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Restauration Tefifon T 573 (1957)
#1
Ihr Lieben,

Heute präsentiere ich euch eins der wenigen Geräte, die ich nach der Restauration verhökert habe - einen Tefifon T 573. Warum habe ich mir diese Büchse gekauft?


.jpg   1.jpg (Größe: 11,56 KB / Downloads: 425)    

Ein Grund waren die elktrostatischen Lautsprecher, bisher hatte ich noch kein Gerät, das solche hatte und natürlich, um mal so ein Tefifon näher zu besehen.

   

Unbekannt war mir bisher diese neckische Art, die Rückwand zu befestigen. Kindersicher ist sowas nicht.

   

Ein Blick unters Chassis (von Jentsch aus Konstanz) verrät: alles Eroidverseucht. Der große Netzelko aus der Hydrawerken wollte auch nicht mehr. Dieser war in einer Pertinaxplatte drin, mit Schränklaschen. Aber man wäre ja kein gelernter DDR Bürger, wenn man sich nicht zu helfen wüßte. Der Massekontakt wurde auhäusig hergestellt und die Pertinaxplatte aufgefeilt, bis der dickere Stutzen des Frolythen passte, danach wurde er mit der Plasteüberwurfmutter ganz normal festgedreht.

           

Ein spannender Teil sind auch die elektrostatischen Lautsprecher. Damit da nichts zerstört wird, wurde am Ausgangsübertrager zuerst für Ordnung gesorgt.

       


Die lange Suche nach dem Kathodenelko förderte diesen nach stundenlangem Suchen völlig außerhalb des Einzugsbereichs der EL 84 zutage...

       

Demnächst: Let the music play - Der Schallbandspieler

Thommi
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#2
Hallo Thommi,
das ist schon ein Riesentrum. Kürzlich stand bei uns so eins in den Kleinanzeigen für 25 Euro. Habe erst überlegt, da ich noch kein Tefi habe. Aber aufgrund akutem Platzmangel habe ich es dann gelassen. Optisch ist es auch nicht ganz mein Geschmack. Wie ist denn die Kiste klanglich so?
Gruß
Frank
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#3
Ich find die Tefi Radios alle nicht so der Brüller.
Passt also zu Tefi, auf den Bändern gibt's ja auch (fast) nur Schrott. Leider. Und ich hab VIELE von den Bändern und mir dadurch schon viel Schrott angehört - ich sag das also nicht nur so daher. Zum Leute vergraulen wenn Du meinst, die Party war lange genug... wobei... in DEM Zustand finden die meisten das noch lustig und originell Wink
Die Bänder können dafür ja nix, das ist wohl Schuld der Plattenindustrie, die für Tefi nur die "Reste" übriggelassen hat. "Oma Friedrichs und ihr Maultrommel-Orchester" und so Wink

Fazit: Wenn Du Sound willst dann werf lieber ein Saba oder Grundig an. Oder ne Siemens Schatulle. ... Und leg ne Platte auf.
Gruß,
Uli
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#4
Moin,

also der Klang des Hauptlautsprechers ist recht gut. Die Elektrostaten sind leider, wie alle Elektrostaten die ich aus der Zeit bisher hatte, sehr leise - funktionieren aber.

Ansonsten hat Uli recht, die Inhalte der Schallbänder sind meistens grauenvoll. Als Hintergrund Dudelmusik der 50er geht es. Die wenigen Bänder die gut sind, werden dementsprechend teuer gehandelt. Und erst recht die wenigen Stereobänder, die es gab.

Dann will ich mal fix weiterschreiben.

Der Schallbandspieler, noch mit seinen Transporthalterungen gesichert brummte zwar, aber das wars dann auch. Die Gründe sind recht einleuchtend.

           

Der Motor ist ein Papst Außenläufer und die Lagerungen waren beide hinüber. Das untere Lager ist ein Gummiteil das kreuzweise durchbohrt wurde. Ich vermute, das geschah aus Gründen der Entkopplung. Führt aber auch dazu dass es an der Stelle kaputtgeht.

Ich habe dieses Problem mit der Einlage eines Stückes Draht (gegen Verdrehen) und Schrumpfschlauch gelöst.

   

Der Schaumstoff des oberen Lagers wurde testweise durch Dichtungsringe ersetzt. Nach etwas WD 40 auf die Lager rödelte das Gerät wie gewünscht. Nur das mit den Dichtungsringen funktionierte nicht, das rutschte auseinander. Also ab zum Baummarkt, eine große Dichtung aus dem Sanitärbereich mußte her. Jetzt hielt das ganze schon besser.

                                               

Als nächstes mußte der Spiegel wieder eingeklebt werden, der fiel mir aus dem Gerät entgegen. Dieser Spiegel guggt durch das Schwungrad auf den Zeiger oben am Gerät und spiegelt diesen als Lichtzeiger an die Frontseite des Radios.

           

Das Tefifon verfügt am Netztrafo über eigene Anschlüsse. Einen für sich selber, einen für die Lampe des Lichtzeigers. Die Taste "Heimsender" schaltet den TA-Eingang und auch die Spannung für das Tefifon ein. Man kann es also völlig "getarnt" betreiben. Ein Öffnen des Deckels ist erst bei Schallbandende (was längstens nach 4 Stunden eintritt) nötig. Wobei man mit der Taste Anfang (oder per Fernbedienung) an den Anfang des Bandes gehen kann.

nächste Folge: Verkohlungen und Kosmetik

Thommi
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#5
So,

dann wollen wir mal weiter machen. Wozu dieser Schalter eingebaut wurde, erschließt sich mir nicht. Er schaltet den Hauptlautsprecher ab. Etwas das man aufgrund des Ausgangsübertragers eigentlich strikt unterlassen sollte.

   

Dieser Schalter fand später bei der Restauration des VE 301 W gute Verwendung.

Nebenbei entdeckte ich noch diesen durchgeschmorten Widerstand und darunter an der Röhrenfassung einen zerbrochenen Rohrkondi, der mir ohne den Widerstand nicht aufgefallen wäre.

Wieder viel Gelb...

       

Nun ging es an die Säuberung:

Ich bin an sich gewohnt, dass die Skala mit 2 Klemmen nebst Schrauben befestigt wird. Hier wurde einfach schwarzes Isolierband verwendet, um die Skala zu fixieren.

           

Als die Skala draußen war, mußte ich mich noch einem wichtigen Problem widmen: Dem Netzschalter. An sich eine clevere Konstruktion, der wird einfach an der Seite des Tastensatzes angebracht und mittels eines Dorns geschaltet. Nach dem ich den aus dem Schalter geholt hatte, war das Übel zu sehen: Der Dorn ist in das Blech eingenietet gewesen.
Der wurde nun mit viel Geduld und Zinn an das Blech gelötet. Obwohl die Lötstelle nicht sehr stabil aussah, hielt sie zumindest bis zum Verkauf gut durch und danach kamen auch keine Klagen.

               


Den Tüdeldraht der den Schalter hält habe ich später durch einen Kabelbinder ersetzt.

Jetzt noch die bekannten Säuberungsaktionen und fertig. Der Stempel im Inneren des Gerätes sagt: 4. Jan. 1957

                       

Ich habe vor dem Verkauf noch nagelneue Knöpfe bekommen, die gab ich dem Käufer mit dazu.

nächstes Mal: Ton wo bist du?

Thommi
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#6
Die Überholung von Tefi-Kombigeräten kann sehr aufwendig sein, wegen der aufwendigen Mechanik beim Abspielgerät. Das kenne ich auch gut.
Aber entgegen der Meinung von Uli, finde ich dass die Tefi Radios sehr gut sind mit ordenlichen Klang-, und Empfangseigenschaften. Besonders die alten Modelle mit dem HS19. Davon habe ich zwei verschiedene Radios und auch eins mit dem moderneren Tefi Abspielgerät wie bei Dir.

Das die Musik auf den Bändern aus heutiger Sicht grauslich erscheint liegt wohl auch daran, dass wir heute einen ganz anderen Musikgeschmack haben. Auch war es so, das Tefi selbst eigene Künstler und Komponisten verpflichteten, die exklusiv für Tefi Aufnahmen machten, um die horrenden Gema Gebühren für andere Musikstücke einzusparen. Sie wären sonst nicht mehr Konkurrenzfähig gewesen. Dann hätten die Bänder so teuer verkauft werden müssen, dass die Absatzzahlen zu gering geworden wären. Es gibt aber auch Bänder mit wirklich schöner Musik, nur sind die nicht für 3 Euro bei ebay zu haben. Da muss man schon tiefer in die Tasche greifen. Ich habe um die 180 Bänder, ich würde mal sagen ca. 30 davon höre ich mir auch gerne an. Der Rest ist blanke Sammelleidenschaft Wink Mit 60 bis 240 Minuten Spieldauer waren die Tefibänder der Knüller. Platten mussten ständig gedreht werden. Erst als die Magnetbandtechnik sehr schnell für den Heimgebrauch entwickelt war und dort sogar selbst Musik aufgenommen werden konnte, verlor Tefi an Bedeutung. Allerdings hat Tefi auch noch versucht mitzuhalten und ein Kombigerät entwickelt, dass auch Magnettonkasseten bespielen und abspielen konnte. Aber es war zu spät, die Konkurrenz hatte Tefi schon überholt.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#7
Nun denn,

zum Ende mit dem Geräte...

Probleme machte noch der Schallbandspieler. Der arbeitete nur GANZ leise. Ein Phonoprä brachte erstmal Abhilfe. Nach einiger Recherche fand ich heraus, dass das Tonsystem ein Shumann-Merula SK 451 fast immer tot ist.

   

Gut wenn man Leutz kennt, die sich schon mit dem Problem befasst haben.
Einen Ersatz bietet das Dual CDS 650. Man muß ein Loch M1 hinein brennen oder -bohren. Dann auf Mono löten, wenns geht nicht zu heiß,
die Fahne der Schwenknadel abknipsen und testen, damit der System körper nicht schleift.

               

Und dann muß man leider noch aus der Abdeckung eine Ecke herausnehmen. Aber danach spielt das Tefifon wieder richtig töfte!

           

Thommi
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#8
Hallo Thommi,

ja, das ist leider wirklich so, die Tefifon-Systeme sind meistens defekt. Ich habe mir auch immer so geholfen. Ein System vom defekten Plattenspieler rein und schon ist die Wiedergabe da. Anders geht das leider nicht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#9
In der Bucht gibts so olle 10€-Keramikabnehmer, die passen auch in die Mignon-Plattenschlucker, vielleicht passen die ins Tefi auch?!

Naja, Du hast ja schon eine solide Lösung gefunden, war ich leider zu spät mit meinem Tip.
Viele Grüße 
Philipp
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#10
Hallo Philipp,

ja, das mache ich auch, bei Bedarf schaue ich in die Bucht. Dann versuche ich so etwas zu bekommen. Es kommt nur immer drauf an, dass die Abmessungen passen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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