Hallo, aufgemuntert durch einige Bastlerfreunde hier will ich nun meinen ersten Beitrag posten. Es ist ein Überblick über meine Antenne im Neubaublock.
Wenn man in der Platte wohnt aber begeisterter AM Hörer ist, stößt man oft auf Grenzen weil die Antennenfrage doch ziemlich ungeklärt ist. Ein Fortschritt ergab sich bei mir, als vor einigen Jahren nachträglich Balkone angebaut wurden mit einem verzinkten Abflussrohr über 6 Etagen in der Ecke. Dieses Rohr mit der Zentralheizung als Gegenpol bildet nun bei mir eine sehr effektive Antennenanlage.
Da meine Bastel- und Höraktivitäten nicht gerade im angrenzenden Wohnzimmer stattfinden, gilt es, den Empfang möglichst verlustarm ins ehemalige Kinderzimmer – heute Computer- und Arbeitsraum – zu leiten, der Balkonseite gegenüberliegend.
Das Grundprinzip zeigt das Schaltbild angelehnt an Rothammel:
Wie man sieht, münden Antenne und Erde - alias Rohr und Heizkörper - in einen HF Transformator. Dort wird der Empfang im Verhältnis 5 : 1 herabgesetzt. Dabei soll nach Rothammel die Primärspule etwa 100 Wdg. haben und sekundär sollen es 20 Wdg. sein, gewickelt auf einen 50 mm dicken Träger. Ich habe die Windungszahlen so übernommen, aber auf ein Pappröhrchen gewickelt, in das man ein Stück Ferritstab stecken kann. Das hat den Effekt, dass die Ausbeute am Empfänger ungleich besser ist als ohne Kern. Allerdings mit dem Nachteil, dass das Ganze auf der Kurzwelle nicht mehr funktioniert.
Sinn der Transformation ist, dass die Leitung zum Empfänger (unterbrochen gezeichnet) länger sein kann - sogar verdrillt - und aus dem Störnebel keine Störung aufnimmt. So habe ich das Kabel hinter der Kehrleiste verlegen können und "unterwegs" noch den Ausgang eines Eigenbau- AM - Modulators eingespeist. Aber dazu später ...
Zunächst noch ein Hinweis: Ich verwende zum Basteln alles, was gerade da ist, jede mögliche Dose wird zum Gehäuse und Bauelemente stammen überwiegend aus der Tonne. Es muss funktionieren egal, wie es aussieht.
Die Tasten dienen zum Abschalten der Außenantenne bei Modulatorbetrieb.
Empfängerseitig wird das Signal wieder auftransformiert und steht so zur Verfügung. Bei Rothammel ist dort die Sekundärspule zur Anpassung angezapft. Man kann auch mehrere Sekundärspulen auftragen für mehrere Empfänger.
Die Anlage arbeitet sehr gut.
Was aber macht man, wenn man Empfänger hat, die nur mit Ferritantenne arbeiten, z.B. Taschen- oder Kofferradios?
Hier kann man sich helfen, wenn man neben dieses Gerät einen abstimmbaren Schwingkreis mit möglichst großem Spulendurchmesser aufstellt. Wenn man dann am Radio einen schwachen Sender einstellt dreht man den Zusatzschwingkreis soweit langsam durch, bis auch dieser auf der Empfangsfrequenz schwingt. An dieser Stelle steigt plötzlich der Empfangspegel des Empfängers stark an, wie von Geisterhand hat man plötzlich einen AM Verstärker mit ausschließlich passiven Elementen.
Mit dieser Methode habe ich hier im Vogtland den Mittelwellensender "Bayern plus", der im Fränkischen Hof mit ganzen 250Watt auf 729kHz sendet recht gut und störungsfrei.
Da kam mir die Idee, meine oben beschriebene Antenne auch für diesen Fall anzuwenden. Der zusätzliche Schwingkreis erhielt eine Antennenspule und nun kommt Hof wie früher der "Ortssender", den es ja in Sachsen nicht mehr gibt.
Wie sieht so etwas aus?
Ich warne wieder vor der Ausführung meiner Basteleien und den verwendeten Materialien.
Sieht aus, wie eine Schachtel "Bayrisch Malz".
Zu Erklärung: In der Unterputzverteilerdose unten befindet sich ein Drehko mit Übersetzungsgetriebe. Darauf als Spulenträger ein Teil einer Plastikflasche, ca. 12cm Durchmesser. Auf dem Spulenträger sind zwei Wicklungen aufgebracht:
1. Am Flaschenboden etwa 25 Wdg. als Antennenspule. An ihr werden über Lüsterklemmen Antenne und Erde angeschlossen,
2. Die andere Wicklung ist die Schwingkreisspule etwa 40 Wdg. - mit dem Drehko in der Verteilerdose verbunden. Verwendet wurde ein lackisolierter Draht aus der Zündspule einer ausgedienten Neonleuchte. Dieser ist aus Alu oder ähnliches. Jedenfalls lässt er sich nicht Löten. Zum Wegwerfen war er mir aber zu schade. Um bei Mittelwelle auch die unteren Sender noch zu empfangen musste ich noch etwas Kupferlackdraht anstückeln.
Zum Empfang muss nun der Taschenempfänger neben dieses Gebilde gesetzt und beides auf die gleiche Frequenz abgestimmt werden.
Man glaubt nicht, was das an Gewinn gebracht hat. Ich muss sogar etwas "neben dem Sender" abstimmen, sonst wird das Radio übersteuert.
Man kann den "Rohkostsalat" auch noch als Detektorempfänger verwenden, wenn man an der Lüsterklemme, wo ich angestückelt habe, eine Diode in Reihe mit einem Kopfhörer anschließt. Das habe ich probiert - geht wunderbar.
Das war vorerst mein erster Beitrag in diesem Forum. Lasst mir den Kopf drauf. Handwerklich hab ichs nicht so, es muss funzen - egal wie es aussieht.
Wenn man in der Platte wohnt aber begeisterter AM Hörer ist, stößt man oft auf Grenzen weil die Antennenfrage doch ziemlich ungeklärt ist. Ein Fortschritt ergab sich bei mir, als vor einigen Jahren nachträglich Balkone angebaut wurden mit einem verzinkten Abflussrohr über 6 Etagen in der Ecke. Dieses Rohr mit der Zentralheizung als Gegenpol bildet nun bei mir eine sehr effektive Antennenanlage.
Da meine Bastel- und Höraktivitäten nicht gerade im angrenzenden Wohnzimmer stattfinden, gilt es, den Empfang möglichst verlustarm ins ehemalige Kinderzimmer – heute Computer- und Arbeitsraum – zu leiten, der Balkonseite gegenüberliegend.
Das Grundprinzip zeigt das Schaltbild angelehnt an Rothammel:
Wie man sieht, münden Antenne und Erde - alias Rohr und Heizkörper - in einen HF Transformator. Dort wird der Empfang im Verhältnis 5 : 1 herabgesetzt. Dabei soll nach Rothammel die Primärspule etwa 100 Wdg. haben und sekundär sollen es 20 Wdg. sein, gewickelt auf einen 50 mm dicken Träger. Ich habe die Windungszahlen so übernommen, aber auf ein Pappröhrchen gewickelt, in das man ein Stück Ferritstab stecken kann. Das hat den Effekt, dass die Ausbeute am Empfänger ungleich besser ist als ohne Kern. Allerdings mit dem Nachteil, dass das Ganze auf der Kurzwelle nicht mehr funktioniert.
Sinn der Transformation ist, dass die Leitung zum Empfänger (unterbrochen gezeichnet) länger sein kann - sogar verdrillt - und aus dem Störnebel keine Störung aufnimmt. So habe ich das Kabel hinter der Kehrleiste verlegen können und "unterwegs" noch den Ausgang eines Eigenbau- AM - Modulators eingespeist. Aber dazu später ...
Zunächst noch ein Hinweis: Ich verwende zum Basteln alles, was gerade da ist, jede mögliche Dose wird zum Gehäuse und Bauelemente stammen überwiegend aus der Tonne. Es muss funktionieren egal, wie es aussieht.
Die Tasten dienen zum Abschalten der Außenantenne bei Modulatorbetrieb.
Empfängerseitig wird das Signal wieder auftransformiert und steht so zur Verfügung. Bei Rothammel ist dort die Sekundärspule zur Anpassung angezapft. Man kann auch mehrere Sekundärspulen auftragen für mehrere Empfänger.
Die Anlage arbeitet sehr gut.
Was aber macht man, wenn man Empfänger hat, die nur mit Ferritantenne arbeiten, z.B. Taschen- oder Kofferradios?
Hier kann man sich helfen, wenn man neben dieses Gerät einen abstimmbaren Schwingkreis mit möglichst großem Spulendurchmesser aufstellt. Wenn man dann am Radio einen schwachen Sender einstellt dreht man den Zusatzschwingkreis soweit langsam durch, bis auch dieser auf der Empfangsfrequenz schwingt. An dieser Stelle steigt plötzlich der Empfangspegel des Empfängers stark an, wie von Geisterhand hat man plötzlich einen AM Verstärker mit ausschließlich passiven Elementen.
Mit dieser Methode habe ich hier im Vogtland den Mittelwellensender "Bayern plus", der im Fränkischen Hof mit ganzen 250Watt auf 729kHz sendet recht gut und störungsfrei.
Da kam mir die Idee, meine oben beschriebene Antenne auch für diesen Fall anzuwenden. Der zusätzliche Schwingkreis erhielt eine Antennenspule und nun kommt Hof wie früher der "Ortssender", den es ja in Sachsen nicht mehr gibt.
Wie sieht so etwas aus?
Ich warne wieder vor der Ausführung meiner Basteleien und den verwendeten Materialien.
Sieht aus, wie eine Schachtel "Bayrisch Malz".
Zu Erklärung: In der Unterputzverteilerdose unten befindet sich ein Drehko mit Übersetzungsgetriebe. Darauf als Spulenträger ein Teil einer Plastikflasche, ca. 12cm Durchmesser. Auf dem Spulenträger sind zwei Wicklungen aufgebracht:
1. Am Flaschenboden etwa 25 Wdg. als Antennenspule. An ihr werden über Lüsterklemmen Antenne und Erde angeschlossen,
2. Die andere Wicklung ist die Schwingkreisspule etwa 40 Wdg. - mit dem Drehko in der Verteilerdose verbunden. Verwendet wurde ein lackisolierter Draht aus der Zündspule einer ausgedienten Neonleuchte. Dieser ist aus Alu oder ähnliches. Jedenfalls lässt er sich nicht Löten. Zum Wegwerfen war er mir aber zu schade. Um bei Mittelwelle auch die unteren Sender noch zu empfangen musste ich noch etwas Kupferlackdraht anstückeln.
Zum Empfang muss nun der Taschenempfänger neben dieses Gebilde gesetzt und beides auf die gleiche Frequenz abgestimmt werden.
Man glaubt nicht, was das an Gewinn gebracht hat. Ich muss sogar etwas "neben dem Sender" abstimmen, sonst wird das Radio übersteuert.
Man kann den "Rohkostsalat" auch noch als Detektorempfänger verwenden, wenn man an der Lüsterklemme, wo ich angestückelt habe, eine Diode in Reihe mit einem Kopfhörer anschließt. Das habe ich probiert - geht wunderbar.
Das war vorerst mein erster Beitrag in diesem Forum. Lasst mir den Kopf drauf. Handwerklich hab ichs nicht so, es muss funzen - egal wie es aussieht.
Man lernt nie aus!
Freundliche Grüße von Heiner.