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Infrarot SMD Entlöt- und Lötstation
#1
Hallo alle,

zunehmend mehr trage ich mich mit dem Gedanken, mir eine Lötstation für arbeiten an SMD-Bauteilen zu kaufen.
Angeboten wird ja, wie immer, so einiges.
Bisheriger Stand der Technik waren Stationen, die mit Heißluft arbeiten.
Wie ich heute im Telefonat erfahren habe, richtet man damit aber möglicherweise an der Platine Schaden an, da hier thermische Spannungen auftreten und somit Haarrisse entstehen können.


Da ich mir nicht sicher bin, welche Eigenschaften eine solche Lötstation zwingend haben muss und auch nicht weiß, was an Weiterungen sinnvoll ist, frage ich hier einfach mal in die Runde, ob jemand bereits so ein Teil sein Eigen nennt und wie seine Erfahrungen damit sind.

Es gibt viele Angebote mit Preisen von .... bis, mal mit und mal ohne Platinenhalter, den ich aber schon für wichtig halte. Teilweise wird die Platine über eine Wärmeplatte von unten beheizt und dann gibt es noch Kombinationen, Infrarotwärme von unten, aber Löten mit Heißluft.

Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, dass sich mehrere Interessierte zusammensetzen und eine Art Workshop abhalten, um den sicheren Umgang mit der Station zu lernen.

Vielen Dank fürs lesen

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#2
Hallo Peter,

das Thema hatten wir doch gerade erst bei Otto?
Um thermische Spannungen zu vermeiden gibt es ja den Preheater in der Station! Das sollte dein Gesprächspartner am Telefon aber wissen und mitgeteilt haben.

Bei Heißluftstationen ist es ja nicht so das die Bauteile von der Platine gepustet werden, im Gegenteil, ich bin mittlerweile der Meinung das man mit Heißluft bei richtigem Umgang schonender Löten kann als rein durch IR. Die Wärmestrahlung wird bei einem IR-Verfahren von den schwarzen ICs vermehrt aufgenommen als von den Lötstellen, das kann man mit einer IR-Kamera gut verfolgen, ist aber für den Lötprozess nachteilig. Denn bevor die Lötstellen richtig flüssig werden, kann der IC schon verbrannt sein. Bei Heißluft lässt sich der Luftstrom besser kontrollieren und die Wärmeverteilung meist ideal einstellen, also mittels Düsen und Leitbändern um Abschattungszonen herumleiten. Wichtig ist meiner Meinung nach immer das Ermitteln der Prozesswärme durch einen Temperaturfühler direkt am IC. So Pi mal Daumen 5 Minuten mit Hitze draufballern bringt nur Ausschuß. Auf jeden Fall muß das Löten mit so einer Station geübt werden!

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#3
Danke Bernhard.

Beim Otto ging es aber um eine Heißluftstation und hier frage ich nach Erfahrungen mit einer IR-Station.
Deswegen habe ich auch ein neues Thema aufgemacht.

Den Otto hatte ich gebeten, über seine Erfahrungen mit seiner Station zu berichten. Er hat aber lediglich auf Youtube Videos hingewiesen, in denen zunächst 20 Minuten lang ausgepackt und jedes einzelne Teil gezeigt wird.

Das ist wenig aufschlußreich. Besser ist es doch, wenn er über seine eigenen Erfahrungen berichtet.
Hier geht es, wie geschrieben, um das Handling, die Vor- und Nachteile und den sinnvollen Kauf einer IR-Station.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#4
Nein bei Otto ging es primär auch um eine IR-Station und die Videos zu seiner letzendlich gekauften Station habe ich eingestellt.
Nun die Vor- und Nachteile und meine Erfahrung zu IR / Heißluft habe ich Dir ja genannt.
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#5
Wenn ich Deine Antwort richtig interpretiere, besitzt Du so eine Station und arbeitest oft damit.
Welche Station hast Du und kannst Du sie empfehlen?
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

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#6
Ja klar, sonst könnte ich nicht von meinen Erfahrungen berichten. Ich besitze noch die Lötstationen aus meiner alten Firma, das sind durchweg Geräte der Firma Schneider Maschinenbau und Prozesstechnik. Dieser "Lokalpatriot" ist hier in der Gegend ein Begriff und die Anlagen sind in Betrieben in FFM oft in Produktion und Service zu finden. Die Stationen haben zumindest damals nur die Hälfte von Weller gekostet und waren von Qualität her weit darüber. Das gleiche gilt für Wartung und Ersatz- bzw. Zusatzteile. Zudem besitze ich noch Geräte von XYTRONIC, das ist Fernosttechnik für den erweiterten Heimbereich würde ich sagen und die gibt es bei Reichelt und ELV. Wahrscheinlich deren Hausmarke? An der Qualität gibt es für den Preis nichts auszusetzen, auch das Zubehör und Eratzteile (brauchte ich bisher nie) kann man bei Reichelt bekommen.
Gut arbeiten lässt sich mit dem IR 610 Preheater und LF 852D mit der ich kleinere Arbeiten löte. Der JBC Fetischist wird jetzt wahrscheinlich schmunzeln, aber für meine Lötarbeiten habe ich nie Statussymbole oder Weltmarken gebraucht!
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#7
Vielen Dank Bernhard für Deinen Bericht.

Viele Grüße

Peter
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Peter

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#8
Da kommen aber auch schon 700 Euro zusammen.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#9
Mit ein bisschen Zubehör, Temperaturerfassung, ggf. Kamera für Positionierung ... ja durchaus.
Ist aber immer noch deutlich günstiger als die Lösungen von Schneider, Ersa oder Weller.

Und spätestens wenn man das zweite MacBook (natürlich ohne AppleCare!) auf der Werkbank hat oder eine SPS oder ein Samsung/iPhone aktuelleren Datums, dann hat sich das schon wieder relativiert.

Privat baue ich auch lieber mit SMD als mit THT. Das Erstellen und Bestücken der Platinen geht einfach schneller und ist nicht so fummelig wie mit bedrahteten Bauteilen. Viele Bauteile bekommst Du heute auch nur noch in SMD, im HF Bereich sowieso.
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#10
Bernhard was für Zubehör die STATION IR-610 :: Infrarot-Heizplatte, IR-610, 800 W, 1-Kanal
kostet 279,95 Euro
Die Station
LF-852D-II - Heissluftstation 600W 480°C 240V, Xytronic
kostet 412,93 Euro
Alles ohne Zubehör
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#11
IR 610 = 280 Euro, LF-852D = 200 Euro zur Zeit bei Reichelt (https://www.reichelt.de/heissluft-loetst...D_BwE&&r=1)

Bist Du ohne Zubehör (gut bei der Station liegt etwas dabei) also bei rund 500 Euro.

Zusätzliche Düsenaufsätze in allen nur erdenklichen Bauformen findet man bei Amazon oder in der Bucht. Da passt fast ja alles und auch von anderen Stationen drauf. Oft gibt es sogar Sortimente, wobei ich eigentlich weniger der Sortimentskäufer bin.
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#12
Bin mit meiner ķūrzlich gekauften Aoyue sehr zufrieden. Geūbt habe ich an einer alten Grafikkarte Mainbord und Speicherbausteinen. Die Grafikkarte musste ich leider abschreiben, da hatte ich die Bedienung noch nicht im Griff. Mainbord und Speicherriegel funktionieren aber nach kompletten aus und wieder einlöten ohne Störungen. Stresstests werden fehlerfrei abgearbeitet. Einen Laptop mit fehlerhaften Display konnte ich durch nachlöten des Grafikchip retten.

Otto.
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#13
Hallo

Ich besitze eine ZHONGDI, für den Hausgebrauch vollkommen ausreichend.
Es ist natürlich wie mit allen Sachen, es kommt darauf an was man wie oft damit machen möchte oder muss.
Wenn ich mit dem Gerät Geld verdienen muss, dann darf es natürlich etwas Hochwertiger und auch teurer.

https://www.reichelt.de/heissluft-loetst...w_wcB&&r=1

   
Gruß Helmut
----------------
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#14
OK,

da Otto mit seiner Station sehr zufrieden ist, ich nicht jeden Tag hunderte SMD-Bauteile wechseln und mich zunächst in die Materie einarbeiten muss, werde ich mir Ottos Station bestellen und nach und nach mit Zubehör ergänzen.

In ein paar Jahren kann ich immer noch auf neueste Technologie und auf eine eventuell höherwertige Station umsatteln.

Daher vielen Dank für Eure Beiträge.

Viele Grüße

Peter
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Peter

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#15
Hallo Peter,

wie  lokalisierst Du die Fehler in den SMD Bauteilen?

Ich stelle mir da ziemlich großes Kino vor.
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#16
Jürgen
der Unterschied ist doch nur die Bauform
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#17
Richard, in der Tat ist es so.

Ich habe mal gesagt: "Als die Dioden anfingen mit leuchten, hätte ich aufhören sollen"

Dennoch habe ich auch nicht selten einen logischen Plan für die Fehlersuche in Baugruppen mit vorwiegend SMD Bauteile und damit auch keinerlei Erfahrung.
Ihr habt sie euch sicher schon erarbeitet.
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#18
Ich besorge mir die technischen Unterlagen zum Gerät. Darin sind Ablaufpläne zur Fehlerfindung enthalten, so wie man das kennt.
Bei vielen Fehlern sind die Bauteile in Ordnung nur hat sich die Lötstelle verschlechtert. Es gibt Brūckenbildung durch Zinnauswachsungen. Bei mobilen Geräten kann es oft durch mechanische Belastungen zu zerstörten Lötkontakten kommen. Einige neue IC bauformen sind häufiger betroffen als andere.

Otto.
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#19
Gibt es für das Infrarotlöten von SMD Tabellen/Anhaltswerte
(Zeit, Temperatur, Lampenabstand) für Aufwärmung, Infrarotbestrahlung
und Kühlung (event. auch unter Berücksichtigung des Bauteil, der Bauteilgröße
und des Lots)?

Oder muß man sich daran orientieren, wenn sich das Lot verflüssigt?

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#20
Der Hersteller des Bauteils / Verbrauchsmaterials gibt ein entsprechendes Lötprofil und Angaben zu den Prozessgrenzen heraus.

Für Beispiele Google: Lötprofil

Du musst deine Station dann so einstellen das das Lötprofil eingehalten wird. Deshalb ist es wichtig mit einer Sensorik den Temperatur/Zeitverlauf zu erfassen.
Wenn Du "Kleinvieh" ein- oder auslötest geht das natürlich auch mal nach Erfahrung.
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