Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Loewe Opta Komet 55, Typ 547W
#1
Hallo zusammen,

die zuletzt von mir bearbeitete Bella 700W spielt zur vollen Zufriedenheit meines bestens Freundes und dessen Angetrauter in deren Esszimmer.


Vorgestern habe ich mir einen gut erhaltenen Komet 55W (547W) vorgenommen.  SCHALTPLAN


Aufnahmen nach der groben Reinigung:

           

Beim Erwerb wurde mir mitgeteilt, dass er nicht mehr funktioniert.

Die Röhren habe ich getestet (RPG 64), alle OK mit guten bis sehr guten Werten.

Optisch keine ausgelaufenen Kondensatoren, angeschmorte Widerstände usw. zu erkennen.


Der Becherelko mit 2x50 uF/350V konnte innerhalb von zwei Stunden mit einem Blitzwandler formiert werden.

Danach habe ich den Kometen an einem Trenntrafo laaaangsam bei überwachter Stromaufnahme auf Betriebsspannung gebracht.

--

Beleuchtung funktioniert - alle Röhren heizen, aus dem Lautsprecher ein Krachen und Knarren bei Sendersuche, weniger auf UKW, der LS-Regler funktioniert, auch der Ton kann verstellt werden. Aber kein Empfang auf UKW, AM-Bereiche  kann ich bei mir im Keller so oder so nicht empfangen.

Nach ca. 5 Minuten habe ich diesen Vortest, mit dem ich grundlegende Funktionen testen wollte, abgebrochen! Auf die Prüfung des NV-Teils durch Einspeisung eines Signals bei TA habe ich verzichtet, es kracht ja in den Lautsprechern.

--

Also wie gewöhnlich an den an Tausch der Problemkondensatoren gegangen. Wobei mir bei beim Betrachten des Chassis aufgefallen ist, dass offensichtlich relativ wenige der ProblemCs verbaut wurden.

Dennoch, hier habe ich ein Eigentor gebaut!!

   

Für mich sah das Teil unter der aufgebogenen Klammer wie ein Teerkondensator aus. Die Schraube der Klammer ist mit einem Schraubendreher nicht zu erreichen, mit einer Zange rutschte ich ab. Zwar ist im Chassis seitlich einen Öffnung, der LS-Regler steht aber voll im weg. Deshalb habe ich Klammer aufgebogen.

Im eingebauten Zustand war für mich nicht zu erkennen, wo er "herkommt", das Anschlusskabel war hinter dem Tastensatz versteckt,
   
weshalb das Studium des Schaltplanes unterblieb. Macht nichts, dachte ich mir, ausgebaut kann ich ja die Werte lesen.

Nach dem Ausbau dann die Überraschung:
   

Sieht aus wie ein Teerkondensator, ist aber keiner, sondern die 9kHZ-Sperre.

Jetzt, ausgebaut, kann ich auch erkennen, dass das Teil an die Anode der EL84 angeschlossen ist. Ärgerlich, dieser Fehler war aber mit meinem bisherigen Wissen fast nicht zu vermeiden, weil ich
a) nie auf die Idee gekommen wäre, dass es sich nicht um einen Teerkondensaor handelt
b) nicht erkannte, wo er "herkommt".

Allerdings hätte ich prüfen können, wo er "mündet", nämlich am Schalter 4b/4c:


.jpg   Schalter4b4c.jpg (Größe: 87,98 KB / Downloads: 720)

Ich gehe nicht davon aus, dass ich den Filter funktionslos machte, das Einlöten wird sicher wieder gelingen.

Das Schaltdiagramm habe ich allerdings noch nicht verstanden. Auch der Schaltplan birgt noch Rätsel.

Ich werde die Kondensatorkur fortsetzen und danach die Spannungen überprüfen und weiter berichten.


Ich wünsche Allen eine gesegnete Weihnacht. Mal schauen, vielleicht gehe ich sogar am späten Abend wieder an das Radio.

Wolfgang
Zitieren
#2
Hallo Wolfgang,
diese 9 KHz Sperre ist ja nur bei AM wirksam um dicht beieinander liegende Sender Gehörmäßig besser zu "trennen", zu einem aber gibt es heute keine zwei engbeieinander liegende AM Sender mehr, die sich stören könnten noch können wir älteren (65+) diese 9 KHz Pfeifstörung hören.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#3
Hallo Wolfgang, in der 9Khz-Sperre ist sehr wohl ein Kondensator drin, der an der Anode der Röhre Probleme bereiten kann. Ich würde ihn ersetzen.

Alfred
Zitieren
#4
Ja, Wolfgang, ich sehe schon, was Dich da umtreibt. Im Schaltbild sind keine Werte für den Kondensator angegeben.

Also ich würde das gesamte Konstrukt an der Anode der EL 84 sauber abknipsen und gut. Ich vermute, Du wirst mit dem Radio sowieso mehr UKW hören. Sollte nämlich der Kondensator mit der 9 KHz-Sperre an Masse gelangen und der Kondensator einen Isolationfehler aufweisen, dann bekommst Du die erwähnten Probleme.

Also berichte uns mal, wie es weiter geht. Viel Erfolg!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#5
Hallo zusammen,

ich bin dem Vorschlag von Andreas gefolgt und habe das Kabel vom 9KHz-Filter zur Anode der EL84 entfernt. Den Fillter habe ich aus "optischen" Gründen wieder eingebaut!

Den Vorschlag von Alfred habe ich kurz erwägt, aber dann beschlossen, von dieser teerigen Arbeit die Finger gelassen. Zum einen sind weder von C noch der Spule die Werte im Schaltplan angegeben, zudem besteht die große Gefahr, diese Teile beim Ausbau zu zerstören und selbst wenn das nicht passiert, kann bei derart teerigen Angelengeheiten nicht  sicher davon ausgehen, bei diesen kleinen Teilen die Aufschriften, soweit überhaupt verhanden, noch lesen zu können.

Das überzeugendste und alles schlagende Argument hat mir aber Harry geliefert. Mit 65+ hört man, das ohnehin wegen mangelnder AM-Sender nicht mehr aufkommende Pfeifen auf MW so oder so nicht!  Manche Argumente sind absolut durchdringend und einfach unschlagbar! Das mit dem 9KHz-Filter habe ich jetzt verinnerlicht! Danke Harry!

--

Die auf der Unterseite des Chassis verbauten Teerkondensatoren (es waren nur DREI !!) habe ich ersetzt. Die Elkos im Alubecher habe ich gemessen, Werte, auch ESR, sind in Ordnung. Danach noch die zwei 100N-Teerkondensatoren auf dem AÜ ersetzt, das war es.

Empfang auf UKW !!, jetzt am Abend sogar auf MW (!! ohne jedes Pfeifen !!!) und Kurzwelle.

Ganz in Ordnung ist das Gerät aber noch nicht! Den ersten Sender, den ich auf UKW empfangen (Balun an Kabel-BW) kann, ist "Schwarzwaldradio". War gleich klar, dass der Zeiger verstellt ist. Konnte leicht verschoben werden. Habe gerade versucht, bei Unitymedia die analoge Frequenz für diesen Sender zu eruieren. Es ist mir nicht gelungen.

Überhaupt, es sind am Balun nur wenige Sender zu empfangen, und die sind in der Senderwahl ähnlich empfindlich, wie bei KW, ein halber Millimeter verdreht, und der Sender ist weg".  Bei anderen ist dagegen sehr guter Empfang gegeben, manche Sender sind nahe nebeneinander (2x) zu empfangen, und in der Mitte des FM-Bereichs ist auf ca. 2cm Zeigerlauf sogar das Rauschen weg. Bester Empfang ab auf der linken Hälfte ( ca. 96 - 100MHz) und rechts  (87 bis etwa 93 MHz). Alles geschätzt, da ohne Skala.

Mit einer Behelfsantenne kann ich im Keller den ortsnahen Sender SWR1 gut empfangen, Zeiger steht jetzt auch annähend richtig, nach der bekannten Frequenz habe ich ihn verschoben. Passt  auch, weil er nicht über die 100MHz verschoben werden kann.

Es macht auch einen Unterschied aus, ob ich vom Balun beide Anschlüsse an den FM-Antenneneingang einspeichere. Besser ist der Empfang auf jeden Fall, wenn ich nur einen Eingang am Radio belege. Es es gibt Unterschiede, wenn ich die Belegung tausche. Offensichtlich wird bei einer Einstellung der niedrige Bereich 87 MHZ aufwärts besser, bei der anderen der höhere Bereich, 100 MHz abwärts besser empfangen. In der Mitte ist wie gesagt sogar ein Bereich, bei dem es nicht einmal zu einem Rauschen kommt.

Halbwissend erinnere ich mich an Aussagen, dass diese alten Radios an Kabelanlagen (Unitymedia) ggf. eine Dämpfung brauchen!

Ich vermute, die Dämpfung besteht aus Spule oder Kondensator und Widerstand, weshalb ich diese selbst erstellen, dabei den Widerstand mit einem Poti variabel gestalten will. Könnte das funktionieren? Welche Werte sind geboten?

So, das wäre es für heute,

ich wünsche allen einen schönen Abend,

Wolfgang
Zitieren
#6
Hallo zusammen,
ich habe heute mit dem gleichen Balun an einem zweiten Gerät und dann am Kometen den Senderempfang im Frequenzband von beginnend 87 - 100MHz verglichen.

Siehe dazu die Videos:

Vergleichsradio

Komet55

Das ist schon ein ordentlicher Unterschied!

Beim Kometen werden weniger Sender und dann auch noch so empflindlich in der Einstellung wie in den 70ern beim Versuch, RTL auf Kurzwelle zu empfangen.

Insbesondere der Bereich von 87 - ca. 94 MHz zeigt beim Kometen deutlich weniger Sender als beim Referenzgerät.

Ich werde morgen beide Geräte ein Stockwerk höher (EG) ganz normal mit den eingebauten Antennen in Betrieb nehmen. Ich bin gespannt, ob sich dabei auch Unterschiede zeigen. Dass weniger Sender zu empfangen sind wie beim Kabelschluss über den Balun, versteht sich.

Falls ja, werde ich alle bei FM-Empfang beteiligten Röhren tauschen ( also alle bis auf die EL84 und die EM4), obwohl diese mit dem RPG64 geprüft wurden.

--


Fragen:

1: Ergibt sich bei FM über die EF85 - EC92 - ECH81 - EF41  nicht eine wesentlich höhere Verstärkung des FM-Eingangssignals als beim Standardröhrensatz im Vergleichsgerät?

2: Im Schaltplan sind unter der EABC80 drei Messpunkte (C B A) eingetragen, mit denen ich nichts anfangen kann? 

Ich danke schon jetzt für die Unterstüzung.


Ich werde weiter berichten,

ich wünsche Allen einen schönen Abend,



Wolfgang
Zitieren
#7
Hallo Wolfgang,
diese Messpunkt dienen nur dem fachmännischem Abgleich der FM-ZF und des Ratiodetectors.
Ein UKW Eingang mit der EF85 ist idR nicht empfindlicher als einer mit der spez. für UKW konzipierten ECC85
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#8
Danke Harry!

An Wochenende begann ich die Spannungen im Radio zu kontrollieren.
 
Dabei habe ich meinen Zwischensockel eingesetzt. Dieser besteht aus gegensätzlich miteinander verbunden Novalfassungen, bei denen ich die Spannung abgreife. Der Vorteil ist, dass dies oben auf dem Chassis geschieht. Je nach Röhre hat das zwar gravierenden Einfluss auf den Klang / Empfang, aber die Spannung steht.
 
Um die Stifte der Röhre im unteren Sockel zu simulieren, habe ich Lötnägel eingesetzt.
   
Als Beispiel zur Verdrahtung der Fassungen ein Bild meines Adapters für Rimlock-Röhren, deren Fassung in meinen RPG fehlt. Hier wurde die Rimlockfassung (8 Pin) auf eine Novalfassung (9 Pin) aufgesetzt (weil ich keine andere hatte!). Das funktioniert gut, damit kann ich auch Rimlockröhren prüfen!
   
--
 
Schon beim Test der Ratiospannung am Messpunkt B ist mir aufgefallen, dass selbst die stärksten Sender am Balun nur eine Spannung von ca. 6 Volt erreichen! Dass die Spannung abfällt, wenn der Sender verstellt wird, habe ich zwar gewusst, es ist aber schon ein Erfolgserlebnis für mich, verinnerlicht zu haben, dass ich mit einem hochohmigen Multimeter die „Anzeige der M-Röhren“ ersetzen könnte.
 
--
 
Die Prüfung bei Plus am Brückengleichrichter ergab magere 254V, nach R5 zeigten sich statt der erwarteten 240V nur 208V Anodenspannung,
 
Der Selengleichrichter frisst zu viel Spannung, muss ersetzt werden. Erster Gedanke, Siliziumbrückengleichrichter und Spannungsvernichtung durch einen Lastwiderstand.
 
In meinem Fundus fand ich aber zwei Selengleichrichter B250C90, zwar nicht als Turm, sondern die flachen, an das Chassis zu montierenden moderneren Typen.
 
Einen solchen habe ich provisorisch eingelötet und die Spannung überprüft! An der Steckdose zeigten sich bei + am Brückengleichrichter 284V nach R5 234V. Die Werte sind zwar immer noch etwas zu niedrig, aber sicher im tolerablen Bereich und den Lastwiderstand zum Verbraten der beim Siliziumgleichrichter zu erwartenden Überspannung konnte ich mir sparen.
Ich habe den Selen-Gleichrichter fest eingeschraubt, den Turm aus optischen Gründen funktionslos stehen lassen.
   

Spannungen: (Sollwerte im Schaltplan):
 
EL84: Anode 218V (225V), G2 228V (235V), K 6,1V (6,5V)
 
ECH81: At 112V bei AM, Ah 224V (234V), G2/4h 78,5 (85V)

Da Funktion gegegeben, die Röhren geprüft sind, habe ich auf die Messungen an den anderen Röhren verzichtet, vermutend, dass Spannungen für die bei UKW noch immer vorhandenen Probleme so oder so nicht verantwortlich sind.
 
Empfangsbereich am Kometen 87 – 100 MHz.
 
Ich habe jetzt im Web eine Liste zur analogen Belegung des Kabels durch Unitymedia gefunden.
 
https://www.mbosenderlisten.de/unitymedi...z=freiburg
 
Demnach gilt:

Brauchbar:
87,50 MHz – Schwarzwaldradio
87,80 MHz – badenFM

Extrem schwer einzustellen, wie Kurzwelle auf einem Taschenradio der 60er, nur ganz  leiser Empfang
88,20 MHz - Deutschlandfunk
88,70 MHz - SR 1 Europawelle
89,30 MHz - SR 3 Saarlandwelle
90,05 MHz - France Musique
90,90 MHz - Antenne 1 (Reutlingen)
91,35 MHz - Hitradio Ohr


Gut, Richtung 96 MHz immer besserer und lauterer Empfang
92,00 MHz - ERF Plus
92,75 MHz - Radio Regenbogen (Freiburg)
93,05 MHz - France Inter
93,60 MHz - Radio Dreyeckland
94,00 MHz - Radio Regenbogen (Karlsruhe)
95,15 MHz - Ö1
95,80 MHz - DasDing
96,30 MHz - Hitradio Ö3


Können nicht empfangen werden, außerhalb des einstellbaren Bereiches (bin links am Anschlag!)
97,80 MHz - RTL
98,65 MHz - Radio Horeb
99,65 MHz - SWR1 Baden-Württemberg

Dass der UKW-Tuner verstellt ist, ist klar. Ich habe schon einmal an einem Gerät den Empfangsbereich auf ca. 102 MhZ aufgeweitet.

Das will ich auch hier versuchen, zumal alles über 96,3 MHz nicht einstellbar ist, da am linken Anschlag!

   

Das Bild des Tuners in ungereinigtem Zustand bitte ich zu entschuldigen. Da muss ich aber mit Waschbenzin ran, und das mache ich nicht bei mir im Keller, sondern im Freien, aber nicht bei den derzeitigen Temperaturen.

Vermutlich erfolgt die die Verstellung des Empfangsbereichs durch eine der zwei oben am Tuner vorhandenen Verstellmöglichkeiten. 

Alles Gute im Neuen Jahr,


Wolfgang
Zitieren
#9
diesen schwarzen Siebwiderstand solltest du vorsorglich ersetzen. Die brennen manchmal ohne äussere Ursache ab. Manchmal glimmen und leuchten sie vorher noch eine Zeitlang.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
Zitieren
#10
Hallo,
habe Frequenzbereich nach oben bis 102MHz ausgeweitet!


Erkennbar waren mich auf der Oberseite des Tuners die beiden Einstellmöglichkeiten bei der EF85 (A und B).

Beide habe ich ohne Auswirkung auf den links gerade noch empfangbaren Sender bei 96,30MHz in beide Richtungen jeweils mit zwei Umdrehungen geprüft, ohne dass sich eine Änderung der Frequenz ergab.

Danach habe ich den Tuner geöffnet.

   

Dann war klar, dass es weitere Einstellungsmöglichkeiten geben muss, worauf ich den vermuteten Schmutz, tatsächlich verschmutztes Wachs (wohl zur Fixierung) abschabte und C und D entdeckte. D reagierte auf den metallischen Schraubenzieher, ich habe langsam so verstellt, dass ich jetzt bis 101,75 MHz empfangen kann (SRW 1 - 4).

Der untere in guter Qualität empfangbare Sender am Balun ist jetzt Antenne 1 Reutlingen auf 90,90 MHz.

Dazwischen, zwischen 91 und ca. 95 MHz nur Empfang ala Kurzwelle mit einem Kleintransistor in den 60ern.

Auffallend: D und C waren im Fundzustand weit eingedreht (versenkt), jetzt, bei der Verstellung von 96,30 MHz auf ca. 102 MHz steht D ziemlich raus!

Aber nicht so weit wie A und B  im Fundzustand (Bild!).

   

C ist noch annähernd im Fundzustand und weit eingedreht.

Fundzustand war: A + B weit draußen, C + D weit eingedreht.

--

Damit bin ich mit meinen Kenntnissen am Ende. Weitere Messmöglichkeiten habe ich keine, vor einem blinden Verdrehen der Spulen am Tuner schrecke ich zurück.

Fragen:

D verstellt die Frequenzen nach oben (96 auf 102 (5)MHz)! Offensichtlich wird auch gleichzeitig der untere Bereich angehoben, hier auf etwa 90,5 MHz, also etwas geringer (3MHz) ??? Stimmt das?

Was verstellt man mit A, B und C ?? Habe ich noch eine Chance auf besseren Empfang?

Richten werde ich das wohl nicht können. Aber, wie erklärt sich der Empfang ala Kurzwelle im Bereich von 91 bis 95 MHz?


Das soll es für heute sein, ich denke, dass ich mit dem Kometen nicht weiterkomme!


Alles Gute,


Wolfgang
Zitieren
#11
Hallo Freunde,

der Wolfgang schrieb ja, dass er mit dem Radio nicht weiter kommt. Ich war neugierig und bat ihn, schicke mir das Radiochassis mal zu. Das geschahschon vor einiger Zeit. Das Chassis war in eimem Holzkäfig mehr wie sicher verpackt. Ich nahm mir gestern Abend endlich mal das Gerät vor. Die Fehlerbeschreibung vom Wolfgang ist plausibel. Bei Durchdrehen der UKW-Abstimmung verhielt sich das Radio vor allem in Unterband sehr merkwürdig. Es wurden Sender andeutungsweise gefunden. Sofort waren sie wieder weg. Auch ein Leerrauschen vom UKW-Tuner war kaum vorhanden. Eine Prüfung mit dem Meßsender ergab, dass der ZF-Verstärker einwandfrei arbeitet.

Die Fehlfunktion kam vom UKW-Tuner. Ich dachte mir das so, da ist eine Drehko drinnen und der hat Kontaktprobleme. Da so etwas vor allem anderen beseitigt werden muss, versteht sich von selbst.

Was fand ich da vor? So etwas hatte ich wissentlich noch nie gehabt.

Wenn Ihr mal schaut, es handelt sich um 3 runde Kunststoffhalter. In denen sind 2 parallel laufende HF-Drähte eingelassen. Darauf läuft eine Feder. Darunter läuft ein kleiner Schleifer. dieser wird über die runden Drähte bewegt. Also, ähmlich, wie bei einem Poti.

Bei genauem hinsehen, konnte man schon die Kontaktschwierigkeiten erahnen. Die Drahtbahnen mußten also penibel gereinigt werden. Ich machte das mit einem Holzstäbchen mit aufgeklebtem Filz aus der Fernmeldetechnik. hiermit wurden früher Relaiskontakte gereinigt. Bei einem Test merkte ich zwar, dass die Störungen leicht besser wurden, aber noch nicht gänzlich verschwunden waren. Jetzt stellt Euch die Schleifer so vor: Diese Dinger sind beweglich und isoliert von der Abstimmachse. Unter den Federn sind 2 winzige Einkerbunden. Da wird ein kleiner Kontakt gehalten, der über die Bahnen gleitet. Die kleinen schleifer kann man einfach unter den Federn weg ziehen. Alles wurde penibel gereinigt. Leider stellte sich heraus, dass die kleinen Kontakte von den Schleifdrähten regelrechte Kerben haben.

Als jetzt alles gereinigt war, folgte der nächste Probebetrieb. Wieder Verbesserung. Aber die Störung ist noch nicht komplett verschwunden. Ich habe jetzt alle drei Schleifer gelöst und den Druck auf die Abstimmdrähte erhöht. Jeder kontaktgeber ist ja mit Schrauben auf der Abstimmachse befestigt. Nach Lösen der schrauben geht das wie beschrieben mit dem Schleifer. Trotzdem hat der UKW-Tuner an zwei Stellen noch immer dieses Knacken. Das läßt sich durch nichts beseitigen.

Ich habe nun den bekannten Abgleich durchgeführt. Ganz rechts ist die Spule für die niedrigeren Frequenzen. Dahinter eine Abstimmspindel für die höheren Frequenzen. Hier muß leider angemerkt werden, dass sich der Frequenzbereich etwas ausgedehnt hat. D. h. Die UKW-Frequenz beginnt bei 89 Mhz und endet bei 99 Mhz. Nun schrieb der Wolfgang ja, dass er den oberen Frequenzbereich auf über 100 Mhz erweitern möchte. Das geht wiederum problemlos. Ich werde dem Wolfgang einen von mir erstellten Trimmplan mit schicken.

Für Euch auch zur Erklärung:

Spule ganz links - Antenneneingang

Spule, zweite von links - Mittelkreis

Spule ganz rechts - Oszillator (tiefere Frequenzen)

Ferner befindet sich hinter der ganz rechten Spule ein Spindeltrimmer - Oszillator, höhere Frequenzen.

Und links befindet sich ein Spindeltrimmer Eingang, höhere Frequenzen.

Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem UKW-Tuner. Aber mehr kann ich jetzt auch nicht machen.

Ich zeige euch mal ein paar Bilder, damit Ihr wißt, was ich meine:

   

Hier seht Ihr die gesamte Mimik der Abstimmung.

   

Hier mal der komplette Schleifer

   

Hier ist der besagte Kontaktschlitten. Schaut Euch mal die Einkerbungen an.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#12
Andreas,

ich danke Dir!!

Hätte ich nie geschafft. Danke auch für den Tipp mit dem Filz. Filz habe ich genug!

Alles andere per PN,

Wolfgang
Zitieren
#13
@ Andreas,

meintest Du diese Holzstäbchen?

   

Wir benutzten sie in den späten 70er und 80er Jahren, um Kontakte an Relais von Musikboxen und Spielautomaten zu reinigen.
Wir nannten diese Dinger damals Lederfeile.

Auf dem Bild sieht man sie mit einer Art Wildleder bezogen und aber auch mit feinem Schleifpapier.
An beiden Enden sind sie abgeflacht.

Vielleicht nimmt man einen Streifen eines Ledertuches, glaube die Dinger gibts von Vileda und klebt sie auf einen Holzstab.
Das mit dem Schleifpapier würde ich schon lange nicht mehr machen, da man sich damit Rillen in die Kontaktflächen schleift (Berge und Täler) und die Kontaktgabe somit nur noch auf den Bergen stattfindet.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
Zitieren
#14
Hallo Peter,

genau diese Dinger sind das. Ich kannte die noch von meinem Vater. Der war beim damaligen Fernmeldedienst und hatte die Dinger oft in Gebrauch. Die gab das damals in der Tat mit Schleifpapier. Mit sowas macht man heute keine Kontakte mehr sauber. Da hast Du Recht. Meine sind mit einer Art Vlies beklebt. Ich habe auch schon überlegt, die verbrauchten Stäbchen mit etwas anderem zu bekleben. Aber das lohnt bei den Preisen nicht.
Den hier am Tuner verwendeten Holzstab habe ich dem Wolfgang mit gegeben. Eine Seite war noch ungebraucht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#15
Meine verzweifelte Suche im Internetz ergab keine Treffer.
Hab nach Lederfeile gesucht.

Wie findest Du die Dingers?
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
Zitieren
#16
Guckst Du hier. Habe mir auch gerade wieder Nachschub bestellt: https://www.ebay.de/itm/Reinigungsst%C3%...2749.l2649
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Loewe Opta Hellas 3841 W Bernhard HH 44 1.849 18.02.2024, 10:21
Letzter Beitrag: Axel 61
Photo Loewe Opta Lotos Stereo Type 5801 W, Ärger mit Plattenspieler Christian2908 23 3.299 07.01.2024, 18:26
Letzter Beitrag: Christian2908
  Loewe Opta Bella 555W navi 12 825 17.11.2023, 06:05
Letzter Beitrag: Stassfurt
  UKW-Einbaugerät nachrüsten (Loewe-Opta in SABA) audion 8 887 29.07.2023, 00:44
Letzter Beitrag: Juan1
  Loewe-Opta Magnet 735W UKW-Problem paulierwitte 3 748 27.06.2023, 08:25
Letzter Beitrag: paulierwitte

Gehe zu: