Wink
Gruß,
Uli
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#3
...das mit der "oberirdischen Verdrahtung" haben andere Firmen auch gemacht ( z.B. Saba ) um zu vermeiden, das die Wechselspannung der Heizung ( bei Saba war es die deutlich höhere Wechselspannung für den Suchlaufmotor ) in die Schaltung einstreuen.

Das Chassis dient hier als Abschirmung.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#4
Ja Henning, danke, das hab ich auch vermutet. Trotzdem ist die Optik gewöhnungsbedürftig. Bzw das EINZIGE, was ich an dem Verstärker auf die ersten 3 Blicke gewöhnungsbedürftig finde.
Gruß,
Uli
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#5
Hallo Harry,
da hast Du aber eine saubere und übersichtliche Arbeit abgeliefert
und die Heizungsversorgung auf die Oberseite zu verlegen hat den Vorteil,
dass man sich dadurch weniger Brummen einfängt...

Viele Grüße,
Rolf
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#6
Hi Harry,

wunderbar suaber und übersichtlich aufgebaut, meine Anerkennung!
Änderungen sind hier gut einzuplanen und sehr leicht durchzuführen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#7
Über die oberirdische Heizungsverdrahtung habe ich irgendwo mal gelesen. Ich hatte sogar daran gedacht, mit gesiebtem Gleichstrom zu heizen.
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#8
Sehr schön Harry und jede Menge Platz für künftige Modifikationen.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#9
Hallo Harry,

ich lese, Du hast als NF-Vorverstärkerröhre eine EF 80 bzw. 89 verwendet. Dies sind ja HF-Röhren. Als reine NF-Vorverstärkerröhre dient da eher die EF 86.

Ich hatte mir in jungen Jahren auch einen Verstärker mit EF 80 als Vorstufe gebaut und war damit nicht glücklich. Dann empfahl mir damals unser hiesiger Radio- und Fernsehtechniker eine EF 86 an dieser Stelle zu verwenden. Das funktionierte viel besser.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#10
Könnte ein Mod den Thread mal nach "Selbstbaugeräte, Gerätevorstellungen" verschieben. Da passt er bestimmt besser hin.
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#11
...sollte aber auch problemlos gehen, die Heizleitungen "unterirdisch" mit zu verlegen. Wurde und wird bis heute in vielen Gitarrenverstärkern so gemacht, bei den PTP-verdrahteten vom Herrn Leo 7ender kenne ich es gar nicht anders. Dazu alles gut verdrillen, dann die Heizleitungen nicht dicht an den Bauelementen, sondern eher weitab in Richtung des Chassisbodens verlegen - senkrecht von den Fassungen weg. Idealerweise mittensymmetrieren gegen Masse und eigentlich funktioniert das genau so gut.

Ich meine, da das eh' "nur" ein Experimentalaufbau ist, ist das ein Probieren wert! Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#12
(13.09.2018, 09:52)Andreas_P schrieb: Hallo Harry,

ich lese, Du hast als NF-Vorverstärkerröhre eine EF 80 bzw. 89 verwendet. Dies sind ja HF-Röhren. Als reine NF-Vorverstärkerröhre dient da eher die EF 86.

Ich hatte mir in jungen Jahren auch einen Verstärker mit EF 80 als Vorstufe gebaut und war damit nicht glücklich. Dann empfahl mir damals unser hiesiger Radio- und Fernsehtechniker eine EF 86 an dieser Stelle zu verwenden. Das funktionierte viel besser.

Das war im Bauplan des damaligen renomierten Radiohändlers Lange-Radio aus Hannover so vorgesehen und ich hatte das so gemacht ganz am Anfang meiner Erfahrungen. Warum die sich für diese HF-Röhren entschieden haben, kann ich nicht mehr fragen, die sind ja schon längere Zeit verstorben. Aber man hat immer eine ausführliche Beratung bekommen. Der ganze Laden stand voll, die haben mit mir als Teenie gefühlte 10 Stunden diskutiert und alle haben geduldig gewartet. Besonders hervorzuheben war eine ältere, kleine, zierliche Dame Frau Mignon, die auf alles eine kompetente Antwort parat hatte.
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#13
Vor einigen Jahren habe ich auf Wunsch eines Freundes einen "Marshall 1974X" nachgebaut. Nachfolgend einige Fotos vom Aufbau. Den Verdrahtungsplan habe ich selbst entworfen, die zentrale Lötösenplatte entsprach in ihrer Bestückung dem Original. Die gelben Heizleitungen habe ich verdrillt in der äußersten Ecke des Chassis verlegt. Brummen war somit kein Thema.

   

   

Das Chassis besteht aus 2mm Alu.

   

   

   

   

Hier der Auftraggeber beim ersten Probespiel in meiner Werkstatt. Sylvia war hin und wech! Man müßte Gitarre spielen können! Cool Cool

   

An Stelle der beiden EL84 habe ich zwei russische Endpentoden 6P14P eingebaut. Die Sockelbelegung ist zur EL84 ähnlich, aber sie vertragen eine höhere Anodenspannung und eine höhere Anodenverlustleistung.
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#14
Servus,
Das waren Russki 6p14pi.
Die werkeln auch bei mir in allen Radios mit EL84 Endstufe.
Gruss, Volker
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#15
Hi Wolfram, das müßte diese hier sein 6P14P.
Mal wieder ein sehr sauberer Aufbau von Dir!

Ups, Volker war schneller!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#16
Danke Ihr beiden!
Genau dieser Typ war es, ich hab's im Beitrag nachgetragen.
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#17
(13.09.2018, 19:54)scotty schrieb: Vor einigen Jahren habe ich auf Wunsch eines Freundes einen "Marshall 1974X" nachgebaut. ...

Hallo Scotty,
der Aubau ist ja meinem recht ähnlich. Ein Aluchassis und die Lötösenleisten. Die Arbeit ist super sauber und nicht so schlampig wie meine. Hervorzuheben sind die wunderbar gebundenen Kabelbäume, alle Achtung! Das habe ich damals nicht so geschafft, war vielleicht auch nicht mein Ehrgeiz.
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#18
Hallo zusammen,

Marshall? Oh, da kann ich auch mit dienen - siehe hierSmile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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