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Hier geht es eigentlich nicht um ein Grundig Musikgerät Typ 88, sondern um ein "Anhängsel", dass das Radio huckepack trägt:
Es ist ein Schaltgerät mit Münzeinwurf, welches es nach Einwurf von 1,--DM erlaubt das Radio für die Dauer von 2 Stunden in Betrieb zu nehmen.
Solche Geräte kamen i. d. R. zu 2 verschiedenen Zwecken zum Einsatz:
1. Das Radio wurde auf Teilzahlung im Geschäft erworben. Die Teilzahlung erfolgte durch den Einwurf von Geld in den Schaltautomat. Der Verkäufer kam dann regelmäßig vorbei, um mit dem Schlüssel die Kasse zu öffnen und zu leeren. War der vorher vereinbarte Kaufpreis erreicht, wurde der Schaltautomat entfernt und der Besitzer konnte fortan ohne Sperre sein Radio nutzen.
2. Das Gerät stand in einer Kneipe, Hotel oder ähnlichen Gewerben und konnte von den Gästen gegen Münzeinwurf genutzt werden.
Leider war bei meinem Gerät kein Schlüssel dabei. Trotzdem ich wirklich sehr viele Schlüssel habe, wollte Keiner auch nur annähernd passen. Ich werde das Schloß aufbohren müssen, um auch die Innenansicht erkunden zu können.
Das Gehäuse der Schaltuhr ist aus Bakelit, ein Hinweis auf den Hersteller ist nirgends zu finden.
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Ist ja hoch interessant - hab ich so auch noch nicht gesehen - denkbar wäre auch ein Gebrauch im Sozialen Wohnungsbau / Obdachlosen-Unterkünfte oder ähnliches - Musik gegen cash - und, Anton, wegen dem Schloss - siehe Werkzeug:
DSCN2140 (2).jpg (Größe: 105,15 KB / Downloads: 359)
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Ho-Ho-Ho Karl-Heinz,
da staune ich aber. Haste auch noch ne Pickingpistole?
Aber damit gehts auch (unter 5 Minuten bei dem Zylinderchen)
Gruß
Wilhelm
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Interessante Sache. Kann man die Rückwand normal entfernen, um den Automaten zu umgehen?
Ein Bekannter von mir hat in einem ähnlichen Fall in einem Picking-Forum Hilfe gefunden. Die konnten auch einen Nachschluessel fertigen.
Ich habe zwei Stromzähler mit Münzeinwurf, Prinzip ähnlich, eine Kilowattstunde zehn Pfennig oder so.
Freundliche Grüße,
Arnold
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Hallo Anton
So etwas hatte ich bisher noch nie gesehen. Das ist wirklich interessant, was es nicht alles so gab.
Danke fürs Zeigen.
Gruß Helmut
----------------
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(18.09.2018, 16:29)Karl-Heinz schrieb: Anton, wegen dem Schloss - siehe Werkzeug:
Jo, habe ähnliche Werkzeuge und auch mit Büroklammern und Draht experimentiert. Aber ganz so einfach wollte man es dem Schuldner wohl nicht machen. Das kleine Schloß hat es in sich und weigert sich tapfer. Ist aber auch nicht schlimm. Wenn er aufgebohrt ist, bekomme ich es schon auf. Das Schloß ist mir wirklich überhaupt nicht wichtig, es original zu erhalten.
(18.09.2018, 19:07)Rhythmus S1264 schrieb: Interessante Sache. Kann man die Rückwand normal entfernen, um den Automaten zu umgehen?
Ja, die RW lässt sich problemlos samt Kasten abschrauben. Allerdings ist die orig. Netzleitung abgezwickt und in den Münzschalter hineingeführt. Man müsste schon das Chassis ausbauen und eine andere Netzzuleitung anlöten, wollte man den Kasten umgehen. Ich vermute aber auch, dass zur Zeit der Nutzung die RW verplombt war.
Ja Helmut, das ist schon ein interessantes Teil. Ich hatte schon früher davon gelesen und auch schon solche Geräte zum Verkauf gesehen, wurden aber immer zu teuer. Jetzt hat es für 40 Ocken, incl Radio geklappt. Das Radio selbst habe ich bereits in der Sammlung, dieses hier wäre nach Ausbau des Münzautomaten auch für kleines Geld zu haben, falls Jemand Interesse hat. Es spielt auch grundsätzlich, braucht aber optische und elektrische Überholung.
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Hallo Anton nochmal- nur, bevor Du den Spiralbohrer (besser hier: Edelstahl-Bohrer) ins Bohrfutter spannst - und auch nur, falls noch nicht geschehen, bissele Türschloss-Enteiser in den Schloss-Zylinder "einimpfen" - vielleicht lassen sich dann die paar Zylinderstifte besser "in-einer-Linie" hinjustieren und das Schloss dreht (?)
Ansonsten bin ich in jedem Fall auf das Innenleben neugierig - und, falls Du ein schönes (vom Gehäuse her betrachtet) gleiches Musik-Gerät wolltest (?) - hätte ich da.
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Hallo in die Runde,
diese Automaten hatten in den späten fünfziger Jahren eine gewisse Verbreitung, allerdings nur bei Fernsehgeräten. An Radios habe ich sie noch nie gesehen. Ungewöhnlich an diesem Exemplar ist auch die lange Laufzeit. Üblich waren 60 Minnuten.
An ein Hotelzimmergerät glaube ich allerdings nicht so ganz, denn eine Mark war doch sehr viel Geld für's Radiohören. Bedenkt, eine Hotelübernachtung kostete zur Zeit des Grundig 88 zwei bis drei DM, plus 1 DM fürs Frühstück.
Die Geräte hatten zwei Vorteile:
- Für den Händler: Die Abzahlungsbeträge kamen zuverlässig rein.
-Für den Fernsehkäufer: Dazu muss man bedenken, dass man Ende der Fünziger als Fernseher-Besitzer noch zu einer Minderheit gehörte. In der Regel hatten die glücklichen Besitzer bei attraktiven Sendungen die Bude voll, ob ihnen das passte oder nicht. Freunde, Nachbarn, Bekannte, Verwandte, alle kamen zum fernsehen. Schaltete dann der Münzautomat miten in der Sendung ab, sahen sich "die Schmarotzer" dann meist veranlasst, auch mal ne Mark springen zu lassen. So halfen die Fernsehgäste, den teuren Apparat wenigstens ein wenig mitzubezahlen.
Keine Legende, sondern von vielen Zeitzeugen inkl. Händlern bestätigt.
In dieser Zeit sangen die "drei Peheiros" auf die Melodie von Vico Torrianis "Siebenmal in der Woche":
Siebenmal in der Woche kommst du fernsehen
Siebenmal trinkst du dann auch noch mein Bier
meckerst dann am Programm
auch das Bild macht dich ganz wild
und du gehst, morgen sitzt du wieder hier.
Ach so, eins noch. Was erwartet ihr da drin? Ein Feder-Kurzzeitlaufwerk mit Elektroaufzug und ein Schalter. Was sonst.
Gruß
Stefan
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(19.09.2018, 08:35)Klarzeichner schrieb: Ach so, eins noch. Was erwartet ihr da drin? Ein Feder-Kurzzeitlaufwerk mit Elektroaufzug und ein Schalter. Was sonst. Gruß Stefan
... einen Hinweis auf den Hersteller, Typenschild ...
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Hallo,
so wie Stefan es beschreibt, kenne ich es auch. Also meist an Fernsehgeräten oder Fernsehtruhen.
Ansonsten statt aufbohren mal zu einem guten Schlüsseldienst gehen, die können es bestimmt öffnen, und auch womöglich einen passenden Schlüssel fertigen, wenn das Schloß zerlegt ist.
Viele Grüße Michael
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(19.09.2018, 10:11)Anton schrieb: (19.09.2018, 08:35)Klarzeichner schrieb: Ach so, eins noch. Was erwartet ihr da drin? Ein Feder-Kurzzeitlaufwerk mit Elektroaufzug und ein Schalter. Was sonst. Gruß Stefan
... einen Hinweis auf den Hersteller, Typenschild ...
...und natürlich nichtgehobene Schätze, z.B. versteinerte DM - Münzen
Spässle gemacht. Im Ernst: Anton, ein sehr schönes Fundstück. Sehr selten habe ich auf eb.. mal ein Gerät mit einem solchen Anhängsel gesehen, hatte persönlich aber nie den Wusnch darauf zu bieten.
Danke fürs Zeigen !
k.
_____________
Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
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Einwandfrei ! Um Jazz zu hören sind amerikanische Münzen einzuwerfen, für Schlager der 60-ger Jahre DM und was für Musik kommt bei Einwurf von € ? (Späßlein) - echt exotisches Teil - hat auch nicht Jeder.
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...interessantes Teil,
wie oben schon gesagt, die kenne ich auch nur an Fernsehgeräten,
danke für's Zeigen...
Viele Grüße,
Rolf
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Hallo Anton,
ist da irgendein Münzprüfer drin?
Einfache Münzprüfer checken den Durchmesser, Dicke, bessere auch noch Gewicht und magnetische Eigenschaften.
Viele Grüße Michael
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Auf den Bildern erkenne ich einfach nur einen Schacht, in welchem die Münze ihren Weg nach unten nimmt.
Spitzfindige mit kriminellen Energien haben bestimmt an die Münze einen Faden angeklebt und sie so am schlußendlichen Durchfallen gehindert.
Bestimmt konnte das Gerät auch mit Falsifikaten in Betrieb genommen werden.
Ein NRI Münzprüfer fand hier keinen Platz.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge
Peter
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Pitterchen, das glaub ich eher nicht mit dem Faden.
Die Münze muss den Weg ja rollend nehmen, sonst wird sie nicht ihr vorgegebenes Ziel erreichen und somit das Radio keinen Mucks von sich geben :-)
Gruß Pitter
Herzliche Grüße
Pitter
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(20.09.2018, 10:39)omega schrieb: Hallo Anton, ist da irgendein Münzprüfer drin?
Einfache Münzprüfer checken den Durchmesser, Dicke, bessere auch noch Gewicht und magnetische Eigenschaften.
(20.09.2018, 10:46)Pitterchen schrieb: Auf den Bildern erkenne ich einfach nur einen Schacht, in welchem die Münze ihren Weg nach unten nimmt.
Spitzfindige mit kriminellen Energien haben bestimmt an die Münze einen Faden angeklebt und sie so am schlußendlichen Durchfallen gehindert. Bestimmt konnte das Gerät auch mit Falsifikaten in Betrieb genommen werden.
Einen Münzprüfer im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Die Dicke und das Gewicht der Münze müssen halbwegs stimmen, sonst gleitet sie nicht ordentlich durch den Schacht, löst am Federdraht den Schalter nicht richtig aus, oder fällt schlichtweg durch. Die Möglichkeit mit Faden scheidet auch aus, da die Münze beim Start geklemmt wird und am Ende in den Behälter fällt. Falsche Münzen wären vermutlich möglich, aber da nur der Besitzer des Radios für falsche Münzen im Behälter in Frage kommt, würde der Radioladenbesitzer dem Nutzer schon die Ohren langziehen
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Hallo,
ja, interessant. Ich hab es schon vermutet, weil auch bei einfachen Prüfern eine Rückgabe vorhanden sein müßte, und eine Taste, falls es klemmt. Wobei klemmen kanns hier auch, bei unpassender Münze; dann geht gar nichts mehr, bis der Schlüsselinhaber kommt.
Also vom Sinn her fragwürdig, das Gerät... - einzig das Argument, daß der, bei dem es steht, zur Rechenschaft zu ziehen ist, hilft etwas.
Viele Grüße Michael
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